Blackbox KW 41 – Buchmesse: Narrenhände beschmieren Tisch und Stände

Niedersachsen und Österreich beantworten heute die Frage „Braucht die noch jemand, oder können die weg?“. Frank-Walter lernt die Freuden der Liebe, und in Frankfurt werden Bücher „verbrannt“ – es ist Buchmesse!

Das gleich vorweg, Niedersachsen! Es gibt wirklich keine Entschuldigung für euch, SPD zu wählen – auch nicht Mitleid mit 100-minus-80%-Schulz! Oder gar Stephan Weil. Schaut nach Österreich. Da wird die Frage „Braucht die noch jemand, oder können die weg?“ heute Abend recht eindeutig beantwortet.

♦ Unser charismatischer Frank-Walter Floskelmeier, immerhin Oberhaupt der größten Kirchensteuerzahler-Nation des Urbi et Orbi, der Kirchenprovinz Germania Idiota, traf Transfer-Empfänger und Brückenbauer Tango-Franz zur Visite in Rom. Protestant Frank-Walter brachte ein teures Embleme-Buch aus dem 17. Jahrhundert als Gastgeschenk mit und bekam im Gegenzug ein paar Aufsätze, die Franz höchstselbst verfasst hat. Dazu einen Eheratgeber über die Freuden der Liebe („Amoris Laetitia“), weil Frank-Walter mit einer Katholikin verheiratet ist. Der war danach „sehr beeindruckt über (Franzens) offene Art, Gespräche zu führen.“ Er selbst redet ja eher drumherum.

Weil Frank-Walter ausdrücklich darauf bestanden hat, wollen wir hier auch erwähnen, dass er zum ersten Mal in seinem Leben U-Bahn gefahren ist. In Berlin! Bis zum Alexanderplatz! Und es ist nichts passiert! Niemand wurde die Treppe heruntergestoßen, keiner überfallen oder unsittlich berührt. Es ist ein schönes Land!

♦ Erstaunlich, wie die grünen Spaltpilze sich verändernden Umwelt- und Wahlergebnissen anpassen können. Regierungs-Azubi Cem findet „diese Fahne (er meint die deutsche) zu schön und zu großartig, um sie der AfD zu überlassen“. Katrin Göring will plötzlich „Ordnung“, und sogar wissen, „wer hier ist“. Dosenpfand-Jürgen möchte gar „dieses Deutschland als Industriestandort erhalten“. Wenigstens als Standort grüner Subventionsindustrien.

♦ Warum schert Zottel-Anton (Hofreiter) beim „Mensch, ängstige Dich nicht!“ aus, indem er die Maghreb-Staaten nicht als sichere Herkunftsländer anerkennen will? Weil dort Homosexualität strafbar ist, behauptet er. Weiß er nicht, dass das für so gut wie alle muslimischen Länder gilt?

♦ Von wegen Politik ist doch immer nur das alte Lied! Jetzt gibt es einen neuen Schlager dazu, den Song der blauen Partei, und der geht so:

„Sagt mal, von wo kommt ihr denn her?
Aus Pretzellhausen, bitte sehr!
Sind da alle so raffiniert wie ihr?
Ja, Raffkes wie wir. Lalalalalalalala…“

Hallo! Warum singt kaum einer mit?

♦ Bei „blau“ dachte bisher kaum einer an die Pretzells, eher an Jean-Claude Juncker. Und schon sind wir in Brüssel. Für die einen ist Europa eine super Vision, für Schonklod eher eine gemütliche Schenke. Entsprechend mahnt der Kommissionschef die Briten wegen ihres Unwillens, Trennungsgeld zu überweisen: „In der Kneipe Bier bestellen und nicht bezahlen – das geht einfach nicht.“

♦ Zur Buchmesse wird Frankfurt am Main zu einer einzigen „Fressgass“ mit hauptsächlich Kochbüchern aus aller Welt. Durch die Hallen schlendern Dichter und Denker, und vor allem solche, die sich dafür halten, von Catering zu Catering. Das Motto lautet dieses Jahr übrigens „Toll, Toller, Tolleranz“. Deshalb rief Alexander Skipis, Geschäftsführer des Börsenvereins des deutschen Buchhandels zu Protesten „für unsere Werte und gegen Rassismus“ auf.  Mit Einschränkung der Vielfalt für Vielfalt, moderne Dialektik. Tagsüber stand Skipis mit einem Pappschild gegen Rechts herum, nachts setzten Tische-, Wände- und Ständebeschmierer die Protestarbeit fort und attackierten von Skipis zuvor als missliebig identifizierte Aussteller. Zudem bekamen die geistigen Bücherverbrenner von der Kahane-Stiftung einen eigenen (kostenfreien) Stand. Gesinnung kann so billig sein!

