Reagan und Robinson: „TEAR DOWN THIS WALL“ ist ganz schön alt geworden

Am 12. Juni 1987 hielt US-Präsident Reagan die Rede seines Lebens – ein Grünschnabel schrieb sie für ihn.

© MIKE SARGENT/AFP/Getty Images
US President Ronald Reagan, commemorating the 750th anniversary of Berlin, addresses on June 12, 1987 the people of West Berlin at the base of the Brandenburg Gate, near the Berlin wall. Due to the amplification system being used, the President's words could also be heard on the Eastern (Communist-controlled) side of the wall. "Tear down this wall!" was the famous command from United States President Ronald Reagan to Soviet leader Mikhail Gorbachev to destroy the Berlin Wall. The address Reagan delivered that day is considered by many to have affirmed the beginning of the end of the Cold War and the fall of communism. On Nov. 9-11, 1989, the people of a free Berlin tore down that wall. West German Chancellor Helmut Kohl is 2nd-right.

Es ist bezeichnend: Da ersinnt jemand vor genau 30 Jahren eine der berühmtesten Zeilen, die jemals auf deutschem Boden ausgesprochen wurden, wird mit ihr zum wirkmächtigsten Wortschöpfer der neueren Zeit – und kriegt bei uns nicht mal einen eigenen Wikipedia-Eintrag! Jeder leidlich bekannte Depp hat einen, vom gruseligsten Schunkel-Barden bis zur Drittplatzierten bei der Bogenschieß-WM in Unterhaching – ER nicht! Obwohl uns allen heute klar ist, dass fast nie der Sprecher von Verlautbarungen (möge sein Rang noch so hoch sein) deren Inhalt selbst ersonnen hat, so schenken wir diesem Umstand letztlich wenig Beachtung; wir hören Politikersätze, wir zitieren und diskutieren sie, und das war’s. Die Stichwortgeber im Hintergrund kennen wir nicht. Und den Kontext vergessen wir. Dieses Essay soll daran erinnern, wie schnell wir vergessen und wird Ihnen den Schöpfer von „Tear down this wall“ vorstellen. Er scheint ein netter Kerl zu sein.

Vor Wochen ging ich durch das Mauermuseum am Checkpoint Charlie und verbrachte (ohne das geplant zu haben) die meiste Zeit in einem Ronald Reagan gewidmeten „Ausstellungsraum“. Das Wort steht bewusst in Anführungszeichen, denn die paar Quadratmeter in der oberen Etage sind eher eine karge Devotionalienstube mit Cowboyhüten, Zeitungsartikelpostern und einem Monitor, der für Vorbeigehende in Baumarktmanier immer wieder dasselbe abspult: die berühmte Reagan-Rede am Brandenburger Tor. Ja, diejenige mit „Tear down this wall“ drin. Ich bemerkte, dass dies Ereignis bald runden Geburtstag feiert, und ich fragte mich: Ist die Geschichte dahinter genügend aufgearbeitet? Wie kam die gewagt-gewaltige Zeile zustande, wer hatte seine Hände im Spiel?

Es gibt ein im Jahre 2009 erschienenes Buch, das die Reagan-Worte im Titel trägt und sie äußerst kurzweilig mithilfe von Primärquellen in die Chronologie der Ereignisse einordnet und würdigt. Hat es ein Deutscher geschrieben? Natürlich nicht, das würde ja eventuell ein positives Licht auf Ronald Reagan werfen, und welcher Autor will so was Furchtbares hierzulande schon riskieren? Einem amerikanischen Journalisten ist stattdessen die historische Aufarbeitung von „Tear down this wall“ zu verdanken, und wir sollten froh darüber sein: So nämlich liest sich die Geschichte lebendig und anekdotenreich, und seitenlange Fußnoten bleiben einem ebenso erspart wie die von einem Deutschen erwartbaren betont kritischen Querverweise auf reagansche Missetaten (gähn!). Schon im Vorwort ist der Name des Mannes zu lesen, der sich die weltberühmte Zeile abseits des Rampenlichts hat einfallen lassen: Peter Robinson.

