Blackbox KW 15 – In trockenen Tüchern und geordneten Verhältnissen

Beachtliche Erfolge bei der Integration, Hoffnung für die SPD, und weil Blasphemie nicht mehr strafbar ist, übernehmen Träger kirchlicher Würden das gleich selber.

Endlich glaubt auch Berlins katholischer Bischof Heiner Koch, einen Zipfel des Zeitgeistes erwischt zu haben. Schon macht er sich Hoffnungen, auch die jungen Leute und die Zugedröhnten seines heruntergekommenen Sprengels ins leere Gotteshaus zu locken, indem er – teuflisch geschickt, wie er nun mal ist – Greta, puella dolorosa aus Schölefrö, in die Predigten einbaut. „Mich erinnern die Freitagsdemos ein wenig an die biblische Szene vom Einzug Jesu in Jerusalem“, so der Bruder in Christa (m/w/d), als sei er gerade wohlbehalten von einem LSD-Trip zurückgekehrt, von dem er nun allen erzählen muss. Sah er Greta auf einem Esel in die Stadt einreiten? Wen hat er im Halbdunkel beim Abendmahl mit dem Geldsäckchen in der Hand gesehen? Bischofsbruder Reinhard Marx? Leider sind weite Teile von Heiners Offenbarung nicht veröffentlicht.

♦ Nun ist es nicht an uns, das Ersetzen von Gottes Sohn durch ein pubertierendes Mädchen tiefenpsychologisch zu analysieren, weil wir in den Schriften des Doktor Freud nicht so versiert sind. Das ist wohl eher eine innerkirchliche Angelegenheit (bitte bis Ostern klären, Franziskus!). Aber es schmerzt uns dennoch ein wenig, dem Bischof Wasser in seinen starken Messwein kippen zu müssen. Denn die Friday-Kids haben offensichtlich immer weniger Lust, sich freitags auf Anordnung des Lehrkörpers die Beine in den Bauch stehen zu müssen, statt gemütlich auf der Schulbank zu dösen.

♦ Gott, sind wir froh, keine Kirchensteuer mehr zahlen zu müssen, denn ganz gleich welcher Kongregation wir andernfalls den Opferstock füllen müssten, wir kämen theologisch schon lange nicht mehr mit. Für die evangelisch-lutherische Kirche Schwedens etwa ist Jesus nicht Greta, sondern schlicht homosexuell. Und Josef, sein „Papa“, soll Transvestit gewesen sein. Wo immer die das nun wieder ausgegraben haben.

♦ Kein Wunder, dass auf die wichtigsten Fragen der Zeit wohl als allerletzte eine Pfarrerstochter eine Antwort finden dürfte. Wie soll das ohne gravierende Folgen bleiben, wenn einerseits viele in Deutschland ausgebildete Ärzte nach dem Studium so schnell wie möglich Richtung England, Norwegen, Schweiz oder die USA emigrieren, gleichzeitig Heerscharen von Unqualifizierten einreisen, fragte staunend die Neue Züricher Zeitung. Das klappt wohl nur mit den Mitteln der Statistik und einem blinden Staatsfunk.

♦ Nur weil ein Schwefelbruder der Wir-machen-nicht-mit-Partei eine freche Anfrage stellte, müssen wir aus dem Munde der Bundesregierung hören, dass immer weniger Zuwanderer die supertollen Sprachkurse bestehen, mit denen der Eingereiste in alltäglichen Situationen auszudrücken lernt, was er (ohne Messer) sagen möchte. Aber natürlich fehlt das tröstende Wort eines Ministeriumsprechers nicht, dass selbst die dürftigen Lern-Ergebnisse ein „beachtlicher Erfolg“ seien – mit Blick auf das Bildungsniveau vieler Kursteilnehmer.

