Schlagwort „Klimaschutz”

„Klimaschutz” ist ein irreführendes Wort. Ein Schlagwort, das Argumente erschlagen soll.

Auf Google finden sich zum Schlagwort Climate Change 739.000.000 Einträge, sie werden die für Islam mit 890.000.000 bald überholen.

Die bevorstehenden Pfingsten gründen auf den Bericht in der Apostelgeschichte, dass der Geist Gottes auf die nach dem Tod Jesu zum Wochenfest nach Jerusalem zurückgekehrten Jünger herabkam:

„Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.”

Die Propheten, Prediger und Anhänger der Klimareligion unserer Zeit stehen nicht im Ruf, gläubige Katholiken zu sein. Die täglichen Botschaften der Medien erfüllen auch das ganze Haus und ihre Zungen wie von Feuer lassen sich auch auf jeden nieder.

Erlauben Sie mir bitte ein paar abgekühlte Gedanken und Feststellungen zur hitzigen Losung „Klimaschutz”.

Schlagwort ist laut Duden ein

  • prägnanter, oft formelhafter, meist leicht verständlicher und an Emotionen appellierender Ausspruch, der oft als Parole, als Mittel zur Propaganda o. Ä. eingesetzt wird
  • abgegriffener, oft ungenauer, verschwommener, besonders politischer Begriff, den jemand meist unreflektiert gebraucht; abgegriffene Redensart, Gemeinplatz

Klima ist nach gängigem Verständnis der mindestens 30-jährige Wetterdurchschnitt einer sinnvoll abgegrenzten Weltregion. Sinnvoll abgegrenzt, weil ein „Weltklima” eine statistische Nullaussage sein muss: 40 Plus in Zentralafrika und 40 Minus in Sibirien und Alaska, ein Mittelwert daraus soll was sagen? „Weltklima”? Was bitte soll das sein?

Klima ist also nur eine statistische Größe. Wie „schützt” man dieses Klima? Indem man nicht zulässt, dass die 30 Jahre auf 10 Jahre verkürzt oder 100 Jahre verlängert werden?

Neulich kam bei einem abschmelzenden Gletscher wieder ein Baum zutage, dessen Alter Wissenschaftler auf 6.000 Jahre taxierten. Vor diesem Zeitraum wuchsen also Bäume dort, die später durch Vergletscherung für lange Zeit begraben und konserviert wurden.

Mit „Klimaschutz” wollen seine Protagonisten offensichtlich einen Wetterzustand konservieren – sozusagen einfrieren – , der zu dem Zeitpunkt herrschte, den diese Klimagemeinde als Bezugspunkt nimmt: Den Beginn der Wetteraufzeichnungen, der auf frühestens 1700 datiert wird. Damals hatte sich das Wetter nach der Kleinen Eiszeit noch nicht annähernd wieder auf die Temperaturen im Hochmittelalter erwärmt. Beim damaligen Weinanbau in Schottland sind wir erst vereinzelt wieder angekommen und beim Weizenanbau in Grönland noch gar nicht wieder. Aber die Perspektive nutzt der Spezies Mensch doch – warum davor fürchten und Angst machen?

Um das Ausmaß des „menschengemachten” Anteils am Klimawandel geht es mir hier nicht. Da können die Kundigen weiter erfolglos Argumente an die Gläubigen adressieren, erreichen werden die Kundigen die Gläubigen nicht. Mir reicht es hier festzustellen, „Klimaschutz” ist ein irreführendes Wort. Ein Schlagwort, das Argumente erschlagen soll.

Mit dem Klimawandel, der so alt und natürlich ist wie die Erde, gibt es meiner Meinung nach nur einen einzigen sinnvollen Umgang: Die Veränderungen intelligent zu unserem Vorteil nutzen. Wie unsere Vorfahren das im Hochmittelalter auch schon taten. Aufhalten oder Lenken ist pure Hybris der im Konzert der Natur völlig unbedeutenden Spezies Mensch. Wir brauchen die Natur, sie uns nicht. Wir können ohne sie nicht bestehen, sie ohne uns jederzeit.

