Europa: wachsende muslimische Bevölkerung

Ende November veröffentlichte das amerikanische Forschungsinstitut „Pew Research Center“ eine Studie zur Zunahme der muslimischen Bevölkerung in Europa mit drei Szenarien.

© Tolga Amen/AFP/Getty Images

Ende November hat das amerikanische Forschungsinstitut „Pew Research Center“ eine Studie zur Zunahme der muslimischen Bevölkerung in Europa veröffentlicht. Die Studie untersucht hierzu drei verschiedene Szenarien auf Basis der für Mitte 2016 geschätzten muslimischen Bevölkerung in den 28 EU-Mitgliedsstaaten ergänzt um Norwegen und die Schweiz.

Das erste Szenario „Zero Migration“ unterstellt, dass alle Formen der Einwanderung nach Europa sofort und endgültig enden. Aus meiner Sicht völlig unrealistisch – daher werde ich es nicht weiter berücksichtigen.

Im zweiten Szenario „Medium Migration“ wird angenommen, dass alle Flüchtlingsströme Mitte 2016 enden, eine „reguläre“ Migration jedoch weitergeht. Hierunter wird die Migration von Personen verstanden, die aus anderen Gründen nach Europa kommen, als Asyl zu suchen.

Das dritte Szenario „High Migration“ nimmt an, dass die Rekordzahlen an Flüchtlingen nach Europa (aus der Zeit von 2014 bis Mitte 2016) auch zukünftig uneingeschränkt und in der gleichen religiösen Zusammensetzung unverändert bleiben – zusätzlich zum üblichen jährlichen Zustrom von regulären Migranten.

Im Falle des mittleren Szenarios würden in Deutschland 2050 knapp 8,5 Mio. Muslime leben, was einem Anteil von 10,8% an der Bevölkerung entspricht. Dies entspräche in etwa dem Anteil in Europa – hier mit 11,2% errechnet. Schweden kommt bei diesem Szenario bereits auf einen Anteil von 20,5%

Das große Szenario führt 2050 zu geschätzten 17,5 Mio. Muslimen in Deutschland – ein Anteil von fast 20%. In ganz Europa käme man „nur“ auf einen Bevölkerungsanteil der Muslime in Höhe von 14% – Schweden hingegen auf unglaubliche 30,6%.

Die folgende Grafik stellt die Zahlen zum Bevölkerungsanteil der Muslime aus der PEW-Studie für Europa, Deutschland und Schweden gegenüber:

Aus der Berichterstattung zu dieser Studie möchte ich fünf Artikel zitieren:

Die Tagesschau und der Spiegel stellen die Informationen recht nüchtern dar. „Zahl der Muslime in Deutschland steigt“ (Tagesschau) und „Anteil der Muslime in Deutschland steigt auch ohne Migration“ (Spiegel). In den Artikeln werden die Aussagen der Studie schlicht wiedergegeben.

Die Süddeutsche Zeitung ergänzt in dem Artikel immerhin diese Bewertung: „Europa wird sich aber darauf einstellen müssen, dass der Zuwachs auch zu zunehmenden Ansprüchen von Muslimen führen wird, den eigenen Glauben so leben zu können, wie es auch die Christen oder Vertreter anderer Religionen hier tun können. Es kommt deshalb darauf an, die Möglichkeiten zur Integration und Anteilhabe zu verbessern, und zugleich allen Zuwanderern klarzumachen, dass Europa tatsächlich für unverhandelbare Werte wie Gleichberechtigung, Meinungs- und Religionsfreiheit steht.

Dem ZDF (heute) kommt es darauf an, die Aussagefähigkeit der Studie in Frage zu stellen – „Wissenschaftler kritisieren Bevölkerungs-Studie“.