TEAR DOWN THIS WALL

Wir alle kennen das berühmte Foto vorm Brandenburger Tor aus dem Jahre 1987 mit der winkenden Altherrenriege bestehend aus Reagan und Kohl und Jenninger (jawohl, der war auch dabei), und so ist man womöglich verführt, sich den damaligen Redenschreiber Peter Robinson anno 2017 als einen tattrigen Zeitzeugen vorzustellen, der nur noch schwerfällig seine löchrigen Erinnerungen vorzutragen vermag. Weit gefehlt: Der Mann war gerade mal Mitte 20, als er Anfang der 80er ins Weiße Haus kam, um kurz darauf zu einem der engsten Vertrauten des US-Präsidenten zu werden. Sein Schmuse-Paperback „How Ronald Reagan Changed My Life“ gönnt uns eine kleine Zeitreise:

„I landed in the White House on a fluke“, schreibt Robinson, was sich mit „nach glücklichem Zufall“ übersetzen ließe, ohne damit der schnurrigen Geschichte gerecht zu werden, die am Rande von Oxford im Frühling 1982 ihren Anfang nimmt. Robinson hat grad seinen Abschluss in der Tasche (Politikwissenschaft, Wirtschaft, Philosophie) und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Er stammt aus einer Kleinstadt im Bundesstaat New York, ist in stabilen, aber bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen und folgt keiner festen Lebensplanung. Ein Roman-Projekt verläuft im Sande – auch aus Gründen mangelnder Qualität, wie Robinson augenzwinkernd bekundet. Als das Geld langsam knapp wird, schickt er aus Oxford Hilferufe an alle möglichen Leute, um irgendwie an einen passenden Job zu kommen. Einer der Empfänger meldet sich und knüpft Kontakt zu seinem Sohn in Washington – der ist als Redenschreiber tätig für keinen geringeren als Vize-Präsident George Bush.

Kurz darauf sitzt Robinson in einem Flieger nach Washington um sich dort vorzustellen, und das höchste der Gefühle scheint ihm da noch eine Arbeit als gelegentlicher Wort-Zulieferer zu sein. Dann geht’s Schlag auf Schlag: Der Kontaktmann im Weißen Haus verrät, dass er seinen eigenen Abschied plane, die von ihm bekleidete Stelle dadurch vakant würde und dass genau jetzt der ideale Zeitpunkt sei, einen Neuling anzulernen. Die paar Text-Pröbchen, die Robinson in seinen Nebentätigkeiten gesammelt hat, langen dann offenbar, um den zuständigen Mittler zu beeindrucken: „You need a speechwriter? It so happens that I have a speechwriter standing right here“, soll dieser ins Telefon gesagt haben, als er nach dem Stand der Dinge in Sachen Neubesetzung gefragt wird, während Robinson gerade vor ihm sitzt. Der Grünschnabel ist drin!

Ein Grünschnabel im White House

Dem Einstieg folgt der Aufstieg weniger als zwei Jahre später, und wieder klingt der Hergang nach einem üblen Telenovela-Skript: Reagan hat zwei Redenschreiber, die sich zufällig beide zur selben Zeit die Freiheit nehmen, aus persönlichen Gründen den Dienst zu quittieren. Es ist also unvermittelt Eile geboten für den Teamleiter der präsidialen Autorenschaft, mindestens ein Neuer muss her, sofort! Wie kommt der Chef dann ausgerechnet auf Robinson? Genießen Sie dessen eigenes Statement dazu: „He hired me because I was already in the building“.

Robinson hatte während des Studiums auch satirische Glossen geschrieben sowie Comictexte (!), und diese eigenwillige Vorbildung erwies sich dann beim Kreieren markanter Polit-Zeilen offenbar als goldrichtig. In seinem Reagan-Buch wird Robinson nicht müde, „seinen“ Präsidenten immer wieder als warmherzigen, umgänglichen und vom Glück geküssten Menschen zu beschreiben, als einen Politiker mit viel Gespür und überragendem Auftreten. Man ist geneigt, ihm das einfach mal zu glauben, denn nahezu jedes frei verfügbare Reagan-Statement, jeder seiner medial festgehaltenen Auftritte muss als Beleg dieser Darstellung gewertet werden. Bevor es zum großen Moment in Berlin komme sollte, hatte Robinson ausgiebig Zeit, mit den Herzensanliegen seines Chefs vertraut zu werden; der „Kampf gegen den Kommunismus“ stand in der außenpolitischen Agenda der USA zu jener Zeit ohne Zweifel ganz oben, und Reagan selbst verkündete: „Berlin is the key“.

