Und wir tanzen einen Tango – führt da jetzt die Frau?

Da ist der argentinische Tango-Gitarrist verblüfft, dass er in Deutschland auf eine Fangruppe stößt, die genau das Gegenteil des Tango-Prinzips propagiert: Die Neutrumisierung der Geschlechter.

© Getty Images

Erst locken, dann schocken. Das Spiel geht so: Ich halte dem Männermäuserich ein Stück Käse hin, und wenn er zuschnappt hau ich ihm eins auf den Deckel. Und der Furor der Staatsekretärin gilt nicht den frauenverachtenden Vorstellungen des Islam, er gilt nicht arabischstämmigen Gangster-Rappern, die Frauen als reines Lustobjekt apostrophieren. Nein, die Wut gilt einem weißen alten Mann, der eine Frau öffentlich als schön bezeichnet hat. Die Staatsekretärin ist nicht schockiert von der Scharia, die sie verteidigt, nein, sie ist davon schockiert, dass ihr ein weißer Mann öffentlich ein Kompliment macht.

Und alle p.c.-Medien ergötzen sich darin, wie moralisch sie sind und wie unmoralisch die weiße(!) Männerwelt. Sofort schwappte ein neuer „Aufschrei“ durchs Land, diesmal unter dem Namen #metoo. Darin erzählen Frauen über alles, was sie als sexuelle Belästigung halten. Natürlich unüberprüfbar. Das Opfer hat immer recht. Und wenn ich gar kein Opfer bin und mich nur inszenieren will? Auch recht. Der gute Zweck zählt. Und was man schon immer über weiße Männer wusste, wenn sie sich nicht gerade als Feministen darstellten: Männer sind Schweine. Das wird Gott sei Dank wieder und wieder bestätigt, zumindest solange ich die Schweinebrille aufhabe. Dann seh ich in allen losen Witzen Schweinkram.

Und um das Schwein „wissenschaftlich“ begründet zu neutrumisieren, brauchen wir eine Ideologie. Und das ist, richtig: Der GENDER MAINSTREAM. Sie sorgt dafür, dass die Ideologie in Paragraphen und Gesetze gefasst werden kann, Eine Ideologie, die wieder einmal von einer „besser-wissenden“ Klasse dem Normal-Deutschen aufgedrückt wird.

Gender Mainstream, eine Ideologie ohne jegliche Rückbindung zum Willen des Volkes, will auf allen gesellschaftlichen Ebenen, die Menschen umerziehen. Zu diesem Zweck wird in den Medien ein Bedrohungspotenzial aufgebaut, die einhergeht mit starken sozialen und beruflichen Sanktionen! Sanktionen! Wir werden sie schon umerziehen! Das Männerpack, so lautet die Devise landauf landab.

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Da ist der argentinische Tango-Gitarrist aber verblüfft, dass er in Deutschland auf eine Fangruppe stößt, die genau das Gegenteil des Tango-Prinzips propagiert: Die Neutrumisierung der Geschlechter. Da kommen sie angeschlurft, Männlein und Weiblein in Kleidung und Gehabe meist nahezu austauschbar. Ist schon interessant, dass in einem Land, in dem sich intellektuellere Frauen und Männer neutrumisieren und darauf auch noch stolz sind, der Tango so stark in Mode gekommen ist. Wahrscheinlich gerade deshalb: Im argentinischen Faschingskostüm darf der Mann führen und die Frau das Geführtwerden genießen, ohne schief angeschaut zu werden. Aber wahrscheinlich haben die Grünen schon einen Frauenförderplan für den Tango in Arbeit. Die Quote steht felsenfest: 50 : 50, aber alle 10 Minuten ist auf Ansage der Frauenbeauftragten Rollentausch. Sonst sind die Gender-Mainstream Fördermittel flöten.

Eine Kollegin schleppte ihren Mann zum Tango, damit er endlich lernt, sich als Mann zu verhalten. Das ist gelebte Ironie pur: Die Frau befiehlt, dass der Mann Mann sein soll. Da muss die Verzweiflung groß sein. Aber immerhin wird sie noch empfunden, und nicht verdrängt wie beim Gender-Mainstream-Durchschnittspaar.

