Blackbox KW 33 – Die oberen Zehntausend

Feine Gesellschaft: Jens Spahn kauft Villa mit Tresorraum, Graf Schattenburg ist wieder mal Doktor. Erdolf hat Ärger daheim und warum interessiert sich kein Schwein für Olaf Scholz? Gemein!

Allein in der letzten Woche verzeichnete sein kleines Heldenbüchlein folgende Eintragungen: Despot in Weißrussland so gut wie gestürzt, Aggression des türkischen Eroberers im Mittelmeer gestoppt, Millionenscheck im Libanon überreicht, Frieden zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten eingefädelt und die Freiheit in Hongkong geschützt – aber was hat es ihm gebracht? Mediales Schulterklopfen? Ein zartes Tätscheln der Glatze am Hinterkopf durch die Große Kanzlerin? Nichts! Wahrscheinlich wissen manche Leser nicht einmal, wem hier die Lorbeeren zum Kranz geflochten werden. Denn es gibt nichts Gutes, außer berichten tut es Glotze oder Bild.

Aber erst nachdem Heiko Maas Mallorca mit einem Bannfluch belegt hatte, erhielt er die Aufmerksamkeit, die doch jedem Bewohner in Merkels Haus der Stars zusteht. Am lautesten bejubelte der von Visionen geplagte Lauterbach – er sieht täglich Flugzeuge mit Flüchtlingen … Quatsch … mit Corona-Toten in Deutschland landen – die Reisewarnung seines kleinen Parteifreundes. Die Presse lobte die Entscheidung, denn „in Spanien zeigt sich ein sehr dynamisches Ausbruchsgeschehen“ und legte knallhart die Zahlen auf den Tisch: 58 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner, auf Malle sogar 77, obwohl das Roland Koch Institut nur 50 erlaubt. Und nach dem ersten Presse-Übertreibungsgesetz sind Infizierte schließlich fast schon Erkrankte und damit demnächst Verstorbene. O je, oje, ojemine! 

(Übrigens: Reiserücktrittsversicherer erstatten wegen Heiko-Warnungen keinen Cent.)

♦ Sollten Sie wegen Corona erwägen, aufgrund der besonders guten Zukunftsaussichten auf Bestatter umzuschulen – lassen Sie das! Die Branche beantragt bereits Kurzarbeitergeld. Warum? Mal den Lauterbach fragen …

♦ Genug der schaurigen Geschichten! So viel Schönes und Gutes gibt es zu berichten!

Gesundheitsminister Jens Spahn und sein Gatte haben endlich eine passende Villa in Berlin gefunden. Mit 300 qm etwas klein vielleicht, dafür war  sie nicht zu teuer. Damit bewahrheitet sich wieder einmal, was der Jensemann schon 2018 sagte, nämlich „dass unser Sozialsystem tatsächlich für jeden ein Dach über dem Kopf vorsieht“.

Aber wozu braucht das Paar einen eigenen Tresorraum?
Wirecard (Jens war mal Fin-Tech Beauftragter im Bundesfinanzministerium unter Schäuble) ist doch abgestürzt.

♦ Lange haben wir die Ortsvereine der Spezialdemokratischen Partei nicht mehr so fröhlich gesehen und gehört. „Die grauen Nebel hat das Licht durchdrungen“, brummen die übriggebliebenen Alten und auch ein paar Jusos summen mit: „Die düsteren Tage sind dahin.“ Warum? Olaf Scholz darf Kanzler werden, haben die knallrote Saskia und der schläfrige Norbert jetzt erlaubt. 

♦ Da schalten wir mal sofort um zu RTL. Der Bertelsmann-Sender hat in seinem „Trendbarometer“ sofort zwei Scholz-Prozentpunkte für die SPD dazugelegt, damit wären sie nun bei 16%. Und die Welt titelt passend: „Scholz-Nominierung beflügelt die SPD“. Gratulation.

♦ Lesern, deren Herz aus frühgeschichtlicher Verbundenheit immer noch für die alte SPD schlägt, bitten wir diesen Punkt im eigenen Interesse zu überspringen. Alle anderen werden Freude an der Liste der „wichtigsten Themen der Woche“ bei RTL haben. Platz eins die Zeugen Coronas, dann Explosionen im Libanon, die US-Präsidentschaft, schließlich die wirtschaftliche Lage. Der Kanzlerkandidat der SPD interessiert gerade mal 5% der Befragten. Besonders bitter: Olaf rangiert sogar noch hinter dem Wetter (9%), obwohl es doch so heiß ist, dass die Klimakinder schon ihre Tanzschühchen suchen. 

♦ Alle wieder da? Gut also. Natürlich wird Olaf Scholz niemals Kanzler, das weiß nicht nur Saskia Esken. Deshalb plant die S(ken)PD längst ihre Zukunft als Blockpartei in einer zukünftigen Grünen SED mit den grünlackierten und den Klarlack-Kommunisten.

