Das riskante Leben im „Pumpkapitalismus“

Ludwig Erhards „Wohlstand für alle“ wird aktuell wieder gern zitiert. Ist dieses Wohlstandsversprechen in Zeiten des „Pumpkapitalismus“ überhaupt zu halten?

© DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images

Seit Jahrzehnten erleben wir, dass unsere Vorstellungen von Wohlstand nur um den Preis einer immer gewaltiger werdenden Verschuldung bezahlt werden können – in privaten Haushalten, in Unternehmen, bei Staaten wie bei Banken. Die globale Schuldenquote steigt und steigt. Lag sie 2008, im Jahr der Lehman-Pleite, noch bei 280 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP), summiert sie sich für die vier genannten Sektoren heute bereits auf 318 Prozent.

Der ehrbare Kaufmann blieb auf der Strecke

Der große liberale Soziologe Ralf Dahrendorf prägte in seinem letzten Essay unter dem Eindruck der Finanzkrise kurz vor seinem Tod im Juni 2009 den Begriff „Pumpkapitalismus“. Er schrieb damals sehr zutreffend: „Mir scheint ein wichtiges Glied in der Ursachenkette der Krise dies zu sein, dass nicht nur mit Geld Geld ‚verdient‘ wurde, sondern dass dies mit geborgtem Geld geschah. Allerorten trat an die Stelle des klassischen ‚Sparkapitalismus‘ ein ‚Pumpkapitalismus‘, der von nicht mehr ‚bedienbaren‘ privaten Hypotheken bis zum Handel mit sogenannten strukturierten Finalprodukten (‚Derivaten) reichte. Viele Sitten des ehrbaren Kaufmanns und des guten Haushaltens gingen dabei über Bord.“

Helds Ausblick 5-2018
Marktwirtschaft ist mehr als Freihandel
Zur sozialen Marktwirtschaft gehören nicht nur Wettbewerb und Sozialversicherung. Der legendäre Ludwig Erhard rief in unzähligen Reden deshalb immer wieder zum „Maßhalten“ auf. Wenn nicht auch der Beitrag des Einzelnen zum Allgemeinwohl in einer Gesellschaft hoch bewertet wird, dann wird es nichts mit dem Wohlstand für alle. Dass sich die politischen und wirtschaftlichen Eliten mit ihren Maßstäben so exzessiv von der breiten Masse entkoppelt haben, gefährdet den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft. Die Kurzfrist-Orientierung der Finanzmarktakteure, die Quartalsberichts-Fixierung der Vorstandsmitglieder, die in DAX-Unternehmen im Schnitt nicht einmal vier Jahre im Amt sind, das aktionistische Kurzfristdenken der Politik, das maximal bis zur nächsten Wahl reicht – alle diese Faktoren führen zu einer Atemlosigkeit, in der keine Verantwortung gedeihen kann. „Verantwortung verlangt Nachhaltigkeit, also das Denken in zumindest mittleren Fristen“, resümierte Dahrendorf in seinem Essay.

Das süße Gift der Staatsverschuldung

Wie stark der „Pumpkapitalismus“ in den Alltag unserer Mitbürger vorgedrungen ist, verdeutlicht die „easy credit“-Werbung. Nicht nur langlebige Güter werden auf Ratenbasis erworben, sondern auch Unterhaltungselektronik oder gar der Urlaub auf Kredit. Das monatliche Arbeitseinkommen reicht in vielen Haushalten kaum aus, die vielen Ratenkredite zu bedienen. Das Wissen, dass man sich nicht alles leisten kann, scheint in manchen Kreisen auszusterben. Doch das ist auch kein Wunder, weil selbst die Zentralbanken der Welt seit vielen Jahren das Sparen mit Nullzinsen bestrafen und damit explizit zur Konjunkturstimulierung den Konsum befeuern wollen. „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“, war einmal als kollektive Hyperinflationserfahrung im deutschen Wesen verankert. Das ist längst perdú. Dabei führt permanenter kreditfinanzierter Konsum nicht zu mehr Prosperität, sondern zu immer höherer Verschuldung. Das süße Gift der Staatsverschuldung wird in immer höheren Dosen verabreicht. Wie Junkies an der Nadel hängen unzählige Volkswirtschaften an der immerwährenden Kreditzufuhr.

