Chicago-Winter in Deutschland: und dann?

Was, wenn in ein paar Jahren eine ähnliche Kältewelle Europa heimsucht? Die im Potsdamer Klima-Kaffeesatzleseinstitut sagen ja unermüdlich voraus, dass die Klimaerwärmung auch deutlich mehr Wetterextreme mit sich bringen soll, also auch bittere Kälteperioden.

Scott Olson/Getty Images

»In Chicago schmerzt beim Einatmen die Lunge«, »Wegen Extrem-Kälte brennen die Gleise« und tausende Flüge fallen aus. Drama pur, wenn BILD über die Kälte-Keule berichtet, die Nordamerika heimsucht. Die Zeitung empfiehlt: Nicht tief einatmen. BILD liefert hübsch anzusehende Bilder von gefrierendem Wasser, wenn es in die eiskalte Luft geschleudert wird. Das kennen wir sonst nur vom kältesten Ort der Welt irgendwo in Sibirien. Fahrer des Elektroautos Tesla klagen über sehr geringe Reichweiten, aber nur, wenn sie die Heizung abgeschalten und überhaupt ins Auto kommen. Die automatischen Türgriffe frieren häufig ein.

Eine arktische Kaltluftblase schwappt weg vom Nordpol und überzieht den mittleren Westen und besonders die Region um Chicago mit Eiseskälte. »In sechs Bundesstaaten wurde die Post nicht zugestellt.«

Hierzulande reicht dazu die Post, um nichts zugestellt zu bekommen. Eine Kältewelle brauchen wir dazu nicht. Ja, die Jahreszeit ist Winter, da wird es auch einmal richtig kalt. Die Bewohner Chicagos können dabei von Glück reden, dass sie nicht von »erneuerbaren Energien« versorgt werden. Denn unter den Winterhorrormeldungen, die durch die deutsche Medienlandschaft jagen, ist die des wahren Horrorszenarios nicht dabei. Doch nach jenen Kohle-Kommissions-Plänen sollte man sich mehr und mehr mit dem Gedanken daran vertraut machen.

Denn was, wenn in ein paar Jahren eine ähnliche Kältewelle Europa heimsucht? Die Schellnhuber Brothers im Potsdamer Klima-Kaffeesatzleseinstitut sagen ja unermüdlich voraus, dass die Klimaerwärmung auch deutlich mehr Wetterextreme mit sich bringen soll, also auch bittere Kälteperioden. Die bringen das alles nahtlos unter einen Hut.

Dann wird die »Energiewende« Deutschland geschafft haben, sämtliche Kohlekraftwerke sind abgeschaltet, Kernkraftwerke sowieso und nur noch Windräder und Photovoltaikanlagen liefern angeblich umweltfreundlich Strom. Das Klima freut sich, die Sonne schickt keine Rechnung, und Klimapanikschürer aus dem Potsdamer PIK Institut müssen sich wahrscheinlich vor wütenden Bürgern in Sicherheit bringen. Denn jetzt beginnt hier das wirkliche Drama.

Teil 2 von 2
Das ABC von Energiewende- und Grünsprech 83 (2): Blackout
Über dem Land liegt Eiseskälte, eine dichte Schneedecke überzieht auch die vielen schönen Solaranlagen. Die liefern in unseren Breiten im Winter sowieso nicht viel, dann erst recht nicht. Windräder stehen meist, weil kaum Wind weht. Auch sie frieren ein. An den Rotoren setzt sich an den Vorderkanten der Flügel Eis an. Das kennt man von Flugzeugen, dort ist es eine höchst gefährliche Angelegenheit. Fliegt das Flugzeug durch kalte feuchte Wolken, kann sich Eis ansetzen. Das verändert das Profil des Flügels, Strömungsabriss und Absturz drohen, schon häufig genug passiert. Deshalb bauen die Flugzeugkonstrukteure eine aufwendige Heiztechnik ein, die die Vorderkanten der Tragflächen eisfrei halten.

Die gibt es aber nicht bei den Windrädern. Diese können zwar in einer aufwendigen Aktion mit Hubschraubern enteist werden. Dabei erhitzt Flugzeugkraftstoff Wasser, der heiße Dampf besprüht die Rotorblätter, das Eis schmilzt. Ein horrenderer Wahnsinn ist kaum vorstellbar.

Der Deutschlandfunk sieht das eher als gelungene neue Technologie.