♦ Erdolf, der Prächtige, Herr über Osmanien, seine Frau und das Gesinde, sind auch nicht frei von Kummer und Sorgen. Die Lira stürzt ab, nicht schlimm, hat er Dollars. Aber nun mucken zuhause die Weiber auf. Frauenrechte? Was redest Du? Hab ich auch keine Frauenrechte! Und dann noch dieser erste FC Köln! Seine schöne Kölner Ditib-Moschee auf dem Trikot dieser Loser?!? Rede ich lieber mit diesem Rümmünügge von FC Münchün, acht zu zwei gegen Barcelona! Da passt Ditib auf Trikot!

 ♦ Apropos München. Da, wo der Söder gegen das Corona södert. Peststationen an der Grenze für rückkehrende Urlauber – zack zack! So muss das gehen! Aber was machen diese Covidioten an der Grenze? Statt mit Laptop und Lederhose notieren die Pestschützer die Daten mit Bleistift auf Zettel! Nun warten Infizierte ewig auf die Ergebnisse und die Pest breitet sich aus. „Hummel!“, brüllt der Ministerpräsident und selbstinszenierte Kanzlerkandidat nach seiner Gesundheitsministerin Melanie Huml und wirft ihr ein Armutszeugnis vor die Füße. Alles muss er selber machen. Nix läuft ohne ihn. Ist schon wie bei Merkel.

♦ Immerhin gibt es sie noch, die feine Gesellschaft. Karl Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg hat in Southampton an der Südküste Englands einen Professor aus Bayern gefunden, der ihn als Doktorvater begleitete, und nun ist der Freiherr Doktor der Philosophie. Nicht, dass die Fühlosophen jetzt erschrecken, Graf Schattenburgs Rückkehr aus dem akademischen Zwielicht bedeutet keine Konkurrenz. Er braucht den Titel nur für seine Visitenkarte. Wie Franziska Giffey.

♦ Deshalb hier ein „Pfui!“ an die AfD! Müsst ihr denn ausgerechnet jetzt aufs Tapet bringen, dass es eine Rüge als Strafe für wissenschaftlich unsauberes Arbeiten und Zitieren gar nicht gibt? Soll die zukünftige Regierende Bürgermeisterin von Kalkutta an der Spree etwa ohne Doktortitel die Regierung der sozialistischen Konzentration führen? Da nimmt sie doch keiner mehr ernst!

♦ Ja, Michael Müller ist längst nur noch der Resignierende Bürgermeister von Berlin. Und wie die zwei anderen Taugenichtse der Berliner SPD, Kevin Kühnert und Sawsan Chebli, will er sich schnell noch in den kommenden Bundestag retten.

♦ Nachtrag zur feinen Gesellschaft. Auch Olé von Beust, CDU-Hamburg, antichambrierte wie Graf Schattenburg für die Ganovenfirma Wirecard. Sieht langsam nach Ehrenwerter Gesellschaft aus, nur ohne Sizilianer.

♦ Nein, nein, nichts zu Macheten, Messern und Schaufeln, mit denen das tägliche Zusammenleben ausgehandelt wird. Nichts zum VW-Manager, der tot im ausgebrannten Auto gefunden wurde. Wir schreiben hier schließlich keinen Wildwest-Roman. Auch an der Neiddebatte über die horrenden Gehälter bei ARD und ZDF beteiligen wir uns nicht – die Herrschaften waren für die Regierenden schließlich nie wichtiger als heute. Und wie Kamala Harris als Schwarze durchgeht, obwohl der Vater ein Mulatte und die Mutter eine Inderin ist, das sollen gefälligst die Amis klären. Wie schnell wird man da zum Rassisten! 

♦ Dass aber ausgerechnet ein Betriebsrat (ver.di?) verlangt, dass Vorgesetzte mit ihm oder mit Beschäftigten ausschließlich in deutscher Sprache sprechen sollen, entbehrt nicht einer gewissen Komik und gehört hierher – schließlich gehören die linken Gewerkschaften doch zu den größten Kämpfern für Multikulti. Müssen sie halt auch Englisch lernen.

♦ Achtung! Am Ende eine wichtige Durchsage an alle Autofahrer mit einem Kennzeichen „Stadt – FG – Nummer“. Bitte sofort die Kennzeichen abschrauben. Anitfa-NGO-Dechiffrierer*innen haben „FG“ als Geheimcode für „Führers Geburtstag“ identifiziert! Dem Auto droht Antifa-Geburtstagsfeuerwerk …


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Kommentare ( 45 )

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RA.Dobke
3 Jahre her

Es ist immer wieder Schön sich mit Abstand alte Nachrichten und Vorgänge anzuschauen, auch wenn, wie dieser, nur ca. 1 Monat alt ! Wenn es nicht alles so traurig wäre, dann könnte ich mich echt amüsieren. Schön der Artikel, einfach nur schön (meine Meinung)!

