Auch die BILD fährt jetzt Diesel

Dieses Bewusstsein für die krummen Dinger, die in Sachen Diesel in Deutschland gedreht werden, ist hauptsächlich der unermüdlichen Recherchearbeit von TE-Autor Holger Douglas zu verdanken. Manchmal muss man sich selbst loben, wenn es sonst keiner tut.

© Getty Images | Screenprint: Bild

Die BILD zieht in den Kampf – für Ihren Diesel, liebe Leser, so kündigt sie es zumindest heute auf ihrer Titelseite an und liefert den entsprechenden Aufkleber gleich mit. Über die Originalität des passend zur Aktion entworfenen Autokennzeichens „DI-SL 2018“ könnte man zwar trefflich streiten, aber das soll nicht die Freude darüber trüben, dass sich Deutschlands immer noch größte Tageszeitung nun eines Themas annimmt, dessen Relevanz den aufmerksamen Lesern von Tichys Einblick bereits seit Jahren bewusst ist.

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Große Leseraktion: Wie manipulieren Messstationen die Feinstaubmessung in Ihrer Stadt?
Dieses Bewusstsein für die krummen Dinger, die in Sachen Diesel in Deutschland gedreht werden, ist hauptsächlich der unermüdlichen Recherchearbeit von TE-Autor Holger Douglas zu verdanken. Im Fokus stand dabei immer auch die Lobby-Organisation „Deutsche Umwelthilfe“ (DUH), deren zweifelhafte Finanzierungsmethoden von Abmahnschreiben auf Grund fehlender CO2-Angaben bis hin zum großzügigen Griff in die Staatskassen nun auch den BILD-Lesern offenbart werden.

Allerdings zitiert die BILD heute Statistiken aus dem Jahr 2017 zur Überschreitung von Stickstoffdioxid-Grenzwerten in deutschen Großstädten, welche als Grundlage für mögliche Diesel-Fahrverbote dienen. Auf Tichys Einblick stößt die immer noch aktuelle Aktion zur Dokumentation bedenklich oder schlichtweg falsch aufgestellter Messstationen zur Feststellung der entsprechenden Schadstoffbelastung auf große Resonanz und wirft Zweifel über die Aussagekraft der gemessenen Werte auf.

Verdacht auf Manipulation erhärtet sich
Bundesverkehrsministerium: Luft-Messstellen werden überprüft
Diese Problematik hat bereits den Sprung ins Verkehrsministerium geschafft, weshalb mit einer gewissen Vorfreude darauf gewartet werden darf, wie lange die zitierten Zahlen noch aufrecht erhalten werden können.

Das Thema Diesel ist nicht nur deswegen spannend zu beobachten, weil es direkte Auswirkungen auf die private Mobilität vieler Bürger hat, sondern auch weil eben diese unmittelbare Betroffenheit dafür sorgt, dass sich Bürger engagieren und Möglichkeiten nutzen, um Druck „von unten“ auf die mediale und politische Handhabung des Diesels aufzubauen. Die neue BILD-Aufkleberkampagne ist daher ihrer Natur nach mindestens so sehr eine Reaktion auf das, was die Autofahrer sowieso schon umtreibt, wie sie eine Aktion darstellt, um das Thema in der Öffentlichkeit noch sichtbarer zu machen. Sie stellt damit gewiss eine Verbesserung gegenüber früheren Aufkleberaktionen aus dem Jahr 2015 dar.


Schicken Sie uns bitte aus Ihrer Stadt Fotos der Messstationen. Bitte notieren Sie den genauen Standort. Aus einem weiteren Foto sollte das Umfeld der Messstation ersichtlich sein. Bitte schicken sie die Fotos an redaktion@tichyseinblick.de; Sie erteilen uns damit automatisch das Recht, Ihr Foto zu veröffentlichen. Wir freuen uns auch über Beiträge aus der Lokalpresse zu diesem Thema.
Vielen Dank!

