Blackbox KW 27 – Die Woche der Amazonen

Bei den Griechen galten die Amazonen als Legende, wir wissen es besser. Ursula, die Unfassbare, soll Brüssel übernehmen, Über-Greta Carola beherrscht die Meere, und wer braucht die Antifa, wenn er Carolin Schreck hat?

Nachdem Ursula von der Leyen die Bundeswehr bezüglich der Kampf- und Waffenstärke in etwa auf das Niveau eines niedersächsischen Schützenvereins abgerüstet, dafür deren Kompetenzen im Bereich der Kinderpflege deutlich ausgebaut hatte, war nach allen Regeln politischer Logik klar, dass der nächste Karriereschritt anstand.

Nun wird nur noch gerätselt, wem die Idee zuerst gekommen ist, Ursel das Kommando über die EU-Kommission zu übertragen. Ihrer ziemlich besten Freundin Merkel (taz bis FAZ) oder Emmanuel Macron? Welchen Vorteil Merkel von der dickköpfigen und eigensinnigen Uschi in Brüssel, fernab von ihrer Kontrolle, haben sollte, erschließt sich auch nach längerem Nachdenken nicht. Macron hingegen konnte durch die Ablenkung ohne Gegenwehr seine Kandidatin Christine Lagarde an der EZB-Kasse platzieren.

Ausgerechnet die, die Deutschlands Freiheit irgendwo am Hindukusch verorten, eine deutsche Kultur nur noch als gähnende Leere wahrnehmen und deutsche Interessen mit europäischen gleichsetzen, veräppeln ihre Leser und Zwangsgebührenzahler nun mit dem Argument, wie großartig es sei, dass zum ersten Mal ein Deutscher (m/w/d) Kommissionspräsident werden könne. Außerdem wird gemeldet, dass Wladimir schon ganz nervös sei wegen der unbesiegbaren Ursula. Und wir lesen, Orban, der Ursels Kandidatur unterstützte, um Weber (und Timmermans) eins auszuwischen, „könnte sich verzockt haben“. Röschen als Schreckgespenst der Bösen – so schnell wird umetikettiert.

♦ SPD-Hinterbänkler Siggi Gabriel ruft „Betrug“, von seinem fernen SPD-Abstellgleis pöbelt Ralf Stegner über die Leyen-Kandidatur, weil die auf keinem Plakat zur Wahl stand. Ach Gottchen, lupenreine Demokraten sind Kummer gewohnt. Aber das Getucke muss pro forma erwähnt werden, auch wenn es de facto keinerlei Bedeutung hat. Die Sozialdemokraten kommen im EU-Parlament auf ganze 20,5%, die deutschen Genossen blamierten sich mit gerade mal 15,5%.

♦ Übrigens war auch die neue Justizministerin Christine Lambrecht, SPD, die gerade deutsche Häuslebauer mit ihren Enteignungsphantasien verängstigt, auf keinem Wahlplakat zu sehen.

♦ In der Greta-freien Zeit (Schulferien!) schien jene Kraft, die stets das Gute will, ganz gleich, was sie schafft, ein wenig zu erlahmen – bis Carola kam! Es dürfte wohl kaum jemanden überraschen, dass aus dem Lande Nietzsches nicht bloß eine Greta in den Medienhimmel emporsteigt, sondern eine Über-Greta. Eine Frau, die mindestens „Salvini herausfordert“ („Spiegel“) und Horst ganz nebenbei erledigt. Mit einem flotten Bumms schob die Rackete Carola die italienische Küstenwache beiseite und landete ein paar Dutzend „Flüchtlinge“ auf Lampedusa an, die schließlich für ihre Überfahrt horrende Schlepper-Preise gezahlt hatten.

♦ Der katholische Horst, der noch in der Schule gelernt hatte, dass die weltliche Macht gelegentlich der geistlichen zu folgen hat, machte sich sofort auf den Weg zu seinem Canossa und versprach, die nächsten „Flüchtlingsschiffe“ persönlich in Empfang zu nehmen.

♦ Frei nach Wilhelm Zwo gilt für große Teile der Presse immer noch der Satz des Kaisers: Ich kenne keine Irgendwas mehr, ich kenne nur noch Deutsche. So empörte sich „Bild“ über die Deutschen „Serhat K., Azad K., Yakub und Baran D.“, die auf Mallorca ein 18-jähriges Mädchen vergewaltigt haben sollen. Warum aber schreibt „Bild“ dann von „Araber-Clans in Essen“? Einen deutschen Pass haben die auch längst. Und darf man CDU-Parteitage noch Jubelperser-Veranstaltungen nennen?