Windräder können zu gewaltigen Eiswurfmaschinen werden. Ein altrömisches Katapult ist nichts dagegen. Die Rotoren schleudern ihre gefährliche Eisplatten mit Geschwindigkeiten von mehreren 100 km/h von den Rotorblättern in die Gegend.
Eine tödliche Gefahr für Spaziergänger, Wanderer und Landwirte. Nicht umsonst warnen Schilder vor dem Eis, die Räume nicht betreten, in denen Windräder stehen. Teilweise werden sogar Eiswurfgutachten erstellt. Es ist schön zu sehen, welche neuen Berufe die »Erneuerbaren« hervorrufen.

Die Windräder werden auch mit einer Abschalteautomatik ausgestattet. Schwingungssensoren messen, wenn die Blätter zu vereisen drohen. Das Windrad bleibt stehen.

Doch woher kommt jetzt der Strom? Kohle- oder Kernkraftwerke gibt es nicht mehr, sie wurden dank Kohlekommission abgeschaltet. Deutschland – eine Eislandschaft wie jetzt Chicago ohne Energiemix. Wohnungen, Büros und Fabriken müssen beheizt werden. Doch es gibt keinen Strom mehr in Deutschland.

Die 8.000 bis 10.000 Haushalte, die laut Werbeprospekt gerade vom Windrad versorgt werden, müssen eben Kochen ausfallen lassen. Und abends früher ins Bett, weil es kein Licht gibt.

Genüsslich grinst man in Polen über die deutschen Besserwessis und geruht, ein paar TWh rüberzuschicken – gegen horrende Gebühren versteht sich. Putin oder sein Nachfolger werden ebenfalls die Preise für Gas drastisch anheben.

Möglicherweise klappt es auch nicht mehr mit der Gasversorgung, wenn die Pumpen keinen Strom mehr haben. Manfred Haferburg, der in der ehemaligen DDR Kernergetik studierte, beschreibt anhand der Schneekatastrophe von 1978 eindrucksvoll, was geschah, als die Plattenbauten auskühlten, die Kraftwerke bis auf das Kernkraftwerk Greifswald abgeschaltet waren.

Heute bereits dient Deutschlands Energiewende als Witzvorlage im Ausland. Aus Sicht der Zeitung LA Times ein gewagter Schritt: »Deutschland, einer der weltgrößten Kohleverbraucher, wird während der nächsten 19 Jahre alle seine 84 Kohlekraftwerke schließen, um den internationalen Verpflichtungen bzgl. des Kampfes gegen den Klimawandel gerecht zu werden.«

»Die Ankündigung markiert eine bedeutende Verschiebung für das größte Land Europas – eine Nation, die lange führend war bei der Reduktion von CO2-Emissionen, bevor sie sich während der letzten Jahre zu einem Bummelanten wandelte und die Reduktionsziele weit verfehlte. Kohlekraftwerke decken 40% des deutschen Strombedarfs, und das ist bereits ein Rückgang im Vergleich zu früheren Jahren, als Kohle die Energieerzeugung dominierte.

Sensationsgier
Schnee-Chaos? Nein, Medien-Hysterie
»Die ursprünglichen Ziele sind beträchtlich, welchen zufolge ein Viertel der Kohlekraftwerke des Landes mit einer Kapazität von 12,5 Gigawatt bis zum Jahr 2022 geschlossen werden sollen. Das bedeutet, dass 24 Kraftwerke innerhalb der ersten drei Jahre geschlossen werden. Im Jahre 2030 sollte Deutschland noch etwa acht Kohlekraftwerke in Betrieb haben, welche 17 Gigawatt Strom erzeu-gen, hieß es seitens der Kommission.«

Auf der Seite des amerikanischen Bloggers Anthony Watts überschlagen sich die Kommentare unter seinem Artikel »Deutschland tötet Kohle komplett – wird wahrscheinlich im Dunkeln enden, ohne Hitze und Licht.« Kein einziger hat den Beschluss positiv bewertet. (Hinweis auf den Artikel von EIKE – dem Europäischen Institut für Klima & Energie.)

