Blackbox KW 10 – Das Kabarett der Doktor Merkelani

Die Besetzung steht - Vorhang auf für die Komödiantentruppe Merkelani! Umwelt-Barbara tischte vorher noch schnell eine fette Lüge auf. Wir aber empfehlen, frisch aus Italien, Elezioni arrabiata!

Jetzt fängt sein neues Leben an, und Siggi allein ist schuld daran. Für den „Dicken mit dem Babyface“ (hat angeblich Martin Schulz‘ Sohn gesagt) heißt es nun Kita, Schule, Abwasch, Müll raustragen – oder wird Siggi für den Übergang entsprechendes Personal gestellt? Und dann? Gazprom? Rosneft? Endlager Brüssel?

♦ Abwärts geht’s auch ohne ihn. Dafür sorgen schon Andrea und Olaf, die nach langem Kramen in der Mottenkiste der Partei doch noch ein paar Minister-Anzüge und Kleider fanden, die für die kommende Saison passen müssen. Werfen wir ein Blick auf das Defilee der neuen Ministermodelle:

Frauen und so: Franziska Giffey. Geboren, wo die Sonne aufgeht, in Frankfurt/Oder. In Berlins Vorzeigebezirk Neukölln Bürgermeisterin. Löst pädagogische Probleme mit Wachschutzpersonal an Schulen. Besuchte extra Rumänien und Bulgarien, um (leider ergebnislos) zu erkunden, warum so viele ihrer Neubürger aus diesen schönen Landschaften ausgerechnet Neukölln als Dauer-Campingplatz vorziehen. Pluspunkt: Steht auf Heinz Buschkowsky (echte SPD!). Arbeit: Hubertus Heil. Gedöns und SPD studiert. In der Partei viele Posten, im Land wenig Aufmerksamkeit. Was kann man sonst noch sagen? Derzeit ist Blässe wohl ein Vorteil in der Nahles-Partei. Umwelt: Svenja Schulze. Ebenfalls Studium SPD und Gedöns. Selbst für tagesschau.de eine „Unbekannte“. Finanzen: Olaf Scholz. Von Hamburg in den ganz großen Tresorraum. Zur Einstimmung auf das, was kommt, empfehlen wir die Lektüre des Artikels – „Dramatischer Bericht: So pleite ist Hamburg wirklich.“  Justiz: Ms. Barley. Und wieder einmal: Studium, dann SPD. Zwei Fragen: Kann sie es schlechter machen als Heiko? Wie hält sie es mit der Antifa? Und schon sind wir bei Außen: Heiko „die Knalltüte“ Maas. Noch klärt das AA, ob der bei seinen Tweets und seiner Facebook-Freundesliste überhaupt in die USA einreisen darf. In New Jersey gilt die Antifa schließlich schon als Terrororganisation. (Lesen Sie unsere Personalakte „Heiko“ bitte hier.)
„Wir haben uns vorgenommen, ein gutes Team aufzustellen“, sagte der künftige Vizekanzler Olaf Scholz. Ja, um Himmels Willen, warum haben sie es dann nicht gemacht? (Uns fehlt zum Beispiel Ralf, das freundliche Gesicht des Nordens!)

♦ Auch Bayern-Horst stellte seine Spaßguerilla für die nächsten dreieinhalb Jahre vor. Der Scheuer Andy hat jetzt endlich einen richtigen Job, die Baer Doro auch, sogar der Müller Gerd bleibt (den kennt man zwar nicht mal in München, dafür aber als Spendierhose in Afrika).

♦ Der Italiener bereicherte die europäische Speisekarte mit einer Elezione arrabiata. Das Gericht ist recht volksnah und kommt daher so gut wie ganz ohne spezialdemokratische Zutaten aus.

♦ Die Nordländer der EU haben der Zentrale einen Brandbrief geschickt. Die Spinner in Brüssel mögen bitte den Unsinn einer zu weit gehenden Vertiefung der Währungsunion ad acta legen. Zudem sollten die Südländer endlich ihre Hausaufgaben machen. Nun haben wir die Liste der Unterzeichner rauf und runter gelesen. Schauen Sie selbst: „Dänemark, Estland, Finnland, Irland, Lettland, Litauen, die Niederlande und Schweden.“ Fehlt da nicht jemand? Oder liegt Merkelland nicht mehr im Norden Europas, sondern schon längst in einem Paralleluniversum?