Ein Gustostück von Leser-Kommentar passt zum Thema und stimmt ein auf das bevorstehende Pfingstfest der Erleuchtung:

Vielleicht ist es doch angebracht, 2021 die grünen Klimaretter und alle die irgend etwas retten wollen, außer natürlich Deutschland, zu wählen. Und das mit möglichst absoluter Mehrheit. Noch besser wären 2/3. Die dann beginnenden paradiesischen Zustände sollte man wirklich noch erleben dürfen … herrlich kalte Winter und regnerische Sommer dürfen wir genießen, an den Fenstern erfreuen wir uns im Winter wieder an Eisblumen, die Wasserrohre im Keller frieren ein, geheizt wird nur noch EIN kleiner Raum in der Wohnung, z.B. die Küche. Zur Arbeit wird grundsätzlich mit dem Fahrrad gefahren und die Lkw’s fahren wieder mit Holzvergaser. Fleisch gibt es maximal 1x in der Woche, auf die Schnitte Brot wird etwas Zucker gestreut, Pellkartoffeln mit Margarine stillen den Hunger, ab und zu gibt es Grießschnitten oder zum Mittagessen auch mal Kartoffelbrei mit Apfelmus. Und zum warm Duschen oder Baden geht man in öffentliche Einrichtungen, alles zum Schutz des Klimas. Von was träume ich? Ach ja, richtig, von der schönen Zeit nach 1945, da war alles so, glückliche Kindheit, sie kommt hoffentlich und wahrscheinlich wieder. Und nicht vergessen, im Wald werden wieder Bucheggern gesammelt, die Kinder gehen im Sommer zum Ähren lesen und zum Beeren sammeln in den Wald. Und im Herbst pflücken sie auf den Feldern Feldsalat. Nix mehr mit Handys am Ohr herumlungern … Wie hieß noch so ein herrlicher Spruch aus den glorreichen Zeiten, in welchen das Klima angeblich noch in Ordnung war? Richtig, es hieß: „Kinder kauft Kämme, es kommen lausige Zeiten“.

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Kommentare ( 44 )

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AnSi
4 Jahre her

Für mich ist dieser Klimaschutz-Hype nur ein Mittel zum Zweck von dem großen rosa Elefanten mitten im Raum abzulenken. Dieser drohte unbequem zu werden, deshalb muss das Volk medial umgelenkt werden. Also schnell eine Greta installiert und hüpfen lassen. Schon schauen alle auf sie und wollen das Klima schützen (wovor eigentlich?). Die Zusammenhänge sind ja zum Glück wegen mangeldem Wissen nicht mehr erkennbar. Dass z.B. hier so lange Trockenzeiten entstehen liegt nicht etwa an den sich verschiebenden Luftschichten durch die Windspargel. Oder die Starkregen können auch nichts mit den täglich millionenfach verdunstenden Litern Wasser über Südamerika zu tun haben, die… Mehr

4 Jahre her

Wow, ein richtig guter Beitrag mit einigen Argumenten, die nicht von der Hand zu weisen sind. Ich bin kein Klimaforscher, Doktor oder Professor eines bestimmten Spezialgebiet, aber ich verfüge über eine sechzigjährige Lebenserfahrungen und diese hat mir gezeigt, dass ich die verschiedensten Wetterfänomene schon erlebt habe. Heiße Sommer, verregnete Sommer, Hochwasser, waldbrandgefährtete Zeiten und vieles mehr. Die Erde dreht sich dennoch und die Menschen leben immer noch. Ja, wir Menschen sind womöglich nicht unsterblich, denn die Erde wird auch ohne unsere Spezies leben. Uns dagegen braucht die vielfältige Natur und Erde nicht. Allein dies sollte uns daran erinnern, dass nicht… Mehr

Gisela Fimiani
4 Jahre her

Sie sprechen von „Gläubigen“, Herr Görgen und damit ist bereits alles gesagt. Sich „kundig“ machen, ist mit lernender Anstrengung verbunden. Damit scheint unsere neue politische Kaste überfordert. Allemal einfacher ist es, sich einer neuen Quasi-Religion hinzugeben, die der „Kundigen “ nicht bedarf. Anstatt mit rationaler Denkkraft Herausforderungen zu begegnen, gibt man sich einer romantischen Hordenmoral hin, die die freiheitlich demokratische Gesellschaft zerstört. Je fanatischer und omnipotenter der Glaube, desto gnadenloser der Kampf gegen die Rationalität. Wohin (zurück) schlägt das historische Pendel?

ehill
4 Jahre her

Das Einzige, was unsere Politikerelite, angeführt von einer Physikerin, die 8 Jahre mit dem Schreiben ihrer anscheinend unbedeutenden und nichtssagenden Doktorarbeit verbracht hat, richtig gut kann, ist Manipulation und absolutes Kleben an der Macht. So haben wir ein richtig dickes Problem. Wie man in Bremen gerade wieder sieht, ist der Wählerwille absolut nebensächlich. Wie nach der Bundestagswahl 2017 geht viel Energie in die Fortsetzung einer Politik, möglichst mit Beteiligung der Grünen, damit auch Bremen mit einem „weiter so“ ausgestattet bleibt. Tatsachen, Vernunft, klarer Verstand, der Wille kluge Entscheidungen zu diskutieren, alles das wird unterdrückt, der Wähler übrigens auch.