Analyse statt Trump-Bashing
Währungskrieg? Auch Deutschland und EU sind Bösewichter
Längst werden selbst soziale Leistungen nicht mehr aus der erwirtschafteten Substanz finanziert, sondern anteilig auch mit Krediten. Im Jahr 1973 überstiegen in Deutschland (West) die gesamten Staatsschulden in Relation zur volkswirtschaftlichen Jahresleistung erstmals die für soziale Leistungen jährlich aufzuwendende Gesamtsumme: 30 Prozent des BIP. Die Sozialleistungsquote schwankte über die vergangenen Jahrzehnte in der Regel zwischen 30 und knapp 33 Prozent des BIP. Der Schuldenstand Deutschlands explodierte nach der Finanzkrise auf fast 90 Prozent. Noch heute liegt die Staatsverschuldung bei rund 65 Prozent. Dabei gehört zur Wahrheit, dass alle Finanzminister Profiteure der gefährlichen Nullzinspolitik der EZB sind. Denn ohne die dadurch beim Staat als Schuldner ausgelösten gewaltigen Zinsersparnisse wären die Haushalte in den vergangenen Jahren nicht ohne neue Kredite ausgekommen.

Explizite und implizite Verschuldung

Außerdem ist die explizite Staatsverschuldung nur die eine Seite des „Pumpkapitalismus“. In der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung macht der Staat Leistungszusagen, die von künftigen Beitragszahlern erst noch geschultert werden müssen. Aufgrund der demografischen Entwicklung sind alle diese Sozialversicherungszweige unterfinanziert. Das Gleiche gilt für das Pensionssystem der Beamten, das so gut wie keinen Kapitalstock kennt. Die implizite Verschuldung, die in diesen vier Sektoren versteckt liegt, beträgt rund 200 Prozent des BIP. Auch die Masseneinwanderung der vergangenen Jahre hinterlässt eine Nachhaltigkeitslücke. Weil viele Zuwanderer, anerkannte wie abgelehnte Asylbewerber und ihre Familien, erst nach Jahren – wenn überhaupt – finanziell auf eigenen Füßen stehen und Steuern und Sozialabgaben bezahlen, kann sich die implizite Verschuldung um geschätzte weitere 30 bis zu 50 Prozent des BIP erhöhen.

Teil 3 von 3 - Wiederkehr des Kulturpessimismus
Deutsche Kontinuität: gegen Freiheit und Marktwirtschaft
Im Klartext heißt das: Entweder steigern alle Staaten der Welt massiv ihre Produktivität, die seit Jahrzehnten lahmt, um das heutige Wohlstandsniveau langsam aber stetig wieder aus eigener Substanz zu erwirtschaften. Oder sie versprechen ihrer Bevölkerung weiteren kreditfinanzierten Wohlstand. Der Preis wird von der breiten Masse dann nicht nur durch massive Kaufkraftverluste (sprich: Inflation) zu bezahlen sein. Am Ende können dann soziale und politische Konflikte stehen, die man aus der Historie als Folge der großen Depression der Dreißiger Jahres des vorigen Jahrhunderts kennt.

Der Pumpkapitalismus endet in Chaos und Anarchie

Für die Alternative einer Politik des Maßhaltens, sprich einer echten Sparpolitik, mag derzeit überhaupt niemand mehr fechten. Wie schwer allein die Debatte um die fatalen Anreizwirkungen zu hoher Sozialtransfers ist, belegen die jüngsten Auseinandersetzungen um die Höhe der Kindergeldzahlungen an Kinder von EU-Ausländern, die nicht in Deutschland, sondern etwa im EU-Armenhaus Rumänien leben. Oder der Essener Tafel-Aufreger, der bei Neukunden kurzzeitig Inländern den Vorzug vor Ausländern gab. Oder die wohlfeile Forderung nach einer deutlichen Erhöhung der Hartz IV-Regelleistungen, die ohne Rücksicht darauf geführt wird, dass Menschen mit geringer Qualifikation durch Erwerbsarbeit ein solches Einkommen kaum je erzielen können. Das Lohnabstandsgebot scheinen Politiker nicht mehr zu kennen. Doch ohne dessen Kenntnis ist der Spruch, dass sich Arbeit lohnen muss, nicht mehr als eine leere Phrase.

Sozialstaatsdebatten haben nicht nur in Deutschland jedes Maß verloren. Weil Kürzungen für Bürger wie Politiker offenbar tabu sind, wachsen die Ansprüche an den Staat ins Uferlose. Das nährt auch künftig diesen „Pumpkapitalismus“, dessen Risiken und Nebenwirkungen in Chaos und Anarchie führen können. Ob diese mehr als berechtigte Sorge Bürger, Politiker und Wirtschaftsakteure doch noch zur Einsicht bringt?