Der Argentinier wird sich auch fragen, warum seine ZuhörerInnen, die nicht nur gendergemainstreamt aussehen, sondern sich auch so hölzern bewegen, trotzdem Tango-Fans sind. Dass die deutschen TänzerInnen Tango und Salsa nicht tanzen könne, weil sie mit ihren steifen Hüften wie der Holzmichel dahinstolpern, merkt man aber wahrscheinlich nur, wenn man in Kulturen gelebt hat, in denen Mann- und Frausein selbstverständlich unterschiedlich ist. In Kuba habe ich die emanzipiertesten Frauen kennengelernt. Sie sind Ärzte, Ingenieure und geben dabei niemals ihre erotische Weiblichkeit auf: Geschminkt, mit tiefem Ausschnitt, im Minirock, immer kokett und zum Flirt bereit.

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Das schätzen inzwischen auch viele deutsche Frauen, wenn sie zum Erotik-Trip nach Kuba reisen. Dort wollen sie als Frau von einem Mann behandelt werden. Nicht nur beim Tango. Männliches Neutrum trifft weibliches Neutrum haben sie schon daheim. Wer in Kuba der Frau KEIN Kompliment wegen ihre Aussehens macht, ist unten durch. Wer das in Deutschland tut, kann froh sein, wenn er nicht geteert und gefedert wird. In deutschen Firmen ist das ein Entlassungsgrund. Deutsche Frauen sind in den Augen der Kubaner „cold blooded“ und die Kubaner und Kubanerinnen fragen sich verdutzt, wofür das gut sein soll, dass Mann und Frau sich gleich geben: Graues Viech trifft graues Viech, jeder weder Fisch noch Fleisch, und was kommt dabei raus: Graues Einerlei – grauenhaft. Welch ein ärmliches Leben, ohne jede Würze, so ist die Meinung der Kubaner.

In Kuba ist in den Salsa-Clubs die Hölle los. Die Luft vibriert vor Erotik. Und ein Mann, der kein Mann ist, wirkt dort vollkommen fehl am Platz. Frauen gehen verächtlich mit ihm um. Der größte Gockel bekommt die schönsten Frauen. Die Körperbewegungen in den versteckten Salsahöllen Havannas erinnern mehr an öffentlichen Geschlechtsverkehr als an Tanz. Das macht Lust, in jeglichem Sinne.

Im Vergleich dazu die deutschen Salsa- und Tango-Tanzveranstaltungen: Anti-Erotik pur. Wenn die Latinos sähen, wie steif und uninspiriert die Männlein die Weiblein hier über die Tanzfläche schieben, sie wären fassungslos über die geschlechtslosen südamerikanischen Tanz-Karikaturen.

Aber verständlich ist das schon. Wenn ein Busenkompliment eines Politikers zur totalen Hatz auf diesen führt, und Hetz-Organisatoren mit dem Grimme Preis ausgezeichnet werden, dann schildert das die vergiftete Stimmung zwischen den Geschlechtern in unserer Gesellschaft präzise.

Nur nicht auffallen, ist das Motto in jeder Diktatur und bezeichnet heute insbesondere die Stimmungslage des deutschen Mannes.

Kein Wunder. Der sexistische Feminismus, gibt nach außen vor, die Gleichberechtigung auf dem Panier zu haben, nach innen aber propagiert er, die Frau sei der bessere Mann, und der schlechtere Mann, also der mit dem Zipfel, dessen Denken müsse eben eliminiert werden. Denn wie wir ja gelernt haben, braucht eine Frau einen Mann, wie ein Fisch ein Fahrrad.