♦ Ist der Begriff „kriegslüstern“ im Zusammenhang mit Ursula von der Leyen frauenfeindlich? Egal. Jedenfalls nutzt sie jede Gelegenheit, ihre Truppe an irgendeine Front zu versetzen. Denn sie findet, dass auch ihre Stimme „wichtig ist im internationalen Konzert“. Leider trifft sie – um im Bild zu bleiben – keinen Ton. Der offizielle Bericht zum Einsatz in Afghanistan „liest sich wie ein Dokument des Versagens“. Politisch dermaßen dilettantisch geplant „ist jegliche militärische Unterstützung“ der Operettenregierungen von Mali bis Irak „ziel- und zwecklos“, sagt der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes. „Das sollte … mittlerweile auch der Letzte verstanden haben.“  DER Letzte schon, nur DIE Letzte (und ihre Chefin) leider nicht …

♦ Wir lassen bei unserem kleinen Sonntagsspaziergang die täglichen Schreckenstaten durch importierte Marodeure ja meistens beredt beiseite. Die mediale Verarbeitung eines Säureangriffs auf einen Industriemanager bei Düsseldorf hat uns aber verwirrt. Erst in späteren Fassungen stand bei Spiegel online was vom „südländischen Aussehen“ der Täter. Warum später dann doch? Weil als nächstes ihre Freunde von der Antifa auf der Liste der üblichen Verdächtigen stehen?

♦ Apropos: Verdammtes Internet! schimpft Manfred Protze vom „Presserat“. Früher hätten „die Medien in eigener Verantwortung, nach eigenen Kriterien“ die Auswahl der Informationen getroffen und ihre Leser entsprechend desinformiert. Jetzt können sich die Bürger über die Herkunft von Straftätern via Twitter und Facebook direkt bei der Polizei informieren. Allein die Berliner Polizei hat inzwischen mehr als 400.000 Follower. Kann eine echte Konkurrenz zur „Lückenpresse“ werden, wenn sie ihre News nicht auch homöopathisieren.

♦ Zum Abschied tischt Barbara Hendricks (SPD) noch mal eine fette Diesel-Lüge auf. Die Nullnummer aus dem Umweltministerium – da wo man auch an den „Klimawandel“ glaubt – verantwortet eine „Studie“ des Umweltbundesamtes (UBA), nach der 6.000 Dieseltote zu beklagen seien. Es gibt nicht einen einzigen! By the way: Es ist fast schon peinlich, aber ist es unsere Schuld, dass natürlich auch die Bundesamtschefin auf SPD-Blindenticket fährt?

♦ Wir sehen das ja nicht, aber wahrscheinlich wurden die unbedarften Zuschauer auch vom Staatsfunk über die neuen Zölle von Donald Trump hinter die Fichte geführt. (Oder klärten Kleber und Miosga darüber auf, dass die EU etwa auf Autos 10% Einfuhrzoll erhebt, die USA nur 2,5%?) Wie dem auch sei, wir sind ja hier nicht das Korrekturbüro! Aber dass Donald sich mit Raketen-Kim – von Angesicht zu Angesicht – zum Kampf der schrägen Frisuren treffen will, Chapeau! Was sind die Waffen? Tweets? Haarspray? Golfschläger?

♦ Bislang hielten wir Thomas, die Misere, für den mindestbegabten Innenminister aller Zeiten, jetzt müssen wir uns revidieren! Thomas „die noch größere Misere“ Strobl, Schäubles Schwiegersohn und Innenminister von Ba-Wü, verkündete vor der Presse, verdeckte Ermittler gegen Ausländerkriminalität in Sigmaringen einzusetzen. Die werden nun erwartet, die Messer wurden gewetzt. Mein Gott, Strobl, was ist noch „verdeckt“, wenn du es herausposaunst? Veröffentlichst Du als nächstes Zeitpunkt und Teilnehmer der Aktion?

Heiko der Woche. (Denuntio Ergo Sum)

Der Bestseller-Autor Uwe Tellkamp („Der Turm“) hat in einer Diskussion zur Buchmesse von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht. Und schon wirft der Suhrkamp-Verlag so unaufgefordert wie peinlich seinen eigenen Autoren Tellkamp der Kultur-Antifa zum Fraß vor. Deshalb, aus gegebenem Anlass: Die Haltung, die in Äußerungen von Sprechern des Hauses Suhrkamp zum Ausdruck kommt, – wird mit dem Denunziationspreis „Heiko“ belohnt.

P.S.: Nix zum Weltfrauentag? Unsere Leserinnen wissen: Für uns ist jeder Tag Weltfrauentag!

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Kommentare ( 73 )

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Emma Mathieu
6 Jahre her

Guten Morgen Herr Paetow, jede Ihrer Blackbox erwarte ich zum Sonntag mit Spannung und großer Zustimmung. Besser kann man das unfassbare Geschehen und die Akteure in der Politik nicht beschreiben.
Ihnen und allen politisch interessierten Lesern von TE wünsche ich Schöne Ostern.

