Katarina Barley für Einbürgerung trotz Mehrehe

Wen Barley wohl im Auge hat, welches Wählerklientel ganz speziell, jetzt so kurz vor den EU- und etlichen Kommunalwahlen? Jedenfalls hat diese Regierung ein geplantes Einbürgerungsverbot für Ausländer, die in Mehrehe leben, aus dem Gesetzesentwurf gestrichen.

Emmanuele Contini/NurPhoto via Getty Images

Das hätten wir nie gedacht, uns machte die Meldung gar sprachlos, als wir lesen mussten, „Die Bundesregierung hat ein Einbürgerungsverbot für Ausländer, die in Mehrehe leben, aus einem Gesetzentwurf gestrichen.“ Das wurde sogar auf Nachfrage der Welt am Sonntag vom Innen- und Justizministerium bestätigt.

Man muss dazu wissen, im ursprünglichen Entwurf des Bundesinnenministeriums war eine entsprechende Regelung noch vorgesehen. Konnte sich da etwa Innen- und Heimatsminister Horst Seehofer mit seinem Berater- und Referentenstab nicht durchsetzen?

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Dafür aber die designierte Abgeordnete im Parlament der EU, Katarina Barlay, noch als Justizministerin firmierend? Wen sie wohl im Auge hatte, welches Wählerklientel ganz speziell, jetzt so kurz vor den EU- und etlichen Kommunalwahlen? Jedenfalls hat diese Regierung ein geplantes Einbürgerungsverbot für Ausländer, die in Mehrehe leben, aus dem Gesetzesentwurf gestrichen. Warum, eigentlich? Warum fehlt dieser wichtige Paragraph und Passus speziell im Gesetzbuch über die Erlangung der deutschen Staatsangehörigkeit? Welche Lobby hat da im Hintergrund die Justizministerin dermaßen beeinflusst, und die gesamte SPD gleich mit?

Jedenfalls, erinnern wir uns an den sympathischen aber auch ultrakonservativen Mohammed (einst in einer schwäbischen Provinz im Gespräch kennengelernt), der dem Autor im Rahmen eines beruflichen Aufnahmegesprächs in einer Unterkunft mitteilte, ach, irgendwann, werden „auch unsere Gesetze in Deutschland und Europa gelten…“, der Übersetzerin war dabei recht unwohl zumute. Seine Zweitfrau war bereits mit nach Deutschland zugewandert. Damals noch nicht offiziell als Zweitfrau anerkannt. Ja, was? Bis zu vier Frauen seien auch erlaubt „bei uns“, in der Heimat, meinte der 36-Jährige Mohammed damals. Er müsse sich um diese seine Frauen ja irgendwie kümmern. Wir jedoch klärten ihn damals auf, dass das in Deutschland nicht möglich sei. Der Landwirt aus dem syrisch-türkischen Grenzgebiet lächelte nur vielsagend. Ja, heute schreibe ich: eins-zu-null für Mohammed. Wie sieht das denn aus, wenn sich nicht einmal deutsche Bürger, die mit dem Gesetz beruflich argumentieren, auf eben dieses verlassen können?

Es ist aber auch bekannt, und selbst SPIEGEL-TV berichtete einmal vom syrischen Vater aus Pinneberg, der bereits mit zwei Frauen in einer großen Wohnung lebte, nicht arbeiten ging, weil er seine sechs Kinder daheim betreuen wollte? Und die dritte Frau war wohl auch bereits dabei, nach Deutschland zu reisen. Krieg und die Krisensituation machten es möglich. Letztendlich ist es nicht die Frage, ob seine Frauen (nach islamischen Recht), wegen Asyl hierherkommen. Die wichtige Frage ist jedoch, und wir fragten einst auch Professor Christian F. Majer, von der Hochschule in Ludwigsburg (Fachmann für ausländisches und internationales Zivilrecht), inwieweit das hiesige Recht „aufgeweicht“ würde? Vielehen, Polygamie würden eindeutig gegen unser Rechts- und Wertesystem sprechen, so auch der Fachmann.

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Aber da, wo viele Juristen, wo auch viele Meinungen und wohl noch mehr Mehrheiten irgendwo im Parlament oder in Regierungen sind (wenn auch in Hinterzimmern), denn anders ist es nicht zu erklären, dass eine Justizministerin wie Katarina Barley mit so einer fahrlässigen Entscheidung intern auch noch ohne Widerspruch durchkommt. Das EU-Parlament bereits im Auge, scheint dieser Frau so langsam alles ziemlich piepegal zu sein.