Und der Tagespiegel redet von „Wenn aus Wahn Angst wird“ – und vertraut auf die Integrationsfähigkeit Deutschlands. „Der Anteil der Muslime in Deutschland wird steigen. Darüber in apokalyptische Panik zu verfallen, ist unangemessen. Deutsche haben gute Gründe, auf die integrative Kraft ihrer Kultur und Institutionen zu vertrauen.“

Ich frage mich, woher die Kollegen des Tagesspiegels diese Zuversicht nehmen?

Mir kommen im Angesicht dieser Zahlen ein paar Fragen in den Sinn, die an der „Integrationsfähigkeit“ Deutschlands Zweifel aufkommen lassen:

  • Frauen in Deutschland können nicht mehr sorglos Joggen gehen
  • Schwule müssen Angst haben, auf der Straße angegriffen zu werden
  • Juden trauen sich in Deutschland nicht mehr mit ihrer Kippa auf dem Kopf auf die Straße
  • In den Großstädten leben viele Muslime in ihren Parallelgesellschaften
  • Etwa 20 arabische Clans beherrschen das organisierte Verbrechen in Berlin

Diese Liste ließe sich leicht um weitere Punkte ergänzen.

Das mittlere PEW-Szenario geht aus meiner Sicht von zu geringen Zahlen aus – das große überzeichnet die Situation möglicherweise. Und wenn nicht? Dann wird in Deutschland in knapp 30 Jahren jeder fünfte Bewohner muslimischen Glaubens sein.

Wir steuern in Berlin gerade auf die nächste GroKo zu. Die SPD will eine weitere Aussetzung des Familiennachzuges für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutz nicht zulassen. Also doch das große Szenario?

Wie wollen wir mit den o.g. Problemen umgehen – wenn es für viele Personen in unserem Land noch nicht einmal „angemessen“ ist, diese anzusprechen?

Was soll ich davon halten, wenn ich Artikel über Rechtsprechungen lese, bei denen die Richter weiterhin äußerst nachsichtig mit unseren „neuen Mitbürgern“ umgehen? 160 Straftaten auf der Uhr – am besten noch mit 16 Jahren – aber immer noch auf freiem Fuß.

Vor der großen Flüchtlingskrise 2015/16 gab es offenbar genügend Hinweise, dass eine hohe Anzahl von Migranten unterwegs nach Europa ist. Als diese dann wirklich bei uns ankamen, hieß es aus Berlin: „damit konnte doch keiner rechnen“.

Rechnet jetzt irgendjemand in Berlin mal ähnliche Szenarien durch und überlegt, wie wir dann zukünftig in Europa und Deutschland leben wollen?

Oder bekommt Frau Özoğuz Recht mit Ihrer Aussage, dass wir „jeden Tag das Zusammenleben neu aushandeln müssen“? Wollen wir das?

Schön, dass der Tagesspiegel hier u.a. auf die integrative Kraft der deutschen Kultur baut. Eine Kultur, die lt. Frau Özoğuz ja „nur bedingt“ erkennbar ist.

Mario Schultz hat immer die Augen offen.

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Kommentare ( 122 )

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Sebastian Gumbach
6 Jahre her

2050 lebe ich nicht mehr – Gott sei Dank. Meine Kinder werden sich vorher ein Land suchen, das für seine eigenen Bürger etwas tut. Vielleicht in Südamerika.

Juri
6 Jahre her

Danke, Herr Schulzke: Jetzt kenne ich nicht nur die Länder, welche geeignet für eine Auswanderung erscheinen. Auch der Zeithorizont dafür ist nunmehr klr.