Der Besuch in Berlin 1987 wirkt heute wie ein von größtmöglichem Tam Tam begleitetes, frühzeitig und akribisch angeschicktes präsidiales Stelldichein auf deutschem Boden. Dem war mitnichten so: Das einzige, was für den Frühsommer 1987 auf dem auswärtigen Tourneeplan des Präsidenten langfristig eingetragen wurde, war ein gemütliches Besuchs-Hopping auf europäischem Boden – Deutschland war dabei anfangs gar nicht vorgesehen. Erst zum Jahreswechsel haben ein paar Herrschaften in Bonn (unter anderem der damalige US-Botschafter) das Stelldichein-Vorhaben Reagans in Europa spitz gekriegt und eine Herangehensweise folgen lassen, wie wir sie heute von Bambi-Verleihungen kennen: „Na, wenn der eh schon in der Nähe ist, dann kann er ja auch bei uns einen kleinen Zwischenstopp einlegen!“ (Für alle Jüngeren: Bonn war damals deutsche Hauptstadt. Für alle Älteren: Der Bambi ist ein skurriler deutscher Medienpreis.) Die Festivitäten zur 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin dienten als umrahmender Anreiz, doch der wäre wohl gar nicht nötig gewesen. Reagan schnappte zu, sicher auch wissend, dass dies die letzte Gelegenheit während seiner Präsidentschaft sein dürfte, mal in Mauer-Nähe ein paar geschichtsträchtige Worte zu dreschen.

Auch wenn Peter Robinson 1987 schon ein paar Jahre Präsidentendienst auf dem Buckel hatte, so war er keineswegs gesetzt als Schreiber der Reaganschen Berlinrede. Robinson mochte sein Talent in noch so vielen Stellungnahmen des Präsidenten bewiesen haben, eine Rede in der besetzten deutschen Hauptstadt ist dann doch ein anderes Kaliber. Der Leiter der Schreibergilde höchstselbst (er hieß Tony Dolan und war erst frisch ins Amt gekommen) war erste Wahl, doch letztlich wollte er nicht. „If you’re the head speechwriter you can’t grab everything“, so sein überlieferter, aufreizend lapidarer Kommentar. Warum genau dann die Wahl auf den noch immer äußerst jungen Robinson fiel (im April 1987 wurde er 30) – es lässt sich anhand der Literatur nicht ergründen, doch Folgendes liegt nah: a) Bei üblicherweise zwei Redenschreibern im engsten Umfeld war’s wohl einfach eine 50/50-Chance. b) Im Rückblick aus Deutschland wirkt (angesichts der nachfolgenden Ereignisse) so eine Besetzungsentscheidung als ungeheuer schwerwiegend, doch vielleicht ging es aus US-amerikanischer Sicht damals einfach nur um einen Job. Und am Ende muss so was eh von höchster Stelle abgenickt werden …

Die Zornige Hausfrau

Kurz nach seinem 30. Geburtstag verbringt Robinson zu Recherchezwecken ein paar Tage in Berlin. Er ist Teil einer Gesandtschaft von White House und Secret Service, die den Besuch des Präsidenten vor Ort vorbereiten soll, ein paar Wochen sind ja noch Zeit. Robinson will Eindrücke sammeln und bekommt einen Tipp: Besuch‘ das Ehepaar Elz und lass dich inspirieren! Dieter Elz war hochrangiger Mitarbeiter der Weltbank in Washington gewesen, bevor er als Rentner zurück nach Deutschland kam. Seine Frau und er organisieren eigens für Robinson ein Abendessen mit Freunden bei sich daheim, man plaudert in großer Runde über Politik, über Berlin. In seinem Buch deutet Robinson bereits in der entsprechenden Kapitelüberschrift an, wer auf dem Weg zu seiner berühmtesten Zeile den entscheidenden Impuls gibt: „The Angry Housewife“.