Karl Heinz Muttersohn
3 Jahre her

Glückwunsch zur neuen Hütte, Herr Spahn und Gemahl. Bei 300 Quadratmetern lassen sich doch sicher auch ein Duzend Flüchtlinge unterbringen. Diese unsäglichen Neidhammel da draussen waren halt zu blöd um Politiker zu werden und stehen immer noch am Bankschalter….

Manfred_Hbg
3 Jahre her

Na klar, die FAZ! Ähm, wie heißt es doch noch: Traue keiner Statistik die „Du“,nicht selber gefälscht hast“

Silverager
3 Jahre her

Chapeau Herr Paetow !!!
Die wöchentlichen Narreteien, die Sie zusammensuchen, werden immer grotesker. Bei vielen muss man wirklich lachen, aber bei manchen bleibt einem das Lachen im Halse stecken.
Aber eine tolle Arbeit.

lube
3 Jahre her

FG. Führers Geburtstag
SG: Sonntag gerettet weil selten so gelacht

friedrich - wilhelm
3 Jahre her

……zu k. harris, der nominierten vizepräsidentin von biden, möchte ich nur bemerken, deaß sie als generalstaatsanwältin kaliforniens einen lausigen, strafbewehrten job macht!
ich möchte mir nicht ausmalen, wie es sein wird, sollte sie tatsächlich ihren posten antreten müssen! f ür die usa sehe ich dann schwarz! dann ziehe ich eben mit den meinen weiter zu den inseln vor dem wind! bei euch in germany wird sie sicher in den höchsten tönen gelobt!

all the best aus jasper/can.

H. Priess
3 Jahre her

Wegen Corona schreibe ich nix, das ist die Egospielwiese von Lauterbach, der König der Egomanen. Herr und Frau Spahn haben sich ein neues Zuhause zugelegt aber mit Tresorraum? Ist nicht eher ein Panikraum gemeint? Das könnte den Preis erklären. Wenn Scholz Kanzler wird verspreche ich, ich fahre zum Bundestag und nagle einen Pudding unter die Inschrift: Dem deutschen Volke! Der Herr vom Betriebsrat hat sich nur vertan, er glaubte eine Fremdsprache zu hören wobei nur korrekt Durchgegendert gesprochen wurde. Also nix englisch lernen sondern ab zu einem Gendersprachkurs bei den durchgegenderten Kampffeministinnen. Achso, die Harris, die im Fall der Wahl… Mehr

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  H. Priess

Der „Komiker“ hat damit Recht, dass es auch dort bis hoch zur NYT eher fake news zu lesen gibt und sowohl die schreibende als auch die sendende „Zunft“ der unseren hier in nichts nachsteht.
Wären die tatsächlich noch in „Zünften“ organisiert, käme es vielleicht, wie für die Jünger Gutenbergs, bei Fehlverhalten zum „Gautschen“, was ich mir inzwischen tatsächlich so vorstelle, dass da so manchem wegen Luftleere des Hirns tatsächlich schwarz vor Augen wird und er sich deshalb überlegte, wie er weiter vorginge, um solches ein 2. Mal zu vermeiden.

D. Ilbert
3 Jahre her

Für das „FG“ im Autokennzeichen müssen Sie keine ungenannte NGO bemühen, Herr Paetow. Das österreichische Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie hat per Erlaß seine Landeshauptmänner (gibt es da keine Landeshauptfrauen?) am 23.7. 2 0 1 5 angewiesen, keine Autokennzeichen mit der Buchstabenkombination „FG“ (neben sehr, sehr vielen anderen) zu erteilen. Mit Hinweis auf die „rechte Szene“ und deren Interpretation als „Führers Geburtstag.

Bei einer (N)GO würde ich das ja noch als Spinnerei durchgehen lassen. Der Wahnsinn ist aber schon viel weiter fortgeschritten, als wir uns vorstellen können.

spindoctor
3 Jahre her

Danke Herr Paetow für die wiedermal treffende Satire zum Wochenende.
Kleiner Fingerzeig von mir – kennen Sie eigentlich das KFZ-Kennzeichen von Ahaus? Da noch die Doppel-8 als Zahl drauf – das hat „Wumms“.

AnSi
3 Jahre her
Antworten an  spindoctor

Ja, hier fahren sie in Massen damit herum. Aber das Münsterland ist so fest verschlafen, die schnallen sowieso nix 😉

tube
3 Jahre her

wenn sich die neue Farbenlehre aus USA durchsetzt, und z.B. Markus Söder einen verschollenen Onkel aus Portugal oder Bulgarien ausfindig machen könnte, dann hätte Deutschland vielleicht schon nächstes Jahr den ersten schwarzen Bundeskanzler der Geschichte.