Die Wahrheit über Chemnitz ist nicht aufzuhalten

Die Legende von "Hetzjagd" und „Pogromen“ in Chemnitz zerfällt immer mehr. Statt sich darüber zu freuen, dass es sich um Fehlmeldungen handelte, machen Grüne und Linke den Eindruck zu wünschen, es habe Pogrome wirklich gegeben.

© Thomas Lohnes/Getty Images
Protesters against the G20 Summit plunder a supermarket and throw the goods into fires in the Schanzenviertel district on July 7, 2017 in Hamburg, Germany. Leaders of the G20 group of nations are arriving in Hamburg today for the July 7-8 economic summit and authorities are bracing for large-scale and disruptive protest efforts.

Auch wenn Merkel stur bleibt, so steigen die Zweifel bei jedem, der versucht, objektiv an die Sache heranzugehen. Nach dem Generalstaatsanwalt von Sachsen und dem Ministerpräsident von Sachsen äußerte nun auch Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, gegenüber der „Bild“-Zeitung deutliche Zweifel und widerspricht damit der Kanzlerin: „Die Skepsis gegenüber den Medienberichten zu rechtsextremistischen Hetzjagden in Chemnitz werden von mir geteilt. Es liegen dem Verfassungsschutz keine belastbaren Informationen darüber vor, dass solche Hetzjagden stattgefunden haben“, sagte Maaßen der Zeitung. Es gebe keine Belege dafür, das ein in TV und Internet gezeigtes Video, das Hetzjagden zeigen soll, authentisch ist. Maaßen sagt: „Nach meiner vorsichtigen Bewertung sprechen gute Gründe dafür, dass es sich um eine gezielte Falschinformation handelt, um möglicherweise die Öffentlichkeit von dem Mord in Chemnitz abzulenken.“

Wortklauberei?

Obwohl Merkel von Video-Beweisen sprach, werden diese nicht vorgelegt. Warum eigentlich nicht? Stattdessen tut man die Sache nun als Wortklauberei ab. Jürgen Trittin und andere linke Politiker sprachen sogar von „Pogromen“. Auf seiner Website verkündete er: „Es ist Jagd auf Andersaussehende gemacht worden – das nennt man einen Pogrom. Das ist nicht das erste Mal in Sachsen.“

Es lohnt sich einmal, bei Wikipedia nachzuschauen, was Pogrome sind. Dass ein rechtsextremer Fanatiker einer anderen Person nachsetzt – und dies wurde auf dem Video gezeigt – ist schlimm genug, passt aber eindeutig nicht in diese Auflistung historischer Pogrome. In Wahrheit werden durch die Inflationierung des Begriffes wirkliche Pogrome verharmlost.

Erinnern Sie sich an G20?

Auffällig ist, dass die gleichen Politiker – besonders von Grünen und Linken –, die jetzt unbedingt wollen, dass es sich um Pogrome gehandelt habe, nach den G20-Ausschreitungen in Hamburg bestritten, dass es sich um linke Gewalt gehandelt habe, weil Linke ja gut seien und daher gar nicht gewalttätig sein könnten – so die Logik der Argumentation damals.

„Die Gewalt bei G20 in Hamburg war weitaus exzessiver und damals haben mir linke Freunde weismachen wollen, dass das nicht so schlimm ist wie die Gewalt, die von den G20 selbst ausgeht. Die Beweise für Gewalt und Ausländerjagd in Chemnitz sind eher dürftig, zahlenmäßig im einstelligen Bereich. Kein Vergleich insoweit mit G20 oder der ersten Kölner Silvesternacht.“ Diese Sätze kommen von einem Grünen – dem grünen Oberbürgermeister von Tübingen Boris Palmer. In seiner eigenen Partei ist er freilich ein krasser Außenseiter.

Erinnern wir uns an die G20-Krawalle in Hamburg: Da wurde von Linken und Grünen Verständnis geäußert, dass eine „Demo“ mit der Parole „Welcome to hell“ angekündigt wird. Dann setzen die Linksextremisten genau das um, was sie vorher angekündigt haben: Mehrere Hundert Polizisten werden verletzt, neun davon schwer. Autos von Bürgern werden „abgefackelt“. Die Grünen und die Linken gaben – wie immer – der Polizei die Schuld. „Leider hat das Vorgehen der Einsatzleitung der Hamburger Polizei zur Eskalation der ohnehin angespannten Lage erheblich beigetragen“, so die innenpolitische Sprecherin der Grünen im Deutschen Bundestag, die der Polizei vorwarf, „einfach ungezielt ein Gemisch von Wasser und Reizgasen“ einzusetzen. Das entspreche nicht dem „Weg einer modernen, deeskalierenden Einsatzstrategie der Polizei“, so damals Irene Mihalic von den Grünen.