„Habt ihr euch hier gewöhnt an die Mauer?“, provoziert Robinson beim Abendmahl und darf sich aufgebracht vorgetragenen Widerspruch anhören. Allgemein ist in jener Zeit eine Aufbruchstimmung spürbar, es hat bereits etliche Zeichen der Entspannung gegeben zwischen Ost und West. Dass Robinson Ideen für seine Rede sucht, weiß man am Esstisch, und Ingeborg Elz soll es letztlich gewesen sein, die mit einem „Pull down this wall“ die maßgebliche Idee aufs Tableau bringt. Robinson notiert sie, wandelt sie um, Diplomaten stellen sich quer und drohen zu Spielverderbern zu werden, bevor Reagan selbst kurz vor knapp alles absegnet mit einem typischen „I like it“. Am 12. Juni sitzt Peter Robinson frühmorgens (Ortszeit) in Washington DC vor dem Fernseher und hört Präsident Reagan seine Worte sagen: „Tear down this wall!“ Das ist die Geschichte, die Robinson heute erzählt. 1988 verlässt er das Weiße Haus.

Eine drohende Pleite der Politik
US-Präsidenten und Deutschland
Vor 10 Jahren hat der heutige Chefredakteur der Berliner Zeitung, Jochen Arntz, tatsächlich mal Peter Robinson zu Hause besucht. Der lebt inzwischen in Kalifornien, hat fünf Kinder und arbeitet auf dem Gelände der Stanford-Universität für das sog. Hoover-Institut, eine politische Ideenschmiede, die sich (so deute ich das jedenfalls) mit der Konrad-Adenauer-Stiftung vergleichen lässt. Jochen Arntz beschreibt ihn als unaufdringlichen Familienvater, der sich gerne damit arrangiert, dass sein Lebenswerk auf jene vier Worte eingedampft wird. Ein paar Interviews neueren Datums mit Robinson sind im Internet zu finden, in denen er entweder befragt wird oder (das Hoover-Institut vertretend) selbst als Gastgeber fungiert. Er hat noch immer eine gewisse gereifte Jugendlichkeit in seinem Blick, wirkt belesen und sympathisch. (Wenn ich mir diese völlig infundierte Einschätzung aus der Distanz erlauben darf.) Für Aufsehen hat er seit seiner Berlin-Rede nicht mehr gesorgt. Wer weiß schon, was so alles an einem vorbeiläuft …

Robinsons Darstellung der Geschehnisse um „The Magic Line“ mit der netten Besuchsgeschichte im Zentrum ist die am weitesten verbreitete, sie ist aber nicht unwidersprochen: John Kornblum (wir kennen ihn als Talkshowgast) proklamierte mal für sich selbst eine Schlüsselrolle bei der damaligen Zeilenfindung, und der bereits erwähnte Tony Dolan (Robinsons direkter Vorgesetzter) ging sogar einen Schritt weiter: ER hätte den Satz in einer vertraulichen Runde bereits vorgestellt, bevor er Robinson als Berlin-Redenschreiber überhaupt geheuert habe. Einen diesbezüglichen Briefwechsel der beiden kann man online im Wall Street Journal nachlesen. Man kann es aber auch lassen.

Wer heute anmerkt, dass zum einen Ronald Reagan auf einen fahrenden Zug aufgesprungen, zum anderen der Effekt seiner Rede erstmal gleich null gewesen sei (nicht mal auf die Titelseite der New York Times hat es „Tear down this wall“ tags drauf geschafft), der mag beim Erbsenzählen unschlagbar sein, aber: Kommt’s denn darauf an? US-Strategen erkennen einfach historisch gewichtige Gelegenheiten und sind dann stets in der Lage, ihren Trademark-Stempel aufzudrücken; sie scheinen immer wieder aufs Neue zu wissen, dass jede Entwicklung früher oder später im historischen Kontext nach einer Bezugszeile giert. Reagan hat eine solche geliefert. Dieses Bewusstsein für übergreifende Zusammenhänge scheint uns abhanden gekommen.

