Fake News über Trump waren Fake News

Juha Laitila vom Nationalen Ressourcenzentrum Finnlands berichtet: „Präsident Trump hat völlig recht mit seiner Aussage.“

Saul Loeb/AFP/Getty Images

Skandal! Donald Trump hat schon wieder Fakenews verbreitet! „Sie setzen viel Zeit ein, um den Waldboden zu harken und zu säubern, und sie haben kein Problem“, soll Trump gesagt haben, als er sich in der vollständig von Waldbränden vernichteten kalifornischen Kleinstadt Paradise ein Bild machte. Er meinte Finnland und die Message war: Dort in den USA würde das Forst-Management etwas falsch gemacht und hätte mehr tun können, um Waldbrände zu verhindern.

Nicht nur der Stern, u.a. auch der Spiegel und N-TV berichteten über den „Spott“ vieler Internetnutzer, den Trump sich mit der Aussage auf sich zog. Alsbald hatten nämlich fleißige finnische „Netzaktivisten“ Bilder von sich mit Rechen und Staubsaugern im Wald aufgenommen, um sich über den Präsidenten der Vereinigten Staaten lustig zu machen. In Finnland werde der Wald nämlich nicht geharkt, die ganze Sache sei ein großer Fauxpas des US-Präsidenten. Auch viele deutsche Medien hatten diese Kritik ohne weitere Recherche übernommen.

Aber nicht Trump, sondern die Medien haben sich der Verbreitung von Fake News schuldig gemacht. Denn das englisch Wort „rake“, auf dessen Verwendung der „Skandal“ beruht, hat mehrere Bedeutungen: Zuerst einmal „harken“, wie Laub harken, aber damit kann auch das Harken von Überresten nach der Fällung von Bäumen gemeint sein. Und genau diese zweite Bedeutung meinte Trump mit seiner Aussage.

Juha Laitila vom Nationalen Ressourcenzentrum Finnlands berichtet: „Präsident Trump hat völlig recht mit seiner Aussage.“ Die eingesetzte Technik unterscheidet sich zwischen den USA und Finnland und genau das meinte Trump. Die Überreste, die während der Fällung von Bäumen entstehen, werden in Finnland nämlich technologisch anders, effektiver eingesammelt und verwertet als in den USA. Selbstverständlich hat das auch Auswirkungen auf die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Waldbränden. Denn wo weniger Äste und andere Baumreste am Boden liegen bleiben, ist auch weniger Material für einen Waldbrand vorhanden.

Das erinnert an den Shitstorm gegen Trump, als er bei Problemen, die mit der unkontrollierten Migration kämen, auf Schweden hinwies. In Schweden? Da sei doch alles wunderbar. Inzwischen wissen viele, wie gut informiert Donald Trump damals war.


Sebastian Richter hat Medizin in Berlin, Paris und Helsinki studiert. Er ist als Arzt international tätig. 

Unterstützung
oder

Kommentare ( 31 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

31 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
reiner
5 Jahre her

Wir sind eine Art Kolonie und der Chef D.Trump sollte mal langsam durchgreifen hier. Die Lügengeschichten der meisten Pressevertreter ist zum kotzen.
Jetzt schon Prügelaufrufe der Taz gegen AFD Funktionäre,es reicht.
Was wünsche ich mir Gelbwesten hier bei uns.

Leroy
5 Jahre her

Donald T. setzt einfach um was er im Wahlkampf versprochen, nicht mehr und nicht weniger. ….Natürlich sind deutsche Politiker und die Presse davon mehr als irritiert.

linda levante
5 Jahre her

Glaubt man den Medien, so ist der amerikanische Präsident Donald Trump ein Ungheuer. Er soll Verrückt sein und Sexbessesen, ein Chauvinist und ein Rassist.

Der entfesselte Journalismus, vergleichbar mit dem entfesselten Kapitalismus, hat jegliche Hemmungen und Skrupell über Bord geworfen. Die Berichterstattung über den amerikanischen Präsidenten Donald Trump, kommt einer medialen Hinrichtung gleich. Niemand wurde so gedemütigt und beleidigt wie Donald Trump.

https://lindalevante.wordpress.com/2018/09/16/der-boese-praesident/

Wolkendimmer
5 Jahre her

Der Hass der Linken ist nichts neues. Sie haben damals Ronald Reagan gehasst wie die Pest, oder Bush Senior und später Bush Junior, und nun halt Donald Trump. Solange ich politisch denken kann, und das sind jetzt schon ein paar Jahrzehnte, habe ich bemerkt, das LINKE braucht den Hass um zu überleben. Neu ist nur jetzt hinzugekommen, dass das Linke nun auch grün ist. Es ist völlig egal was Trump tut oder lässt. Sie müssen ihn hassen. So wie sie sich selbst und ihr eigenes Land hassen. Vielleicht hassen sie ja bereits ihre Eltern, weil diese die Frechheit hatten SIE… Mehr

spindoctor
5 Jahre her

Sich einfach mal über den Begriff der „Brandlast“ informieren, kommt sogar in hiesigen Meldungen vor:

https://www.sz-online.de/nachrichten/waldbrand-in-suedbrandenburg-ist-bis-riesa-zu-sehen-3968081.html

Gisela Fimiani
5 Jahre her

Deutscher Humor ist leider zu häufig mit Häme in Richtunng des Anderen verbunden. Eine Folge von German Arrogance.

MartinBrieger
5 Jahre her
Antworten an  Gisela Fimiani

Klar
Ein Jahr nach dem Napa etc Feuer arbeite ich als Tischler mit Häuser wieder aufzubauen.

Natürlich gibt es Gefahrengebiete, aber weshalb der Norden von Santa Rosa platt ist hat nichts mit Forstwirtschaft zu tun.

Auch gibt es in Napa eher Weinreben als Urwälder.

H. Priess
5 Jahre her

Zum Thema Trump, letztens fragte mich eine Oma, 89 und schaut nur ÖRR da natürlich auch die Nachrichten: Sag mal, was haben die immer mit dem Trump, warum schimpfen die(Politiker) dauernd über den? Meine Antwort, sieh mal der Trump setzt das um was er zur Wahl versprochen hat und dieser Umstand treibt unsere Politiker auf die Palme. Denn damit hält der Trump unseren Politikern den Spiegel vor die vor der Wahl das Blaue vom Himmel versprechen und nach der Wahl nichts davon wissen wollen. Frage dann von der Oma: Warum wählt man denn überhaupt wenn die sowieso machen was sie… Mehr

Michael Sander
5 Jahre her
Antworten an  Redaktion

Selbstverständlich sind die Meinungen unterschiedlich – und das ist auch gut so. Der zweite Satz wirkt allerdings sehr pampig.

Unterfranken-Pommer aus Bayern
5 Jahre her

Ich bin sowohl amüsiert wie auch beeindruckt, daß Trump Einsicht bzw. Berater mit Einsicht in das finnische Forstwesen hat!

Bill
5 Jahre her

Das mit dem Wald den man „aufräumen“ müsse ist eine zweischneidige Sache. Die aus dem Wald per „Aufräumen“ entnommene Biomasse entzieht auch massiv Nährstoffe.
Besser ist langfristig die Bepflanzung mit angepassten Pflanzen. In Deutschland meistens Buchenmischwald in Kalifornien eher Nadelbäume und die Akzeptanz kleiner Brände die immer mal wieder Streu und Sträucher entfernen bevor diese wirklich große Feuer unterhalten könnten.