♦ Jetzt sind wir ja gerade etwas knapp mit Wohnungen, aber die Grünen fordern in einem Grundsatzpapier trotzdem schnellstens „abschließbare Hygieneräume und Rückzugsräume für Frauen“, denn „Frauen brauchen geschützte Räume mehr denn je“. Also „Flüchtlingsfrauen“, weil „die kommen aus gewalttätigen Regionen“. Das sei übrigens „kein Luxus, sondern einfach umzusetzen“. Wie Energiewende und Fahrverbote.

♦ Da passt der Plan von Robert Habeck doch wie die Faust aufs Auge des autochthonen Integrationsunwilligen. Nach dem Wunsch von Habeck soll es in Deutschland nämlich schnell zu kleineren Umgestaltungen im Vermögensbereich kommen. So will der Grünen-Chef, beliebtester Politiker bei fast allen Damen, die beim Staatsfunk beschäftigt sind, die ein oder andere Immobilie verstaatlichen, weil grüne und rote Staatsbeamte diese eindeutig besser verwalten können als die Eigentümer. (In Berlin hatte der rote Senat zwar erst vor wenigen Jahren tausende Staatswohnungen verhökert, aber jeder macht mal Fehler.) Nun will Habeck, nachdem er „Ludwig Erhard, Konrad Adenauer und Theodor Heuss“ gelesen, aber nicht verstanden hat, zur Enteignung von Privatimmobilien schreiten, auch „wenn das Wort Enteignungen böse Konnotationen auslöst“. (Bestimmt nur bei Immobilienbesitzern, Robert!) Außerdem ist dem Robert zu Ohren gekommen, dass „viele alte Leute in zu großen Wohnungen leben“ würden, statt diese mit Flüchtlingen oder Parteigenossen zu tauschen. Aber sicherheitshalber will er vorher mehr Transparenz, „wem Wohnungen eigentlich gehören“. Nicht, dass da überproportional viele Grünen-Wähler darunter sind.

♦Der „Spiegel“ will jetzt noch schönere Berichte über die „globalen Probleme wie Armut, Bildungsnotstände, Geschlechterungerechtigkeit oder Umweltzerstörung“ schreiben, mit freundlicher Hilfe der Bill Gates Stiftung. Prima Idee! Wie wäre es mit Inlandsberichterstattung unter freundlicher Mitwirkung von IM-Viktoria und der Antonio-Amadeu-Stiftung? Europaberichte mit freundlicher Unterstützung von George Soros?

♦ Noch ist die SPD nicht verloren! Gerade erst sahen wir die ersten Plakate für die Europawahl: „Gutes Klima. Saubere Luft. Für alle. Mit einer starken SPD in Europa“. Das muss doch reichen für 5 %!

♦ Muss das sein, Bundeskriminalamt? 1,025 Millionen Opfer von Straftaten „gegen das Leben (Mord und Tötungsdelikte), die sexuelle Selbstbestimmung, die persönliche Freiheit und Rohheitsdelikte (vor allem Körperverletzung und Raub)“ wurden 2018 registriert? Das heißt, fast jeden Zehnten erwischt es bereits? Gut, dass es heißt: „Darunter waren 102.000 Opfer von Straftaten, bei denen mindestens ein Zuwanderer tatverdächtig war“. Weil das Wort „Zuwanderer“ so schön vieldeutig ist. Zählen dazu nur frische Zuwanderer, oder schon vor einiger Zeit Zugewanderte, anerkannte Asylanten? Clannachwuchs? Hauptsache kein Wasser auf irgendwelche Mühlen.

♦ Wer hat‘s gesagt? „Von nun an werden wir vorsichtiger sein, wenn wir einem Menschen Asyl (trotz dessen miserablem und respektlosem Betragens) gewähren.“ Merkel? Horst? Lenin! (Lenin Moreno, Präsident von Ecuador, zum Fall Julian Assange).

♦ Aber es gibt auch Positives vom Zusammenleben, das „täglich neu ausgehandelt werden muss“ (Aydan Özuguz, SPD) zu berichten. Neulich sagte Herbert Reul, Innenminister im Homeland NRW: „Wir haben Anzeichen dafür, dass sich Großfamilien aus dem irakisch-palästinensisch-syrischen Bereich formieren, die versuchen, die bisherigen Platzhirsche zu verdrängen.“  Nein, das war noch nicht die gute Nachricht, die kommt jetzt: Bei der letzten Großrazzia im Ruhrgebiet im Januar hat es 430 Verwarngelder gegeben. Und unversteuerter Tabak wurde sichergestellt. Davon werden sich die Clans nicht so schnell erholen!

