Anti-Auto-Kampagne der Ahnungslosen

Wie ein tragischer Unfall von linken und grünen Verbänden und Politikern zur Kampagne gegen Autofahrer geschmacklos ausgenutzt wird – auf Kosten der Todesopfer.

imago images / Rolf Zöllner

Es war ein Horror-Unfall auf Berlins Invalidenstraße in Mitte am vergangenen Freitagabend. Vier Menschen starben durch einen 42-jährigen Autofahrer, der mit überhöhter Geschwindigkeit die Fußgänger tödlich verletzte. Das ist schlimm. Genauso wie Lkw leider Radfahrer beim Abbiegen nicht beachten und überfahren.

Die Polizei ermittelt noch zu dem Unfallhergang und über den Fahrer. Die genauen Gründe hat sie noch nicht geklärt. Sie zieht sogar die Gesundheitsakte des Fahrers an sich. Womöglich hatte er einen epileptischen Anfall.

Noch kurz vor der Fahrt soll der Mann ein Medikament genommen haben. Das habe wohl die Beifahrerin, die Mutter des Unfallfahrers, der Polizei gesagt, berichten drei Tage später Berliner Zeitungen. Selbst Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik räumt jetzt ein: „Wir schließen nach wie vor definitiv medizinische Gründe nicht aus.“

Doch was passiert Tage zuvor, ohne die genauen Fakten zu wissen im rot-rot-grün regierten Berlin? Es wird eine linksgrüne Kampagne gegen Geländewagen-Fahrer gestartet. Denn es war ja ein Porsche Macan, der kleine Bruder des Cayenne, verantwortlich für den Unfall. Und solche SUV sind das personifizierte Feindbild grüner Umweltpolitik. Dabei fahren ökologische Helikopter-Mütter gerne ihre Kinderlein mit ihren Vorstadt-Geländewagen zu den Schüler-Demonstrationen von Greta und ihren sieben Elektrozwergen.

Fakten sind dem grünen Establishment egal

Obwohl die Unfallursachen völlig unklar sind, hielt das den sogenannten Verkehrsclub Deutschland (VCD) nicht ab, schon am Samstagabend eine Mahnwache mit 500 Anhängern auf der Berliner Invalidenstraße zu organisieren – vor allem gegen Geländewagen und Autos. Auf Transparenten verlangten die Teilnehmer ganz schnell „Motorisierte Gewalt stoppen“, und sie glaubten „motorisierte Mordwerkzeuge“ zu sehen.

Der VCD nennt sich selbst „ökologischer Verkehrsclub“. Doch er ist vor allem ein linker Lobby-Verein, der sich 1966 als Antipode zur schwarz-gelben Bundesregierung gegründet hatte. Fortan war der VCD ein gern gesehener Partner von Rot-Grün. Ob auf Parteitagen in den neunziger Jahren oder bis heute – der VCD präsentiert sich gerne vor allem bei SPD und Grünen. Aber auch die Linkspartei liegt dem VCD nahe, wenn es zum Beispiel um Maßnahmen der rot-rot-grünen Stadtregierung Berlins gegen Autofahrer geht, wie zum Beispiel beim Abkassieren und Ausweiten von Parkzonen.

Nun also hat der VCD ohne Ursachenkenntnis bereits einen Tag nach dem Unfall eine Mahnwache für die tragischen Opfer und gegen SUV-Fahrer in der Innenstadt organisiert. Sein auf den Straßen sitzendes Publikum stammt ganz eindeutig aus dem rotgrünen Milieu der Hauptstadt.

Eine Mahnwache nach einem illegalen Autorennen mit Todesfolge auf dem Berliner Kurfürstendamm hatte der linke VCD im Februar 2016 jedoch nicht organisiert. Mit 170 Stundenkilometern rasten die heute 30 und 27 Jahre alten wie verurteilten Fahrer in ihren hochmotorisierten Sportwagen den Ku’damm entlang. Sie nahmen dabei den Tod eines 69-Jährigen billigend in Kauf. Jedoch gab es bei den Tätern einen Migrationshintergrund. Es waren Hamdi H. (30) mit seinem Audi R 6 TDI (225 PS) und Marvin N. (27) mit einem Mercedes AMG (381 PS). Mahnwachen für Opfer durch Täter aus dem Migrationsmilieu sind für den VCD wie Grüne kein Thema. Es gab auch keine lautstarken politischen Forderungen von linksgrünen Politikern, PS-starke Boliden aus dem Berliner Stadtverkehr zu verbannen, schon gar nicht die von Migranten.

