Die DUH und das Feuerwerksverbot

Der Abmahnverein DUH will in 98 Städten ein Verbot von Feuerwerkskörpern. Doch die angeblich erhöhte Feinstaubbelastung ist eine Legende, wie Messwerte belegen.

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»Silvester ohne Böller?« 6.000 Bild-Leser sagen Nein – der umstrittene Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) sagt Ja zum Böllerverbot an Silvester. Die DUH hat mittlerweile in 98 Städten ein Verbot der Silvesterböllerei beantragt – angeblich aus Gründen des Gesundheitsschutzes. Dessen Chef, Vielflieger Jürgen Resch, will ganz auf grüner Linie schwimmend neue Verbote.
Feinstaubbelastungen und große Gefahr für die Gesundheit müssen wieder mal herhalten, um Angst und Panik zu verbreiten und die Verbote zu rechtfertigen. Und die »Europäische Umweltagentur« kommt mit der Behauptung von 59.600 vorzeitigen Todesfällen um die Ecke.

Tatsache ist: Dort, wo Feuerwerke aus Feuerschutzgründen kritisch werden können, sind sie bereits verboten. Die Staubbelastung steigt während der kurzen Zeit der Feuerwerke punktuell an und ist je nach Wetterlage und Wind spätestens nach ein bis drei Stunden wieder verschwunden.

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Der Feinstaub konzentriert sich auf die Orte, an denen Feuerwerke abgebrannt werden; die Werte sinken außerhalb schnell ab, auf dem Land zeigen die Daten kaum Feinstauberhöhungen aus Silvesterknallern. Die Daten des Umweltbundesamtes zeigen dies eindrucksvoll, ein kurzer Blick lohnt, um den Schwindel der DUH zu erkennen.

Auch erstaunlich: Trotz Feuerwerk werden die Tagesgrenzwerte an den meisten Orten in Deutschland nicht überschritten. Die Tageswerte liegen stets unter den EU- Richtwerten. Die Messexperten des Umweltbundesamtes haben dies erst beim letzten Silvesterspaß überprüft.

Die Feuerwerkshersteller betonen, dass sie keine Schwankungen im Absatz der Feuerwerkskörper bemerken, im Gegenteil: Der Verkauf auf dem deutschen Markt sei eher leicht rückläufig. Die Angaben über die Feinstaubmengen durch Feuerwerke schwanken um die 5.000 Tonnen. Das sind gerade einmal zwei Prozent des gesamten Feinstaubes von rund 220.000 Tonnen, die pro Jahr in Deutschland freigesetzt werden.

Salzstaub aus Feuerwerkskörpern ist unschädlich

Doch bei Staub kommt es auf die chemische Zusammensetzung an. Schädlich sind nicht-biologisch lösliche Partikel wie Asbest oder PAK-haltiger stark krebserregender Ruß. Die Rückstände von Feuerwerkskörpern sind anders als die von Verbrennungsprozessen zusammengesetzt. Hier sind es Rußteilchen mit Kondensaten, bei Feuerwerkskörpern dagegen bleiben lösliche Salze übrig. Es werden bei der Zusammenstellung der Feuerwerkskörper übrigens keine schwermetallhaltigen Salze verwendet. Die genaue Zusammensetzung muss zugelassen werden.

Nicht schädlich dagegen ist wasserlöslicher Salzstaub, wie er bei einem Feuerwerk entsteht. Der ist daher sogar für Allergiker unbedenklich. Sonst müßte der Aufenthalt in salzhaltiger Luft am Meer oder das Streuen von Salz im Winter verboten werden.
Als Verbrennungsprodukt des Schwarzpulvers sind im Rauch Kaliumsulfat, das auch als Dünger dient, und Kaliumcarbonat enthalten, also Pottasche, wie sie als wichtiger Bestandteil in Pflanzenasche vorkommt.

Es ist also falsch, was die DUH sagt. Es geht dem Abmahnverein auch offensichtlich nicht um angebliche Luftschmutzung oder die Gesundheit von Anwohnern, sondern um ihr Geschäftsmodell. Immerhin stehen auch internationale NGOs wie ClientEarth dahinter. Die investieren und wollen Cash sehen.

Es ist eine beträchtliche Volksverdummung, die der Abmahnverein betreibt. Wer so das Volk im Namen eines angeblichen Gesundheitsschutzes anschwindelt und von Tausenden von vorzeitigen Toten redet, handelt alles andere als gemeinnützig. Propaganda-Vereinen wie Attac und Campact wurde übrigens bereits die Gemeinnützigkeit entzogen.

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Die umweltpolitische Sprecherin der FDP im Bundestag, Judith Skudelny, kritisierte die Forderung der DUH entsprechend scharf. Die versuche, »in immer mehr Lebensbereichen die Freiheit der Deutschen zu beschränken« und schade damit auch dem Umweltschutz, weil sie »halb Deutschland« dagegen aufbringe. Die DUH sei ein »kleiner Verein«, der sich wählen lassen müsse, wenn er selbst Politik machen wolle.

