Annalena Baerbock: Gefährliche Verharmlosung von Gewalt gegen Frauen

Leider sehen die Perspektiven bei Zuwanderern der neuesten Generation düster aus, wenn wir noch in dritter Generation türkischer Zuwanderer eine hohe Zahl von Gewalt und Unterdrückung der Ehefrau attestieren müssen.

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Eine gefährliche Verharmlosung von Gewalt gegen Frauen in Deutschland findet statt, wenn die Bundesvorsitzende der Grünen, Annalena Charlotte Alma Baerbock, in der Rubrik „Politik“ auf Seite 2 der Braunschweiger Zeitung vom 24. November im Interview erzählt, weder die Staatsangehörigkeit noch die Religionszugehörigkeit hätten einen Einfluss auf die Ursache dieser Gewalt gegen Frauen.

Eine im Auftrag des niedersächsischen Landespräventionsrates und des Sozialministeriums durchgeführte Studie erzählt allerdings schon 2008 – also noch Jahre vor der Massenzuwanderung in kürzester Zeit – etwas ganz anderes: 51 Prozent der Frauen die in einem niedersächsischen Frauenhaus Zuflucht suchten, hätten der Studie zufolge einen Migrationshintergrund. 21 Prozent dieser Frauen waren Türkinnen. Aktuell haben hingegen demgegenüber 8,7 Prozent der niedersächsischen Bevölkerung eine ausländische Nationalität.

Bereits 2008 stellte die Landesregierung weiter fest, bei Trennung oder Scheidung müssten türkische Frauen damit rechnen, dass ihr Ex sie nicht friedlich ziehen lässt. Etwa die Hälfte der Betroffenen hätte durch frühere Partner mit Migrationshintergrund sehr schwere körperliche Gewalthandlungen erlebt.

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Aber Wunder geschehen, wenn das zehn Jahre später für die Grüne Annalena Bearbock alles vergessen und vergeben scheint? Der gewalttätige Ehemann, meist mit muslimischem Hintergrund, erfährt hier eine Generalamnestie ausgerechnet durch die sich als Feministin verstehende Grünen-Chefin, die als Lösungsvorschlag gegenüber der Zeitung tatsächlich anbietet: „In der Öffentlichkeit und in Schulen muss unmissverständlich klar gemacht werden, dass (…) Männer und Frauen die gleichen Rechte haben und Gewalt und Verächtlichmachung niemals geduldet werden. Auch in den Integrationskursen für Flüchtlinge muss das ein wichtiger Bestandteil sein.“

Nun sind in unserem westlich geprägten Kulturkreis Frauenrechte über Jahrzehnte hart erkämpft worden. Dank Vorreiterinnen wie Alice Schwarzer, einem gleichberechtigten Zugang zu Bildung oder beispielsweise ausgewiesenen innerbetrieblichen Möglichkeiten der Kinderbetreuung sind Frauen in Deutschland nicht nur per Gesetz, sondern auch im Sinne einer geschlechterübergreifenden wie gesamtgesellschaftlich Akzeptanz gleichberechtigt. Heute geht es uns um die Beseitigung von verbliebenen Defiziten auf dem Weg zur Gleichberechtigung in allen Bereichen und selbstverständlich nicht mehr um die Frage an sich.

Noch eine Zahl: Statistisch betrachtet, geht die Initiative bei Scheidungen von Deutschen in Deutschland heute in 69 Prozent der Fälle von Frauen aus, ohne dass es dabei regelmäßig zu Gewalt gegen Frauen käme. Aber die Fälle passieren weiterhin, die Frauenhäuser sind sogar überproportional Zufluchtsorte für Frauen mit muslimischem Hintergrund. Sexuelle Gewalt ist also sehr wohl religiös und kulturell bzw. religiös-kulturell verwurzelt.

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Ob es nun möglich ist, bei Millionen von Männern aus muslimisch geprägten Kulturkreisen und archaischen Stammesgesellschaften durch Integrationskurse, quasi im Schnelldurchlauf Segnungen der Gleichberechtigung zu implantieren, darf bezweifelt werden. Welche Anreize sollten hier auch geschaffen werden, überhaupt solche Einsichten zu vermitteln? Ein hier wirklich erfolgreiches Belohnsystem müsste erst erfunden werden.

Leider sehen die Perspektiven bei Zuwanderern der neuesten Generation düster aus, wenn wir noch in dritter Generation türkischer Zuwanderer eine hohe Zahl von Gewalt und Unterdrückung der Ehefrau attestieren müssen. Noch mehr, wenn die Männer nun viel öfter tagsüber zu Hause verweilen, weil nicht einmal mehr durch Tätigkeiten wenigstens in dieser Zeit der Wohnraum den Frauen als Hoheitsgebiet überlassen wird. Neben den schwersten und schweren Straftaten wie Mord, Vergewaltigung und Misshandlung lässt sich die millionenfach anzunehmende Unterdrückung im Alltag dieser Ehefrauen kaum erfassen, die es ihnen unmöglich macht, selbst bestimmte Entscheidungen über Ihr Leben in Deutschland zu treffen.