Hier geht es zu Teil 1 – Messstationen in Stuttgart, Leipzig, Fulda, Magdeburg, Rostock, Marburg und Tübingen
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Hier geht es zu Teil 3 – Messstationen in Hamburg, Wiesbaden, Cottbus, Dortmund und München
Hier geht es zu Teil 4 – Messstationen in Berlin, Hannover, Halle an der Saale, Wuppertal und Göttingen 
Hier geht es zu Teil 5 – Messstationen in Darmstadt, Leonberg, Kiel und Gelsenkirchen
Hier geht es zu Teil 6 – Messstationen in München, Plauen/Vogtland, Osnabrück, und Norderstedt 

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Kommentare ( 49 )

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Carl Schurz
5 Jahre her

Bild kämpft für den Diesel? Och? Ist die Auflage von Bild jetzt unter einer Millionen? 😉

Querdenker
5 Jahre her

Liebe TE Redaktion, sehr geehrter Herr Douglas
Glückwunsch zu allem, was Sie herausgefunden haben.
Leider ist die Diskussion um den Diesel von NGO’s und Politikern so vergiftet, dass jeder, der das Wort für den Diesel ergreift oder versucht, Fakten aufzuzeigen, gleich als Handlanger der Autolobby diffamiert wird.
Sachliche, auf Fakten basierte Diskussionen sind in unserem Land nicht mehr üblich. Politisch gesteuerte Hetze hat das Ruder übernommen und steuert die Massen.

Saskia
5 Jahre her

Bild hatte doch auch die Aufkleber-Kampagne „Refugees Welcome“… Interessant: Sigmar Gabriel liess sich auf der Titelseite (!) der Bild mit dem Aufkleber abfotografieren. Und dann, später, wetterte er in einer STERN-Titelgeschichte gegen die Merkel-Toleranz der unkontrollierten Grenzübertritte…

Aus der SPD wird man einfach nicht schlau…
PS:
Eine extremes Mysterium stellt auch Andrea Nahles dar… Vielle hätten NIE gedacht, dass Nahles die eigenen (!) Statuten der Partei (siehe Februar…) nicht kennt…

Ruud
5 Jahre her

soso, jetzt wollen sie also kämpfen…
Bisschen spät leider…
Wo war die Bild – Zeitung beim sog. „Dieselskandal“, warum hat sie ihre Leser nicht genau aufgeklärt, was für ein Spiel in den USA wirklich gespielt wurde?
Was kommt wohl als nächstes, wenn diesem Schundblatt weiter die Felle davon schwimmen? Kämpft Bild dann vielleicht auch für die deutsch-russische Freundschaft? Oder wird weiter gegen die AfD gehetzt?

Kevin
5 Jahre her
Antworten an  Ruud

Die BILD wird demnächst – jedenfalls ab und zu mal – positive Artikel über die AfD schreiben. In der Welt wurde eine Umfrage, ob die AfD gute Oppositionsarbeit macht, zu 83% mit ja beantwortet. Denke nicht, dass die BILD sich diese Leser entgehen läßt. Warten wir es ab.

Wolfgang Wegener
5 Jahre her

„Manchmal muss man sich selbst loben, wenn es sonst keiner tut.“ Wen meinen Sie damit? Lob der MSM, für die TE langsam aufgrund gewisser Alleinstellungsmerkmale (Fakten vor Ideologie; insbesondere bei den Texten von Holger Douglas) zu einer Konkurrenz heranwächst erwarten Sie ja wohl nicht im Ernst. Und von den Kommentatoren wurde er ja wohl mit Lob überschüttet, oder? Wie schön es doch wäre, wenn Leute wie Douglas zumindest bei den Technik- und Wissenschaftsbüchern der FAZ (unter ehemals Schirrmacher auch im Feuilleton) mit höherer Auflage schreiben könnte.Aber vielleicht kehrt sich das Verhältnis der Auflagen ja bald (?) auch um. Vorausgesetzt, TE… Mehr

Saskia
5 Jahre her
Antworten an  Wolfgang Wegener

Sie schreiben: „MSM, für die TE langsam aufgrund gewisser Alleinstellungsmerkmale ( ……) zu einer Konkurrenz heranwächst“.
TE in der Printversion ist an unserem Bahnhofs-Kiosk extrem gefragt. Nein, nicht in Burladingen, auf der schwäbischen Alb… sondern in einer ganz „normalen“ badischen Gemeinde…

