MEGA – Make Europe Great again oder Innovatio Europae (Lat. Die Sanierung Europas)

Seit ich – aus reiner Neugierde natürlich – Trump auf Twitter folge, um von der Umwälzung einer in politischer Korrektheit und sozialistischem Planungswahn erstarrten Gesellschaft zu lernen, verfolgt mich das Kürzel: MAGA. „Make America Great Again“.

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Seit ich – aus reiner Neugierde natürlich – Präsident Trump auf Twitter folge, um etwas über die Regeln revolutionärer Umwälzung einer in politischer Korrektheit und sozialistischem Planungswahn erstarrten Gesellschaft zu lernen, verfolgt mich dieses Kürzel: MAGA. „Make America Great Again“. Man muss es ihm lassen: Dieses kleine Akronym hat er den Leuten mit einer Gründlichkeit eingetrichtert, die wir seit der 68er Revolte und ihren Plattitüden so nicht mehr gesehen haben, auch wenn MAGA klingt wie das englische „Maggot“, was bekanntlich so viel wie Made bedeutet und daher eigentlich keine positiven Assoziationen weckt. Aber wie wär’s mit MEGA?

Präsident Trump ist nicht der erste Revolutionär, der die Regeln verstanden hat. Lange vor ihm gab es da zum Beispiel einen Doktor Martin Luther, der nicht nur bei seiner Bibelübersetzung dem Grundsatz frönte „man muss dem Volk aufs Maul schauen“! Gegen des Doktors sonstige Sprüche und ihren Mangel an politischer Korrektheit kann der Trump übrigens komplett abstinken. Wenn das die Käßmann wüsste, würde sie den von ihm gegründeten Verein wahrscheinlich sofort verlassen, den Kumbaya-singenden Bedford-Strohm gleich mit einpacken und im Erzbistum München und Freising um Kirchenasyl bitten. Als guter Katholik weiß ich also, was ich an Doktor Luther habe und meine Dankbarkeit ist ihm gewiss.

Aus der Sache mit dem „aufs Maul schauen“ habe ich den Schluss gezogen, dass, wer seit Monaten an dieser Stelle mit maximaler Polemik auf die wirtschaftlichen, geldpolitischen und wirtschaftspolitischen Missstände im Euroland hinweist und so versucht, Problembewusstsein zu schaffen, sich auch einmal die Reaktionen der verehrten Leser in den angehängten Foren anschauen und daraus Folgerungen ableiten sollte.

Aber wo sind die Revolutionäre?
Vormärz - Politik- und Staatskrise: Warten auf die Revolution
Und was sieht man im Leserforum mit schöner Regelmäßigkeit? Die Aufforderung, endlich mal eine Handlungsanweisung zu geben. Was ist zu tun? Was kann der einzelne tun und was muss in Europa geschehen, um die Dinge zum Besseren zu wenden? Ich möchte versuchen das in eine Handlungsanweisung zu übersetzen. Diese Handlungsanweisung besteht aus zwei Teilen: 1. Die Mobilisierung der Massen (nicht im Leninistischen Sinne, sondern im Sinne der französischen Bürgeridentität, die sich kondensiert in dem berühmten Satz der Nationalhymne „Aux armes, citoyens!“, an die Waffen Bürger!) Unsere Waffe ist das Wort. Und 2. Das eigentliche Sanierungsprogramm. Wie sollte ein Europa – und damit auch ein Deutschland – aussehen, das zur Treue zu Recht und Verfassung zurückfindet, endlich wieder seine Bürger in den Mittelpunkt stellt und nicht die Interessen seiner bürokratischen Eliten zum einzigen Maßstab nimmt? Dazu kommt Etwas in Teil 2.

Fangen wir hier und heute mit der Mobilisierung an. Mein Vorschlag: Wir brauchen einen ordentlichen Slogan. MEGA wäre nicht schlecht. „Make Europe Great Again“. Nicht das Europa der Bürokraten hat Größe. Das Europa der Bürger und der Vaterländer de Gaulles hat Größe. Um es wieder groß zu machen, müssen wir es den Junckers, Draghis, Barniers und Schulzens entreißen.