Immerhin Mathias Middelberg (CDU), und innenpolitischer Sprecher in der Union, machte sich erst einmal Luft und klagte ganz offen gegen Justizministerin Barley. Middelberg angefressen: das sei „völlig unverständlich“, und auch nicht hinnehmbar“, gab damit die Meinung vieler seiner Parteifreunde wieder.

Kurz, Katarina Barley und die, die sie immer devot umgeben („Die Barley-Entourage“), habe sich über den Vorschlag des Innenministers hinweggesetzt, diesen ignoriert, ja, nicht zugestimmt. Das Justizministerium bestätigte sogar, dass eine „inhaltliche Prüfung der Vorschläge“ innerhalb des von Barley zu verantwortenden Justizministeriums noch gar nicht stattgefunden hätte. Katarina Barley und ihre Referenten wollten sich erst einmal um Vorlagen kümmern, die Teile der Koalitionsvereinbarungen seien.

Das Verbot der Vielehe und eine Ablehnung des Antrags auf die deutsche Staatsangehörigkeit, falls doch mehrere Ehefrauen existierten, gehörten wohl nicht zum Koalitionsvertrag. Nun gut, manche Dinge treten auch erst später im Alltag (verstärkt seit 2015) zu Tage.

Aber es kommt immer dreister und es zeigt sich, wie Katarina Barley absolut falsche Prioritäten im Justizministerium setzt. Auch wurden Vorschläge zurückgestellt, die auch nicht im aktuellen Gesetzentwurf der GroKo auftauchen, wonach eine geklärte Identität (was jeder Bürger mit gesundem Menschenverstand nachvollziehen kann) Voraussetzung für eine Einbürgerung sein soll. Das sollte doch logisch sein.

Wenn die Vielehe in Deutschland strafbar ist, dann bleibt nur die Frage, warum Recht nicht auch eins-zu-eins umgesetzt werden kann? Seehofer und sein Innenministerium erklärten, dass man weiterhin ein Verbot der „Mehrehe“ bei Einbürgerungen verankern möchte – aber eben nicht mehr mit diesem Gesetz.

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Aus Seehofers Ministerium hieß es: „Wir streben an, den Gesetzentwurf spätestens in diesem Frühherbst ins Kabinett einzubringen.“ Oder war es gar Barleys Punktsieg und Revanche, als sie damals doch eingelenkt hatte, in der Diskussion, als es um den Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft bei IS-Kämpfern mit einem Doppelpass ging?

Noch einmal, strafrechtlich sind Doppel- und Vielehen in Deutschland verboten – nur werden diese eben nicht sofort bekannt und auch sehr gut verschleiert. Die zugezogenen und ebenfalls asylsuchenden Frauen leben hier nicht selten in anderen Wohnungen, wo nicht der Ehemann für sie sorgt, sondern die Bundesrepublik. Daran verzweifeln auch die Sozialämter und Jobcenter. Indizien gäbe es viele, nur selten Beweise.

So werden diese Mehrehen nach islamischem Recht nur selten bekannt und landen auch in dem Fall des Bekanntwerdens nicht oft vor Gericht. Es scheint aber auch nicht so, als würden sich die Sozialdemokraten und Grünen irgendwie weitergehende Gedanken darüber machen.

Anhand dieser laxen Handhabung und Verschleppung von Gesetzesvorlagen, frage ich mich, war es denn wirklich übertrieben, als der italienische Innenminister Salvini bei seinem Besuch in Ungarn neulich meinte, „wenn wir es nicht schaffen, die Ideologien und Mehrheiten aller Linken und Sozialisten im europäischen Parlament“ zurückzuweisen, und diese Politiker nach Hause zu schicken, drohe Europa  ein „Kalifat“…?


Giovanni Deriu, Dipl. Sozialpädagoge, Freier Journalist, ist seit 20 Jahren in der (interkulturellen) Erwachsenenbildung tätig.

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Kommentare ( 100 )

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Cenuit
4 Jahre her

Viele sollten einmal in sich gehen , bevor sie zur Urne schreiten:( wenn sie zur Urne schreiten sollten)
https://www.youtube.com/watch?v=fcq3Dj-5eN0&lc=z23hx52yszymsntq204t1aokg2oien3wqedi11ry52sdrk0h00410

Boehm
4 Jahre her

In welchem Land leben wir denn? Frau Merkel gibt die Richtlinien der Politik vor, aber die Frau ist abgetaucht, da höre ich nichts. Muss ich mir alles in diesem Land gefallen lassen. Es gilt doch immer noch das Grundgesetz. Meine Familie lebte im Grenzgebiet und hatte ab 1918 wechselnde Staatsangehörigkeiten. Da hatte ich große Probleme, dass ich als Beamtin eingestellt wurde.

