Heuschreckenplage weitet sich aus

In Ostafrika sorgt eine gigantische Heuschreckenplage für Nahrungsmittelknappheit. Helfen würden die hierzulande so verteufelten Insektizide.

© Getty Images

Eine jener biblischen Plagen, die von Zeit zu Zeit über die Menschheit kommen, erinnert uns wieder daran, dass »Mutter Natur« alles andere als milde und gnädig ist. Eine heftige Heuschreckenplage hat ostafrikanische Staaten befallen. Nicht ungewöhnlich zunächst, doch diesmal soll es eine besonders massive sein; die Rede ist sogar von der schlimmsten Heuschreckenplage seit mehreren Jahrzehnten. Somalia hat bereits den Notstand ausgerufen. Die Heuschrecken bedrohten bereits die instabile Versorgungslage in dem armen ostafrikanischen Land.

Im Nordosten Kenias berichten die Behörden von einem 60 Kilometer langen und 40 Kilometer breiten Schwarm.

Eine landende Boeing 737 auf dem Flug von Djibouti nach Dire Dawa geriet Anfang Januar im Landeanflug in einen Heuschreckenschwarm. Die Heuschrecken zerplatzten an Rumpf, Triebwerken und Cockpitscheiben, die Piloten starteten durch und versuchten in einem zweiten Anlauf, zu landen – ohne Erfolg. Die Crew flog weiter zu ihrem letzten Ziel Addis Abeba, wo sie sicher landete. Durch die völlig verschmierten Scheiben konnten Piloten allerdings kaum noch etwas sehen. Das Flugzeug musste elf Stunden lang geschrubbt und auf Schäden untersucht werden. 

Die Vereinten Nationen haben bereits eine offizielle Warnung herausgegeben, dass die neue Heuschreckenplage Anlass zu höchster Besorgnis biete. Versorgung mit Lebensmitteln sei akut gefährdet. Die Heuschrecken wandern aus dem benachbarten Somalia und Äthiopien nach Kenia ein und finden dort ideale Fressbedingungen. Ein Schwarm von der Größe eines Quadratkilometers kann so viel Vegetabilien vernichten wie 35 000 Menschen benötigen. Radikal werden Mais- und Bohnenfelder in Windeseile leergefressen. Ein Schwarm kann schon mal aus einer Milliarde der Fluginsekten mit einem Gesamtgewicht von 1500 Tonnen bestehen. Heuschrecken fressen am Tag etwa so viel, wie sie wiegen, und ein einzelner Schwarm kann bis zu 150 Kilometer am Tag zurücklegen, der nächste Regen kann die Schwärme noch größer werden lassen.

Die Einwohner können nicht viel tun – außer zu versuchen, die Heuschrecken zu verjagen. Ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen angesichts der schieren Massen. Es helfen nur noch Insektizide.

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Die UN warnen bereits vor Nahrungsmittelknappheit. Während also in Ostafrika möglicherweise eine Hungersnot durch die Heuschreckenplage droht, diskutiert man hierzulande, die Agrarproduktion einzuschränken. Im WDR-Presseclub plauderten kürzlich satte und im Vergleich zu den meisten Afrikanern sicherlich auch reiche Zeitgenossen aus der Medienwelt darüber, dass »wir« zu viel produzieren, und wie die Landwirtschaft der Zukunft auszusehen habe. Sie wissen sicher, dass das Übel der deutschen Landwirtschaft angeblich darin bestehe, dass ein beträchtlicher Teil der Lebensmittel exportiert wird. Ein WDR-Reporter beschwerte sich mehrfach, dass Schweine exportiert werden.

Offenbar weiss er nicht, dass bisher vor allem jene Teile der Schweine exportiert werden, die hierzulande nicht auf den Teller kommen. Dagegen importiert Deutschland wiederum Schnitzel. Ähnliches geschieht bei Geflügel. So wird fast nichts weggeworfen.

Hierzulande wollen Grüne und Linke über eine »Agrarwende« angeblich die Natur ruinieren und zerstören tatsächlich dadurch die Landwirtschaft. Deutschland gehört zu den klimatisch begünstigten Regionen der Welt, in denen sehr effektiver Landbau möglich ist. Beste Bedingungen also – doch Ackerbau und Viehzucht sollen drastisch eingeschränkt, Deutschlands sehr effektive Landwirtschaft und ihr wichtiges Kapital, über Generationen hinweg aufgebaute gute Ackerböden, zerstört werden.