Erschreckend, wie unglaublich beschränkt und dumm und im Geiste arm solche auch noch gesellschaftlich hoffähigen Aussagen sind. Der innewohnende Sexismus ist da fast noch das geringere Übel. Kein Wunder, dass sich viele Männer von Frauen abwenden oder lieber eine Frau einer anderen Kultur heiraten. Eine asiatische Frau weiß genau, was sie will, sie lässt aber den Mann Mann sein. Und das hört sich auch schon beknackt an, denn offensichtlich sind viele deutsche Männer schon so geschwächt, dass sie dafür nicht mehr selbst sorgen können. Noch schlimmer als der Feminismus ist, dass der Gender Mainstream gleich ganz bezweifelt, dass es Mann und Frau in ihrer Unterschiedlichkeit überhaupt gäbe. Das zeugt von einer geistigen Verwirrung, die einzigartig in allen Kulturen der Welt ist. Nun könnte man ja mit einem Schmunzeln darüber hinweggehen, irre Theorien gab es schließlich schon immer.

Ein Mann, der nur gefallen und es allen Frauen Recht machen will, ist für die Frauen kein Mann. Und allen politisch korrekten Vorgaben zum Trotz sind solche Männer bei Frauen nicht erfolgreich. Am besten mal Frauenmagazine lesen oder noch besser erotische Literatur für Frauen studieren. Diese sei als Grundlagenliteratur insbesondere für Gender-Mainstream-WissenschaftlerInnen empfohlen.

Unterschiedliche Polungen ziehen sich an, gleiche Polungen stoßen sich ab. Das hat eigentlich jede Kultur außer der Unkultur des Gender Mainstream begriffen. Es ist kein Zufall, dass das Paarverhalten in Deutschland als eines der schwierigsten in der Welt gilt, obwohl es scheinbar das einfachste ist. Aber der Schein trügt eben, wie die riesige Anteil der Singlehaushalte beweist.

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Aber was dem Feminismus nicht in allen Bereichen gelang, versucht nun das Gender-Mainstreaming flächendeckend und generalstabsmäßig auf allen Ebenen der Gesellschaft diktatorisch durchzusetzen. Von der EU, der Bundes- und allen Länderregierungen bis hinunter in die Gemeinden vom Steuerzahler finanziert und von der von der Öffentlichkeit fast unbemerkt hat das Gender-Mainstreaming Einzug in die europäische Gesetzgebung gehalten, die Geschäftsordnung des Bundestages, in Schulbücher und Pädagogenverhalten, alles hat den totalen Vorgaben des Gender Mainstreaming zu folgen. Wo hier allerdings die demokratische Legitimierung, die Rückbindung zum Willen des Volkes ist, bleibt schleierhaft. Damit halten sich die Menschen-Umerzieher nicht auf. Um es noch einmal klar zu sagen: Eine totalitäre Ideologie ohne jeglichen demokratischen Auftrag versucht auf allen gesellschaftlichen Ebenen, die Mensch umzuerziehen. Das ist ungeheuerlich! Die Dimension, in der wir uns bewegen, wird erst klar, wenn wir an andere historische Umerziehungssysteme denken.

Demokratie scheint die Beherrscher der öffentlichen Meinung nur zu dann zu interessieren, wenn es die eigene Ideologie bestätigt. Kommt das Volk aber zu anderen Ansichten wie die medialen Meinungsbilder, wird es von den Medien als dumpfer Stammtisch diffamiert. So sieht die moderne „Medien-Demokratie“ aus. Man sieht unschwer viele Ähnlichkeiten mit historisch deutschen Zeiten.

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Kommentare ( 23 )

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23 Comments
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Anna Martha
6 Jahre her

Herrlich, den Spiegel vors Gesicht gehalten. Das mögen sie gar nicht.

Talleyrand
6 Jahre her

Gibts eigentlich schon eine Genderquote? Ich stelle mir das schwierig vor, z.B. in einem Aufsichtsrat von vielleicht 12 Mitgliedern 500 Gender Unterarten gerecht unterzubringen.
Die Lösung der Frage verdient eine wissenschaftliche Untersuchung, möglicherweise auch eine neue Gender Stiftungsprofessur, jedenfalls aber Staatsknete.

hasenfurz
6 Jahre her

Deutsche Frauen mit ihrem Femimimi und GenderGaga, die alle vom starken stolzen braunen Mann träumen der sie schlägt – wer braucht denn die? Und wozu sind sie gut, außer den weißen Männern Rassismus und Chauvinismus nachzuweisen?
Wer badet freiwillig in einer Güllegrube?
Ja, ein paar vernünftige Frauen gibt es. Aber die Mehrheit, kann man ohne Verlust in die Wüste schicken. Tunesien, nur Hinflug. Paßt.