Zur Wahrheit bitte
Nein, Frau Merkel, es ist nicht alles gesagt
Ein anderer Trick damals war, dass der politische Hintergrund einfach geleugnet wurde. Sigmar Gabriel (SPD) erklärte nach den G20-Krawallen in einem Kommentar in BILD: „Alle angeblichen politischen Motive für diese Orgie an Brutalität sind verlogen und sollen nur das Deckmäntelchen dafür sein, worum es den Tätern aus allen Teilen Europas ging: um Gewalt an sich … Mit angeblich ‚linken Motiven’ hat das alles nichts zu tun.“ Nach dieser Interpretation waren die Randalierer also keine Linksextremisten, sondern es waren jugendliche Schläger, die einfach nur Freude an der Gewaltausübung um ihrer selbst gehabt hatten, ähnlich wie vielleicht manche Hooligans bei Fußballspielen. Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Fraktion „Die Linke“ im Deutschen Bundestag, sagte in der ARD: „Ich will auch gar nicht von Linksterror sprechen. Das hat mit Links nichts, aber auch gar nichts zu tun. Links steht für Gerechtigkeit und Solidarität.“ Und SPD-Kanzlerkandidat Schulz stimmte ein: „Wer das links nennt, hat nicht kapiert, was links ist.“

Warum legten linke Politiker und Medien damals so viel Wert darauf, zu erklären, dass die Randalierer „unpolitisch“ und jedenfalls nicht „links“ seien? Weil „links“ nun einmal „gut“ ist, und deshalb kann und darf es keine linken Gewalttäter geben. Wenn „links“ automatisch für Humanität, Menschenliebe, Fortschritt und ganz allgemein für alle guten und edlen Absichten steht, dann kann natürlich gewalttätige Randale niemals „links“ sein.

Große Rockkonzerte gegen linke Gewalt und Aufrufe der Kanzlerin, dass jeder Mensch jetzt öffentlich Position beziehen müsse (ganz nach dem Motto des Liedes: „Sag mir, wo du stehst“, das Merkel in ihrer Jugend bestimmt gesungen hat) gab es nach G20 nicht.

Und wie geht es nun weiter?

Und wie wird es nun weitergehen, nachdem es sich herausgestellt hat, dass es zum Glück keine Pogrome gegeben hat? Das kann man in dem Buch von Hans Mathias Kepplinger lesen, der die Mechanismen von Skandalen wissenschaftlich analysiert hat: „Erweist sich im Skandal die zentrale Behauptung als falsch, wird auf andere Sachverhalte verwiesen, die das Verhalten der Angeprangerten skandalös erscheinen lassen. Auf diese Weise werden Sachverhalte, die im Vergleich zur zentralen Behauptung unerheblich sind und alleine kaum Beachtung finden würden, zum Beweis für die Richtigkeit des zentralen Vorwurfs.“ (S. 196)

Unterstützung
oder

Kommentare ( 121 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

121 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Rebell
5 Jahre her

Das Kurzideo wurde von einem 14 Jährigen gedreht. Zu dem Kurzvideo hat sich doch einer der Beteiligten geäußert. Der Mann, der dem Migranten hinterher gespurtet war hatte es gegenüber Frau Hayali erklärt. Der Migrant hatte vorher provoziert. Er hatte auf die Kerzen und Blumen der trauernden gespuckt mit den Worten-Scheiß Deutscher-. Daraufhin sei er hinter dem her gespurtet um ihm in den Hintern zu treten. Frau Hayali hat diese Info schlicht in ihrer Sendung verschwiegen. Es gibt noch andere Fotos im Netz, wo man den hier benannten und einen weiter Migranten zeigt, wie sie mit obszönen Gesten die Trauernden provoziert… Mehr

Sonny
5 Jahre her

Ich würde wirklich gerne mal von hier anwesenden Juristen wissen, ob Frau Merkel tatsächlich in allen Vorgängen Immunität genießt, die sie vor jeglicher Strafverfolgung schützt. Ist das so?

Florentine Honig
5 Jahre her

Tatsächlich hat Manuela Schwesig, SPD, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, schon am 31.08. höchstselbst von „POGROMartigen Ausschreitungen“ getwittert. Die Dame hat wohl im Geschichtsunterricht gefehlt. Also ich für meinen Teil möchte so jemanden nicht als Nachbarin haben. [Ironie aus]

Riffelblech
5 Jahre her

Man sollte sich nicht täuschen . AM und ihre Gefolgsgenossen von rotgrünlinker Gesinnung sind nicht dumm . M, kann zwar nicht reden und nur herumschwurbeln,wenn die etwas sachlich erklären soll . Ihre Perfidie liegt in einer Denkweise, die dem Dogma : Nach mir die Sintflut und Ihr habt alle nicht begriffen ,was ihr an mir habt .Auf ebendieser Grundlage erlaubt sie eine Spaltung D. beginnend mit der Energiewende, dem Dieselskandal und federführend mit der Flüchtlingspolitik . M. will das D, auseinanderbricht , genau wie die linken Aktivisten ,wie die grüne Parteispitze .Sehenden Auges provoziert sie mit den Chemnitzer Ereignissen ,schickt… Mehr