Rita
6 Jahre her

Die drei Modelle gehen davon aus, dass – alle Illegalen abgeschoben werden und – kein Familiennachzug stattfindet Diese Gruppen sind also nicht enthalten und müssen noch addiert werden. https://www.welt.de/politik/deutschland/article171103437/In-einem-Szenario-verdoppelt-sich-die-Zahl-der-Muslime-bis-2050.html Zitat: „Die Entwicklung kann sogar noch dramatischer sein. Denn die Autoren der Pew-Studie haben einige Aspekte der Wanderungsbewegungen nach Europa nicht eingerechnet. So blieb beispielsweise der Familiennachzug außen vor. „Wir haben nicht versucht abzuschätzen, wie viele Angehörige einem Flüchtling im Durchschnitt folgen werden“, sagt Hackett. „Allerdings haben wir einen zu erwartenden Ausgleich zwischen den Geschlechtern mittels Familienzusammenführung in unserem Szenario zur hohen Zuwanderung berücksichtigt, das als einziges von unseren Szenarien laufende… Mehr

berk
6 Jahre her

Man sollte sich mit den Zielen immer wieder vertraut machen und das mit dem Erreichen ihrer Ziele einer Staatsreligion, keine Legislaturperioden eine Rolle spielen. Vielmerh geht es hier um eine stetige unterminierung userer westliche Wertegegesellschaft. Diejenigen, die mit Terroranschlägen Ihr brutalen Ziel schnell umgesetzt senen wollen, sind verglichen, zu dem stetigen Ansinnen einer islamsch europäischen Gesellschft, eher harmlos. Das ziel ist entscheidend. Wie bekomme ich Europa unter gänzlich islamischen Einfluss, ohne durch Zeitdruck oder große Ereignisse dieses Ziel zu Vollendung zu führen. Am Ende steht die Religion und die heute Gemäßigten werden ebenso unter einen islamischen Staat vereinnahmt werden, wenn… Mehr

MarieJeanne Decourroux
6 Jahre her

„Europa wird sich darauf einstellen müssen, dass der Zuwachs auch zu zunehmenden Ansprüchen von Muslimen führen wird, den eigenen Glauben so leben zu können, wihe es auch die Christen oder Vertreter anderer Religionen hier tun können.“ Dies wäre die logische Folge des multikulturalistischen Dogmas, wonach alle Religionen und Weltsichten gleichen Rang und folglich gleiche Rechte haben. Gleich zweierlei ist daran falsch. Zum ersten ist die Gleichwertigkeit von Weltsichten nicht gegeben, ja geradezu absurd. Die Multikulturallisten glauben selbst nicht daran (oder zweifelt auch nur einer von ihnen an der Verächtlichkeit der nationalsozialistischen Säkularreligion?). Zum zweiten ist die Religionsfreiheit, wie alle Menschenrechte,… Mehr

Ivan de Grisogono
6 Jahre her

Eine seriöse Regierung und anständige Parlamentarier würden die Pew Studie als Alarm verstehen und sofort handeln i.e. die Grenzen schliessen und andere restriktive Maßnahmen errgreifen. Die Bürger müßen aufgeklärr werden wohin die perverse Resettlemen und Relocation Politik führt! wir dürfen nicht linksgrünen faschistoiden Rattenfängern, die Islamisierung Europas vorantreiben, ausgeliefert werden. Wir müßen, mit Rücksicht auf Demografie in Afrika und Pull Faktoren, nicht von High Migration Szenario sondern von einem Worst Case ausgehen; einem Worst Case unter Berücksichtigung von Familienzusammenführung und Massenbetrug! Wir dürfen nicht vergessen, dass Szenarien nicht die dramatische Lage in schwer betroffenen Städten und Schulen darstellen. Wer weiter… Mehr

Hand Meier
6 Jahre her

Ich sag`s ja, die Auseinandersetzung der Europäer mit den Islam-Anhängern beginnt ganz langsam Fahrt aufzunehmen und sie wird auf jeden Fall noch viel stärker werden. Es ist der große Irrtum der Moslems, sie könnten gegen die Vernunft und Intelligenz gewinnen, denn der Islam besteht aus Gewalt, er hat weder eine Erlösung noch eine Fröhlichkeit die ihn angehm, als eine Lebensbejahende Religion macht. Der Islam verbietet das Denken, also die kognitive Intelligenz und wertet die Frauen zu Sexualobjekten ab. Und das ist unser Angriffspunkt, wir können den Musliminen Mut machen ihren Eigentümern zu kündigen, um in unsere schöne fröhliche Kultur überzutreten,… Mehr