Das Ganze hat den Vorteil, dass das Wort MEGA, seit es immer seltener mit dem Nachwort „-tonnen“ und einer 20 davor geschrieben wird, ausgesprochen positive Assoziationen weckt. Wie geht`s dir heute? Antwort: Mit geht’s MEGA! Toll, oder? Oder: „Schau dir mal das Youtube-Video an, das ist echt MEGA-mäßig.“ Das hätten wir also schon mal geklärt. Unser Slogan heißt MEGA.

Der zweite Teil der Mobilisierung: Nicht nachlassen bei der Schaffung des Problembewusstseins. Auch wenn die Deutschen – anders als unsere französischen Brüder und englischen Seelenverwandten – bei ihrer Revolution wohl Eintrittskarten für die Vorstellung auf Amazon vorbestellen würden, lohnt es sich, den vorrevolutionären Furor mit Fakten anzustacheln. Die Feder ist mächtiger als das Schwert.

Der Dritte Teil sind die Handlungsanweisungen und da muss ich dem von mir so geschätzten deutschen Vormärz leider an dieser Stelle sagen: Ohne Demonstrationen, Diskussionen, Nötigung ihres Abgeordneten, sich Ihren Fragen zu stellen, Eingaben, Petitionen, Abstimmung mit den Füßen beim Investieren, lautstarken und unbotmäßigen Protest, Bereitschaft zum bürgerlichen Ungehorsam und sich Hinwegsetzen über die Maas`sche Zensur, Benennung der Fakten und Folgen, Einsatz ihrer Stimme als Wähler (was Sie selten genug dürfen), Frechheiten gegen die Obrigkeit, politische Unkorrektheit und den absoluten Willen, Europa und Deutschland gegen den stattfindenden Anschlag auf Demokratie, Freiheit und bürgerliche Identität zu verteidigen, wird es nicht gehen!

Wie die amerikanischen Gründerväter schon klug feststellten: Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit und der Baum der Freiheit muss von Zeit zu Zeit mit dem Blut von Patrioten gegossen werden.

Unblutig und lautlos
Panik im System - Teil 3: Die Transformatorische Revolution als Weg in die Gegenwart
Es bringt aber herzlich wenig, sich über die Bräsigkeit des deutschen Michels zu ereifern, wenn man selbst still in seiner Biedermeieridylle sitzt und darüber sinniert, wie schlecht die Welt ist. Hier können wir von den 68ern lernen. Sie haben bewiesen: In dieser Partydemokratie setzt sich der durch, der am lautesten krakeelt. Und das ist auch ganz logisch, denn Ihre Volksvertreter, Ihre Repräsentanten in den Parlamenten, Landtagen, Kreistagen, Rathäusern ticken genauso wie der Durchschnitts-Michel: Lasst mich bloß in Ruhe und macht mir keinen Terror. Mit diesem Wissen hat die Linke erfolgreich die Demokratie in ein Krakeel-Minimierungsmanagement der politischen Elite umgeformt. Das Ergebnis: Im vorauseilenden Gehorsam versucht die Politik schon „unschöne Bilder“ zu vermeiden und jeden Schmerz möglichst weit in die Zukunft zu verschieben. Das ist die Motivation, die sie antreibt, von der „Flüchtlingskrise“ bis zur Eurokrise. Amplifiziert wird das durch den Einsatz und die massenhafte Verbreitung von Symbolen, die alle Beteiligten ständig an die Anwesenheit der potentiellen Krakeeler erinnern. Schauen Sie sich mal im Straßenbild um, dann bekommen sie eine Vorstellung. So was braucht der freie Bürger auch! Vorschläge sind willkommen!

Wenn der verfassungspatriotische Bürger den Mut aufbringt, dem Angriff auf Demokratie, Freiheit und Marktwirtschaft die Stirn zu bieten, dann ist es allerdings so, dass er einen starken Verbündeten hat, vielleicht sogar den stärksten und unbestechlichsten, den man sich vorstellen kann: Die Mathematik. Genauer gesagt: Die Exponentialfunktion. Das ist die gleiche Art Zusammenhang, die aus ein paar Bastlern bei Intel im Silicon Valley eine weltbeherrschende Industrieelite gemacht hat. Diese Funktion besagt: Wenn sich etwas in regelmäßigen Abständen verdoppelt, wird es bald so groß, dass es nicht mehr aufzuhalten ist.

