Was ist bloß aus der SPD meiner Kindertage geworden?

Malca Goldstein-Wolf findet die SPD nicht mehr wieder, die sie einmal kannte.

© Sean Gallup/Getty Images

Der Auftritt der neuen SPD-Familienministerin Franziska Giffey bei Maybrit Illner in der letzten Woche hat mich frustriert zurückgelassen. Es scheint tatsächlich eine innerparteiliche Absprache bei den Sozialdemokraten zu geben, muslimischen Antisemitismus so gut wie möglich totzuschweigen, zu verleugnen oder bestenfalls zu verharmlosen.

Sobald das Thema aufkommt, werden die kleinen muslimischen Antisemiten, die jüdischen Kindern in bundesdeutschen Schulen das Leben zur Hölle machen, als die eigentlichen Opfer stilisiert.

Es ist für den jüdischen Zuschauer kaum zum aushalten, was diese Frau, die nun Ministerin(!) unseres Landes ist, an nichtssagendem Dummbrabbel abgeliefert hat.

Angenehm unaufgeregt, sehr kompetent und glaubwürdig konnte selbst ein so kluger Experte auf dem Gebiet wie Ahmad Mansour diese Dame einfach nicht festnageln.

Entweder sie ist so dumm oder es gehört für eine stramme Parteisoldatin der SPD zur Gesinnung, dass es nicht möglich ist, ohne Umschweife zu muslimischem Antisemitismus Stellung zu beziehen. Die SPD-Politiker scheinen sich darauf geeinigt zu haben, die AfD für jede Form von Rassismus verantwortlich zu machen und setzen weiterhin den letzten Rest ihrer Glaubwürdigkeit aufs Spiel.

Wer sich nur pro Forma für jüdisches Leben in Deutschland einsetzt und in Wirklichkeit die Gefahr, in der sich Juden mittlerweile befinden, verleugnet, der macht sich mitschuldig, der hat kein Recht mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Ich hatte wirklich auf eine Erneuerung der SPD gehofft, weil es wichtig ist, eine weitere große demokratische Volkspartei zur Auswahl zu haben.

Aber es scheint dabei zu bleiben, die Sozialdemokraten fokussieren sich auf den muslimischen Wähler, die Minderheit der Juden interessiert sie in Wahrheit herzlich wenig.

Liebe SPD, solange Ihr die Bürger dieses Landes unterschätzt, solange Ihr Werte wie Anstand und Ehrlichkeit missachtet, solange werden Euch die Wähler abstrafen.

Zu Recht!

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Kommentare ( 61 )

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Sonja B.
6 Jahre her

Wir kommen hier in Deutschland zu keinem Sinnvollem Ergebnis, solange nicht endlich das Problem von Gruppen getrennt wirdund auf der Ebene besprochen word, auf der es besteht, auf der Individuellen nämlich. Wenn ein Mensch ein Fehlverhalten zeigt, das andere Menschen beeinträchtigt, dann sollte dafür gesorgt werden, das er in Zukunft dieses unterlässt. Wenn ein Mensch antisemitische Hassparolen von sich gibt, dann ist dies zu unterbinden. Dabei darf es einfach keine Rolle spielen, wo dieser Mensch herkommt, oder warum er das tut. Es ist einfach falsch, da es anderen Menschen schadet. Das gleiche gilt für frauenfeindliche, antichristliche oder sostwie unbegründet diskrimnierende… Mehr

Philipp Richardt
6 Jahre her

Der Antisemitismus sitzt in der politischen DNA der linken Parteien.

Andreas Bitz
6 Jahre her

Totgesagte leben länger – nicht unterschätzen, welche Seilschaften gerade auf kommunaler Ebene, welche finanzielle Abhängigkeiten (von Sozialarbeiter bis Beamtenapparat), welche Einflussmöglichkeiten (durch eigene parteinahe/-eigene Medien, Stiftungen etc.), generell, welche Macht diese Partei immer noch hat…

Rainer Franzolet
6 Jahre her

Gabriel hat die SPD von Muslimen unterwandern lassen. Ergänzend wurden nur noch Akademiker nach oben gelassen. Dadurch ist die SPD zu einer Ansammlung einer Negativauslese geworden. Es gab nach Schmidt und Brandt nur noch einen Abstieg. Nach Schröder eine Ansammlung von Luschen. Was sich jetzt in der SPD an -Führungsleuten- und Nachwuchsleuten tummelt braucht niemand. Diese Partei vertritt niemanden in der deutschen Bevölkerung mehr. Nur ihre eigenen Pöstchen.

Frank in ZA
6 Jahre her

Ach, (in Nostalgie schwelgend), was hatte die SPD doch fuer kluge Koepfe, damals in Zeiten des Kanzlers Helmut Schmidt.
Fuer heutige SPDler wuerden muss dieser ja furchtbar ‚rechts‘ und ‚rassistisch‘ gewesen sein…

Muller
6 Jahre her

Die Führung der SPD greift nach den fortlaufenden Wahldesaster in Folge der Agenda 2010 inzwischen in Bezug auf Wähler nach jedem Strohhalm.
Und der arabisch/muslimische Strohhalm ist inzwischen einfach grösser als der jüdische…

Imre
6 Jahre her

SPD-Traumwelt trifft auf Lebenswirklichkeit, und schon hängt das gesamte Weltbild schief….Mit verblendeten Gutmenschen über derartige Fakten zu diskutieren ist so sinnvoll, wie mit Blinden über Farbe zu debattieren.

Dr. Ulrich Opfermann
6 Jahre her

Sehr richtig. Die SPD kümmert sich verstärkt um die muslimischen Wähler. Schönstes Beispiel: Ein Photo, auf dem Herr Müller Rosen an Muslime in Berlin verteilt. Irgendwo müssen die Wähler ja herkommen für die SPD, warum nicht auf die stetig wachsende Zielgruppe der Muslime einschwenken?

Reiner
6 Jahre her

Bin letzte Woche aus der SPD ausgetreten,nicht mehr zu ertragen.

Sonni
6 Jahre her

Mir fällt beim besten Willen kein lebender, amtierender SPD-Politiker ein, den ich respektieren oder der sich meine Sympathie verdienen könnte. Ich nehme auch den Bundespräsidentendarsteller nicht aus.
Den einzigen, den ich wirklich für glaubwürdig halte und respektiere, amtiert nicht, sondern wird von seinen eigenen Parteigenossen verfolgt und geächtet. Er hat so kluge Bücher geschrieben wie „Deutschland schafft sich ab“.