♦ Wir haben uns immer mit verfolgten Minderheiten beschäftigt, und wollen das auch hier wieder tun: Pirouetten-Horst ist aus München nach Berlin aufgebrochen, um Ministerposten für die CSU auszukungeln, und hat jeden mitgenommen, der „in der CSU Verantwortung trägt“. Finanzminister Söder allerdings nicht. Vielleicht meinte der Horst aber nur jeden, der seine Koffer trägt?

Seine Nerven sind derzeit halt angespannt, knapp vor der Belastungs-Obergrenze. Zur Sicherheit vor Horst-Störern wurde in Bayern übrigens die Majestätsbeleidigung vorübergehend wieder in Kraft gesetzt. So musste ein Klinikchef seinen Posten räumen, der Horst als „Pflaumenaugust“ bezeichnete. Schade, aber wenn es verboten ist, müssen wir Wort-Aktivisten uns natürlich mit ins Getümmel stürzen und Seehofer in Zukunft auch Pflaumenaugust nennen – obwohl wir persönlich Pirouetten-Horst viel passender finden.

♦ Das Bildungsniveau bei Deutschlands Grundschülern sackt laut einer Studie dramatisch ab. Nicht nur bei den üblichen Nix-Checkern (Bremen, Berlin, etc.). Auch im schwarz-grünen Musterländle kann man kaum noch lesen und schreiben. Leider müssen wir auf den Scherz „Dann ist ja alles im grünen Bereich“ verzichten, weil die CDU dort für Bildung zuständig ist.

♦ Ach, die Schule, üble Quälanstalt! We don´t need no education! Denn wir haben ja die Grünen, die sich besonders für „Menschen mit unsteter Beschäftigungsbiographie“ einsetzen. Deshalb soll übrigens Claudia Roth mit ihrer unsteten Beschäftigungsbiographie als … äh … Bundeswarnleuchte weitermachen. Sehr sozial! Für eine Weiterbildung ist es auch wirklich zu spät.

♦ Zum Sport. Wir lesen: Syrien verpasst WM-Sensation nach dramatischem Spiel. Die Leute beim Public-Viewing in Damaskus waren am Boden zerstört. Niemand kann das besser nachvollziehen als die Fußball-Nation Deutschland! Aber Public-Viewing für Syrer in Syrien? Hätte das nicht bei uns stattfinden müssen?

♦ Übrigens, der Winter kommt, und leider lässt die Erderwärmung weiter auf sich warten. Kaum verspricht die Politik sinkende Energiepreise, stehen neue Preisschocks ins Haus. Dabei zahlen wir jetzt schon 50% mehr für Strom als unsere europäischen Nachbarn. Aber wenigstens ist unser Strom total sauber! Zeitweise.

♦ Alle reden vom E-Auto, aber die Chinesen kaufen wie verrückt Porsches? Die werden sich noch umgucken, wenn die Luft in Peking erst so verschmutzt ist wie in Stuttgart!

China bestraft mehr als 1,3 Millionen Amtsträger wg. Korruption. Korruption haben wir bei uns nicht, aber wie sieht‘s bei euch mit Dummheit im Amt aus, Xi, habt ihr da Paragraphen, die wir übernehmen könnten?

♦ Schengen-Land Norwegen fordert eine Obergrenze mit Einreisestopp für schwedische Rentiere, weil die sozial nicht integrierbar sind. Das ist doch nun wirklich ein äußerst schwaches Argument. Wie heißt das Credo von Thomas die Misere auf norwegisch: „Wenn Schengen stirbt, dann wird Europa sterben“? Vielleicht sollten wir 200.000 Rentiere aufnehmen?


 

Unterstützung
oder

Kommentare ( 59 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

59 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Sabine W.
6 Jahre her

Das hat im Zweifelsfall etwas mit Blindheit auf einem Auge zu tun.

