Dieter Borchmeyer: „Was ist deutsch?“

Der Literaturwissenschaftler Dieter Borchmeyer hat in seinem neuen Buch eine Antwort geliefert auf die Frage "Was ist deutsch?" - Über das deutsche Wesen zwischen Großbürgertum und Größenwahn.

 

Was ist deutsch? Der große Germanist Dieter Borchmeyer erzählt in seinem Opus Magnum die Geschichte einer weltbürgerlich gedachten Nation.

„Wir sind das Volk der Unsicherheit und Selbstbefragung. In seiner monumentalen Studie „Was ist deutsch?“ legt der Heidelberger Professor Dieter Borchmeyer die deutsche Geschichte und Kultur auf die Couch.“, beschreibt Thomas Schmid auf Welt.de.

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Kommentare ( 21 )

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Dieter Hausmann
7 Jahre her

Der Deutsche Geist ist eine Jndegestion,er wird mit nichts fertig.
F.Nietzsche.

Hellweg
7 Jahre her

Ein sehr schönes Interview, Herr Herles, danke.
Dem Herrn könnte ich noch stundenlang zuhören und ja, die schöne Uta hat mich auch sehr beeindruckt, als ich vor Jahren den Naumburger Dom besuchte und mich auch dort sehr wohl fühlte.

GermanMichel
7 Jahre her

Genau, es sind im Prinzip immer nur eine handvoll Geisteswissenschaftler die sich ausufernd über „uns Deutsche“, „unser Schuldgefühl“, „unser zwiespältiges Nationalgefühl“ etc etc auslassen, immer schön alles in der WIR Form.

Dabei haben es doch gerade diese Geisteswissenschaftler oft schwer überhaupt von ihren Landsleuten als richtige deutsche Männer anerkannt zu werden. Sie sind meist krasse Außenseiter außerhalb ihres selbst in der Universität isolierten leicht esoterischen Elfenbeinturms.

Alle die Deutschen die Deutschland aufgebaut haben und am Laufen halten haben nichts aber auch gar nichts mit diesen Geisteswissenschaftler zu tun, und würden über solche Denkspiele im besten Fall nur lächeln.

Brandanus
7 Jahre her

Borchmeyer will den „deutschen Kosmopolitismus“ des 19. Jahrhunders wiederbeleben. Schön gedacht! Bevor nun aber die Göring-Eckarts und Trittins dieser Nation das als Plädoyer für „Multikulti“ mißdeuten, sei gesagt: Diese Wiederbelebung ist gewiß nicht dadurch zu schaffen, daß man mal eben ein paar Millionen Migranten aus fremden, überwiegend muslimischen Kulturen ins Land holt. Im übrigen ist das Interview ein hochgelehrtes Gedankenspiel, in dem ich einige Aspekte vermisse (vielleicht steht’s im Buch?). So etwa den schichtenspezifischen Charakter der Sache oder den Regionalismus. Borchmeyer zieht z.B. den Vergleich mit Spanien, womit der Katalane, der Galizier, der Baske, der Canario etc. auch so seine… Mehr

Burkhart Berthold
7 Jahre her
Antworten an  Brandanus

Aus dem „Mir san mir“ spricht sehr viel Deutsches!

Als Preuße, der mit großem Vergnügen Ihr Schicksal teilt, in Bayern leben zu dürfen, würde ich sagen, dass die Bayern die Schule geschwänzt haben, als den anderen Bundesbürgern beigebracht wurde, Pfötchen zu geben.

Hellerberger
7 Jahre her

Welches Defizit haben denn „stramme Nationalisten“? Und was ist das, ein „strammer Nationalist“ zu sein? Dem Kuß der ganzen Welt nicht zu bedürfen?

Herbert Wolkenspalter
7 Jahre her
Antworten an  Hellerberger

Doch, sie bedürfen sogar besonders. Nur bekommen tun sie’s nicht.

Hellerberger
7 Jahre her

Fest steht: Wir Deutschen haben zu unserer Kultur, Nation und Identität keine positive Einstellung. Damit beginnt es, darauf läßt sich alle zurückführen. Das betrifft nicht nur die Linken, sondern alle: Bürgerliche, „Rechte“, die Unterschicht und das Kleinbürgertum. Das ist für Deutschland konstituierend. Der heutige Staat Deutschland leitet sein Selbstverständnis, ja sogar seine Legalität daraus ab, bewußt nicht deutsch sein zu wollen. Bewußt keine Nation mehr sein zu wollen. Weite Teile der Deutschen sehen und empfinden es als Kompliment und Erlösung, wenn man Ihnen konstatiert, sei seien jetzt aber „gar nicht deutsch“. Wir sitzen im Herbst unter Heizpilzen und sind insgeheim… Mehr