Leser Jimmy schreibt: »Ein absolut schrecklicher Plan.«
Komrade Kuma: »Da stimmt etwas nicht mit der deutschen Mentalität. Arrogant und selbstherrlich ohne Urteilskraft.«
BobM: »Deutschland steht schon jetzt als ein Land da, das nicht einmal in der Lage sein möchte, sich zu verteidigen.«
Ein »Writing Observer« meint: »Sie schlingern in die gleiche Lage wie in den 1920iger Jahren. Ökonomischer Kollaps, der zu ernster politischer Polarisierung führt darüber, was dafür zu tun ist.«
Patrick healy: »Man stelle sich vor: In einem typischen frostigen Hochwinter in Deutschland weht kein Wind, und es scheint die Sonne nicht – und Mr. Putin beschließt, dass die Deutschen sein Gas zum doppelten Preis haben können. Nachdem ein paar Millionen Deutsche erfroren sind, werden die verbleibenden Erwachsenen den verantwortlichen Idioten sagen, wo es langgeht. Ende der Glo-bale-Erwärmung-Farce. Oder lebe ich auf einem anderen Stern?«
Jeff: »Einer Meinungsumfrage des ZDF zufolge stehen 73% aller Deutschen hinter einem schnellen Ausstieg.
Wer weiß?
Haben sich die Deutschen erst einmal was in den Kopf gesetzt, sind sie eine sehr große Macht – ob irregeleitet oder nicht, kann ich nicht sagen.«
Al Miller: »Ich sehe hier die Historie sich wiederholen… Die Deutschen folgen einem verrückten Führer in eine (grüne) Hölle. Das wird für die Deutschen kein gutes Ende haben. Die »Führer« feiern und tanzen, während die Bevölkerung leidet und zahlt, zahlt, zahlt …«
Rud Istvan: »28 Narren haben also dafür gestimmt, langsam aber buchstäblich Selbstmord zu begehen. Es wird so lange nicht mehr dauern, bis die »Gelbwesten« in Deutschland auftauchen, welche das nicht mitmachen wollen.«
Walter Sobchak: »Es sind Deutsche, keine Franzosen. Franzosen revoltieren, Deutsche gehorchen Befehlen.«

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Kommentare ( 98 )

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98 Comments
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KorneliaJuliaKoehler
5 Jahre her

Bin vor ein paar Monaten das erste Mal an der Ostseeküste Polens gewesen, mit so typischen Vorurteilen, was die Rückständigkeit in wirtschaftlichen Belangen und Infrastruktur angeht. Habe nur noch mit den Ohren geschlackert über
das, was, von mir aus z.T. auch mit EU-Geldern, auf die Beine gestellt wurde. Das Geld wurde dort jedenfalls nicht in sinnlose Projekte investiert, wie so manche Milliarde in den Club-Mediterrane-Staaten. Den unbedingten Willen der Leute, sich selbst, durch ihrer Hände Arbeit, Wohlstand zu erschaffen und deren Geschäftstüchtigkeit hat mir jedenfalls sehr imponiert.

H. Priess
5 Jahre her

Es geht doch nicht um irgendwelche Logik oder physikalische Gesetze es geht nicht um Bildung, es geht um Haltung. Der Deutsche zeigt Haltung knallt mit den Hacken um seine Befehle umzusetzen. Eine grundlegende Eigenschaft ist etwas bis zum Ende durchzuziehen das kann jeglicher Logik oder dem Wissen entgegen stehen das hat gar nichts damit zu tun. Der Deutsche kann nicht anders als das Pendel schwingen zu lassen bis es seinen Todpunkt erreicht hat und dann schwingt es in die andere Richtung. Momentan geht es um den Glauben an die menschlich gemachte Klimaveränderung wohlweislich immer nur mit Absicht Klimaveränderung genannt. Was… Mehr

steyning
5 Jahre her

Warum nicht? Ein paar Tage ohne Strom und der deutsche Michel wird seine Prioritäten ganz anders setzen. Es trifft doch bisher immer nur die anderen: Die arme Frau die vergewaltigt wurde kennt man nicht, den armen Mann der abgestochen wurde auch nicht. Der teure Strompreis ist irgendwie verkraftbar weil es ja ein gutes Gefühl gibt und sonst ist ja für alle etwas da weil wir ja genug haben und es uns ja so gut geht, so gut wie nie zuvor. Man weiß über alles Negative bescheid, aber einen selbst trifft das halt nicht so wirklich also kann es so schlimm… Mehr

Nibelung
5 Jahre her

Die sind ja noch nicht einmal in der Lage das Wetter regional auf 5 Tage im voraus zu prognostizieren und erheben dann den Anspruch, das Klima in all seinen Facetten und das schon seit Milionen Jahren mit autoritärem Gehabe zu deuten und da halte ich es lieber mit unseren Vorvorderen, indem ich die Fensterläden morgens zur Seite klappe und mich vom Geschehen draußen persönlich überzeuge, was im übrigen an meinem Standort vor einigen zehntausend Jahren nicht möglich gewesen wäre, denn da lag eine dicke Eisdecke darüber und in weiteren hunderttausend Jahren schwimmen vielleicht Delphine durch mein Wohnzimmer, gut nur, das… Mehr

Proll27
5 Jahre her

Wieso lassen wir es zu, dass diese Dumpfbacken in Berlin unser Land in Grund und Boden wirtschaften???? Wir brauchen eine Nothilfe, um diese bösartigen Dilettanten loszuwerden und dem gesunden Menschenverstand wieder auf die Sprünge zu helfen? Michel, dein Ort ist die Straße… bevor vollends alles zerbricht, was dieses Land lebenswert gemacht hat.