Britsch
4 Jahre her

CO² durch Verbrennung von Holz.
Wird Holz nicht verbrannt sondern verrottet in der Natur wird ebenfalls CO2 freigesetzt.
Einige „Experten“ haben einmal diagnostiziert / ausgerechnet man müsse das Ganze Todholz auf der Erde vergraben. Nur so könne man das „CO² Problem“ lösen.
Nur, es entstehen auch immer wieder Erdspalten aus denen im Boden gespeichertes CO² auch wieder in die Luft abgegeben wird. Es gibt viele Faktoren die berücksichtigt werden müssen, z.B. auch daß Wasserdampf einen wesentlicheren Einfluß bezüglich der Wärmeentwuicklung durch Sonneneinstrahlung hat als CO²

Kassandra
4 Jahre her

Wolfgang Meis hat auf der Achse die inzwischen weltweit, sicher nicht zu ihrem und ihrer Familie Schaden, promotete Greta samt Familie so gut wie möglich aus fachlich-psychiatrischer Neugier aus der Ferne betrachtet. Schlimm, dass dieses „Fanatische“ eines kranken Kindes in einem dysfunktionalen Familiensystem in bestimmten Kreisen so ansteckend scheint und über die wirklichen Probleme wie den Umgang mit uns feindlichen Fremden und auf Dauer fehlende Steuermittel für die Tributzahlungen gestülpt wird. https://www.achgut.com/artikel/greta_und_ihre_eltern_nicht_hysterisch_soindern_fanatisch Ich hoffe die, die wagen, ihren Verstand weiter zu benutzen und nicht nur über vorgegebene „Klimagrenzen“ denken halten noch ein wenig durch, bis auch dieser verrückte Hype sich… Mehr

Britsch
4 Jahre her
Antworten an  Kassandra

Ich denke im Augenblick merken die jungen Klimaaktivisten / eher was sie durch demonstrieren und auch eventuell Randale erreichen können. Man verzeihe mir, aber als ich heute von dern „Vorfällen“ bei den Demonstrationen in Österreich hörte und wie diees Medial aufbereitet / präsentiert wurde, kam mir unweigerlich der Gedanke wer da im Hinterghrund wohl das Rad dreht. In dem Fall, wo die 2 Polizistenjemand am Boden fixiert hatten und dessen Kopf unter dem Auto lag könnte dies nachdem was ich sah und nach meinem Eindruck eher im Eifer des „Gefechtes geschehen sein und das Auto ist für duie beiden Polizisten… Mehr

Kassandra
4 Jahre her
Antworten an  Britsch

Soll man nicht inzwischen eh immer denken, dass alles als AgitProp so aufbereitet und verwendet wird, wie es zu dem „Plan“ passt?

Frank B.
4 Jahre her

Ich war zwar niemals in New York, auch nicht auf Hawaii und schon garnicht auf einer Universität. Ich bin sozusagen ein echter Durchschnittshonk. Was ich aber weiß und was wissenschaftlich belegt ist, ist der Umstand, dass es uns als Gattung Mensch ohne Klimawandel garnicht, oder in einer sehr anderen Form geben würde. Käme die Änderung des Klimas zum.Stillstand, wäre das wohl das Aus für voele Lebewesen, deren Mutationen zu Divetgenzen führen, die für das Überleben der Flora und Fauna notwendig sind. Stillstand hätte eine totale Degeneratiin bedeutet und der Planet wäre wohl klinisch tot. Wenn ich so manche Klimaapostel reden… Mehr

Old-Man
4 Jahre her

Versuchen Sie einmal das einem Robert oder einer Annalena zu erklären Herr Goergen.
Sie werden damit scheitern,denn zum verstehen braucht man ein arbeitsfähiges Gehirn,aber bei diesen beiden,und nicht nur bei denen hat Ideologie die graue Masse lahm gelegt,das wäre also ein ziemlich schwieriger Versuch ohne Ergebnis!

