Es ist Fünf nach Zwölf: Wir müssen handeln, jetzt!

Im Rhein-Main-Gebiet fanden in der letzten Woche Anti-Terror-Durchsuchungen in der islamistischen Szene statt: Die Beschuldigten hatten nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft einen Anschlag mit Schusswaffen und einem Fahrzeug geplant.

Lassen Sie mich nichts beschönigen: Es ist längst nicht mehr kurz vor zwölf. Den entscheidenden Glockenschlag haben wir im Getöse von Multi-Kulti-Romantik, falsch verstandener Toleranz und einem verharmlosend fahrlässigen Umgang mit Gefährdern und Demokratiefeinden längst überhört.

Jetzt ist es Zeit zu handeln und entschieden durchzugreifen. Wieso? Das wurde uns am letzten Freitag deutlich vor Augen geführt: Insgesamt elf Verdächtige konnten bei einer Anti-Terror-Razzia durch die Polizei in Hessen und dem Nachbarland Rheinland-Pfalz festgenommen werden. Der Vorwurf, den die Staatsanwaltschaft gegen die Hauptverdächtigen erhebt, lässt bei mir alle Alarmglocken ohrenbetäubend laut schellen: Die Hauptverdächtigen, ein 21-jähriger aus Offenbach und zwei 31-jähriger Brüder aus Wiesbaden sollen einen Terroranschlag geplant haben. Ihr Ziel: Kuffar, Ungläubige.

Die Vorbereitungen liefen schon auf Hochtouren, als die Polizei einschritt und die in der Salafistenszene radikalisierten jungen Männer festnimmt: Ein größeres Fahrzeug war für den Anschlag bereits angemietet worden und auch zu Waffenhändlern hatten die Salafisten Kontakte geknüpft, offenbar über das Internet.

Ich bin über diese Vorgänge zutiefst schockiert, jedoch keineswegs überrascht. Seit langem warne ich immer und immer wieder vor der Gefahr, die von Salafisten, radikal-fundamentalistischen Islamisten und selbsternannten Gotteskriegern ausgeht. Diese Gefahr ist nicht etwa fiktiv oder unbedeutend, sie ist völlig real und schwebt bleiern über uns allen. Das wird uns so recht erst bewusst, wenn wir uns das Tatmotiv der Festgenommenen vor Augen führen: Egal mit welchen Mitteln, ihr Ziel war es möglichst viele Ungläubige auf einmal zu töten.

Anders ausgedrückt: Ein Blutbad unter unschuldigen Bürgerinnen und Bürgern. Es schmerzt mich, mir vorzustellen, was alles hätte passieren können. Ein Kleintransporter, der in ein Frühlingsfest rast, Kinder, Eltern und Familien mit in den Tod reist. Oder ein Feuergefecht in einem belebten Park bei herrlichem Frühlingswetter. Auch hier: Viele Tote, unschuldige Menschen, die die wohlverdienten Sonnenstrahlen im Freien genießen wollten.

Mir ist sehr wohl bewusst, dass diese Vorstellungen grausam und barbarisch anmuten müssen. Wir dürfen sie deshalb aber nicht verdrängen oder die Gefahr eines terroristischen Anschlags von Salafisten, Islamisten oder Fundamentalisten in der Mitte unserer freien Gesellschaft als unwahrscheinlich, wenn nicht gar unmöglich abstempeln. Damit öffnen wir dem Terrorismus nur noch weiter Tür und Tor. Wir dürfen nicht weitersehenden Auges ins offene Messer der Demokratiefeinde und Freiheitshasser laufen. Ebendiese sind es doch, die von den Freiheiten und Rechtsgarantien unseres Landes, von der Rechtsstaatlichkeit der Bundesrepublik Deutschland, profitieren.

Sie, die radikalen Islamisten nutzen die freiheitlich-demokratische Grundordnung aus, um sich in den Schattenwelten der Hinterhofmoscheen zu verbergen und von dort aus gegen eben dieses Staatsordnungsprinzip zu agieren. Unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit verbreiten die Salafisten eine menschenverachtende und widerwertige Ideologie, predigen Hass bis hin zur Gewalt und rufen zum Dschihad gegen die Ungläubigen auf.