♦ Die Polizei warnt, „gerade jetzt, wenn es wärmer wird“ auf den Besuch von Fußballspielen der Kreisliga besser zu verzichten. Sonst gibt’s Haue wie beim Spiel DJK Westfalia Kirchlinde gegen die Tamilstars Dortmund nach einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters beim Spielstand von 4:5 kurz vor Ende der Partie.

♦ Wir freuen uns melden zu können, dass der bislang nur in „geordneten persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen“ lebende Friedrich Merz endlich auch offiziell mehrfacher Millionär geworden ist. Bei dem Deal machte der einst auf SPD-Ticket ministrierende Werner Müller sogar 38 Millionen Profit. Nicht dass Sie uns jetzt falsch verstehen: Wir erwähnen das nur in dem Zusammenhang, dass der SPD-Finanzminister Scholz uns Millionen Steuerzahler um insgesamt 800 Millionen entlasten will. Das ist schon schäbig, oder?


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Kommentare ( 55 )

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55 Comments
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Giovanni
5 Jahre her

Ich kann nur hoffen, all dieser Irrsinn entwickelt sich so exzessiv, daß er zur Lächerlichkeit wird. Dann nimmt die große Mehrheit der zurzeit schlafenden Bevölkerung dies Alles nicht mehr ernst. Sie spüren, daß sie in einer geschlossenen Anstalt leben.
Die Irren haben dann verloren!!

Nachdenkerin X
5 Jahre her

Dieser Bischof ist nicht der erste, der Seltsames tut. Ausgerechnet ich als kirchenferne Protestantin kann mich nur noch wundern, was aus den katholischen Würdenträgern geworden ist. Ich erinnere an Woelki, der (wohl nicht mit seinem Geld) ein „Flüchtlings“boot nach Köln transportieren ließ und es als Altar benutzte. Da mußte ich an den „Tanz ums goldene Kalb“ denken. Müssen wir Nicht-Kirchgänger die Theologen an die Bibel erinnern?

W aus der Diaspora
5 Jahre her
Antworten an  Nachdenkerin X

Dieser Bischof ist allerdings ein evangelischer, kein katholischer.

NinMV
5 Jahre her
Antworten an  W aus der Diaspora

Beide sind katholisch.

R.J.
5 Jahre her

Danke, Herr Paetow. Nach der Lektüre jedes Ihrer wöchentlichen kommentierten **standsberichte muss man sich versichern, dass es keine Satire ist. Den Merkelismus in seinem Lauf halten weder X noch Y auf (bitte einsetzen). Herr Heiner erinnert mich an Szenen aus der großen Zeit der Evangelen 1933-1945, inklusive Einzügen in Berlinalem. Damals hatte der Prophetende es tatsächlich an das Staatsspitzende geschafft.

Silverager
5 Jahre her

Die Steuerentlastung von sage und schreibe 800 Millionen Euro, die Olaf Scholz in einem Anfall von Großzügigkeit beschlossen hat, reißt die Steuerzahler zu wahren Begeisterungsstürmen hin. Lesen Sie mal die Kommentare:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article191849041/Finanzminister-Scholz-will-Steuerzahler-um-800-Millionen-Euro-entlasten.html
Die Menschen wissen gar nicht, wie sie das viele Geld aus der Entlastung ausgeben sollen.

rainer erich
5 Jahre her

Eine Dame! vom „ Spiegel“! fordert aktuell und passend zum irrlichternden Kirchenfürsten- weil die Kleinen sich bei ihren Demos doch derart politisch ( kundig und interessiert )zeigen – das Wahlrecht für Kinder ab Geburt ! … während man gleichzeitig das Volk der über 18 Jährigen für ungeeignet hält, über Volksentscheide Einfluss auf Grundsätzliches auszuüben oder – siehe Brexit – in diversen „ Wertungen“ abgleitet.