polarapfel
4 Jahre her

Es ist mir vollkommen unverständlich, wie man in Anbetracht ÜBERWÄLTIGENDER wissenschaftlicher Fakten den menschengemachten Klimawandel noch kleinreden oder abstreiten kann. Dass es einen menschengemachten Treibhauseffekt durch CO2 Ausstoß gibt, der dazu führt, dass sich die Erde im Durchschnitt jährlich weiter erhitzt, ist ein unumstößlicher Fakt. Die Folgen dessen sind auch überdeutlich: steigende Meeresspiegel, extreme Wetterkonditionen nehmen zu, Dürren nehmen zu, Überflutungen nehmen zu, usw. – der wissenschaftliche Konsens dazu besteht seit über 20 Jahren. Schauen Sie sich doch einfach mal die Einschätzung der großen Rückversicherer an, die haben alle längst begriffen, wie hoch das Risiko für ihr Geschäftsmodell ist. Schon… Mehr

Britsch
4 Jahre her
Antworten an  polarapfel

Vor nicht all zu langer Zeit wurde wieder ein Wissenschaftler Vom Bundestag / dem Fachausschuß eingeladen eine Expertise zum wissenschaftlichen Stand des Klimawandels zu machen und auszuführen, ist sicher noch im netz aufzufinden, daß sollte sich der Schreiber und alle gleich Gläubigen einmal zu Gemüte führen. Aber das was da ausgeführt und erklärt wurde kann ja gar nicht sein, wird ja überall anderst propagiert. Wenn man mit Mengen Tonnen umeinander wirft macht das auf Unkundige natürlich eindruck. Wenn man Dies in Prozenten / Prozentbruchteilen der Vorhasndenen Gesamtmenge angeben würde, wäre dies ein verschwindend kleiner Teil und würde von Vielen als… Mehr

Waehler 21
4 Jahre her
Antworten an  polarapfel

Mit der Wissenschaft wurde auch versucht, die Überlegenheit des „Weißen Mannes“ zu manifestieren und alle haben es geglaubt. Seit wann fällt der Klimawandel eigentlich auf ? Nun ja, seit der Aufzeichnung des Rückgangs der Eisgletscher im 19 Jahrhundert. Das Klima ist dynamisch, es wird mal wärmer und mal kälter. Da die Welt aber seit dem letzten Jahrhundert auf eine Überbevölkerung zusteuert, sind die Auswirkungen eines Klimawandels dramatisch. Hat der Mensch aber einen Einfluss auf das Klima ? Natürlich hat er das! CO2 , Urbanisierung ( also Flächenversiegelung ), F- Gase , Ort des Eintrages von CO2 ( also in welcher… Mehr

marxzii
4 Jahre her
Antworten an  polarapfel

Die angegebenen Kosten scheinen mir geringer als die bisher aufgelaufenen Kosten der Energiewende.

Ein schlechtes Geschäft also…

Christa Born
4 Jahre her
Antworten an  polarapfel

Es gibt keinen „Treibhauseffekt“ in einer offenen Atmosphäre, ist physikalisch falsifiziert. Es gibt auch kein Perpetuum Mobile, (obwohl sich immer noch einige bemühen, eines herzustellen). 1. Semester Physik, Thermodynamik: Höhere globale Temperatur=mehr Wasser in der Luft=mehr Regen global=mehr Pflanzenwuchs global.
Hörte man sogar mal in der Sekunda, aber Physik war ja noch nie das Lieblingsfach.
Natürlich ist die lokale Regenmenge ungerecht verteilt, aber da müssen sie sich beim lieben Gott beschweren. Oder halt die Grünen wählen, die schaffen das.

RNixon
4 Jahre her
Antworten an  polarapfel

Das Gute ist, dass all diese Realitätsverweigerer von der Industrie inzwischen mehrheitlich völlig links liegen gelassen werden. VW schwenkt z.B. voll um und Porsche geht von 75% Elektroanteil ab 2025 aus (weil es Sinn macht, auch wenn das hier, koste es was es wolle, verneint wird). Ich war beruflich grade auf einer sehr grossen Konferenz zum Thema Schifffahrt (was ja eigentlich doch recht weit vom eigentlichen Verbraucher und der öffentlichen Meinung weg ist) und es ist absolut überwältigend, mit welcher Macht dort selbst die großen konservativen Konzerne an neuen, nachhaltigen Konzepten arbeiten. Alle gehen davon aus, dass der Wandel kommt… Mehr

Johann Thiel
4 Jahre her

Klasse Artikel lieber Herr Goergen, wirklich gut.