USE
5 Jahre her
Antworten an  Proll27

…bösartige Dilettanten… sehr gut getroffen.

friedrich - wilhelm
5 Jahre her
Antworten an  Proll27

………is called: german madness!

Linkskatholik
5 Jahre her

Aus dem Wall Street Journal. Dort steht Deutschland offenbar für „World’s Dumbest Energy Policy“.

https://www.wsj.com/articles/worlds-dumbest-energy-policy-11548807424?utm_source=CCNet+Newsletter&utm_campaign=f7f56536cd-EMAIL_CAMPAIGN_2019_01_31_04_26&utm_medium=email&utm_term=0_fe4b2f45ef-f7f56536cd-36410669

Es wäre wirklich schön, die Redaktion hätte dazu Zugang und könnte etwas Kommentierendes verfassen.

BK
5 Jahre her

Da sieht man mal wie sinnvoll Geld verwendet werden kann! In Polen hat man auch erkannt, dass man mit deutschem Geld die Fahrrinnen der Häfen vertiefen, und damit mehr Ladung umschlagen kann. Wärend Stettin mehr Frach über die Kaikante schickt, als alle Häfen in Mecklenburg-Vorpommern zusammen, laufen die Schiffe in Rostock mit halber Ladung ein und aus, oder die „Bore Bank“ läuft gleich auf Grund. Über einen Dexit wäre auch hier nachzudenken.

Absalon von Lund
5 Jahre her

Ist nicht der Mensch ein gutes Beispiel, wie es richtig wäre. Da gibt es Deutsche, die in Afrika die Natur domestizieren, daß es aussieht wie in Preußen und es gibt Afrikaner, die in Deutschland Pakete ausfahren und vieles mehr. Mehr Flexibilität geht nicht. Wenn wir uns die Mühe machen, zu begreifen, warum der Mensch dazu fähig ist, was ihn im Kern ausmacht, warum er maximal anpassungsfähig ist, dann rauchen wir nichts zu verändern. Die FRage ist also: WAS IST DER KERN?

AnSi
5 Jahre her

In 19 Jahren bin ich 68. Gerade in Rente, wenn es gut läuft und noch viel zu „jung“ um zu sozial gerecht abzuleben. Ich bin echt verzweifelt. Zur Erklärung: ich bin eine Frau, blond und habe ein paar Semester Maschinenbau studiert und mit dem damaligen Dipl.-Ing. abgeschlossen. Zudem das ganze auf einer Bergbau-Uni im Osten der Republik. Heute arbeite ich seit 15 Jahren in einem Ing,-büro und erstelle Gutachten, Expertisen und Zertifikate (ähnlich TÜV). Will sagen, mich belastet diese Energiewende und der Kohleausstieg ziemlich schwer, weil ich den Kopf einfach nicht ausschalten kann, obwohl ich es doch so einfach haben… Mehr

Absalon von Lund
5 Jahre her
Antworten an  AnSi

Weil sie keine „Experten“ sind, sondern Lobbyisten und das ist etwas anderes. Für Geld machen die alles. Heute spüren wir die Auswirkungen des Lobbyismus aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, der Aufklärer Märchenstunde. Fast jeder erkennt aber, daß man auf den Abgrund zu rast, wenn man für Nanoeffekte unenendlich viel Geld hinblättert, während Effekte im Einerbereich kaum etwas kosten. Warum? Weil es heller wird, wenn man nach innen geht, nicht nach außen!

erwin16
5 Jahre her
Antworten an  AnSi

Warten sie mal ab, vielleicht wird das noch rückgängig gemacht. ich habe da noch Hoffnung.

friedrich - wilhelm
5 Jahre her
Antworten an  AnSi

………….na, dann komme hierher! mach einen usa – abschluß und lass dich von mir promovieren! metallphysik würde sich eignen

Ecke
5 Jahre her

…………: und dann?
Dann machen wir dicke Backen, und die Union < 5%.

Peter P.
5 Jahre her
Antworten an  Ecke

Und die Grünen auf 35% bei diesem Wahlvolk.