Nach wenigen Dutzend Verdoppelungen hat sich die Anzahl Transistoren pro Chip von einigen Tausend auf ein paar Milliarden erhöht. Der Rest ist bekannt. Wie können wir uns das zunutze machen? Durch Überwindung des von der Obrigkeit geförderten Aberglaubens, dass der Einzelne nichts tun könne, um die Mechaniker der Macht da oben aufzuhalten.

Bereits heute sieht eine Mehrheit der Bürger die Entscheidungen zu den wichtigsten Politikfeldern kritisch, aber wie die Schafe gehen sie an die Wahlurne und stimmen mit dem Fatalismus ab, „das kleinste Übel“ zu wählen. Eine Minderheit von 5 – 10% der Wähler – keineswegs alle parteipolitisch gebunden, sondern in allen Parteien zu finden – hat genug davon und sucht Formen des Protests.

Wenn jeder dieser Bürger nur einen weiteren davon überzeugt aufzustehen, werden es bald 10 – 20% sein. Nach nur zwei oder drei weiteren Verdoppelungen fallen die Mehrheitsverhältnisse innerhalb und zwischen den Parteien und der Vormärz ist da.

Vor der Obrigkeit brauchen wir uns nicht zu fürchten, denn sie arbeitet uns entgegen durch die Desaster, die sie erzeugt und deren Einschläge unsere Gesellschaft in immer kürzeren Abständen immer heftiger erschüttern. Jede Mehrheit hat einmal als Minderheit angefangen.

An die Arbeit! Aux armes, Citoyens! MEGA!

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Kommentare ( 13 )

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bfwied
6 Jahre her

In ähnlicher Weise habe ich dasselbe auch schon oft geschrieben. In meinem Kreis sind nahezu alle, trotz sehr unterschiedlicher Berufe, derselben Meinung. Aber es gibt ein paar Wankelmütige, die immer wieder rückfällig werden. Es sind Alt-Achtundsechziger, die ihr Leben dem Grün-Sozialismus gewidmet haben und sich darin wohl und aufgehoben fühlen. Das ist das Problem, wie Sie richtig ausdrücken: V. a. in Deutschland ist man eine Herdentier, s. die braune Brühe damals, man läuft nichtsdenkend mit – und feiert, was nichts anderes als nur ein Synonym für „Nichtsdenken“, „Nichtskümmer“, bloßes Wohlleben in Delirium ist. In D. hat man vergessen, was hinter… Mehr

Marcel Börger
6 Jahre her

Etwas mehr Feuer am BVerfG würde mir jedenfalls sehr gefallen. Alle Richter sind unabhängig und können theoretisch zu jedem Vorgang ein konkretes Normenkontrollverfahren dem BVerfG vorlegen, wenn es irgendeinen Bezug zur EU gibt, was heute häufig der Fall ist, auch dem EUGH. Nur ist es nicht sehr wahrscheinlich, daß ein kleiner Amts oder Landrichter Zeit, Lust und Muse hat, vertieft über mögliche Mängel der anzuwendenden Gesetze nachzudenken. Beim NetzDG könnte es allerdings anders kommen. Originär zuständig wäre eigentlich das BVerfG, der Politik Grenzen zu setzen, ggf. auch unmißverständlich. Einerseits ist der Einfluß der Parteien auch bei den Personalentscheidungen beim BVerfG… Mehr

odg
6 Jahre her

Naja, Luther und Trump.
Luther war der wegbereiter fuer den kulturverfall, nazionalsozialismus etc.
Trump hingegen ist ein segen fuer das versackende nordamerica und vlt auch fuer europa.