Grüne betreiben Kampagnen auf Kosten von Unfallopfern

Doch damit nicht genug: Jetzt nutzen Grüne den schrecklichen Unfall in Berlins Mitte mit vier Todesopfern auch noch für ihre autofeindliche Politik aus. Regelrecht pietätlos gegenüber den Opfern und Angehörige: Denn hier wird ein verhängnisvoller Unfall ausgenutzt, um auf deren Kosten eine politische Kampagne gegen Autofahrer mit Geländewagen zu starten. Doch nicht, weil sie gefährlich sind – das ist nur ein Vorwand und natürlich Unsinn – nein, weil sie aus linksgrüner Sicht schon lange das Klima mit ihrem Kohlendioxid-Ausstoß gefährden. Vor allem deswegen hatte sich das Öko-Publikum des VCD in der Invalidenstraße so schnell versammelt. Weil es gegen den erklärten Staatsfeind Nummer eins geht – das Auto, den vermeintlichen Klima-Killer.

Rückendeckung bekommen sie sofort von grüner Politik. Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte Stephan von Dassel (Grüne) forderte sogleich via Twitter: „Solche panzerähnlichen Autos gehören nicht in die Stadt. SUVs haben in unseren Städten nichts zu suchen!“ Jeder Fahrfehler bedeute Lebensgefahr für Unschuldige.

Von Dassel hatte zu der Zeit seiner Äußerung nicht die geringste Ahnung und schon gar keine konkreten Infos über die möglichen Unfallursachen wie einen epileptischen Anfall. Aber er schwatzt einfach ideologisch daher. Was wäre denn dann mit Bussen oder Straßenbahnen Herr von Dassel, wenn sie außer Kontrolle geraten oder den Karossen der rot-rot-grünen Senatoren Berlins und ihrer Staatssekretäre, des Bundeskabinetts von Angela Merkel oder des Bundestagsfahrdienstes?

Nur ein Dussel kann dummes Zeug auf Kosten tragischer Opfer reden. Damit ist Stephan von Dassel bei Grüns nicht allein. Selbst die Berliner Fraktionsvorsitzende der Grünen, Antje Kapek, sprach sich gleich am Montagmorgen im RBB-Inforadio für Beschränkungen von schweren Autos in Berlins City aus. Es gehe dabei um SUV, aber auch um andere große Automodelle sowie um Lkw. Den Feind das Auto und damit den Kern der deutschen Industrie und Technologie fest im Visier hatte auch Florian Schmidt, Grünen-Politiker und Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg. Ebenso frei von jeglicher Faktenkenntnis über die Unfallursachen verbreitet der grüne Kampagnero noch eine wüste Theorie via Twitter. Der Unfall habe gar Symbolcharakter. Die „SUV-Technik und Marketingstrategie ist mitschuldig an einer Autokultur des Ich, Ich, Ich“. Der Zusammenhang von Autoimage und Raserei sei offensichtlich. „Lasst uns diese Wagen und viele mehr von den öffentlichen Räumen entfernen“, schrieb Schmidt sich in grüne Wut. Wie gesagt, er hat null Ahnung von einem möglichen epileptischen Anfall des Fahrers.

Solche fanatische Ideologen wie diese Schmidts beweisen selbst dem letzten Bandarbeiter von BMW, Audi, Ford, Opel, VW, Porsche und Mercedes: Bei den Grünen brennen alle Sicherungen durch, deutsche Arbeitsplätze sind ihnen egal. Und ihre vielen Freunde und Aktivisten in den Medien verbreiten die wirren Thesen ohne abzuwarten, nachzudenken und zu recherchieren.

Grenzen beim Durchdrehen wie man die Deutschen noch mehr gängeln kann, kennen die Grünen nicht. Grenzen für die Bürger ob beim Fleischessen oder bei Plastiktüten setzen sie hingegen täglich. „Wir brauchen eine Obergrenze für große SUV in den Innenstädten“, forderte jetzt nicht irgendwer, sondern der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Oliver Krischer. Die geistige Spaltung bei den Ökos ist offensichtlich. Denn Obergrenzen für Flüchtlinge, die zu zehntausenden ins Sozialsystem strömen, wollen sie nicht. Obergrenzen für Lkw in Städten auch nicht, sonst könnten ja die Bio-Supermärkte ihrer Wähler in deren elitären Wohngebieten nicht beliefert werden.