SuGie
5 Jahre her
Antworten an  rainer erich

Auch werden teilweise weit über 21 Jährige von einem Jugendgericht für schwerste Straftaten wegen “Unreife“ äußerst milde abgestraft. Das ist wirklich nur noch Pippi Langstrumpf hier

Alexander Wildenhoff
5 Jahre her

Die Heilandin aus Schölefrö reitet am Palmsonntag auf einem Esel in die heidnische Stadt Berlin-Jerusalem ein. Und nicht nur abgebrochene Theologiestudentinnen wie KGE, sondern auch der Evangelist Heiner verkünden die frohe Botschaft. Aber im Gegensatz zur Zeit von Herodes dem Großen ist die Gesellschaft nicht in hunderte sich bekämpfende Sekten zersplittert – die sich neutralisieren -, sondern steht geschlossen hinter den selbsternannten Prophetinnen. Ein weiterer Unterschied ist, dass damals die Weltmacht Rom trotz Sekten die Ordnung aufrecht erhalten konnte.
Dieses Glück haben wir nicht – mehr.
Danke Herr Paetow für das „Gleichnis“.

Ulrich Bohl
5 Jahre her

Es war wieder ein Genuß die Blackbox zu lesen. Mir wurde eindeutig
bestätigt vor vielen Jahren den Verdummungstheologen den Rücken
gekehrt zu haben, war ein kleiner Schritt für mich aber ein großer
Schritt gegen die Verdummung.
„Dummheit ist nicht angeboren, sondern geht aus der gesellschaftlichen
Intoleranz hervor, die in der Arroganz des vermeintlichen Wissens besteht.“
© Gerd Groß

herbert b.
5 Jahre her

Auch heute wieder, lieber Herr Paetow, wie gewohnt
stark, Ihr „Schwachsinnsflüsterer“. Deren Sprache
verstehen, durchschauen – aber alles andere als lieben.

Odysseus
5 Jahre her

wenn ein Bischof schon Koch heißt ist früher einiges schief gelaufen.
Ich kenne einen der heißt Bischof und arbeitet bei der AOK – das selbe Fiasko.
Kyrie eleison für beide – anders gehts einfach nicht.

herbert b.
5 Jahre her

Den überaus zahlreichen neuen Mitbewohnern sagen kritische Stimmen gerne so einiges nach. Wie immer: pure Böswilligkeit. Beweis? Sie mögen ja nicht das ganz (ganz) große Bildungsniveau mitbringen. OK, Zugestanden. Aber das etlicher Hiesiger scheinen sie dennoch zu heben. Außerdem beweisen Sie nachhaltig, daß die „1. Strophe“ (unseres Liedes!) nach wie vor lebt. Ganz nebenbei gefragt, lieber Herr Paetow, wenn ich mal neugierig sein darf. Wen meinen Sie eigentlich mit „wir“? Bei diesem Personal- pronomen muß ich nämlich immer an folgende Begebenheit denken: Da kommt eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn, der noch einnäßt, zum Arzt. „So, so“, sagt der Onkel… Mehr

Lichtenberg
5 Jahre her
Antworten an  herbert b.

Mit der Hebung des Bildungsniveaus „Hiesiger“ (Sie meinen, die schon länger hier wohnen?) haben Sie zweifellos recht, besonders wenn Sie Autoren wie beispielsweise Herrn Ismail Tipi und Herrn Bassam Tibi und deren publizistische Tätigkeit meinen sollten. Von solchen Persönlichkeiten können „wir“ dankenswerter Weise alle eine ganze Menge lernen. Bitte witzeln Sie weiter.

herbert b.
5 Jahre her
Antworten an  Lichtenberg

Mein Anliegen hätte ich vielleicht doch etwas verständlicher
herausarbeiten sollen. Ich stimme Ihnen da gerne zu.