Blackbox KW 36 – Achtung, es droht Wähler-Burnout

Ohne Trillerpfeifen wäre Merkel beim Wahlkampf wohl schon eingeschlafen. Die SPD arbeitet mit vereinten Kräften an ihrem Projekt 18. Wenigstens Erdogan hat seinen Humor nicht verloren ...

Als erster und zugleich letzter Höhepunkt des Wahlkampfs ging das „TV-Duell“ in die Berichterstattungen ein. Politische Beobachter hinter den Kulissen der Veranstaltung vertrieben sich mit dem beliebten Martin-Schulz-Bullshit-Bingo die bleierne Sende-Zeit. Immer wenn 100%-Schulz „Gerechtigkeit“ sagte, kippten sie einen Jägermeister.

♦ Womöglich aufgrund einiger Fehler in der Befehlskette kamen schließlich sogar die ausgewiesenen Nebelgranaten und Rohrkrepierer der Parteien zum Kampfeinsatz. Die unfassbare Ursula, unter deren Leitung man bei der friedlichsten Armee der Welt von Meuterei lesen musste, und Heiko, der UJuDaZ (Unfähigster Justizdarsteller aller Zeiten), vergraulten bei Illner zahllose Wähler. Nach den anstrengenden Zumutungen der letzten Wochen zahlen die ersten Krankenkassen schon für Wähler-Burnout.

♦ Auf der Tour durch Städte, die schon länger hier stehen, musste Kanzlerin Merkel lernen, dass nicht nur in Finsterwald die Stimmung recht düster werden kann. Gut, dass wenigstens auf die Hofberichterstatter Verlass ist: „‘Merkel gut, Merkel gut‘, ruft ein junger Mann aus Syrien. Drei Jungen neben ihm halten Merkel-Plakate hoch. Auch sie kommen aus Syrien, Fragen auf Deutsch verstehen sie nicht. Aber ‘Merkel gut!‘“ menschelt Bild. Hier sind Germanisten gefragt: Ist das noch Bild, oder ist das schon Satire? In Bayern findet der Straßenwahlkampf im Bierzelt statt. Über einen Auftritt von Wiedergänger Karl-Theodor von G. schreibt Focus ergriffen, dem Baron „fliegen die Herzen zu“, und „Groß und Klein machen langersehnte Fotos“. War das ein Advertorial, bezahlt von Heißluft-Horst?

♦ Außerhalb des Showprogramms im Zirkus Banane gilt, was einst der serbische Philosoph Dragoslav Stepanović feststellte: Lebbe geht weider. Wenn auch ein klein wenig anders als bisher. So warnt die Polizei in Leipzig vor allem Frauen davor, sinn- und ziellos durch Parks zu laufen. Wer von dem Unsinn nicht lassen kann, solle „besser zu zweit joggen. Beim Überholen sollten Jogger immer einen Blick zurück werfen, um sicherzustellen, dass man nicht von hinten angegriffen wird.“ Der SPD-Bürgermeister rät, am Besten erst dann zu joggen, wenn (wie im SPD-Wahlprogramm versprochen) hinter jedem Baum ein Polizist steht.

♦ Manuela Schwesig, SPD-Ministerpräsidentin, schickt ihr Kind auf eine Privatschule statt auf eine öffentliche. Begründung: Die Privatschule läge „300 Meter näher“ als das multikulturelle Inklusionsmodell. Hoffentlich musste sie sich für diese Ausrede nicht extra ummelden wie viele ihrer WählerInnen.

♦ Nun verfechten wir nicht allein aus ästhetischen Gründen ein Totalverschleierungsverbot außerhalb des eigenen Wohnbereichs, sondern auch aus ermittlungstechnischen. So wird derzeit in Berlin eine Nikab-Trägerin gesucht, die in einem Dessousgeschäft randalierte. Bei dem Gerangel erkannte die Verkäuferin bei dem verschleierten Wesen „Hals-Tätowierung, Nasenring und blonde Haare“. Nanu! Solche Gestaltungen finden sich doch eher in subventionierten Links-Biotopen Berlins.

♦ Medien aus Woelkis Kuckucksheim melden, der Bischof sei wütend, dass viel zu wenige Flüchtlinge mit Versorgungsstempel kommen. Das ist legitim, der scheinheilige Mann vertritt schließlich Geschäftsinteressen seiner Firma. Aber warum, um Himmels Willen, steht Woelki in der Schwimmweste da? Zu viel Weihrauch geschnuppert? Oder haben sich die Messdiener einen Scherz erlaubt?