Marcel Börger
6 Jahre her

Danke Herr Gadamer, wieder mal ein gelungener Wink mit dem Zaunpfahl. Als Halbiberer kann ich Ihnen nur zustimmen, gerade was die Abwesenheit von weiblicher Raffinesse angeht, zumindest in der Breite. Der übliche Look ist eine grauenhafte Anleihe männlicher Kleidung, weibliche Reize werden gekonnt versteckt und unterdrückt. Der Gang hat oft mehr Ähnlichkeit mit einem Zinnsoldaten, statt mit einem Lebewesen, kurzum, der Gang eines Bauerntrampels ist modern. Unsere Geschlechtsgenossen passen sich diesem Trauerspiel gekonnt an, wirken in ihren regelmäßig farblosen, grau, brau, schwarzen Umhüllungen bestens getarnt, gerade in der dunklen Jahreszeit. Reisen ins südeuropäische Ausland sollte die Masse besser lassen, will… Mehr

Gräferin
6 Jahre her

Moin Moin, das war ein rhetorische Frage. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Jetzt weiß ich auch, warum es so vielen Psycho- Coaches gibt…

Gregor
6 Jahre her

Welcher Feminismus ist denn gemeint? Der Feminismus gegen die Feministen? So kommt es mir bald vor. Der Feminismus, worfür Frauen der 70-iger und 80-iger eintraten hat damit, was man heute darunter verstehen soll nicht mehr viel zu tun. Es soll durchaus Damen geben, die sich über das Türen öffnen oder Mantel-Helfen freuen, denn es ist eine galante Geste.

derostenistrot
6 Jahre her

Die Evangelische Kirche betreibt ebenfalls ein Gender-Institut. Wenn das kein Grund ist auszutreten?!

Hippiemädchen
6 Jahre her

Klasse zusammengefasst, sage ich als alte Frau!

Die Denke der Genderisten ist die Summe der Erfahrungen inklusive der Erziehung dieser. Bin ich froh, dass unsere Tochter als Frau ihr Ding macht. Interessant auch im Bekanntenkreis zu erleben, eine südamerikanische Frau hat das Herz eines Mannes erobert. Schwiegermutter in spe fasst zusammen, anschmiegsamer und weiblicher wäre sie, dem Sohn gefällts, die Natur lässt sich nicht aushebeln, denn ewig lockt das Weib.

PetraM
6 Jahre her

Da muss ich gleich mal den Ausspruch von Frau von Rönne zitieren: „Der Feminismus bleibt im Flur stehen und beschwert sich, dass Frauen
keine Türen offen stehen. Bis irgendwann eine Frau kommt, über den
zeternden Flurfeminismus steigt und die Tür selbst aufmacht.“
(hier gelesen: https://www.welt.de/kultur/article139269797/Warum-mich-der-Feminismus-anekelt.html)

NoName
6 Jahre her

Das Wichtigste kann man nicht oft genug wiederholen: Niemals hat sich diese Weiterentwicklung des Feminismus irgendeiner Volksabstimmung gestellt, auch in anderen europäischen Ländern oder den USA nicht. Die Gesetze hat man sich selbst gemacht, teilweise mit üblen Tricksereien (Das Buch von Birgit Kelle „Gendergaga“ sei hier ausdrücklich empfohlen). Ich kenne immer noch viele Leute, die nicht mal wissen, was Gender sein soll. Wenn ich dann versuche zu erklären, was es sein soll und das es „offizielle Politik“ sei, zeigen mir nicht Wenige einen Vogel. Wenn du erzählst, es gebe 4000 Geschlechter, lachen die dich aus. Die glauben das nicht. Kam… Mehr