Die Frauenhäuser werden also auf unabsehbare Zeit zu tun haben. Und man darf gespannt sein, wie es die Grünenchefin Baerbock bei einem Besuch in so einem Haus zukünftig begründet, wenn sie hier nun noch öfter eine Dolmetscherin dabei haben muss, um das Leid dieser Frauen mindestens einmal verbal zu begreifen.


Gregor Leip ist TE-Leser der ersten Stunde. Er arbeitet seit über 35 Jahren tief im Maschinenraum der Automobilbranche und fragte sich, was drei Jahrzehnte nach dem er zuletzt sein Kreuz bei den Grünen gemacht hat, eigentlich mit diesem Deutschland passiert ist.

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Kommentare ( 72 )

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HaSal
5 Jahre her

In den Medien werden die Grünen mit ihren 20% gefeiert und man begründet es mit ihren Leistungen!?!?UND weil das eine junge, fröhlich und weiblich gute tolle Truppe ist. Und der Herr Dr. “ so gut aussieht!“ Ich dachte immer, für eine Kandidatur braucht es Sachverstand, Kompetenz und Fähigkeit zur Kommunikation. Dasselbe gilt für die Kandidatur neulich bei CDU. Die Rede muss den Delegierten gefallen!!!??? Und dann wundert man sich, das die Menschen sich von der Politik und den „Leitmedien“ AB- und der AfD ZU-wenden. Es ist langsam zum Verzweifeln. Vor allem, wenn ich an mein 3 Kinder und 5 Enkel… Mehr

imwestennichtsneues
5 Jahre her

Wer die Bilder gesehen hat, wie sich junge Frauen beim Empfang der Asylanten ohne Pässe aufgeführt haben mit Parolen wie „refugees welcome“ und das , es war draußen warm, ziemlich barbusig-offenherzig, der sollte sich nicht wundern, wenn diese refugees das für bare Münze genommen haben und sich dachten, da geht bestimmt noch mehr. Wahrlich, diese Frauen verdienen keine „Gleichberechtigung“ im westlichen Sinn. Unterwerfung wird von diesen refugees gefordert. Was ist eigentlich aus der „KIKA love story“ aus dem Hessischen geworden?

HaSal
5 Jahre her
Antworten an  imwestennichtsneues

Genau DAS war auch mir aufgefallen. Ebenso, das es angeblich oft Töchter aus den Häusern der Gutmenschen waren, die von den „Geschenken“ misshandelt oder gar getötet wurden. Und die Familienmitglieder haben die Täter noch geschützt und andere als Rassist und Nazi beschimpft, wenn dieses diese Taten anprangern wollten.
Und die GRÜNINNEN & Feministinnen sind auch alle ganz still. Was soll man davon halten?

Polit-Legastheniker
5 Jahre her
Antworten an  HaSal

Stocholm -Syndrom. Die freundliche, verständnisvolle Unterwerfung. Leider als eine nicht nur individuelle, sondern als soziale Pathologie präsent.

Polit-Legastheniker
5 Jahre her
Antworten an  HaSal

Stockholm -Syndrom. Die freundliche, verständnisvolle Unterwerfung. Leider als eine nicht nur individuelle, sondern als soziale Pathologie präsent.

Polit-Legastheniker
5 Jahre her

Auch ein scheinbar gutes Medikament wie Demokratie hat Nebenwirkungen. Dazu gehört, dass jedes ungebildete und ignorante Individuum darf vor dem Volk jedes Blödsinn erzählen, wenn es genügend Durchsetzungskraft besitzt. Es wäre sinnvoll, bevor jemand öffentlich über die Frauenrechte in Islam spricht zuerst eine Prüfung ablegen müsste, ob er Koran und Hadithe gelesen hatte, bevor er Mund vor der Kamera aufmacht. Beispiel: Der Mohamed geht an der Gruppe von Frauen vorbei und sagt: „Ich habe die Hölle gesehen. Die meisten Höllenbewohner sind Frauen.“ Die fragen: „O, Prophet, warum ist es so?“ Der Prophet antwortet: „Wegen euren mangelnden Religiosität und eures mangelnden… Mehr

Skeptiker
5 Jahre her
Antworten an  Polit-Legastheniker

… zumal es nach meinem Verständnis nur ENTWEDER an Religiosität ODER an Verstand mangeln kann, kaum je an beidem zugleich.