derVICTOR
4 Jahre her

trotz vieler Stellungnahmen, hier noch einmal zum Mitschreiben: Hess. Staats-Verfassung Artikel 159: die USA haben immer noch die ganze Kontrolle über die BRD, jedes Gesetz und alle Verordnungen stehen UNTER diesem Vorbehalt. Ähnliches im GG mindestens 5 x zu lesen. Klartext: wir sind BESATZUNGSLAND- auch wenn die Regierung flötet, das alles per Telefon geregelt wurde…. Zur Mehrehe-in unseren termini: legalisierte BIGAMIE ist verboten und jeder der es toleriert oder fördert durch Duldung begeht auch einen Straftatbestand. Wenn dies hingenommen wird, ist der beweis erbracht, dass die BRD nicht nur Besatzungsland ist, sondern auch, dass es die BRD durch Auflösung des… Mehr

Dieter Kief
4 Jahre her

Hoppla Herr Giovanni Deriu – Sie machen den gleichen Weg wie einst Matteo Salvini, von links nach rechts, stimmts?

Alf
4 Jahre her

Ändern wir doch Art 6 des Grundgesetzes in VielEhe und GroßFamilie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung…Das Grundgesetz und die Groko schließen sich gegenseitig aus.

Queensland
4 Jahre her

Polygamie in moslemischen Kreisen ist im Siedlungsgebiet nichts Neues. Dazu gab es (vor 2015) sogar Dokus im Öffentlich Richtigen. Mit einer Frau ist der Moslem per deutschem Gesetz verheiratet; die anderen Ehefrauen traut ihm der Iman an. Während man sich Polygamie in den moslemischen Ländern als stolzer Moslem zwingend leisten können muss und die Versorgung seiner Frauen eine Frage der Ehre ist, übernimmt die Finanzierung hier i. d. R. der deutsche Steuerzahler; die Jobcenter u. a. schauen wie bei den Clans weg. Wie stellt sich Frau Barley eigentlich die Gewährung von Witwen- und Waisenrenten vor, wenn der Polygamist vor seinen… Mehr

Bummi
4 Jahre her

Mehrehe, die moderne Form der Frauenförderung der SPD. Auch Minderjährige gefällig. Alles für den Pascha.

Dr. Slonina
4 Jahre her

Der liebe Gott sagte: lächle, es hätte schlimmer kommen können.
Und ich lächelte, und es kam schlimmer.
Jeder neue Tag übertrifft den vorangegangenen an Irrsinn. Es ist unfaßbar, was in diesem Land abläuft. Die Vernichtung einer über 1000 Jahre gewachsenen Kultur und Lebensart durch eine Handvoll Wahnsinnige ist in vollem Gang.

hert
4 Jahre her

Nun, Seehofer ist ja schon lange als Bettvorleger oder Drehofer entlarvt. Er kündigt an, will, plant und verspricht usw. Mir erschließt sich nicht, wo dieser CSU Mann sein Rückgrat und sein politsches Ethos gelassen hat.
Ehre und Selbstwertgefühl scheint er nicht zu haben. Warum lassen sich diese Unionsanhänger immer wieder von rot-grün vorführen?

stolzerSachse
4 Jahre her
Antworten an  hert

Liegt’s vielleicht auch daran das man in BY die „innerstaaatliche Einwanderung“ nicht besondersernst genommen hat?
Die rot/grünen haben sich- nachdem sie sich anderwo mit Hilfe des Solidaritätspaktes voll+fettgefressen haben – nun auch dort eingenistet ;-).
Uund nu haben die Bajuwaren den ** :-), hätten’se lieber mehr Sachsen „welcome“ geheißen, würden die Probleme nich so groß sein – ergo selber schuld!

Bummi
4 Jahre her
Antworten an  hert

Der Herr Seehofer ist doch nur noch eine einzige Witzfigur ohne jedes Rückrat. Die CSU passt glänzend zur linken CDU und dem drögen Führungsclon 2.0 mit dem Hausmutti Charisma.

Sofie Lauterbach
4 Jahre her

Dass die SPD bei ihrem klassischen Klientel nie wieder einen Blumentopf gewinnen kann, ist der Partei natürlich klar. Sie hat Geld genug, um sich deshalb konsequent langfristig orientieren zu können: Angesichts von massenhaften Einbürgerungen, „Familiennachzug“ und der von Imamen offen geforderten und auch fleissig praktizierten Eroberung durch Vermehrung positioniert sich die SPD für dieses neue Stamm-Klientel. Damit dürfte sie langfristig Erfolg haben. Dazu passt auch, dass die Partei längst großflächig von Moslems unterwandert ist.