Solch fanatische Ideologen wie diese Schmidts und Krischers beweisen selbst dem letzten Bandarbeiter und Ingenieur von BMW, Audi, Ford, Opel, VW, Porsche und Mercedes: Bei den Grünen brennen alle Sicherungen durch, deutsche Arbeitsplätze sind ihnen egal. Hinzu kommt: Ihre vielen Freunde und Aktivisten in den Medien verbreiten die wirren grünen Thesen ohne abzuwarten, nachzudenken und zu recherchieren.

Wenn die Grünen durchdrehen, darf deren Front-Lobby-Verein natürlich fehlen. Die Deutsche Umwelthilfe, höchst umstrittener Abmahnklub, verstieg sich ebenfalls schon Freitagabend dazu einen Verkaufsstopp für sämtliche Geländewagen auszurufen:

Ebenfalls ohne jegliche Erkenntnis über den Hergang des Unglücks: „Stadt-Geländewagen töten nicht nur in Berlin!“ und legte später nach: „SUVs haben in unseren Städten nichts zu suchen! 4 Tote, darunter ein Kleinkind, sind die Bilanz eines schrecklichen Raser-Unfalls mit einem Porsche-SUV in Berlin.“

DUH, VCD und Grüne – sie haben keine Ahnung, doch dafür sind sie höchst geschmacklos.


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Kommentare ( 163 )

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163 Comments
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Tomas Kuttich
4 Jahre her

Den ersten **reiz bekomme ich schon, wenn ich im Aufruf zur Mahnwache das dem Duden in dieser Schreibweise unbekannte Wort „FußgängerInnen“ lesen muss. Schwachsinn pur.

Matrix
4 Jahre her
Antworten an  Tomas Kuttich

An der Berliner Heerstraße muss man sich täglich ein elektronisches Belehrungsschild anschauen, dass zu „Rücksicht vor zu Fußgehenden“ mahnt. Neusprech pur im Rot-Rot-Grünen Berlin.

manfred_h
4 Jahre her

Zitat: „Genauso wie Lkw leider Radfahrer beim Abbiegen nicht beachten und überfahren.“ > Mhh, die zu hörende Behauptung und vorwurfsvollen Worte „das LKW die Radfahrer nicht beachten und deshalb überfahren“ halte ich -auch aus eigener Erfahrung- für ganz schön herb u. ! Denn speziel beim rechts Abbiegen hat(te) der LKW-Fahrer bisher nur seine rechten Spiegel und kann auch nicht mehr Tun als zu versuchen in diese zu gucken während er dabei aber auch noch ein Auge für die anderen Verkehrsteilnehmer, Fußgänger und Radfahrer haben muß. Ich würde jeden empfehlen sich mal alleine in einen fast 20m Zug zu setzen und… Mehr

Wolfsohn
4 Jahre her

Ich wünsche all den Linksgrünen Spinnern, dass sie irgendwann mal einen RTW oder ein LF brauchen, und sich die Rettungskräfte weigern, zu fahren, weil es „Klimavernichtend“ sei.
Damit wäre dann doppelt CO2 eingespart worden…

Contra Merkl
4 Jahre her
Antworten an  Wolfsohn

Wenn Dieselfahrverbote kommen oder Verbrennungsmotoren ganz weg sollen, dann kommt kein Feuerwehrauto mehr. Dann steht am Gerätehaus Museum dran.

Tomas Kuttich
4 Jahre her
Antworten an  Contra Merkl

Schon mal von Ausnahmegenehmigungen gehört? Was Sie hier schreiben, ist schlicht Polemik, sonst nichts. Da sind Sie nicht besser als die Grün/-*Innen…

Michael41
4 Jahre her

Wenn ein SUV einen Unfall hat mit Toten dann fängt ein riesiges linkes Gebrülle an, aber wenn diese kriminellen Moslem andere Menschen völlig sinnlos vor einen einfahrenden Zug schmeißen dann wird nicht nach Stopp der Migration gebrüllt es sind schon mehrere tausend Opfer durch Messermorde zu beklagen, das wird alles heruntergespielt ist nicht so schlimm alles Einzelfälle, ich frage mich wie lange wir uns das noch gefallen lassen bevor wir auf die Straße gehen.