Peter Robinson verdient eine gewisse Beachtung aus Deutschland (zumindest alle 10 Jahre) und sicher auch einen eigenen deutschen Wikipedia-Artikel. Ronald Reagan verdient hierzulande mehr Würdigung! Dass ausgerechnet der Name des deutschfreundlichsten US-Präsidenten aller Zeiten noch auf keinem hiesigen Straßenschild steht, während in Duisburg und Grevenbroich ernsthaft über Schimanski- oder Horst-Schlemmer-Wege abgestimmt wird, zeigt eine intellektuelle Armseligkeit der Politikkultur ohnegleichen.


Literaturliste:

Arntz, Jochen: Der Mauerredner und sein Dramaturg, erschienen in „Berliner Zeitung“ am 7.9.2007, zuletzt abgerufen unter www.berliner-zeitung.de am 24.5.2017.

Mann, James: The Rebellion of Ronald Reagan. A history oft the end oft he cold war, New York 2009.

Ratnesar, Romesh: Tear Down This Wall. A city, a president and a speech that ended the cold war, New York 2009.

Robinson, Peter: How Ronald Reagan Changed My Life, New York 2003.

ebd: Tear Down This Wall. How Top Advisers Opposed Reagan’s Challenge to Gorbachev – But Lost, Prologue Magazine by National Archives Vol. 39, No. 2, Washington 2007, zuletzt abgerufen unter www.archives.gov am 24.5.2017.

Dieser Beitrag ist in ‚Tichys Einblick‘ Ausgabe 07/2017 erschienen >> 

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Kommentare ( 15 )

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Hellweg
6 Jahre her

Ich finde solche Hintergrundstorys immer sehr interessant, Herr Kusenberg. Und oftmals kommt man nur per Zufall und darauf folgender Neugierde dahinter. Die älteren Semester kennen sicher noch alle das Soldatenlied Lili Marleen, das in meiner Jugendzeit in keiner Fernsehshow fehlte und aus jeder Jukebox tönte. Beim Wandern auf dem hintersten Schweizer Seerücken hoch über dem Bodensee, wo sich kam jemand verläuft, entdeckte ich das alte Schloß Hubberg mit einem Hinweisschild, daß dort viele Jahre ein deutscher Autor und Maler gelebt hätte. Er ist der Urheber dieses Gedichtes, das später vertont wurde und in vielen Sprachen bekannt wurde. Sein Name war… Mehr

Wir lagen vor Madagaskar
6 Jahre her

US-Strategen erkennen einfach historisch gewichtige Gelegenheiten und sind dann stets in der Lage, ihren Trademark-Stempel aufzudrücken; sie scheinen immer wieder aufs Neue zu wissen, dass jede Entwicklung früher oder später im historischen Kontext nach einer Bezugszeile giert.

!!!

(Danke für diesen sehr lesenswerten Beitrag)

EK
6 Jahre her

Lieber Herr Kusenberg,
vielen Dank für den schönen Artikel, ja, man sollte ihm, dem vielbelächelten Schauspieler, in Deutschland mehr Ehre zuteil werden lassen. ER war es, der direkt an der Mall in DC den Deutsch-Amerikanischen Freundschaftsgarten erbauen liess, der bis heute der EINZIGE dieser Art ist. Er war ein wirklicher Freund Deutschlands, wie schade, daß das nicht ausreichend gewürdigt wird.
https://en.wikipedia.org/wiki/German-American_Friendship_Garden
Schöne Grüße !
EK

Eulemann
6 Jahre her

Was ich noch nie verstanden habe: „Demokratie“ ist angeblich, wenn einer sagt „Ich bin ein Berliner“ (Kennedy) und der Satz dann millionenfach zitiert wird. Aber Putin darf nicht mal sagen „Wir sind Europäer“. Denn unser westliches Europa ist ja für Kiew und Krim.

Marcel Seiler
6 Jahre her
Antworten an  Eulemann

Putin darf natürlich sagen, dass wir alle Europäer sind. Er sagt allerdings, dass wir alle Eurasier sind, von Wladiwostok bis nach Lissabon. Und das begeistert verständlicherweise die nicht, die an unseren westlichen freiheitlichen Werten hängen.