Reinhard Peda
5 Jahre her
Antworten an  Saskia
Wolfgang Lang
5 Jahre her

In einigen Jahrzehnten werden Großväter, die von ihren Enkeln gefragt werden, ob sie im Widerstand waren, voller Stolz sagen können: “Ich hab damals 2018 einen Diesel gekauft!“ Oder, um es mit Shakespeare zu vertonen: “To diesel or not to diesel, that’s the question!“

Oneiros
5 Jahre her

Ich empfinde die Entwicklung der Bild in den letzten Wochen als bedenklich. Jeder konnte das Ende der Zeitung und des Springer Verlages bereits langsam am Horizont ausmachen, sich auf das Licht am Ende des Tunnels freuen und auf einmal die Kehrtwende vom Kasper Merkels weg zum „kritischen“?

Hier würde mich interessieren ob eine Personalentscheidung dazu geführt hat….Eine Bild-Zeitung die „vermeintlich“ im Sinne der Bevölkerung agiert ist wegen ihrer einlullenden Art viel gefährlicher als ein „Bild“Hofpresse

Wolfgang Lang
5 Jahre her
Antworten an  Oneiros

Ich habe nicht vernommen, dass Friede Springer von der Nibelungentreue zu Merkel Abstand nahm.

Neo-Realist
5 Jahre her
Antworten an  Oneiros

BLÖD als Kasper Merkels ?? oder Merkel als Kasper der BLÖD ?? Ich denke da gibt es eine Wechselwirkung. Hauptsache Merkel fährt die US-hörige Schiene des BLÖD-Konzerns wie seinerzeit als sie Busch in den Hintern kroch, weil Schröder nicht im Irak mitmischen wollte. Derzeit wird die US-Schiene zwar etwas durch Trump behindert, aber die Tendenz ist geblieben, und Merkel weiß, was sie am BLÖD-Konzern hat. Aber, im „Merkel-Sommer 2015“ hatte BLÖD auf der Titelseite 100 B-C-D-Promis abgebildet, die gegen „Fremdenhaß“ (Synonym für Rechts) gepredigt haben. Wen haben diese „Promis“ gemeint bzw. wen hat Herr Diekmann gemeint? Die Leser haben es… Mehr

Wolfgang Lang
5 Jahre her
Antworten an  Neo-Realist

Ohne BLÖD im Rücken würde Merkel ganz schön blöd dastehen.

Saskia
5 Jahre her
Antworten an  Neo-Realist

Sie nennen die Medien „ZEIT + Prantl-Prawda + Spiegel…“.

Sie haben den Tagesspiegel vergessen.

Keine Zeitung hat ihren Slogan („Causas rerum cognoscere“) so verraten wie diese Zeitung. Keine Analysen der Ursachen für viele Entwicklungen mehr.

namor
5 Jahre her

Die Zivilgesellschaft lebt!
Bild die Bannerträgerin. Elfriede Springer die Schirmherrin. Frau Merkel die Initiatorin. Brot und Spiele. Lasst uns Pickerl kleben. Denen zeigen wir es! Wir sind das Volk!

Schwabenwilli
5 Jahre her

Jetzt geht’s um Wählerstimmen.

Gero Hatz
5 Jahre her

Da wird es aber höchste Zeit, dass der Staatsfunk dagegen hält: Ich schlage eine Serie vor, in der 6 Beiträge die tödlichen Eigenschaften des Diesels im Besonderen und des Verbrennungsmotors im Allgemeinen dokumentieren. Einleitend könnte man beispielsweise Cems 7 jährigen Sohn zeigen, der sich gierig einen Rausch verschafft, indem er des Nachbars Dieselrauch direkt am Auspuff inhaliert. Ausserdem wäre es Zeit, dass die Deutschen endlich ihre historische Schuld an Klimawandel und Umweltzerstörung eingestehen. Schliesslich waren sowohl Otto als auch Diesel gemeingefährliche Erfinder, die schon vor mehr als hundert Jahren versuchten, den Planeten zu zerstören. Sowas ist noch nie klar ausgesprochen… Mehr