♦ Nach einem grausamen Raubmord an einer 83-Jährigen in Cottbus wurde der mutmaßliche Täter, ein 17-jähriger Syrer, trotz eines „nach wie vor bestehenden dringenden Tatverdachts“ freigelassen, nachdem sein Verteidiger das Gericht so lange mit Anträgen lahmgelegt hatte, dass er den vermeintlichen Folter-Mörder am Ende wegen „unverhältnismäßig langer Untersuchungshaft“ freibekam. Das glaubt dem Syrer in Syrien kein Mensch.

♦ Wenn‘s mal wieder schnell gehen muss, sollten Angeklagte nach Berlin ausweichen. „Nach nur sechs Wochen wurde ein S-Bahn-Messerstecher nun verurteilt“, jubelte die „BZ“. Hussein rammte einem Fahrgast das Messer ins Bein, den Arm und die Hand, und weil der Täter keine Reue zeigte und außerdem schon 20 Jahre alt war, verurteilte ihn der gnadenlose Richter zu sechs Monaten Jugendstrafe auf Bewährung. Das ist Humor, Berliner Art.

♦ Zwar gilt besonders bei den Grünen der Satz „An deutschen Spesen soll die Welt genesen“, aber das heißt noch lange nicht, dass die eigenen Leute vernachlässigt werden. So erstattet Baden-Württemberg dem Büroleiter von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Brüssel die Gebühren für eine Eliteschule in Höhe von 107.000 Euro für drei Kinder. Eine deutsche Schule in Brüssel würde lediglich 31.000 Euro kosten. ‘Deutsche Schule?‘ wird der Büroleiter zu Recht sagen, ‘da lernt man doch nix. Und Klima können die Kinder schon‘.

♦ Ausgerechnet im heißesten Sommer seit gefühlt 2000 Jahren, und obwohl die Solaranlagen schwitzten und unsere Riesenwindmühlen die Vögel im Akkord schredderten, hätte es fast einen Blackout gegeben (Netzagentur sagt: nein), weil doppelt so viel Strom nötig gewesen wäre, wie geliefert werden konnte. Aber alles geklärt: Atom- und Kohlestrom aus dem Ausland bezogen, Unternehmen schalteten gegen Bezahlung ihre Anlagen ab, und die Kosten für die Notmaßnahmen übernimmt wie immer gerne der Steuer- und Stromzahler. Entweder kommt bald die Rezession, da brauchen wir nicht mehr so viel Energie, oder es hilft nur noch ein Stoßgebet an die Heilige Annalena der Stromnetze.

♦ Auch für Erdolf, den Einmaligen, gelten die ökonomischen Gesetze. Wenn die Zinsen sinken, rauscht das billige Geld durch die klammen Kassen, das lernt er täglich bei der EU. Nur sein Notenbankchef, der sture Hammel, wollte die Zinsen sogar erhöhen. Aber Erdolf, der Prächtige, weiß schließlich, wie man einem Hammel Beine macht …

♦ Apropos Hammel. Im Januar wurde überraschend ein gewisser Müller als sächsischer Landeswahlleiter wegen „mangelnder Sachkenntnis“ zurückgetreten und durch Carolin Schreck ersetzt. Die sei „vom Fach“, lobte die Ortspresse. Und in der Tat, die Carolin vom Kleingedruckten reduzierte die Liste der AfD-Landtagskandidaten „wegen Formfehler“ mal eben von 61 auf 18. So geht Demokratie in der Neuen Deutschen Demokratischen Republik! Da können die Sachsen im September wählen, was sie wollen. Wer braucht da noch Antifa und Grönemeyer?

Nachdem am vergangenen Wochenende das Düsseldorfer Rheinbad zweimal geräumt, und eine türkische Familie von fast einer ganzen Hundertschaft der Polizei vor mehreren hundert Randalierern mit „nach Zeugenangaben nordafrikanischen Wurzeln“ („Hurriyet“) geschützt werden musste, soll das Rheinbad sofort von einem privaten Sicherheitsdienst „mit vier Mann“ geschützt werden. Vier gegen 400, das können nur Tarzan, Superman, Laschet und Aquaman sein. Vielleicht sehen Sie den Erfolg heute Abend bei Cläuschen Kleber?


Lesen Sie Stephan Paetow auch auf spaet-nachrichten.de

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Kommentare ( 48 )

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Luisa Nemeth
4 Jahre her

Wunderbar! Ich gehe vom 5-Jahresplan aus und mit diesem wird die Unverzichtbare die EU regieren. Straßburg will keine verrosteten Flinten, sondern unsere letzte Knete, die Monsieur, der Schöne, ihr möglicherweise „als letzte Morgengabe“ abluxt, um eine EU-Armee zu installieren. Während Lagarde die maroden Franzbanken saniert. Ist aber nur meine spinnerte Meinung. Wir alle werden nicht gefragt.