Unterstützung
oder

Kommentare ( 79 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

79 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
KUNO
6 Jahre her

Das, was Oswald Metzger hier schreibt, ist nicht neu.
Aber neu ist, dass dieses ein „Grüner“ sagt.
Oder sind Sie nur in der falschen Partei?
Die Verschuldung des Staates kann nicht getilgt, d.h. zurück gezahlt werden.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, die Schulden zu tilgen: 1. durch Crash und 2. durch Währungsreform. Inflation, wie immer gerne behauptet wird, beseitigt keine Schulden sondern schafft neue. Denn wenn bei antrabender Inflation die Zinsen aus den Altschulden gezahlt werden müssen (zum erheblich höheren Preis), muss der Staat, da er das nicht kann, weitere Schulden machen.

KUNO
6 Jahre her
Antworten an  KUNO

Pardon. Ich sehe erst jetzt, dass Oswald Metzger aus dem grünen Laden zur CDU gekommen ist und zwar 2008. Das habe ich bisher nicht gewusst. Jetzt bin ich klüger.

jackhot
6 Jahre her

Das Grundübel de Kapitalismus – der Kredit.
(nicht von mir)

KUNO
6 Jahre her
Antworten an  jackhot

Nein! Es kommt nur auf die Gesamthöhe der Schulden an.
Haben Sie noch nie einen Kredit aufgenommen und ordentlich zurückgezahlt.

jackhot
6 Jahre her
Antworten an  KUNO

Genau DAS isses. Es wird nicht „ordentlich“ zurück gezahlt, in Ausmaßen, aber immer so weiter gemacht. Dann wird eben *Geld gedruckt“.
Das heißt dann: „der Kapitalismus erfindet sich neu“, oder ähnlich dümmlich?

Franz Kimmerl
6 Jahre her

Der im Artikel skizzierte „gnädige“ Ausweg über eine Herauswachsen der Staaten aus der Verschuldung durch eine höhere Produktivität funktioniert -leider- nicht. Nimmt man die USA als Beispiel, dann sieht man, dass die Staatsverschuldung sich ca. alle 8 Jahre verdopelt. Es bräuchte also eine mindestens ebenso starke Produktivitätssteigerung, um dies zu kompensieren. Das aber ist vollkommen utopisch: Es ist weit und breit keine Möglichkeit in Sicht, ein solches Wirtschaftswachstum zu erzeugen -noch verfügt dieser Planet auch nur über annähernd soviel Ressourcen, um dies tragen zu können. Im Gegenteil, schon jetzt liegt der Ressourcenverbrauch unserer Wirtschaft um ca. den Faktor 2 jenseits… Mehr

Klaus Metzger
6 Jahre her
Antworten an  Franz Kimmerl

Kriege und Bürgerkriege werden nicht von Rentnerkohorten geführt. Dazu braucht man viele junge Männer. Daran mangelte es Deutschland in der Vergangenheit. Aber seit 9/15 ändert sich das jetzt.

Wolfgang Lang
6 Jahre her

Es scheint so zu sein, und die Ereignisse bestätigen das jeden Tag mehr, dass alles darauf hinausläuft, dass es zum Systemzusammenbruch kommt, der in einen länger anhaltenden Kulturzusammenbruch mündet. Möglicherweise unterfüttert durch einen großen Krieg. Danach kann dann neu sortiert werden, ganz im Sinne der neufeudalen Ideen der NWO-Propheten. Das Menetekel ist schattenhaft absehbar.

A. Klabuter
6 Jahre her

Das schlimme ist, dass ich für diesen ganzen Schwachsinn und diesen überbordenden Sozialstaat inzwischen mehr als 50% meines sauer verdienten Gehalts abdrücken darf! Natürlich zuzüglich der restlichen Steuern wie Grundsteuer, KfZ-Steuer, Mehrwertsteuer, Alkoholsteuer, Spritsteuer, Versicherungssteuer, usw. usf.

Danke dafür!

Klaus Metzger
6 Jahre her

Alle Notenbanken, die FED, die japanische und natürlich auch die EZB kaufen massiv Schuldscheine der jeweiligen Staaten auf. Allein die EZB hält mitlerweile unvorstellbare zwei Billionen Euro an Schatzbriefen der europäischen Mitgliedsstaaten. Denn für 0-Zinsen würde niemand, der bei Verstand ist z.B. 10-jährige Schuldscheine von Griechenland oder Portugal zeichnen. Der Aufschrei bleibt aus, weil die Inflationsrate bei Konsumartikeln niedrig ist und über steigende Vermögenswerte wie Aktien und Häuser freut sich der Besitzende. Kann das gut gehen, fragen Sie? Was würde passieren, wenn die EZB die zwei Billionen Euro einfach ausbucht? Meiner Ansicht nach nichts. Es gäbe keine Schockwellen von Verlusten… Mehr