Diese Vorgänge sind bereits seit langem bekannt. Wohin sie führen können wird uns am Beispiel des vereitelten Anschlages am Freitag vor Augen geführt. Dem entschiedenen Eingreifen der Sicherheitskräfte ist es zu verdanken, dass schlimmeres bis hin zum Verlust von zahlreichen unschuldigen Menschenleben verhindert werden konnte. Für diese großartige Leistung unserer Sicherheitsbehörden bin ich überaus dankbar. Allerdings muss auch gesagt werden, dass der Schlag, der am Freitag gelungen ist, nichts mehr ist, als ein Tropfen auf den heißen Stein, nicht zu sagen auf die brennendheiße Glut der Salafisten.

Es verhält sich hier in meinen Augen ähnlich wie mit dem Kopf einer Hydra: Schlägt man einen ab, so wachsen plötzlich zwei nach. Wenn wir nur eine Terrorzelle innerhalb der radikal-islamistischen Szene hochgehen lassen, so übersehen wir in diesem Moment, dass sich an anderer Stelle bereits zwei weitere Zellen zusammenraufen, um das Werk ihre Glaubensbrüder weiterzuführen. Das Problem muss bei der Wurzel gepackt werden!

Ebenso wenig wie wir die Aktivitäten der Salafisten ignorieren dürfen, dürfen wir uns von ihren Drohungen einschränken lassen. Deutschland, das Land der Dichter und Denker, der Freigeister und der Freiheitskämpfer darf sich nicht beugen, wenn Verfassungsfeinde von innen heraus versuchen, das Selbstverständnis dieser Republik zu beschädigen. Deutschland blickt zurück auf blutreiche Kriege und schmerzhafte Verluste, um sich Einigkeit und Recht und Freiheit, Selbständigkeit und Rechtsstaatlichkeit zu erkämpfen.

Wir sind diesen Werten verpflichtet und sogar unser Grundgesetz fordert von allen Bürgerinnen und Bürgern Widerstand gegen diejenigen, die versuchen die Grundordnung, die Grundüberzeugungen und Freiheiten unseres Landes zu beseitigen. Für mich bedeutet das in erster Instanz, sich nicht einschränken oder einschüchtern zu lassen. Wir dürfen keinen Millimeter zurückweichen, sondern müssen noch überzeugter für unsere Demokratie einstehen. Das bedeutet, nicht hinter Schandpollern verstecken und nicht in die eigene Komfortzone zurückziehen, denn dann geben wir den Salafisten, was sie wollen: Unsere Angst.

Unsere Demokratie kann nur dann wehrhaft bleiben, wenn wir den Demokratiefeinden die Stirn bieten und ganz klar aufzeigen, dass eine rote Linie überschritten wurde. Verschließen wir unsere Augen nicht vor der Wahrheit: Eltern, die ihren Kindern ein Kopftuch oder Schleier aufzwingen, ihnen verbieten am Sportunterricht oder den Klassenfahrten teilzunehmen, Imame, die Hass predigen und zum Dschihad gegen die Kuffar aufrufen und „Gläubige“, die sich in Hinterhöfen im Verborgenen treffen und sich selbst als Gotteskrieger bezeichnen können schlichtweg nicht Teil unserer Gesellschaft sein. Weiter noch: Sie stellen eine offene Bedrohung unserer Freiheit dar.

Für mich kann es an dieser Stelle nur eine einzige richtige Lösung geben: Ein sofortiges Verbot aller salafistischen Aktivitäten auf dem Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland gefolgt von einer schonungslosen, an rechtsstaatlichen Maßstäben ausgerichteten Strafverfolgung aller Dschihadisten, Fundamentalisten, Salafisten und Islamisten. Machen wir Schluss mit Rechtsrabatten für Anhänger salafistischen Glaubens und setzten wir mit aller Härte die Gesetzte unseres Rechtsstaates durch. Zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger. Zum Schutze unserer Freiheit. Zum Bekenntnis zu unseren ureigenen Überzeugungen und Werten.