Sabine W.
6 Jahre her

Neee, wat jetz’…?
Eklat auf der Buchmesse?
Aaaahhh, ich verstehe – das ist die real existierende Demokratie!
‚Demokratisch‘ ist für diese Schreihälse alles, was sich in ihrem linken Spektrum bewegt, alles andere ist ‚undemokratisch‘.
Sehr interessant.
Aber auch dafür gibt’s einen Begriff: Linksfaschismus.
Schon mal drüber nachgedacht, liebe Vandalen?

Old_Europe_61
6 Jahre her

Aber die Politik scheint um diese Konzentration in einzelnen Gebieten zu wissen und versucht sie zu verhindern, da für ihre Ziele kontraproduktiv. Gerade in den Jahren 2015 – 2017 waren die fierberhaften Bemühungen der Politik, die Neuankömmlinge aus Afrika und den arabischen Ländern filigran in wirklich jede Kleinstadt Ostdeutschlands, in jedes Dorf und möglichst in jedes Haus und jede Familie zu verteilen, unübersehbar. Genau diese regionale Separation will man nicht. Jeder junge Mann soll schnell Anschluss finden, jeder Deutsche möglichst mindestens einen Schwiegerson aus der Gruppe der „Merkelsöhne“ bekommen, ethnische Harmonie darf es selbst in einzelnen Häusern oder Straßen nicht… Mehr

Davy Crocket
6 Jahre her

Anitifatta hin, Antifatta her, das ist es, was die Deutschen wirklich interessiert:

‚Eklat zwischen Roberto Blanco und Tochter auf der Buchmesse‘
https://www.waz.de/panorama/eklat-auf-der-buchmesse-patricia-blanco-geht-auf-papa-roberto-los-id212240063.html

Das wäre doch die richtige Knastlektüre für die spätpubertären ‚Antifanten‘.

Emmanuel Precht
6 Jahre her

Die Leute beim Public-Viewing in Damaskus
Na das hat was.
Public-Viewing, zu deutsch: Das öffentlich Aufbahren einer Leiche, in Damaskus. *höhö*
Wohlan…

Leitwolf
6 Jahre her

Ich kann Ihnen Sieferles „Das Migrationsproblem“ zur Lektüre empfehlen. Nach dessen Lektüre bleiben kaum noch Fragen offen. Er stellt in seinem Buch die aufklärerische europäische Tradition des Rechtstaates als Sozialstaat dem Tribalismus gegenüber. Was wir erleben, ist nichts anderes als die Unterminierung unseres Rechtsstaates durch archaische tribalistische Strukturen.

hasenfurz
6 Jahre her

Niedersachsenwahl: hoher Briefwähler-Anteil. Mal sehen, wie stark die Ergebnisse für die AfD (Briefwähler Direktwähler) dieses Mal differieren…

Hans Schmidt
6 Jahre her

Sehr geehrter Herr Paetow,

kleine Arabeske am Rande zur Buchmesse. Eva Thöne von SPON titelte heute Vormittag: „Dialogversuch auf der Buchmesse“ mit dem roten Untertitel: „Rechte rasten aus“ . Mittlerweile wurde der Titel durch die neutralere Überschrift „Dialog unmöglich“ ersetzt.

Ein herzliche Bitte an Sie: Verleihen Sie doch in Zukunft neben dem „Heiko der Woche“ auch den „Karl-Eduard von Schnitzler-Preis“. Für die Erstverleihung des Propagandapreises schlage ich Eva Thöne vor.

Albrecht Höhn
6 Jahre her

Hallo Herr Paetow, der „Tango-Franz“ ist heute mein persönlicher Favorit. Ich finde, der könnte sich ruhig mal dafür einsetzen, in seinem Heimatland mehr Flüchtlinge aus Afrika und Nah-Ost unterzubringen. Die Überfahrt kann der Vatikan doch locker aus der Porto-Kasse bezahlen. Warum sollte eine derartige Bereicherung nicht auch in Argentinien möglich sein ? Dieses Land ist gut und gern sechs mal grösser als Deutschland, hat aber weniger als die Hälfte der Einwohner. Was, der Tango-Franz will nicht so recht ? Tja bedauerlich, in diesem Fall gilt für ihn: e.m.d.F.h. !

Veronika Deutsch
6 Jahre her

Hier eine Gegendarstellung die auch ihre Berechtigung hat gezeigt und kommentiert zu werden.

https://youtu.be/vpcreQzNyHc
Danke Herr Paetow , für die richtigen Worte in der Überschrift ihrer Backbox.
Gruß