Dodo
5 Jahre her
Antworten an  Riffelblech

[OT]
Interessante Zufallsverteilung von Leerzeichen und Satzzeichen. Sehen Sie das nicht?
Das Leerzeichen gehört hinter das Satzzeichen, vor das Satzzeichen kommt kein Leerzeichen.
Dann wird das alles besser lesbar und man kann sich auch auf den Inhalt konzentrieren.
Entschuldigen Sie meine etwas oberlehrerhafte Ermahnung, aber vielleicht bringt es Sie ja weiter.

Gerro Medicus
5 Jahre her

Das einzig wirkliche Pogrom in unserem Land ist der immer widerwärtiger werdende K(r)ampf gegen rechts, der bald Todesopfer fordern wird, da bin ich sicher! Und die Mörder werden die sein, die behaupten, die „Demokratie“ zu verteidigen!

Zahlreiche körperliche Angriffe auf AfDler belegen das eindeutig!

Sonny
5 Jahre her

Trittin – lach.
Ich kugel mich? Was will denn der alte und abgesägte Altkommunist noch auf der politischen Bühne reißen???
Trittin go home. Und lass uns in Ruhe.

Ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass der Tag kommen wird, wo allen Linksgrünroten die Tarnkappe heruntergerissen wird. Dieser Tag wird für diese fürchterlich und für alle anderen ein Feiertag sein.

horrex
5 Jahre her

So sehr sich Rot-Grün-Merkel samt Steinmeier
plus einiger Medien auch bemühen selbst die Glaubwürdigkeit des Verfassungsschutzes zu beschädigen, es gelingt zunehmend in den Augen vieler Menschen NICHT.
Vielmehr geling es ihnen – Gott sei Dank – ihre eigene Glaubwürdigkeit zu beschädigen. Indem sie ihre Ziele als ÜBER dem Verfassungsschutz angesiedelt zu positionieren. –

Ich
5 Jahre her

Im Hintergrund ist man sicher schon heftig am Werken. Aus einem Gerücht wird Wahrheit gemacht – ganz so wie Merkel es gefällt. Springteufelsgleich flutscht ein 9o Minuten Video aus den Staatsmedien – Hauptdarsteller sind Nazis die ihre ausgemerkelten Opfer schänden, schlagen ,töten! Das Blut der getöteten syrischen Babys trinken alle Chemnitzer beim Hitlergruß – Bilder werden es „beweisen“ – die Sachsen sind Braun, Seehofer lügt, Maaßen ist unfähig….Was nicht passt wird passend gemacht – Merkel schafft das schon.
Die Geschichte hinter der Geschichte ist, Seehofer und Maaßen müssen mit allen Mitteln weg. Egal wie.
Merkel schafft das schon

benali
5 Jahre her

Frau Merkel besteht ständig darauf, dass Deutschland ein Rechtsstaat sei. Aber sie liefert durch ihr Handeln und ihre Aussagen den Beweis vom Gegenteil. Die Unschuldsvermutung ist ein wesentlicher Bestandteil von Rechtsstaatlichen Strafverfahren. Die Äußerungen von Merkel ohne ein-eindeutige Beweise vorzulegen sind ein eklatanter Verstoß eines Verfassungsorgans gegen rechtsstaatliche Grundprinzipien. Darüber hinaus sind die Merkel-Äußerungen geeignet, den öffentliche Frieden zu stören. Ihre bislang von ihr nicht belegten Behauptungen, dass Menschen- oder Hetzjagden stattgefunden haben („wir haben die Videos gesehen“ ist eine Behauptung tatsächlicher Art) greift die Menschenwürde der Beschuldigten an und beschimpft oder verleumdet böswillig einen Teil der Bevölkerung. Dieses Äußerungsdelikt… Mehr

Wolfsohn
5 Jahre her

Trittin: „„Es ist Jagd auf Andersaussehende gemacht worden – das nennt man einen Pogrom. Das ist nicht das erste Mal in Sachsen.““

@Trittin
Herr Trittin, beschränkt sich die Jagd nur auf Andersaussehende oder auch auf Andersdenkende? Sollte dies so sein, so sind gerade die Grünen ausgesprochene Progrom-Spezialisten, oder sehe ich das falsch? – Gilt übrigens für ganz Deutschland, ja sogar darüber hinaus…

Ralf Poehling
5 Jahre her
Antworten an  Wolfsohn

Wie wahr. Insbesondere der letzte Satz.