Randall Flagg
6 Jahre her
Antworten an  Marcel Seiler

Westliche Freiheit und Werte?
Welche sollen das denn sein? Millionen bildungsferner Sekundäralphabeten ohne Papiere hereinzulassen und lebenslang zu versorgen?
Geschäfte mit den Finanziers des Terrors zu machen, während wir vorgeben diesen zu bekämpfen?
Den einzigen Staat, der den Terror wirklich bekämpft, nämlich Russland, als Feind zu behandeln?
Mit Embargos zu überziehen? „Der Russe kommt…“
Na, klingelt das was bei Ihnen?

Bernd Schreller
6 Jahre her

Im Hintergrund während Reagan’s Rede prangte ein freundliches ‚Welcome Reagan‘, das ne Woche frueher noch ein ‚Go Home Reagan‘ war. Die Inszenierer haben die ersten Buchstaben geweisst und mit ‚Wel‘ bepinselt. Effizienter Humor.

Marcel Seiler
6 Jahre her

Mir gefällt daran, dass hier ein Mann (Peter Robinson) seine historische Rolle schildert, ohne sich selbst zu überhöhen. Während deutsche Regisseure dem Interviewer erklären, dass sie mit jedem ihrer Filme/Stücke dem Zuschauer die letzte Wahrheit dieser irdischen Existenz vermitteln wollen, sagt der amerikanische Regisseur: Ich kann mich so glücklich schätzen, dass ich mein Geld mit dem verdienen kann, was ich am liebsten tue: Filme drehen! Und wer macht die besseren Filme? – Na also.

Jesko Matthes
6 Jahre her

Na, bei den paar armseligen Kommentaren… schreibe ich lieber, wie es auch noch war, damals. Irgendwann 1988 besuchten uns in West-Berlin Freunde aus der DDR, die als Ordensmitglieder von „Bethel“ (Bodelschwingh’sche Anstalten) schon vor dem 65. Lebensjahr in den „Westen“ reisen durften; sie waren an die Weisung ihres Ordens gebunden, nach Hause zurück zu kommen und galten auch in der DDR daher als zuverlässige Staatsbürger. Meine Mutter bereitete Kaffee. Dann fragte sie: Wann bekommen wir die deutsche Einheit? – Alle lachten, leider auch ich. Mutter fuhr fort: Ich weiß nicht, ich habe da so ein eigenartiges Gefühl, auch wenn keiner… Mehr

Daniela Gmeiner
6 Jahre her

Hallo Herr Kusenberg,

ich stimme Ihnen voll zu.

Die intellektuelle Armseligkeit der Politikkultur, zeigt sich auch daran, dass das Trumpbashing nicht enden will.
Auch Ronald Reagan blies ein scharfer Wind des Establishments und der willfährigen Medien entgegen, er kam als Ex-Schauspieler, ja auch als Quereinsteiger, ins Amt.
Auch wenn unsere MSM/ÖR, jetzt im Wahlkampf, nichts unversucht lassen, die
alternativlose Politik von AM zu verteidigen, die Realität zu leugnen, werden
spätestens viele Historiker über deren Tun, genauso verächtlich und anklagend
urteilen, wie über die 12 Jahre Nationalsozialismus.

gintonicgalore
6 Jahre her

„ERECT A WALL!“, wäre zeitgemässer.

Eulemann
6 Jahre her
Antworten an  gintonicgalore

Ergänzung: Mein Opa war Maurer. Von daher weiß ich (anders als der Papst in Rom): Es gibt es verschiedene Mauern mit unterschiedlicher Funktion. Aber das ist heute zu hoch. Merkel baut ja für die Saudis auch eine Grenzbefestigung, um „Fluchtursachen“ im Dienst der Saudis zu bekämpfen, für uns eben nicht.

Onei ros
6 Jahre her

Sehr interessant…anzumerken wäre… wie so immer sollte man das gesagte beurteilen und weniger die Vergangenheit desjenigen der es sagt….Und in diesem Fall war es doch eigentlich ganz gut.