Saskia Esken: „Und was machen Sie beruflich, was ein Monatsgehalt rechtfertigt?“

Der Ober-Grüne Robert Habeck kehrte Twitter den Rücken, als er erkannte, dass er sein Gezwitscher nicht im Griff hat. Solche Überlegungen kämen Saskia Esken, der Königin des Unausgegorenen, nicht in den Sinn.

imago images / Christian Thiel

Zu den meistgebrauchten Wörtern des politmedialen Komplexes gehört neben „Corona“ und „Rechtsextreme“ das Wort „Digitales“. Im Digitalen, oder wie es die Kanzlerin nennt, „diesem Internet“, sehen unsere Vordenker die goldene Zukunft, die Kinder sollen es in der Schule lernen und vielleicht entwickelt Deutschland demnächst sogar eine Corona- App.

Wie immer gibt es bei Merkel-Worten ein großes Missverständnis. Beim Digitalen geht es weniger um Bits und Bytes, Programmiersprachen oder technisches Verständnis. Hier bringt Deutschland immer noch den einen oder anderen Überflieger hervor, aber erfolgreiche Internetfirmen lassen sich in unserem Regulierungsland und Paragrafenreich nicht gründen, weder Apple noch Microsoft hätten es hierzulande zu Weltkonzernen gebracht.

Zeit zum Lesen
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Aber auch ohne uns ist das Digitale längst allgegenwärtig und nur die hiesigen politischen Hinterwäldler der Republik tun sich mit der Benutzung der Technologie schwer. Das lässt sich sehr schön am Gebrauch des US-Kurznachrichtendienstes Twitter aufzeigen. Nachdem unsere Journos empört berichtet hatten, dass der bei ihnen und ihren amerikanischen Kollegen zutiefst verhasste Präsident Donald Trump, 73, die Medien einfach ignorierte und seine Botschaften den Amerikanern ohne Umwege als @therealdonaldtrump via Twitter überbrachte, dachten sich unsere Politicos: Das können wir auch. Seitdem ist kein Halten mehr. Heiko Maas (mit eigenem Social Media Team) versorgt die Welt mit gut abgehangenen Binsen, Ralf Stegner entgeht dem Vergessenwerden mit Nachrichten aus der Provinz und Musiktipps aus Bordesholm, Sawsan Chebli liefert Befindlichkeiten aus der Welt der unterdrückten Migranten und beschäftigt die Berliner Justiz mit ständigem Anzeigen von Kommentatoren.

All diese Vertreter der kommunikativen Moderne brauchen nun keine Pressevertreter mehr, um ihre Meinungen kund zu tun oder zu filtern, und das ist das Problem. Denn obwohl gerade die SPD über eine beispiellose publizistische Macht verfügt, über ein eigenes Medienimperium plus Getreue im Staatsfunk, und damit mehr Öffentlichkeit bekommt als jede andere Partei, zwitschern die Genossen nun auch noch unreflektiert durchs WorldWideWeb. Ohne Schutz des Ungegorenen durch ihre Pressesprecher.

Und wieder ging ein solcher Schuss nach hinten los. Anlässlich einer erregten öffentlichen Debatte über die Beförderung der geflüchteten SPD-Chefin Andrea Nahles zur gutdotierten Präsidentin einer Bundesbehörde ergriff auch die neue SPD-Chefin Saksia Esken das Twitter-Wort. Dabei hat die Genossin nicht nur als Paketzustellerin und Kellnerin Lebens-Erfahrung gesammelt, sondern auch durch eine Ausbildung zur staatlich geprüften Informatikerin – sie hätte es also wissen können.

Auf den empörten Kommentar eines Politikers der Partei „Liberal-Konservative Reformer“, die davor „Allianz für Fortschritt und Aufbruch“ hieß …
„Sollte Genossin Nahles vom Genossen Olaf Scholz ein bedingungsloses Grundeinkommen von über 10.000 monatlich als „Präsidentin“ der Bundesanstalt Post und Telekommunikation zugeschanzt bekommen, täte sich ein (weiterer?) Abgrund moralischer Verkommenheit der SPD auf“
… konterte Saskia keck:
„Und was machen Sie beruflich, was ein Monatsgehalt rechtfertigt?“

Da antwortete dann, neben anderen, auch ein Michael Johansen höflich, aber bestimmt:
„Sehr geehrte Frau Sesken, die Frage nach der Rechtfertigung eines Gehaltes ist durchaus interessant. Ich z.B. arbeite im Einzelhandel und finanziere damit einen Teil ihrer Diäten.“

Da wurde es der Saskia aber zu dumm, denn sie kennt im Internet nur Feinde (und Parteifreunde), und da heißt es Durchgreifen. So belehrte sie den Mann vom Einzelhandel:
„Und ich zahle daraus nicht nur Steuern, ich kaufe davon auch jeden Tag ein. Wer finanziert jetzt wen?“

Genauso sieht Saskia Esken die Welt. All die üppig dotierten Spezialdemokraten in den Parlamenten, Ministerämtern und Parteipositionen zahlen Steuern auf ihre Pfründe (im Bundestag weniger, aber das ist ein anderes Thema und gehört nicht hierher). Und beim Einkaufen müssen sie auch noch bezahlen, obwohl sie sich für die Allgemeinheit aufopfern.