Maria sem Véu
6 Jahre her
Antworten an  Hand Meier

Sie vergessen leider, dass es häufig gerade die Frauen sind, die diese Religion aufrechterhalten. Viele Männer sitzen dem Irrtum auf, dass Frauen zarte, beschützenswerte Wesen sind. Leider ist es auch Deutschland noch ein Tabu, die Beziehungen unter Frauen in ihrer ganzen Vielfalt und häufig – ihrer ganzen Gemeinheit – genau anzusehen. Sehr gutes Beispiel: „Die Vorstadtweiber“ (eine österreichische Serie). Viele muslimischen Frauen benutzen das Kopftuch selbst, um sich über andere, kopftuchlose Frauen zu erheben und sich selbst als keusch und rein darzustellen. Außerdem wird der Mann verrückt gemacht, da er sich nun mit viel Fantasie vorstellen kann, was alles unter… Mehr

Hans Schmidt
6 Jahre her

Ich verfüge als Unternehmensberater über einige Erfahrung mit der Erstellung von Simulationsrechnungen. Meine Erfahrungen habe ich vor einiger Zeit genutzt, um ein einfaches Modell für die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland zu erstellen. Dem Modell liegen im Wesentlichen folgende Prämissen zugrunde: Zuwanderung von ca. 200.000 Muslimen pro Jahr. Fertilitätsrate der Muslime: 4, Fertilitätsrate der nichtmuslimischen Bevölkerung 1,6, Die Auswanderungsrate der nichtmuslimischen Bevölkerung verbleibt auf dem derzeitigen Niveau. Ergebnis der Rechnung war: Die muslimische Bevölkerung wird um 2050 in Deutschland in der Mehrheit sein. In den Städten wird die nichtmuslimische Bevölkerung schon früher zu einer Minderheit. Wenn die ungesteuerte und unkontrollierte Einwanderung von… Mehr

Michel Rieke
6 Jahre her
Antworten an  Hans Schmidt

Verloren? Nein, ich sehe eine Blütezeit Europas kommen. Erstmals werden wir Freiheit, Toleranz, Gerechtigkeit und wahren Frieden erleben. Die Wissenschaft wird blühen, unsere Renten unerreichte Höhen erklimmen und wir werden glücklich und einträchtig in einem bunterem, jüngerem und religöserem Land leben. Lediglich die Masseneinwanderung aus den USA, Kanada und Australien macht mir Sorgen, wenn Millionen die dortigen grauen, rückständigen, überalternden und verarmenden Länder in Richtung des blühenden Eurabien verlassen. Gott sei Dank, dass die Menschen von dort nicht einfach so über unsere Grenzen laufen können.

Heinrich Ernst
6 Jahre her

Die United Nations Population Division geht in ihrer Replacement Migration Germany Studie im Szenario III von einer konstanten Gesamtbevölkerungszahl von 81,7 Millionen bis 2050 aus. Dazu wäre Einwanderung in Höhe von 324.000 Migranten jährlich erforderlich. 28% der Bevölkerung wären 2050 Migranten oder ihre Nachkommen.

„In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, kann man sicher sein, dass es auch auf diese Weise geplant war.“ – Franklin D. Roosevelt.

Wer vor einer kommenden Islamisierung gewarnt hat, galt in den letzten Jahren als fremdenfeindlich, Rassist, Nazi.
Dabei konnte der nur rechnen…

Heinrich Ernst
6 Jahre her

Richtig.
Allein entscheidend sind nur die Alterskohorten.
Und da sieht es unter 30 ganz anders, im Sinne von viel schlimmer aus.
Aber: Es ist genau diese Altersgruppe der Deutschen, denen das Gehirn gewaschen wird.
Durch Schule und Uni.