Skudelny hatte vor einiger Zeit bereits die DUH heftig angegriffen und dessen Chef Resch sein fettes Gehalt von 18.400 Euro vorgehalten: »Das ganze Konstrukt der DUH ist unter dem Deckmantel des Umwelt- und Verbraucherschutzes zu einem Selbstzweck verkommen, um Herrn Resch ein angenehmes Leben zu finanzieren.« Jeder solle verdienen, soviel er möchte, meint sie, »aber dann von Gemeinnützigkeit zu sprechen und sich vom Steuerzahler aushalten zu lassen? Schwierig.«

Darüber hinaus gilt: Feuerwerk ist ein uraltes Kulturgut, das schon die alten Chinesen gepflegt haben, und das heute in vielen Ländern mit großer Begeisterung betrieben wird. Der Pulverdampf verzieht sich dabei schnell wieder, was man vom DUH-Unsinn nicht behaupten kann.

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Kommentare ( 28 )

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Sonny
4 Jahre her

Die DUH kommt mir vor wie eine Schwesterpartei des Islams, sie hat sich schnellstmöglich radikalisiert. Die Grünen sind dabei Ausführungsgehilfe an der politischen Theke.
Alles, was den Menschen Spaß macht, muss verboten werden.
Und die Strafen beim Zuwiderhandeln werden unverhältnismäßig hoch ausfallen.

Eine neue Religion ist damit gegründet worden. Der Mensch als Nutzvieh für die Mullahs der DUH und den Grünen. Die christilichen Altreligionen mit ihren Kirchenfürsten, in den letzten Jahrzehnten vom Mitgliederschwund geplagt, biedern sich schon an, wollen mitschwimmen, riechen Morgenluft.

Gruenauerin
4 Jahre her

Man solle sich nicht auf die Ebene der DUH begeben und nun selbst vorrechnen, wieviel Feinstaub so umherfliegt und für wie lange. Der DUH geht es nicht um Feinstaub, sondern um Geld und Macht. Argumente sind Perlen vor die Säue geworfen. Feinstaub hat es immer gegeben und wird es immer geben. Vor Jahren gab es schon einmal lange Diskussionen über den Feinstaub, noch nicht ideologisiert wie heute, sondern eher praktischer Natur mit etwas Grün. Da wurde dann festgestellt, dass der Feinstaub auch von den Äckern kommt und in die Städte, eigentlich überall hin fliegt. Unsere Lebenserwartung ist hoch. Unsere Luft… Mehr

Alf
4 Jahre her

Focus: Höchster Wert seit 2014
Sinkende Diesel-Zulassungen führen zu deutlichem Anstieg bei CO2-Emissionen.
https://www.focus.de/auto/news/co2-emissionen-auf-hoechstem-wert-seit-2014-dieselrueckgang-mit-folgen_id_11291347.html
Als nächstes wird die DUH auch die Benziner abmahnen.
Jetzt kann die Energiewende kommen, nur
Für deutsche E-Autos müssen Kinder im Kongo schuften – Quelle: https://www.svz.de/26176257 ©2019
Geschäftsgrundlage für DUH entfallen ?
Mama Afrika, Klatschhasen und die grünen Kobolde hüllen sich in Schweigen.
Man hört es förmlich knistern.
Dumm gelaufen.

grauer wolf
4 Jahre her

Dann sollten Herr Resch und Konsorten sich als Vielflieger zu Silverster ins Flugzeug setzen und nach Grönland fliegen, um nicht auch noch als Feinstaubtote zu enden.
Das wäre doch Schade für Deutschland und ein großer Verlust.

Ferengi
4 Jahre her

Wo bleiben in so einem Fall eigentlich die „Richtigsteller“ von Fakten, die gegen alle Falschmeldungen – also „Fake News“ – vorgehen? Was war der Zweck von „Correctiv!“ gleich noch einmal? Aber man weiß ja, dass Richtigstellungen nur bei angeblichen Falschmeldungen der rechten Seite erforderlich sind, auch dann, wenn sie richtig sind.

Susanne R.
4 Jahre her

Ich habe noch nie eine Silvesterrakete in den Himmel geschossen. Es gab mir nichts. Ich glaube, dieses Jahr fange ich damit an.
P.S. Auch der politische Betrieb ist zum Selbstzweck verkommen. Der/die/das Berufspolitiker*In gehört bildlich gesprochen auch in den Himmel geschossen.

akimo
4 Jahre her

Ich böllere seit ‚Brot statt Bölle’r mit meien Kindern wie ein Irrer – aus Trotz. Wir sind erst um 3 Uhr morgens fertig.

W aus der Diaspora
4 Jahre her

Menschen wie dieser Resch, liegen üblicherweise im Fenster um Falschparker anzuzeigen, oder Hundehalter, die das Tütchen vergessen haben. Herr Resch hat erkannt, dass er damit kein Geld verdienen kann – und macht nun im Prinzip das Gleiche, im großen Stil.

Mir waren, sind und werden ewig sein, solche Menschen zuwider!

Martin L
4 Jahre her

Ich finde das gut. Ähnlich wie beim Dieselfahrverbot trifft es dann auch die breite unpolitische Masse ganz direkt, einfach nachvollziehbar. Die Beziehung Masseneinwanderung + Bezahlung der Wohnungen für die Neubürger durch den Staat –> stark steigende Mieten ist für viele Leute ja scheinbar zu kompliziert.

Christa Born
4 Jahre her

Fake News! Es waren 59.598 Tote durch Feinstaub. Einer ist von einem SUV, der andere von einem Elektrotretroller überfahren worden, bevor sie am Feinstaub starben. Immer schön bei der Wahrheit bleiben, DUH.