Rebell
5 Jahre her

Ich habe mir in den letzten Wochen jedes auf youTube zu findende Gespräch angeschaut, wo Habeck und Baerbock beteiligt waren. Ich wollte mir eine Meinung ohne Propaganda Einfluss bilden. Wie die Dame ihr Studium geschafft hat ist mir ein Rätsel. Die ist auf den gleichen Niveau wie Roth, Keller, Scholz, Göring E. usw.. Das ist alles schlicht nur dummes Kaffee Kränzchen Geplapper was die von sich gibt. Die scheinen wirklich beide vonfast nichts eine Ahnung zu haben. Habek wurde ja in den Talkshows immer sehr bevorzugt behandelt und nie mit kritischen Fragen belästigt und wirkte dann recht souverän. In Runden,… Mehr

Henni
5 Jahre her

Da fällt mir die Kinnlade fast herunter, wenn ich mir das anhöre. Gibt es den Begriff naivdumm? Man könnte auch sagen, „selbst Gott kann hier nicht mehr helfen“ oder “ Himmel, lass Hirn auf diese Person fallen“. Stockholm Syndrom in einer etwas veränderten Version, spuckt in diesem Kopf herum.

Gironnimo
5 Jahre her

Die Weltfremdheit und Verleugnung der Wirklichkeit durch die Grünen, ist ein Verrat an Frauen und Mädchen jeden Alters. Gerade wurde in Finnland ein Fall aufgedeckt, wo Migranten mehrere Mädchen teils über Monate hinweg vergewaltigten. Die Finnische Polizei hat darauf hin eine Warnung an alle Eltern und Kinder ausgesprochen vor Ausländern mit schlechten Finnisch Kenntnissen, die versuchen mit Teenagern online in Konntakt zu treten. Eine solche Warnung der Polizei wäre in Deutschland wegen PC undenkbar. Die finnischen „Schutzsuchenden“ sollen sich inzwischen nach Deutschland abgesetzt haben und werden hier gesucht. Dieser Kommentar wurde im gleichen Wortlaut bei Focus Online übrigens abgelehnt.

Wolfgang Schuckmann
5 Jahre her

Nachtrag: Wenn ich Baerbock reden höre, denke ich immer an das Lied von Grönemayer:
Kinder an die Macht!

Karl Napf
5 Jahre her

Realitaet und die Gruenen – zwei Welten treffen sich – nicht.

Die GruenInnen leben in Takatua-Land oder LaLa-Land – einzige wahrnehmbare Ausnahme: OB Palmer, Freiburg.

Die mehrlagige Schizophrenie der GruenInnen wird genau bei dem Thema ‚Frauen und Islam‘ deutlich. Das disqualifiziert diese GruenInnen fuer alles.

Monika Medel
5 Jahre her

Ich habe gerade hier bei uns gerade den Prozess gegen einen Mann „mit Migrationshintergrund“ mitverfolgt, der seine Ehefrau vor den Augen zweier Kinder regelrecht hingerichtet hatte. Er hatte sie quasi als Gefangene behandelt, verprügelt, und als sie sich trennen wollte war er zur (Un)tat geschritten. Im Wohnort galt er als „gut integriert“ , der Bürgermeister u.a. verkündeten sogleich, dass es nix mit nix zu tun hätte. Die Verhandlung war sehr interessant und der psychiatrische Gutachter legte dar, dass der Mann in einer Art „Gespaltenheit“ zwischen Tradition (nach innen) und westlichen Werten (nach außen) leben würde. Nach seiner Festnahme hatte er… Mehr

Stephan Mauer
5 Jahre her

Solche Aussagen regen mich unfassbar auf! Als ganz gut erzogener Mann (würde ich behaupten), meist höflich und zurückhaltend, habe ich Frauen nie irgendwas angetan, selbst angeschrien vielleicht mal im wildesten Streit, obwohl es durchaus manchmal angebracht wäre. Klar hofiert man eine emanzipierte Frau nicht mehr immer wie früher, aber ich würde sagen ich bin da immer zuvorkommend. Also westlich beeinflusst (möchte nicht „deutsch“ schreiben sondern es allgemein halten) gegenüber Frauen. Da kotzt es mich einfach an mit solchen Kerlen in einen Topf geworfen zu werden! Sowas von!!! Bei jedem Sch*** muss heute relativiert werden (zurecht meistens), bei jeder Diskussion muss… Mehr

Pessimist
5 Jahre her
Antworten an  Stephan Mauer

Ich kann Ihren Betrachtungen voll und ganz zustimmen. Ich denke aber mittlerweile, es muss härter formuliert werden. Die europäischen Frauen – gerade auch die deutschen Frauen – sind für die Gleichberechtigung weder geeignet noch sind sie der Gleichberechtigung wert. Schon Grundsätzliches der Gleichberechtigung in Deutschland ist nicht erfüllt. Gleichberechtigung im elementarsten Bereich zwischen Mann und Frau, den gemeinsamen Kindern, bedeutet das Mann und Frau immer das gemeinsame geteilte Sorgerecht für die Kinder haben müssen, ebenso wie beide verpflichtet sind nach dem Gesetz den gleichen Teil zum Unterhalt der gemeinsamen Kinder beizutragen (wie die Partner das untereinander dann regeln kann Ihnen… Mehr