RedSam
4 Jahre her

Die linke Kampflesbe Megan Rapinoe haben Sie in der Aufzählung noch vergessen her Paetow… Die hat ja die letzte Tage, gefeiert von der deutschen Relotius-Presse, vorbildlich gegen den US-Präsidenten gehetzt…

Wolfgang Richter
4 Jahre her

Wäre kein Problem, wenn man den aufgezeigten Irrsinn und seine Akteure nicht mit seinen Steuern und Abgaben gezwungenermaßen wirtschaftlich am Leben halten würde / müßte.

Andreas aus E.
4 Jahre her

„Ausgerechnet im heißesten Sommer seit gefühlt 2000 Jahren“ Laut Himmelsscheibe von Nebra wohl seit schon mindesten 5 Mio. Jahren. Das meinte ein Urmensch im Gespräch mit einem Dinosaurier. Nur dieses Jahr nicht – hier bei uns ist vom Klimasommer nur wenig zu spüren, aber das liegt wohl an den Wolken, die in Wahrheit Kraftwerksdämpfe sind (Atomdünste!) und die C02-Sonne verdunkeln. Kann man nicht – vielleicht angetrieben mit Macrons Atomstrom – die Vogelschredder anders herum drehen lassen und die Wolken wegpusten? Der Juli jedenfalls zeigt sich hier bislang überaus unsolidarisch mit FFF. Man sollte ihn aus dem Kalender besser wegstreichen und… Mehr

schukow
4 Jahre her

Ich fange an Peter Scholl-Latour zu beneiden. Er hat manches kommen sehen und daran gelitten. Den rapiden Verfall aber muß er nicht mehr mit ansehen..

Hoffnungslos
4 Jahre her

Ach, Herr Paetow, Sie sind einmalig! Wenn das alles nur nicht so traurig wäre.

Armin V.
4 Jahre her

In Sachsen wird die Mehrheit der AfD-Kandidaten ausgeschlossen, die zur Wahl gestanden haben. Formfehler!

In Brüssel wird eine Frau nominiert, die nicht zur Wahl stand. Kein Formfehler!

Warum wohl wurde in Sachsen der Wahlleiter ausgetauscht? Wie werden die Wahlen beim Auszählen manipuliert? Warum haben wir immer noch ein total veraltertes Wahlverfahren wie im Mittelalter? Selbst Venezuela hat ein moderneres Wahlsystem als wir!

Von wem werden wir eigentlich „wirklich“ regiert? Von unseren Politik-Clowns jedenfalls nicht!

Macht es eigentlich noch Sinn zur Wahl zu gehen?

Ein Mensch
4 Jahre her
Antworten an  Armin V.

Zur Wahl gehen macht nur noch Sinn wenn man die Auszählung auch noch mitmacht. Jedenfalls wenn man AfD wählt.

Heinrich Niklaus
4 Jahre her

Herr Paetow, ich weiß gar nicht, was Sie wollen! „Serhat, Azad, Yakub und Baran“ sind doch inzwischen typisch deutsche Vornamen.

Das BILD aufgrund dieser Vornamen sofort auf „Deutsche“ Verdächtige schloss, ist doch nicht verwunderlich.

Adorfer
4 Jahre her

Sie sprechen mir aus der Seele. Doch es wird alles nichts mehr helfen. „Das Volk“ wollte und will es so. Es ist längst Viertel nach 12. Man darf gespannt sein, wie es wird, wenn es auch der dümmste Wähler am eigenen Leibe erfährt.

John Farson
4 Jahre her

Wir haben einen Punkt erreicht wo ich noch einmal mehr über die paetowschen Wochenrücklblick lachen kann.
Ich bin so wütend….

schwarzseher
4 Jahre her
Antworten an  John Farson

Auch ich finde den Zynismus von Herrn Paetow genial und habe mich bisher köstlich amüsiert. Allerdings bleibt mir wegen des nicht endenden und kaum noch zu überbietenden Irrsinns inzwischen das Lachen im Hals stecken und droht mich zu ersticken. Rettung sehe ich nur noch in einem baldigen und leider sehr schmerzhaften Crash.

Wolfgang Richter
4 Jahre her
Antworten an  schwarzseher

Wir leben schon seit längerem in einer Anstalt, etwas getarnt, weil das Dach fehlt.