Rasio Brelugi
6 Jahre her

Herr Paetow, kleiner Korrekturvorschlag meinerseits (im Abschnitt über das Umweltministerium); nicht: „da wo man auch an den „Klimawandel“ glaubt“, sondern bitte: „da wo man auch an die Steuerbarkeit eines Klimawandels des Planeten Erde glaubt“. So viel Zeit sollte sein.

Bernd Schreller
6 Jahre her

Mich wundert das Herausposaunen der Polizei Massnahmen durch Strobl nicht. Strobls Vorgänger in BaWue, der Herr Oettinger, war und ist ja auch im Bett mit der italienischen Mafia. Ein Freundschaft diente eben, kein Versehen.

Ein Mensch
6 Jahre her

Scholz? ist das nicht der, der in Hamburg gut bewacht im Konzert saß während eben jenes Hamburg von Linksradikalen terrorisiert wurde. Frau Giffey war also BM’in in Neukölln, da soll mal noch jemand sagen das Moslems die Frauen unterdrücken. Die haben eine Frau zur BM’in gewählt. Dazu noch eine Frau aus einer ethnischen Minderheit, wer mal in Neukölln war weis was ich meine.

Gero Hatz
6 Jahre her

Das neue Kabinett ist ohne Zweifel ein Team von hervorragenden Fachkräften. Noch nie wurden Ministerien von Menschen mit soviel Sachverstand und Erfahrung geführt. Ich freue mich schon auf die Arbeit dieses Teams, auf die intellektuellen Feuerwerke, die zu völlig neuen Weichenstellungen in der Politik führen werden. Wir haben nach all den Jahren endlich die Regierung, die wir verdienen!

Jens Stein
6 Jahre her

Danke für den humorvollen Rückblick mit viel Liebe zur Verwendung des Wortes Gedöns. Sie haben die einzelnen Damen und Herren der neuen Amts-Schausteller-, -Absahner und Nebelkerzenwerfer-Truppe um die großartigste Vorsitzende des vor-sozialistischen Deutschlands damit treffend beschrieben. Ich musste herzlich lachen. Frau Bär ist nicht allzu sehr bedacht worden von Ihnen. Da geht noch was. Die gute hat ihre hehren, großen Ziele bereits verkündet und setzt mechanisches Klimpern („Programmieren“) vor die Mathematik in ihrer Zielsetzung für schulische Bildung und ist für mich als Informatiker damit eine fröhliche prädestinierte Fehlbesetzung mit schönem, aber doofem Knick in der Optik, die die Probleme ihrer… Mehr

Absalon von Lund
6 Jahre her

Im Kabarett gibt es doch immer auch was zu lachen, hier leider nicht. Aber ihre Kommentare sind von einzigartiger Klarheit und Direktheit. In der Kürze liegt die Würze. Sie wissen sicher noch aus dem Matheunterricht, was eine komplexe Zahl ist. Sie besteht aus Realteil und Imaginärteil. Das Kabinett Merkel IV besteht nur noch aus einem Imaginärteil, also ist der Wirkungsgrad Null. Aber es gibt sie ja, die wirklich die Räder drehen und für die sollte man sich jetzt intereessieren, die Leute hinter den Kulissen. Also Blackbox aufschließen, Vorhang auf und Bühne frei. Dann wird es spannend, aber natürlich auch gefährlich!

Alexander Wildenhoff
6 Jahre her

Werter Herr Paetow, ich habe mich die letzten 12 Monate immer sonntags gefragt, wieso fokussiert sich der Paetow so auf die mental herausgeforderten Politiker in Berlin? Wir hier in Stuttgart müssen zusehen, wie die Ba-Wü-Groko aus Grünen und Schwarzen ein früher mal funktionierendes Schulmodell (das weltweit exportiert wurde) zu Grunde richten, müssen zusehen, wie der Leuchtturm an Inkompetenz, Strobl, eine früher funktionierende Polizei durch Schwachsinnsreformen ruiniert, – und Sie, Herr Paetow, erwähnen ihn NUR am Rande. Als abschreckendes Beispiel ist der Mann Westspitze. Bitte, Bitte, lassen Sie ihn auf Ihrem Radarschirm.

Jens Stein
6 Jahre her
Antworten an  Alexander Wildenhoff

Herr Meuthen spricht von „Personen mit Pech beim Denken“ in Bezug auf moralinsaure und dogmatische Betonköpfe bei Grünen und SPD. Ich möchte Ihnen seine charmante Formulierung empfehlen.

giesemann
6 Jahre her

Ja, kleines dickes Müller …

satira
6 Jahre her

‚P.S.: Nix zum Weltfrauentag? Unsere Leserinnen wissen: Für uns ist jeder Tag Weltfrauentag!‘
Tatsächlich?
Der Witz ist gut!