Jedediah
7 Jahre her
Antworten an  Hellerberger

Genau das sind die peinlichen Momente im Ausland. Wenn der deutsche Unbildungsbürger seinem einheimischen Gegenüber stolz verkündet, dass die deutsche Historie (die der Unbildungsbürger gar nicht kennt) irgendwie sowieso Nazi ist, aber jetzt sind wir alle ganz locker drauf. Wobei der einheimische Gegenüber doch eigentlich gerne hören wollte, wie die Deutschen mit ihren Tugenden bedeutende Errungenschaften hervorgebracht haben. Es gibt dafür kein Zurück und keine Heilung mehr. Die geistig-kulturelle Verfall hat sich vollkommen durch Deutschland durchgefressen. Die Führungsschicht besteht aus nichts anderem mehr. Eine Unfug stammelnde Kanzlerin, die gerne Deutschlandfahnen wegwirft. Ein Zensurminister, der seine geistige Dürftigkeit mit hinterfotziger Gemeinheit… Mehr

RÜDI
7 Jahre her

Deutschsein heißt, darüber nachzudenken „Deutsch“ zu sein. Macht sgm. kein Franzose und kein Engländer. „Deutschsein“ heißt „schuldbeladen“ sein, für immer und ewig – so wollen es jedenfalls Ideologen und Eliten, um ihre Deutungshoheit und ihre Macht zu sichern und die Menschen in diesem Lande zu einer willigen, kulturlosen Verbrauchermasse auf einem beliebigen Landstrich umzuformen. – Daß Menschen die Identifikation mit einer Gruppe, mit einer Kultur-und Sprachgemeinschaft zum Lebenserhalt und – sicherung, in Zeiten des Kampfes um Lebensressourcen brauchen, wird ignoriert und regelrecht unterdrückt. Es ist die (von oben) selbstverordnete Unterwerfung im Inneren – und das wird auch außerhalb Deutschlands gern… Mehr

Opa Neckenbopf
7 Jahre her

Auch in der Bezugnahme auf den Artikel in der WELT wird nur nebulös von „nach den Befreiungskriegen“ geschrieben. Es waren ganz konkret die Befreiungskriege gegen die Napoleonische Eroberung. Das scheut man sich oft klar zu benennen. Frankreich ist ja angeblich unser bester Freund ! Die Urkatastrophe für die deutschen Lande des 17.Jh. war aber auch schon der 30- jährige Krieg, indem – auch zwecks Beutemachung – ausländische Mächte gern ihren Interessen auf deutschem Kleinstaatenböden nachgingen. Erinnert sei nur an die Schweden und die Franzosen, die beide deutsche Lande annektierten, die Schweden in MeckPom zeitweilig, die Franzosen mit Elsass- Lothringen, dauerhaft.… Mehr

Opa Neckenbopf
7 Jahre her
Antworten an  Opa Neckenbopf

Letzter Satz: muss natürlich ab 1914 heißen !

Andrea Dickerson
7 Jahre her

Gewöhnlich mag ich es nicht, über Bücher zu schreiben, die ich noch nicht gelesen habe. Also schaut man zunächst, wer das Buch nicht mag, und welche Schlußfolgerungen dieser Kritiker zieht. Das Buch muß lesenswert sein, denn spiegel online erstickt fast an den Folgerungen des Autors. Allein das ist ein plus, den spiegel online Kritiker mit tausend Seiten Deutschland zu quälen, bis er seine Abneigung hernieder schreiben darf, darüber „daß das deutsche Kurzzeitgedächtnis von Schuld und Schande der jüngsten deutschen Geschichte beherrscht werde“, wobei es doch gerade dieser Aufmacher ist, das tägliche Brot und die Religion dieses Schrottportals…. Fritz Fischers These… Mehr

Frank F.
7 Jahre her

Hallo zusammen! Irgendwie lässt mich dieses Interview sehr ratlos zurück. Ich fand es interessant, aber der Mehrwert erschließt sich mir nicht. Seit je her bin ich skeptisch, wenn mir Zitate großer Geister als Argumente verkauft werden für einen Standpunkt, den man eigentlich vermitteln will. Und eben dieser Standpunkt scheint mir, auch weil die Herren Borchmeyer und Herles sich sehr gut verstehen (persönlich wie inhaltlich), doch gefestigter zu sein, als man klar aussprechen möchte. Sehr vieles von dem, was gesagt worden ist, ist sehr abstrakt und scheint mir auf eine Art intellektuell zu sein, dass sie mit der Realität oder zumindest… Mehr