Oblomow
6 Jahre her

Weshalb sollten die „die Linken […] dagegen Tag und Nacht Sturm laufen“? Sie haben dazu nicht den geringsten Anlaß, weil es linke (kollektivistische, konstruktivistische, planwirtschaftliche, zentralistische) Vorstellungen und Ziele sind, die gerade umgesetzt werden. Der Kulturmarxismus der Frankfurter Schule, Internationalismus, Konstruktion eines Einheitsmenschen, Monopolisierung des Geldsystems und des Schulsystems in staatlicher Hand, Zerstörung von Familienstrukturen, Erlangung der kulturellen Hegemonie (Antonio Gramsci), etc. gehören zur Agenda von Linken. Daran ändert auch der Eindruck nichts, daß amerikanische Neocons und der militärisch-industrielle Komplex im Augenblick mit Linken am selben Strang zu ziehen scheinen. In Teilbereichen überdecken sich ja die Interessen. So dürfte z.B.… Mehr

Marcel Börger
6 Jahre her

Eben!

Diese Wirklichkeit steht aber dem Verfassungssoll klar entgegen. Die Machtkonzentration bei den Parteien erscheint demnach ganz simple gesprochen, als verfassungswidrig.

Wenn das BVerfG nur wollte, könnte es fast „jährlich“ etwas dazu sagen/schreiben, denn irgendwie scheinen die Parteien es nicht hinzukriegen, ein gültiges Wahlgesetz zu Papier zu bringen.

Nun ja
6 Jahre her

Ich habe gelesen, es wären sogar 80 Millionen. Egal. Laut UNO soll die Gesamtzahl der Afrikaner von jetzt 1,2 Milliarden auf über 4 im Jahr 2100 anschwellen. Auf dementsprechende Hinweise bekommt man dann von den Gutgläubigen in der Regel keine Antwort mehr.

Christoph Dylag
6 Jahre her

Ich bewundere Sie dafür, dass Sie scheinbar ernsthaft glauben, dass Wahlen etwas ändern. Welche Wahl haben Sie denn? Schulz oder Merkel, welchen Unterschied macht das? So gut wie keinen. Manchmal denke ich, dass man Schulz nur deshalb aufgestellt hat, um zu sagen: Seht her, es gibt jemanden, der ist noch schlechter für euch als Merkel. Wählt also lieber Merkel, da wisst ihr woran ihr seid („sie kennen mich“). Alle anderen Parteien sind Beiwerk. Würde die AFD tatsächlich einen Unterschied machen, man hätte sie längst verboten bzw. sie wäre längst unterwandert worden (aktuell scheint das noch nicht der Fall zu sein).… Mehr

Marcel Börger
6 Jahre her
Antworten an  Christoph Dylag

Bin hellwach;-)

Gernot Radtke
6 Jahre her

Dann sagt man denen, SIE=die Klimakatastrophe und ER=der Diesel müßten weg. Die Antifa ist stimmenmäßig nicht wahlentscheidend. Ich werde meine kleinen Beiträge bis zur Wahl künftig mit einem PS schließen: ‚Ceterum censeo: SIE muß weg und ER auch.‘ Wenn das um sich greift, wissen es bald alle (und machen es vielleicht nach), ohne daß jemand eine juristische Handhabe dagegen haben könnte.

Poodle
6 Jahre her

Sehr scharf analysiert, wie immer bei Ihnen. Ich kann Ihnen nur zustimmen. Gelingt es Ihnen, die „alten Zöpfe“ bei anderen abzuschneiden? Mir gelingt es nicht, ist es zumindest bis dato noch nie gelungen. Da ich einen Grossteil meines Lebens im Irrtum verbracht habe und demzufolge auch in mein ebensolches soziales Netzwerk verflochten war, wurde dieses beim Aufwachen nach und nach einschliesslich meiner Herkunftsfamilie gekappt. Dies ist schmerzhaft, naturgemäss für mich mehr als für die „Anständigen“, die sich ja „nur“ vom „Dunklen“ abwenden, jammern darüber hilft aber nicht. Dennoch würde ich mich besser fühlen, wenigstens einen aus der Höhle geholt zu… Mehr

ZurückzurVernunft
6 Jahre her

Politik und MSM haben quasi einen Freibrief erteilt, jeden Andersdenkenden zu diffamieren.