Dieter
6 Jahre her
Antworten an  Klaus Metzger

Es ist Geld ausgezahlt worden. (ggf : Buchgeld) Grundlegende Theorie ist, das Guthaben und Schulden sich 1:1 gegenüberstehen. Wenn ich die Seite : Schulden um einen Teil kürze, muß sich das Guthaben entsprechend verringern. Wenn die Zahl Guthaben gleich bleibt, muß ihr innerer Wert entsprechend sinken, sprich es entsteht Inflation. Allerdings sind wir in der Situation , das seit Jahren „Geld“ ohne Leistungsgegenwert geschaffen wird. (nicht umsonst werden die Geldmengen (M1/M2/M3..) von diversen Staaten nicht mehr veröffentlicht, das könnte die Bevölkerung verunsichern..) Insofern existiert die Inflation bereits in gewaltigem Ausmaße. Sie verbirgt sich nur hinter dem Spruch ,wie auf dem… Mehr

Klaus Metzger
6 Jahre her
Antworten an  Dieter

Gerne. Hier ein paar Gedanken. Erstens haben Sie recht, durch steigende Staatsverschuldung wird Geld „gedruckt“. Die Inflation findet aber (noch) nicht im Konsumbereich statt, sondern im Vermögensbereich, also bei Immobilien, Aktien etc. Die Aufregung darüber hält sich bei einer alternden Wohlstandsgesellschaft mit großer Erbmasse naturgemäß in Grenzen. Zweitens stimmt es, dass Schuldnern immer 1:1 Gläubiger gegenüber stehen. Hier ist die EZB der Gläubiger und die Einzelstaaten, denen die EZB „gehört“, sind die Schuldner. Staaten haben also quasi bei sich selbst Schulden. Wird das ausgebucht, gibt es keinen Markteffekt. Dazu kommt, dass die Schuldenhöhe bei Null-Zinsen keine Rolle spielt. Japan ist… Mehr

Klaus Metzger
6 Jahre her
Antworten an  Klaus Metzger

Dass „das Wohnklo mehr kostet, als man verdient“ liegt nicht an den Staatsschulden. Wir haben eine enorme Zuwanderung in die Ballungsräume aus den ländlichen Räumen (ungezählt), aus der EU (634.000 pro Jahr) und aus nichteuropäischen Staaten (nach der Millionenwelle 9/15 immer noch rund 200.000 pro Jahr). Und alle wollen in die sowieso schon boomenden Großstädte. Das ist der Grund für die extreme Wohnraumknappheit dort. Dazu ist Bauen heute durch die vielen Öko-Auflagen zur (fragwürdigen) Energieeinsparung und durch die umstrittene, staatlich verursachte, energetische Sanierung viel teurer geworden, als früher (Umlage 11% der Sanierungskosten pro Jahr!). Der Wertzuwachs der Immobilien spielt auch… Mehr

Dr. Borkner-Delcarlo
6 Jahre her

Mein Großvater sagte immer: „Spare in der Not, dann hast du Zeit dazu“ Im Grunde krankt das System doch an den Bürgern, oder besser Konsumenten selbst. Solange Schulden gemacht werden, solange wird sich das Rad drehen, bis zur Überhitzung. Deshalb! Vor einigen Jahren, habe ich beschlossen, alle Kredite zu tilgen und von dann ab, nur noch Dinge zu kaufen, für die ich auch das Geld hatte. Mir ist natürlich klar, dass wenn alle sich so verhalten würden, das Geldsystem sofort zusammenbrechen würde, aber für den Einzelnen, sozusagen in der Nische, ergeben sich Konsquenzen, die geradezu wunderbar sind. Ich bekomme kaum… Mehr

Dieter
6 Jahre her
Antworten an  Dr. Borkner-Delcarlo

Der Haken: solange die Inflation nur bei den aktuellen ca 2,5% (bei gleichzeitigem Nullzins ) liegt, kann man so gut schlafen und den geringen verlust verkraften. Schließlich liegt die Gesamtsteuer/abgabenlast in diesem schönen Lande bei 60-70%, da fallen die 2,5% nicht mehr ins Gewicht. Allerdings: wenn die Märkte korrigieren, werden sie das nicht um 20% tun. Mittlerweile werden Exit-Strategien für die Abwicklung der Banken beim Finanz-GAU gefordert – sind de facto aber nicht zu planen. Als Folge werden sich gewaltige Buch-„Geld“summen von einsen zu nullen verwandeln. Damit wird auch die Kreditfinanzierung stehen bleiben, und als Folge die Produktion und der… Mehr

Baucis
6 Jahre her

Dennoch ist allenthalben zu vernehmen, dass Deutschland schließlich ein reiches Land sei…….verantwortungslose Verdrängung, vor allem durch politische Akteure, die aus Feigheit und egoistischem Machterhalt, die ungelösten Aufgaben nicht offenlegen, sondern verschweigen und verbergen. Es handelt sich um Betrug der Bürger der „res publica“.