♦ Bevor die grünen FrömmlerInnen jetzt über Joseph Fischer (Deutschlands erster Außenminister ohne irgendeine Art von Ausbildung) schimpfen, weil der mehr Geld für Rüstung fordert – erst mal abwarten, wo ihr „danach“ eure Millionen verdient. Und was die Albrights dieser Welt dann von euch dann für Forderungen erwarten …

♦ Natürlich fühlen sich zahllose „Männer“ in Germany wohl. Als Migrationsgrund nicht unterschätzt werden darf aber das gänzliche Fehlen dessen, was im Herkunftsland unter „Justiz“ verstanden wird. Drei Beispiele:

– Ein wegen Vergewaltigung und Mord an einer 19-Jährigen in Freiburg angeklagter Afghane wird derzeit vor Gericht mit herzerweichender Fürsorge behandelt. Wenn er sich müde fühlt, wird abgebrochen, weil, so Richterin Schenk, „Wenn er müde ist, dann ist das so.“ Auch Fragen zu einer ähnlichen Tat, für die der Angeklagte bereits in Griechenland verurteilt wurde, werden nicht zugelassen. Die verständnisvolle Frau ist übrigens Jugendrichterin, obwohl der Angeklagte selber zugab, deutlich älter zu sein.

– Freiburg ist überall. Zum Beispiel im Homeland NRW. Bei einem 18-jährigen Türken, der wohl einen 40-jährigen Familienvater totgeschlagen hat, sieht das Gericht keine Haftgründe, weil der mutmaßliche Mörder bei seiner Mama wohnt.

– Aber: Der als falscher Syrer berühmt gewordene Franco A. sitzt immer noch. Zwar konnten ihm die Eliteermittler bislang nichts nachweisen, was die Haft rechtfertigen würde, dafür hat man aber gleich einen neuen Begriff für ihn erfunden: das läuft bei der Justiz unter „Edukationsfall“.

♦ Wenigstens Erdogan hat in diesen Zeiten noch Sinn für Humor. Jetzt hat er eine Reisewarnung für Deutschland aussprechen lassen. Mal sehen, ob sich jemand daran hält …

♦ Black Humor zeigt Hillary. Wie ein Boxer nach dem K.O. fragte sie sich „What happened“? Und schrieb ein gleichnamiges Buch. Schuld an ihrem Desaster waren Sanders, Berater, Putin, Trump, die Clinton-Stiftung, Bill, das Wetter, Amerika, das Fernsehen, schlechtes Essen… (Martin, fang schon mal an zu schreiben, so kannst du mit deiner Niederlage wenigstens noch ein paar Euro verdienen.)

Bevor wir ihn ganz vergessen, hier der

„Heiko der Woche“ (diesmal Deleto Ergo Sum)

Ich lösche, also bin ich, lautet das neue Motto der Hilfsarbeiter vom Zuckerberg. Ja, Facebook, wer vor den Wahlen unliebsame Kommentare verschwinden und kritische Stimmen verstummen lässt, kann sich unseren kleinen Heiko sofort in die Vitrine stellen!

Neu: Der Richter der Woche (geht doch!)

Dr. Sprißler, der GEZ-Richter-Rebell am Landgericht Tübingen, schaltet das EuGH wegen der TV-Zwangsabgaben ein. So will er in Luxembourg prüfen lassen, ob es rechtens ist, dass die GEZ behördliche Bescheide selbst ausstellen und direkt vollstrecken darf. Besonders gespannt erwarten wir die Antwort auf die Frage, warum „ein EU-Bürger knapp diesseits der deutschen Staatsgrenzen den Rundfunkbeitrag bezahlen muss, einer knapp jenseits aber nicht.“

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Kommentare ( 41 )

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Bernd Schreller
6 Jahre her

Allein der Mord an der Frau vor ein paar Tagen im Zentrum Berlins, nicht in irgendeiner abgelegenen Ecke im Tiergarten oder in einem Randbezirk der Stadt, sagt alles über den Zustand, in dem sich Deutschland befindet. Zentraler als dort geht s in Berlin kaum noch. Wenn ich mich recht entsinne, existiert im nördlichen Teil des Bahnhofsgebäudes, d.h. 50 m vom wahrscheinlichen Tatort entfernt, eine Polizeistation. Die Leiche der Frau wurde 2 Tage lang nicht gefunden, obwohl die Freundinnen, die sich gut 100 m vom wahrscheinlichen Tatort entfernt kurz vor der Tat von dem Opfer verabschiedeten, sagten, dass diese vorhatte, zum… Mehr

Wolfgang Richter
6 Jahre her

Und wer hats aufgeklärt? Nicht die Schweizer, sondern die Welt und offenbar mittels der Chefredakteurin, die merkwürdigerweise seit 7 Jahren die Ehefrau eines gewissen Herrn Lindner, Christian, zu sein scheint, der offenbar darum kämpft, daß er im Bundestag die Farbe Blau nicht mit einer vom Wähler höher eingestuften Konkurrenz teilen muß. Sicher alles nur ein blöder Zufall, so kurz vor der Wahl, nachdem die Mail, ob zutreffend oder nicht, ca. 4 Jahre seelig irgendwo im Daten-Nirwana für sich hin schlummerte.