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Kommentare ( 93 )

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H. Heinz
5 Jahre her

Herr Tipi, ihr regelmäßiges Engagement auf TE in allen Ehren, aber sie erreichen damit eine Leserschaft die ohnehin schon weiss, was die Uhr geschlagen hat. Die, die ihre richtigen und informativen Kommentare lesen sollten, sind eher nicht auf TE zu Hause, sondern in den gleichlautenden mainstream Medien.

j.heller
5 Jahre her

Sogar der Verfassungsschutz hat schon kapiert dass Moslems wie die „legalistischen“ Muslimbrüder gefährlicher für das Land sind als die Terror-Idioten.
Aber in beiden Fällen ist es 5 oder 55 nach 12. Spielt keine Rolle. Es ist gelaufen.
Das Welterbe Europa ist gef*ckt.
Die dritte große, moderne Weltverbesserungs-Ideologie, nach Faschismus und Kommunismus, der Multikulturalismus, hat es diesmal geschafft.

Und wirklich nette Leute wie Tipi, Ates, Khorchide, und wie sie alle heißen, tragen dazu bei. Denn sie wollen sich nicht vom Islam lossagen, sondern lieber ihre Illusion vom friedlichen Islam in unsere ohnehin wirren und wehrlosen Köpfe pflanzen.

Fuerstibuersti
5 Jahre her

PS: auch Ihr Satz:
“ Die Hauptverdächtigen, ein 21-jähriger aus Offenbach und zwei 31-jähriger Brüder aus Wiesbaden sollen einen Terroranschlag geplant haben.“
spricht eigentlich Bände – nein, nicht der Rechtschreibfehler, sondern die Tatsache, dass Sie ganz nach guter, alter MSM Tradition die Herkunft der Hauptverdächtigen weglassen. Warum?

olive
5 Jahre her

Herr Tipi wird hier immer wieder gefragt, warum er noch in der CDU bleibe.
Im letzten Text von ihm war ein Link zu einem Interview mit Herrn Tipi (Sat 1 Rheinland-Pfalz) in dem er auf die Frage nach dem eventuellen zukünftigen muslimischen Bundeskanzler u.a. sagte „wir haben ja eine Bundeskanzlerin, die ihre Arbeit sehr gut macht.“
Diese war bis vor kurzem noch Vorsitzende der CDU, also wird Herr Tipi mit der CDU zufrieden sein.

Pete M.
5 Jahre her

Darf ich versuchen die Kommentare hier zusammenzufassen?
Schreiben Sie hier beim nächsten Mal, was Sie GETAN haben für ihr dickes fettes vom Steuerzahler erarbeitetes Salär.
Nicht was wir tun oder erkennen sollten oder wie spät es ist und wie lange Sie gebraucht haben dies zu merkeln.

RalledieQ
5 Jahre her

Dann sollte die CDU die Koalitionen mit den Burka-Roten, den Resettlement-Grünen und der Mehrehen-FDP auflösen, statt diese Parteien noch inhaltlich zu kopieren… Aber alle Diskussionen sind der Mühe nicht wert. Eine Generation von wohlstandsvewöhnten antiautoritären selbstgefälligen Hippies wird von einer Generation von verrohten religiösen Fundamentalisten abgelöst werden. Wir werden bereits in diesem Moment unterwandert. Verschwörungstheorie? Aluhut? Nein, es reicht ein Blick auf die offiziellen Zahlen zur Migration und Bevölkerungsentwicklung. Das Wanderungssaldo in die ach so begehrten Großstädte wäre ohne Ausländer längst negativ, und ich rede nicht von topgebildeten Koreanern, sondern eher von den gottesfürchtigen Messerfreunden! Ein freiheitliches Deutschland wird vielleicht… Mehr

wirwerdenvonirrenregiert
5 Jahre her
Antworten an  RalledieQ

Und wer am Ende den ganzen Laden mit allen Sozialleistungen durch seine Arbeit und Steuerzahlung noch am Laufen halten soll weiß ich auch nicht. Hoffentlich wissen wenigsten das die verantwortlichen Eliten. Nicht daß auch diese sich dann noch einschränken müssen…

AlNamrood
5 Jahre her

Mit diesem Artikel beschwert sich der Regentropfen darüber, dass alles nass ist.