Lore Kokos
4 Jahre her

Was soll dann aus den tollen E-SUV werden? Muss frau*man mit Beschlagnahme beim Laden rechnen? Das würde erklären, was in dem unfreiwillig komischen Beitrag des HR ab 24:00 geschieht: https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/hessenreporter/sendungen/die-e-mission-mit-dem-elektroauto-ueber-die-alpen,sendung-70340.html Einfach mal reinschauen. Wir haben das gestern per Zufall gesehen und uns wider Erwarten prächtig amüsiert. Vielleicht läuft das ja in Zukunft so: „Wegen eines schweren Unfalls mit einem Fahrzeug gleichen Typs wird Ihr PKW stillgelegt. Bitte versuchen Sie nicht das Ladekabel mit Gewalt zu entfernen, die Ladestation wird per Video überwacht. Der Restwert ihres E-PKW wurde ihrer Ladekarte gutgeschreiben. Das Guthaben ist nicht übertragbar, kann aber in den nächsten… Mehr

gmccar
4 Jahre her

Zu den Grünen ist festzustellen, das sie nach dem Tod von Bastian und Kelly durch Fischer,Trittin und Andere zu Soros-NGOs umgebaut wurden. als Fischer zum Minister ernannt wurde, hat er erstmal rechtswidrig 50 000 Visa für Ukrainer ausstellen lassen. 1999 dann als Deutscher Haupttreiber im Auftrag Albrights den Jugoslawienkrieg angezettelt und die Verwendung der US-Uranmunition befürwortet. Darum sind tausende junge Serben heute an Krebs erkrankt. Macht alles nix, wenn man Trauzeuge bei Sorrosens letzter Eheschließung sein durfte.

Contra Merkl
4 Jahre her

Wenn sich die Grünen mal mit dem Thema befassen würden, würden Sie folgendes feststellen :
In den SUV sind die selben Motoren verbaut, wie bei Golf, Passat, Audi A6, etc. Nun folgende Frage ?
Weshalb sollen die Umweltschädigender sein ?
Das Auto ist grösser und hat einen höheren Cw Wert, der Rollwiderstand ist aufgrund der Reifen minimal höher.
Aufgrund des grösseren Fahrzeugs ist das Gewicht natürlich höher. Das war es aber auch schon.
Statt SUV könnten die ebenfalls VW Bus fahren, keiner würde das beanstanden.

Wolfsohn
4 Jahre her
Antworten an  Contra Merkl

Sie können den GRÜNEN doch nicht mit Fakten kommen! Was erwarten Sie?!

Richard Beuthler
4 Jahre her

Die Grünen sind die neuen Sozialisten ! Wer nach solchen Äußerungen zu dem entsetzlichen Unfall daran noch Zweifel hat, will die Zeichen der Zeit nicht sehen !

ludwig67
4 Jahre her

Es geht und ging nie um SUVs. Das ist nur ein Zwischenschritt zur umfassenden Einschränkung der individuellen Mobilität. Es geht um Gleichmacherei, Macht, Gängelung und um die langfristige Einrichtung einer ökosozialistischen Softdiktatur. jeder der nicht kämpft oder sich dem durch Auswanderung entzieht wird darunter leiden. Die einen früher, die anderen später.

feinbein
4 Jahre her

Es gibt mehrere Elektroautos, deren Batterie plötzlich entflammte.Sofort alle verbieten!
Es kam in München und sicher auch in anderen Gegenden zu Unfällen mit Elektro-Scootern.Sofort verbieten!
Erst letzte Woche wurde ich von einem Fahrradfahrer auf dem Gehweg neben dem Fahrradweg angefahren.Sofort verbieten!
Es besteht ein Risiko, in Flugzeugen und Eisenbahnen bei Unfällen zu sterben.Sofort verbieten!
Hunde könnten Menschen beißen. Sofort verbieten!
Menschen verletzen oder töten Menschen, was ja auch in immer größerer Anzahl durch Flüchtigranten geschieht.Sofort verbieten!
Grüne schaden den Deutschen durch Energiewende, Verbote,Klimahysterie ihre Anwesenheit und unsinnigen Sprüche, wie allerdings auch andere Politiker.Sofort verbieten!