Die Menschen in Ostafrika wären vermutlich froh, wenn sie über die hierzulande so verteufelten Insektizide verfügten, die den Heuschrecken den Garaus machen und die Ernährung der Menschen retten könnten. Immerhin gesteht ein Biologe hierzulande zu, dass zur Bekämpfung der Plage jetzt nur noch ein großflächiger Einsatz von Gift helfe. 

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Kommentare ( 14 )

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Ben Goldstein
4 Jahre her

Die Afrikaner sind falsch Informiert. Insekten sterben aus. Deswegen hat die Bundesregierung ja auch ein Agrarpaket geschnürt, in dem Insektenschutz an oberster Stelle steht.

Paul Pimmel - der Herr des Kosmos
4 Jahre her

Die Heuschrecken vermehren sich nur durch das CO2 so stark. Ganz bestimmt.
Und die einzige mögliche Reaktion darauf: Sofort Luftbrücke und alle Kenianer nach Deutschland evakuierenm, schließlich haben wir ihr Land zerstört.
Ah, da kommt gerade der nette Pfleger mit den grünen Tabletten, die so gute Laune machen. Ciao!

Landdrost
4 Jahre her

Wir sollen wohl auf den nächsten Migrantentreck vorbereitet werden.
Asylgrund: Verfolgung durch Heuschrecken.

UweBirke
4 Jahre her

oh ja da sind auch bestimmt die „Deutschen Rechten“ dran schuld # muss sofort vom Verfassungsschutz beobachtet werden

Waehler 21
4 Jahre her

Böse Natur.

Gernoht
4 Jahre her

Das sind possierliche und harmlose Tierchen im Gegensatz zur hiesigen Heuschreckendauerplage.

butlerparker
4 Jahre her

Die Lage ist gar noch viel hoffnungsloser als hier beschrieben. Wird nichts getan, so werden sich die Heuschrecken umd das 500x vermehren und könnten so durch ganz Afrika ziehen.

https://www.tagesschau.de/ausland/heuschreckenplage-ostafrika-somalia-101.html

Werner Geiselhart
4 Jahre her

Linksgrüne Klimahysteriker sind geradezu begeistert von solchen Ereignissen wie den Bränden in Australien oder jetzt den Heuschreckenplagen.
Liefern die doch jede Menge Munition für ihre Panikmaschinerien.
Wer sich genauer und unideologisch informiert, sieht natürlich, dass das kaum was mit dem Klimawandel zu tun hat, eher noch mit Kampagnen der grünen Weltretter wie in Australien, als man das prophylaktische Aufräumen der Wälder verhindert hat.
In Afrika hats wohl eher mit der politischen Lage zu tun, aber auch mit der Verteufelung der Insektizide.
Alles scheint irgendwie hoffnungslos, die Durchgrünisierung unserer Gesellschaft wird noch wesentlich mehr und größere Opfer fordern.

Beobachterin
4 Jahre her

Gruselig. Als letztes Mittel hilft dann noch die Heuschrecken aufzuessen. Und das meine ich nicht zynisch, es ist eine Überlebensstrategie.

Rasio Brelugi
4 Jahre her
Antworten an  Beobachterin

Stimmt! In Asien werden die Heuschrecken gegrillt, wie ich hörte. (Ich vermute mal, die schmecken dann ähnlich wie Krabben.) Die neue Strategie gegen Heuschrecken müsste also heißen: Einfangen und aufessen statt versuchen wegzujagen.

Peter Gramm
4 Jahre her

in Niedersachsen sind es die Feldmäuse, in Ostafrika die Heuschrecken. Jetzt warte ich nur noch darauf dass die Grünen kommen und diese Naturphänomene verbieten werden. Dagegen muß man sofort mit entsprechende Paragraphen, Verordnungen und sonstigem vorgehen. (Ironie) Es muß alles seine deutsche Ordnung haben auf dieser Welt. Vom Klima bis zu den Heuschrecken und Feldmäusen. Wir werden erkennen müssen dass die Natur sich niemals dem Menschen untertan macht. Umgekehrt wird ein Schuh daraus.

Edu
4 Jahre her
Antworten an  Peter Gramm

Habt ihr im Norden schon alle Bussarde, Sperber, Falken, Habichte und Co geschreddert – die Füchse dürfte der Wolf gefressen haben oder sind wegen Ultraschall nach Polen ausgewandert. Die Mäuse Freuds.