Sonny
5 Jahre her

Danke für den Klartext. Wann halten Sie diese Rede im CDU-Haus?

Birgit
5 Jahre her

Herr Tipi, … ich möchte eine provokante Frage stellen bzw. Zweifel anmelden, die/der zwangsläufig aufkommt, wenn man Erfahrung mit der ‚Taqiya‘ im Islam hat. Sollte mein Misstrauen Ihnen persönlich Unrecht tun, sage ich schon jetzt ’sorry‘ … Sie – als Muslim – ’schaden‘ dem Islam, indem Sie öffentlich besonders dessen radikale Konservative angreifen und uns ‚Kuffar‘ warnen. Normalerweise wird über solches Verhalten eine ‚Fatwa / (Todes-)Urteil‘ ausgesprochen und die Betroffenen können sich nur noch mit zig Bodyguards bewegen. Warum ist das bei Ihnen nicht der Fall? Warum dürfen Sie bzw. trauen Sie sich – seit Jahren scheinbar unbehelligt (jedenfalls habe… Mehr

wirwerdenvonirrenregiert
5 Jahre her
Antworten an  Birgit

: Ein sehr interessanter Gedanke mit dem U-Boot, der ja auch konsequent auf der im Koran genannten und dort geforderten „Taquiya“-Linie läge: „…Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten…“ – Tayyip Erdogan am 6. Dezember 1997 – Deshalb halte ich Herrn Tipi auch für einen Heuchler. Seine Taten entsprechen nicht seinen Worten. Er zählt selbst zur Vorhut der längst stattfindenden Islamisierung.

Birgit
5 Jahre her

wirwerdenvonirrenregiert, … (cooler Nickname) – ja, Ihre Befürchtung teile ich bzw. bezweifele, dass sich reformwillige Muslime gegen ihre Hardcore-Brüder durchsetzen können. Dazu würde es ein reflektiertes Umdenken samt organisiertem Aufstand aller Koran-Anhänger brauchen, was wiederum durch das Selbstverständnis ihrer ‚Religion‘ aber von Beginn an ausgeschlossen wurde: Es gilt nun mal wörtlich und für alle Zeiten nur das, was Gott Allah – oder besser – der sehr menschliche Mohammed sagte und im Koran – sehr schlau – manifestierte. Entsprechende Erziehung inkl. grausamer Strafen – ausgerechnet forciert durch die erziehenden (sich selbst schützenden) Mütter – tun dann ihr übriges, um letztlich auch… Mehr

Der_Palmer
5 Jahre her
Antworten an  Birgit

Es ist wirklich schwierig zu beurteilen, ob Herr Tipi zur Taqiyya Fraktion gehört oder nicht (zumal ich ihn nicht persönlich kenne). Gehen wir mal vom positiven Fall aus, dass er zu den Muslimen gehört, die es sich nicht eingestehen können oder wollen, dass die eigene Kultur (= Religion) die Probleme verursacht, ja die Mutter der Probleme ist. Ist ja irgendwo menschlich nachvollziehbar. Ich hatte mal einen Arabisch Lehrer aus Ägypten (ein sehr netter und intelligenter, auch noch junger Mensch), bei dem war das ähnlich. Die eigene Kultur kritisch zu sehen oder sogar in Anwesenheit anderer Menschen (und dann auch noch… Mehr

MartinS
5 Jahre her

Lieber Herr Tipi, was soll ich sagen? Sie haben Recht! Aber was erwarten Sie? Glauben Sie ernsthafthaft, dass die links-grün-extremistische Merkel-Regierung Ihre Warnung überhaupt zur Kenntnis nimmt? Davon, dass sie Ihrem Rat folgt ganz zu schweigen. Erinnern Sie sich an die Reaktion von Frau Merkel nach dem Anschlag auf dem Breitscheid Platz? War das die Reaktion von jemandem der sich um das Wohlergehen der Bevölkerung sorgt oder von jemandem der sie zum Teufel wünscht? Erwarten Sie ernsthaft, dass AKK (Angelas Kleine Kopie) daran etwas ändern wird? Insbesondere dann wenn sie Koalitionspartner wie SPD und/oder Grüne für die Macht benötigt? Glauben… Mehr