Peter Gramm
6 Jahre her

Sehr geehrter Herr Metzger, bei den expliziten und impliziten Schulden stimme ich Ihnen zu. Der Pumpkapitalismus ist allerdings eine Folge des Zinseszinssystems. Vom Menschen erfunden um sich selbst zu ruinieren. Ein unendliches organisches Wachstum hat nur eine Folge – den Exit des Organismus den es befällt. Unser Geldsystem macht da keine Ausnahme. Jeder der eine Exponentialfunktion zu interpretieren weiß ist darüber informiert. „Wir schaffen das“ ist lediglich ein hohler Spruch der diese Fakten ausblendet. 1995 lag die Staatsverschuldung bei ca. 800 Milliarden DM (ca. 400 Milliarden Euro). Heute liegt sie bei ca. 2,4 Billionen Euro. In 23 Jahren ca. eine… Mehr

Mausi
6 Jahre her
Antworten an  Peter Gramm

Die Zinsen sind nicht das Problem, auch nicht die Zinseszinsen. Zinsen erfüllen in einer Marktwirtschaft wichtige Funktionen. Das Problem mit den Zinsen ist, dass sie sich nicht durch Angebot und Nachfrage bilden, sondern von den Zentralbanken bestimmt werden. Welche Verzerrungen dann entstehen, sehen wir aktuell auf dem Immobilienmarkt.

Der Pumpkapitalismus geht auf das Konto von John Maynard Keynes, der Staaten unter dem Vorwand, die Nachfrage müsse durch künstlichen Konsum aufrechterhalten werden, praktisch „wissenschaftlich abgesichert“ einen Freifahrtschein zur hemmungslosen Verschuldung gegeben hat. Seine Aussage zu den Schulden war in etwa: „Irgendwann sterben wir sowieso alle.“

Wolfgang Lang
6 Jahre her
Antworten an  Peter Gramm

Wir haben Nullzins und wir werden von Nullen regiert. In Politik und Wirtschaft und Finanzsystem.

Kevin
6 Jahre her
Antworten an  Peter Gramm

Sie scheinen sich mit Geld auszukennen. Können Sie mir sagen, wo das ganze Geld eigentlich bleibt ? Z.B. die o.g. 2,4 Bio Euro, irgendjemand muss sie doch bekommen haben ?

Klaus Metzger
6 Jahre her
Antworten an  Kevin

Vereinfacht funktioniert das so: Der Staat leiht sich Geld vom Bäckermeister. Der denkt, das ist gut für seine Alterssicherung. Das Geld bekommt der Harz 4 Empfänger. Der kauft sich beim Bäcker Brötchen und isst sie auf.

Peter Gramm
6 Jahre her
Antworten an  Kevin

kann ich Ihnen sagen. Mit neuen Schulden werde alte beglichen. Auf den alten s’chuldenhaufen wurden nur neue draufgepackt. Durch Inflation reduziert sich die Kaufkraft, dadurch steigt die Neuverschuldung permanent an. Die momentane Situation (beinahe Nullzins) ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Das dicke Ende kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Unsere amerikanischen Freunde habe ja schon einmal bewiesen wie sie das Geldsystem an die Wand gefahren haben. Man erinnere sich nur an den Zwangsumtauschkurs von 4:1 für den US Dollar und dann der Wortbruch beim Widerruf der Goldeinlöseverpflichtung durch Nixon. Wenn jemand dies im Privatleben machen… Mehr

kvogeler
6 Jahre her

Der Zusammenbruch ist unvermeidlich.
Wir können nur noch die Fallhöhe, also den resultierenden Schaden beeinflussen.
Die notwendigen Massnahmen sind in einer Demokratie mit verdummter Wahlbevölkerung nicht mehrheitsfähig.
Wir laufen also unvermeidlich auf einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenbruch mit maximalem Schaden zu: bürgerkriegsähnliche Verteilungskämpfe. Dank unserer grossen Staatsratsvorsitzenden und den Studien- und Berufsversagern von Rot-GRÜN werden sich an diesen Auseinandersetzungen islamistische Interessengruppen von Bürgerkriegsfachkräften beteiligen.
Das werden interressante Zeiten.