Insolvenz einer Volkspartei – die letzten Werte müssen jetzt raus

„Biete konservative Werte gegen Koalitions-Partnerschaft“ könnte das Plakat sein, das die Kanzlerin ins Schaufenster des Konrad-Adenauer-Hauses gehängt hat.

© John MacDougall/AFP/Getty Images

Nach einem Wahldebakel nie gekannten Ausmaßes für die CDU ist für die Parteivorsitzende alles klar, sie hat keine Fehler begangen, und demnach gibt es auch nichts zu korrigieren. Wörtlich sagte die Bundeskanzlerin bei der Bundespressekonferenz ganz selbstbewusst: „Ich wüsste nicht, was ich anders machen sollte“.

Das ist schon eine derbe Realitätsverweigerung für eine Kanzlerin die gerade 1/4 ihrer Stimmen verloren hat. Kritik, wenn überhaupt, gibt es nur in Richtung des Wählers. Dieser war ja wieder nicht klug genug zu erkennen, dass ihre einsamen (teils rechtsbrüchigen) Entscheidungen richtig waren.

Aber was soll‘s, es muss ja weiter gehen. Und da der fast tot regierte Koalitionspartner nicht bereit ist, sich den Rest von Ihr geben zu lassen, muss halt ein neues Bündnis her. Egal mit wem, egal ob es zusammen passt. Hauptsache es geht weiter. „Business as usual“, auch gegen die Interessen der Wählers. (Denn 67,10% haben Frau Merkel nicht gewählt, und 90% der Wähler sind auch nicht einverstanden mit ihrem Kurs in der Flüchtlingskrise.)

Was würden Konrad Adenauer und Helmut Kohl wohl sagen, wenn diese noch miterlebt hätten, dass es mal eine CDU-Kanzlerin überhaupt in Erwägung zieht ein Bündnis mit den Grünen einzugehen? Und was sagt die Basis ? Nichts, jedenfalls nichts von Bedeutung. Ok, Horst Seehofer hat erwähnt: „Wir haben verstanden“, zurück getreten ist er trotzdem nicht.

Dann gab es noch die kritischen Stimmen bei der jungen Union, aber als ein junger Delegierter aus NRW Frau Merkel aufforderte, den Platz frei zu machen, wurde er ausgebuht.

Nein, ein „weiter so“, wird unweigerlich zum Ausverkauf der Werte einer jetzt schon fast wertfreien Partei und somit zwangsläufig in die Insolvenz führen .

Markus Mittwoch von KonradsErben

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Kommentare ( 17 )

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gabby
6 Jahre her

Nun, der Sozialismus ist die zu Ende gedachte Tyrannei der Geringsten und Dümmsten….Nietzsche. Aber das hat was.

gabby
6 Jahre her

—eher halb leer…

gymmat
6 Jahre her
Antworten an  gabby

Na, dann bleibt Ihnen ja wenigstens noch dieser schnöde Rest…

Markus Mittwoch
6 Jahre her

Man darf dabei aber die Drohkulisse vor der Wahl nicht außer acht lassen. Es wurde ja jeder als Nazi verfolgt, der nur mal darüber nachgedacht hat, Protest zu wählen. Irgendwann zieht diese Nummer nicht mehr, und dann wird es zur beschriebenen Insolvenz der Partei führen.Die Landtagswahl in Bayern wird der Vorbote sein.

ZurückzurVernunft
6 Jahre her

P.S.:
– „Wenn der Euro scheitert, dann scheitert Europa“
– „..diejenigen, die schon länger hier leben“
– „Volk sind alle, die hier wohnen“
…..

Fortsetzung folgt.

Martin S.
6 Jahre her

Den point of no return haben wir doch schon längst überschritten. Ein Umdenken käme um Jahre zu spät.

Martin S.
6 Jahre her

Da hat sich nichts geändert: Man redet nach wie vor ÜBER die AfD aber nicht MIT der AfD, s. die letzten Talkshows. Auch in den Printmedien ist die AfD nur auf Seite 1, wenn man meint, ihr was am Zeug flicken zu können. Oder wenn man wieder einen Überläufer zu Petrys neuer Partei „Die Blauen“ ausmachen kann. Also alles wie vorher.

Alf Egner
6 Jahre her

Selbst wenn Merkel weg wäre, bleibt die CDU unwählbar. Eine Partei, die das alles fast widerspruchslos mitgemacht hat, verdient keine einzige Stimme mehr. Wenn überhaupt, dann muss sie sich über Jahre verlorenes Vertrauen zurück gewinnen. Für mich kommt bis auf Weiteres nur die böse AFD in Frage. Punkt!

Henryke
6 Jahre her

Ach, Herr Mittwoch- ich habe resigniert. Endgültig. In den vergangenen zwei Jahren gab es mehrere Möglichkeiten, der „Alleinherrschaft“ ein Ende zu bereiten; entweder als CDU allein z. Bsp. auf den beiden Parteitagen oder gemeinsam mit der CSU- Stichwort „Herrschaft des Unrechts“. Mit dem Parteiaustritt Erika Steinbachs im Januar diesen Jahres, bei der nur Häme, aber keine Unterstützung von Seiten der Union zu hören war, fiel meine endgültige Entscheidung: Seit der Wende sächsische CDU- Wählerin; 2013 Nichtwählerin, 2017 AfD- Wählerin! Schauen Sie in den Osten und besonders nach Sachsen, Herr Mittwoch, es gibt dort Hunderttausende wie mich: „Merkel muß weg“ war… Mehr

Poco100
6 Jahre her

Dies kann in gewissem Maße auch die CSU treffen. So wie sie sich im Moment verhält, werden viele Wähler, die immer die CSU wählen lose werden, also zukünfitg alles mögliche wählen, wenn machbar zuerst die AfD. Aber Horst hat halt wie immer „gehorstelt“…..

Frau Holle
6 Jahre her

Fast noch schlimmer als die unsägliche Ignoranz dieser rechtsbrüchigen Kanzlerin ist die unterwürfige Kriechhaltung ihrer Wasserträger. Die CDU schafft sich damit sukzessive ab, denn ein potentieller Nachfolger Merkels aus den Reihen der Mitläufer wird auch kein Vertrauen mehr bei den Bürgern genießen. Ich schätze, die Partei ist auf lange Sicht am Ende, sie weiß es nur noch nicht.