Till Eulenspiegel
6 Jahre her

Herr Lindner im facebook-Kommentar vom 13. März 2015: „Von Grünen bis AfD begrüßen heute alle das Karlsruher Urteil zur Aufhebung des Kopftuchverbots in Schulen. Manche vielleicht auch nur, weil sie mehr Kruzifixe in staatlichen Schulen aufhängen wollen. Ich persönlich bin sehr reserviert. Der Staat muss weltanschaulich neutral bleiben. Und deshalb sollten seine Amtsträger im Dienst besonders zurückhaltend hinsichtlich ihrer persönlichen Bekenntnisse sein. CL“ Der Kommentar enthält eine glatte Lüge! Die AfD hat das Urteil nicht begrüßt sondern kritisiert, weil sie sich schon seit jeher ganz energisch gegen das Tragen des islamischen Kopftuchs in der Öffentlichkeit ausgesprochen hat, ganz besonders bei… Mehr

banana republic
6 Jahre her

Ich wünsche mir weitaus mehr als 10% für die einzige echte Oppositionspartei. Rutscht die SPD dann noch unter 20% und die Grünen unter 5%, bin ich glücklich. Ihnen wünsche ich viel Erfolg und Stehvermögen um den Anfeindungen der sog. „aufrechten Demokraten“ standzuhalten. Es gibt aber auch Hoffnung. Seit nun mehr fast zwei Wochen habe ich die AfD-Plakate im Blick, die ich auf dem Weg zur Arbeit sehe. Kaum zu glauben, aber sie hängen alle noch. Zudem stelle ich vereinzelt (!) eine relativ sachliche Bereichterstattung in den gängigen Medien fest. Das Eis scheint stellenweise zu schmelzen. Liegt es daran das es… Mehr

FFdabei
6 Jahre her
Antworten an  banana republic

Sachliche Berichterstattung?
Lächerlich. Hier in Ostwestfalen ist die Grüne nur noch ein Schmierblatt, der Raute lobhudelnd. Lesen Sie.
http://m.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Kreis-Paderborn
Gestern im schönen Paderborner Land. Hier auf dem Dorf ist Welt noch in Ordnung und wenn ich ehrlich zu mir selber bin, hier scheint es noch nach heiler Welt.
Aber Frau Kanzlerin hat ja gestern treffend bemerkt, der ländliche Raum sollte auch schnelles Internet bekommen. Warum nur? Nicht das der eine oder andere “Hinterwäldler“ auf andere Gedanken kommt.

Cornelius Angermann
6 Jahre her

Merkel: „Der Islam gehört zu Deutschland!“, das heißt ins Hochdeutsch übersetzt „Die Unterwerfung gehört zu Deutschland“, denn die korrekte Übersetzung des Wortes Islam ist nicht „Frieden“, sondern „UNTERWERFUNG“! Wissen Sie, warum Wulff als BuPrä abgesägt wurde, übrigens maßgeblich mithilfe der Springerpresse, deren Eigentümerin Friede Springer eine enge Busenfreundin von Merkel ist? Weil er mit seinem „Der Islam gehört zu Deutschland!“ die Katze zu früh aus dem Sack gelassen und damit Merkel die linke Tour vermasselt hat. Ein weiterer Fall, was die Schwarze Witwe selbst mit ihren Getreuen macht, wenn die sich Fehler erlauben! Merkel tritt dabei nie in Erscheinung, als… Mehr

Cornelius Angermann
6 Jahre her

Umwoelk(i)test Denken eben. Wir wünschen ihm viel Glück in seiner neuen Heimat Afrika!

Cornelius Angermann
6 Jahre her

Zitat: „Hier sind Germanisten gefragt: Ist das noch Bild, oder ist das schon Satire?“

Es stellt sich doch eher die Frage: Ist das noch Bild oder kann das weg?

Rolf
6 Jahre her

Was unterstellen Sie da? Im Gegensatz zur Türkei ( beispielsweise) haben wir in Deutschland eine völlig unabhängige Gerichtsbarkeit!

Das Gleiche gilt für die unabhängige Presse, allen voran ARD und ZDF!

Wolfgang Richter
6 Jahre her
Antworten an  Rolf

Na klar doch. Und wie Frau AM bekundete, herrscht hier Meinungsfreiheit, und Journalisten werden nicht eingesperrt. Daß aber gelegentlich schon mal einer Ärger mit der Justiz hatte, weil er Unliebsames berichtete, z. B. mit den Namen Ulfkotte, oder auch jüngst einer verurteilt wurde, weil er in einer geschichtlich begründeten Recherche zur Verbindung NS-Regime – Islam ein histor. Foto veröffentlichte, auf dem erhobene rechte Arme zu sehen waren, wobei ich die Gesamtarbeit nicht kenne u. somit nicht beurteilen kann, ob irgendwo zusätzlich rechtlich Bedenkliches geschrieben wurde.

Rolf
6 Jahre her

…die sind für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden.
…ausserdem erhielten sie eine kleine Zuwendung, um sich in ihrer Heimat für einige Monate zu erhohlen.

SATIRE!?

Sabine W.
6 Jahre her

Bitte achten Sie auch darauf, wer an einem S-, U- oder DB-Bahnsteig hinter Ihnen steht, oder auch auf einer Treppe.
Auch das kann mittlerweile derbe schiefgehen.