Polizeigewerkschaften erstatten Strafanzeige gegen die „taz“

Eine Autorin der taz bezeichnet Polizisten als „Müll“. Die Autorin ist schon mehrmals durch Hasssprache in breite Kritik geraten. Nun hat sie den Bogen wohl überspannt.

imago/epd

Nun ist gleich zwei Polizeigewerkschaften der Kragen geplatzt. Sie haben Strafanzeige gegen die taz und die Autorin Hengameh Yaghoobifarah gestellt wegen ihrer Kolumne, in der Polizisten mit Müll gleichgesetzt werden. „Wir sind entsetzt über die volksverhetzenden Worte, mit denen über 300.000 Menschen aufs Übelste diffamiert und beleidigt werden“, kritisierte die Gewerkschaft der Polizei Berlin. Und der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, beklagte: „Andere Menschen zu entpersönlichen, ihnen Würde und Menschsein abzusprechen und sie wie Unrat auf einer Müllhalde entsorgen zu wollen – wie hasserfüllt, degeneriert und voller Gewaltbereitschaft muss man eigentlich sein, um solche widerlichen Gedanken aufzuschreiben?“

Wie berichtet, hat die Autorin Yaghoobifarah in ihrer Kolumne mit dem Beitragstitel „Alle Cops are berufsunfähig“ die maximale Provokation gewählt. Nicht nur unterstellte sie Polizisten ein „Fascho-Mindset“, sondern forderte, die Polizisten wie Müll auf der Müllhalde zu entsorgen, „wo sie wirklich nur von Abfall umgeben sind. Unter ihresgleichen fühlen sie sich bestimmt auch selber am wohlsten“.

Beitrag in der "taz": Polizisten werden zu Müll erklärt
Menschen mit Müll zu vergleichen, sie also zu entmenschlichen, ist die Sprache totalitärer Regime. Nun ist es ein billiger Trick, sich bei verhetzenden oder beleidigenden Äußerungen hinter der Behauptung zu verschanzen, es sei doch alles „satirisch“ gemeint gewesen. Die Neue Zürcher Zeitung schrieb in einem Kommentar zur Kolumne von Yaghoobifarah, es handele sich um eine „als Satire verbrämte Volksverhetzung“. Kritik kam auch vom CDU-Bundestagsabgeordneten Mathias Hauer, der eine Beschwerde beim Presserat einreichte, ebenso wie von Volker Beck sowie von mehreren AfD-Politikern. Dass die linke taz hier tief daneben gegriffen hat, wird daran deutlich, dass selbst aus rotgrünen Kreisen vereinzelt Kritik laut wurde. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Irene Mihalic, selbst frühere Polizistin, schrieb auf Twitter, schon der Titel erinnere an „ACAB“ (All Cops are Bastards) und kritisierte (natürlich mit Gender-Sternchen), „alle Mitarbeiter*innen der Polizei werden in unerträglicher Weise verächtlich gemacht“.

Inzwischen hat auch die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik in einem internen Schreiben, über das am Mittwoch die B.Z. berichtet, eine Beschwerde beim Presserat angekündigt. Von einer Strafanzeige will sie absehen. Sie fürchtet, dass eine öffentliche Reaktion dem Artikel zu einer noch größeren Öffentlichkeit verhelfen würde und ihm noch mehr Aufmerksamkeit verschaffen würde. Damit hat sie grundsätzlich recht – genau darauf legt es ja die Autorin mit billigen Provokationen an.

Wer aber ist die Autorin Hengameh Yaghoobifarah? Die 30-Jährige bezeichnet sich als „nicht-binär“, will also weder als Frau noch als Mann angesehen werden. Sie schreibt in der taz und im linken feministischen Missy Magazin, mit einer deutlichen Affinität für „LGBT“-Themen.

Breite Aufmerksamkeit erhält die Autorin vor allem dann, wenn sie maximal provoziert z.B. durch plumpe anti-deutsche Ressentiments, so tituliert sie Deutsche gerne als „Kartoffeln“. Vor drei Jahren diffamierte sie die deutsche Kultur als „Dreckskultur“. Ihre besondere Obsession gilt Thilo Sarrazins Bestseller „Deutschland schafft sich ab“: „Dass Sarrazin ein rechter Lauch ist, der gerne viel Scheiße labert, wenn der Tag lang genug ist, wissen wir bereits. Dass er mit seinem Buchtitel ein falsches Versprechen gegeben hat, auch, denn ich schaue es dem Fenster und sehe Deutschland immer noch.“ Der deutsche „Hass auf Muslim_innen und die Paranoia vor einer – was auch immer das sein soll – Islamisierung der deutschen (wortwörtlich) Dreckskultur hält Kartoffeln davon ab, ein schöneres Leben zu führen“, meint sie. „Abfall“ scheint generell ein großes Thema zu sein:

Texte wie die der Autorin in der taz entlarven die ganze Heuchelei der Linken um „Hatespeech“. Ihre eigenen „Autor*innen“ dürfen nach Herzenslust hetzen, während sie selbst dünnhäutig auf politisch unkorrekte Bemerkungen reagieren. Schon „Mikroaggressionen“ („Woher kommen Sie?“ / falsches Pronomen) lassen sie in Ohnmacht fallen, selbst aber holzen sie mit maximaler Dreistigkeit. Der Hass auf die deutsche Kultur ist so augenfällig, dass die Klagen über „Hass“ oder „Hate Speech“, die sie auf der Rechten sehen, nur noch scheinheilig und verlogen wirken. Die taz und ihre Autorin Hengameh Yaghoobifarah haben mit der Kolumne über Polizisten als Müll nun den Bogen überspannt, auch bei den eigenen Lesern.

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