Eigentlich finanzieren sie sich damit quasi selbst, und die Bürger sollen mal schön leise sein. Mal sehen, was Esken demnächst zur Mehrwertsteuererhöhung in die Tasten haut …

Lesen Sie Stephan Paetow auch auf
https://www.spaet-nachrichten.de/

 

Unterstützung
oder

Kommentare ( 100 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

100 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Jan Frisch
3 Jahre her

Man könnte angesichts dieser Chuzpe wirklich ausrasten … oder man erkennt, dass diese Gestalten einfach nur darum betteln in die Pfanne gehauen zu werden, so wie kürzlich Eskens Co-Vorsitzenderdarsteller Walter-Borjans durch Ludger K.:
https://www.youtube.com/watch?v=BybFeBnnBn0

Gerd Garstig
3 Jahre her

Der Geburtenüberschuss in Afrika liegt eher bei einer Million pro Woche, also
ca.50 Millionen im Jahr.

Cosa nostra
3 Jahre her

Ich verfolge ja gerne die linke Kampfpresse des DuMont-Verlags, der seine „Berichterstattung“ streng nach der Meinung der Leser ausrichtet. Und da liest man ja so gar nichts über den Fall Esken. Gibt man dort ins Suchfeld den Namen ein, erhält man: „SPD-Chefs für Recht auf Homeoffice mit klaren Regeln “ (30.04.20) , „SPD-Chefin Esken verteidigt Vorstoß für Vermögensabgabe“ (17.04.20) und „Esken fordert Aufnahme weiterer Kinder “ (15.04.20). Ansonsten taucht der Name vor allem bei Regierungsbekanntgebungen in dem Sinn auf, daß sich immer „ZUVOR auch (irgendwelche SPD-Bonzen) und Esken dafür ausgesprochen hätten“. Sprich: zuvor heißt, daß das alles SPD-Ideen waren, was… Mehr

John Sheridan
3 Jahre her

Herr Paetow, Sie wussten nicht das Geld aus dem Bankomat und Strom aus der Steckdose kommt?! 😉

fatherted
3 Jahre her

Grundsätzlich….Politische Arbeit lässt sich einfach nicht messen. So einfach ist das. Der Job von Frau Esken und aller anderen Polit-Promis ist so hart, dass ein 12 Stunden Tag im Steinbruch ein Witz dagegen ist. Ich kann mich noch an Frau Süssmuth erinnern, die in einer Talkshow mal von einem 20 Stunden Tag erzählte. Sowas hält sich im Gedächtnis….ich frage mich nur was die dann in den 4 Stunden Freizeit so gemacht hat….schlafen, essen, Toilettengang, Körperpflege? Frau Esken ist sicherlich 24 Stunden im Dienst….und das 365 Tage im Jahr….insofern kann ein 8 Stunden Malocher da natürlich nicht mithalten….egal was sein Job… Mehr

Ralph Martin
3 Jahre her

Sollen sie doch Kuchen essen wenn sie kein Brot haben…

Lili Moon
3 Jahre her
Antworten an  Ralph Martin

… die „-„-Bewerter erkennen sicher die Anspielung auf Marie Antoinette nicht …

Peter Gramm
3 Jahre her

ist ja gruselig was die Frau da ausstülpt. So was ist SPD Vorsitzende. Ökonomie 6, setzen. Allgemeinbiildung ist nicht weit verbreitet in Politikerkreisen. Roth, Baerbock, Esken und sonstige Studienabbrecher. Möchte nicht wissen was die Dame so zusammen programmiert hat. Dass die Dame nicht verstanden hat dass es zuerst den Mitarbeiter im Einzelhandel geben mußte, der Steuern und Abgaben gezahlt hat damit sie ein Enkommen hat ist schon blamabel. Erinnert stark an die Kobolde in den Batterien oder die Grundgesetzinterpretation von C. Roth. Schon schlimm mit welchem geistigen Potential man sich an die Spitze einer Partei oder politische Ämter wählen kann.… Mehr

Stefan Z
3 Jahre her
Antworten an  Peter Gramm

Keine Sorge, das Geld kommt doch aus Europa. ?

elly
3 Jahre her

“ auch durch eine Ausbildung zur staatlich geprüften Informatikerin –“
die typische Ausbildung von „Umschülern“. Meist wurden diese Ausbildungen vom Arbeitsamt, heute ARGE genannt, vielen ehemaligen Postlern, Bahnbeschäftigten zuteil, dazu passt bei ihr Paketzusteller. Sie machte diese Ausbildung an der „Die Akademie für Datenverarbeitung (ADV) ist eine staatliche Einrichtung zur beruflichen Aus- und Weiterbildung in Böblingen. Sie ist seit 2012 eine Abteilung der Gottlieb-Daimler-Schule 2 in Sindelfingen.
An der ADV wird die dreijährige Ausbildung zum Staatlich geprüften Informatiker bzw. Staatlich geprüften Informatikerin durchgeführt.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Akademie_f%C3%BCr_Datenverarbeitung_B%C3%B6blingen
https://de.wikipedia.org/wiki/Saskia_Esken

Elli M
3 Jahre her

Immer, wenn man denkt, dümmer geht nimmer, kommt ein obsoleter Spezialdemokrat um die Ecke. Und Gendeesprech jetzt erst recht nicht.

Johann Thiel
3 Jahre her

Jetzt verstehe ich endlich, wie das bedingungslose Grundeinkommen funktioniert.