Die Statistik kann rassistische Vorurteile von US-Polizisten nicht bestätigen

Nach der Tötung von George Floyd durch einen Polizisten wird der amerikanischen Polizei ein grundlegender Rassismus unterstellt. Anlass für einen tieferen Blick in die Statistik der Todesfälle durch Polizisten. Von Lukas Mihr.

imago images / Bildbyran

Der Tod des Schwarzen George Floyd in Minneapolis sorgt weltweit für Entsetzen. Nachdem ihm ein Ladenbesitzer den Gebrauch von Falschgeld vorgeworfen hatte, wurde er von der Polizei verhaftet und zu Boden gestoßen. Ein weißer Beamter presste ihm das Knie für mehrere Minuten auf den Hals, bis Floyd ohnmächtig wurde. Er verstarb bald darauf im Krankenhaus.

In den USA kam es zu Ausschreitungen, bei denen bislang 21 Personen starben. Hunderte Personen wurden verletzt, zahlreiche Autos und Gebäude in Brand gesteckt. Auch in Europa gingen zehntausende Menschen auf die Straße, um gegen den Rassismus in den USA und in ihren eigenen Ländern zu protestieren.

Den Demonstrationen liegt die Annahme zugrunde, dass Floyds Tötung nur Teil eines grundlegenden Missstands sei, nämlich des Rassismus innerhalb der US-amerikanischen Polizei, und dass diese weißen Kriminellen oder Verdächtigen gegenüber rücksichtsvoller und weniger brutal auftrete. Doch stimmt diese These?

In den vergangenen fünf Jahren starben in den USA die Weißen Joseph Hutcheson, Marcus Sexton und Tony Timpa. Polizisten hatten ihnen das Knie bei der Festnahme auf den Hals gepresst. Basierend auf den vom britischen Guardian aufgelisteten Fällen der Jahre 2015/16 kommt man bis zum Jahr 2020 auf etwa 50 Weiße, die infolge von Fixierungsmaßnahmen erstickten oder einen Herzstillstand erlitten.

Wie steht es um erschossene Personen?

Die Washington Post rief im Jahr 2015 eine Datenbank ins Leben, die alle Todesfälle durch Schusswaffengebrauch bei Polizeieinsätzen dokumentieren sollte. Die folgenden Tabellen und Grafiken beziehen sich auf diese Daten. (Eine Analyse der Jahre 2015 und 2016 wurde bereits hier veröffentlicht.) In den 5 Jahren von 2015-2019 erschoss die Polizei in den USA demnach insgesamt 4931 Personen. 

Anmerkung: Wir verwenden im Folgenden den im amerikanischen Englisch gebräuchlichen und in offiziellen Statistiken verwendeten Begriff „Race“, übersetzt als „Rasse“. Ob der Begriff im Deutschen gerechtfertigt ist oder nicht, soll hier nicht erörtert werden. Die „Sonstigen“ sind meist Hawaiianer oder Personen mit Herkunft aus dem Nahen Osten.

Die absoluten Zahlen sind jedoch nicht aussagekräftig, wenn sie nicht in Relation zur Bevölkerungsverteilung gesehen werden. Im Zeitraum von 2015-2019 sank der Anteil der Weißen an der amerikanischen Bevölkerung, während der Anteil der Nicht-Weißen anstieg. Als Vergleichsmaßstab wird daher die Bevölkerungsverteilung im Jahr 2017 – die genau in der Mitte liegt – gewählt.

Bevölkerungsverteilung

Demnach setzt sich die US-Bevölkerung wie folgt zusammen:

 

Damit lässt sich für jede Race die Todesrate pro 1 Million Einwohner berechnen:

Da die Sonstigen nur schwer zu definieren sind und nicht immer einheitlich statistisch erfasst werden, werden sie in dieser Berechnung nicht aufgeführt.

Die meisten von Polizisten Erschossenen waren bewaffnet. Hierfür finden sich folgende Angaben:

Sonstige Waffen umfassen meist Schlaggegenstände (Baseballschläger, Hämmer, Metallrohre, -stangen), andere spitze Gegenstände (Schwerter, Macheten, Äxte, in Einzelfällen auch Kettensägen) aber auch Armbrüste (9 Fälle).

Schwarze werden also von der Polizei mit etwa 2,45-fach höherer Rate erschossen als Weiße. Hispanics werden mit 1,25-fach höherer Rate nur geringfügig häufiger erschossen als Weiße, die wiederum 2,95-fach häufiger als Asiaten erschossen werden.

Ist die Polizei also gegenüber Weißen rassistischer als gegenüber Asiaten? Natürlich nicht!

Die amerikanische Polizei erschießt in den meisten Fällen Kriminelle oder Verdächtige. Und deren Anteil ist in der schwarzen Bevölkerung höher als bei den Weißen, die wiederum häufiger kriminell sind als Asiaten.

Kriminalitätsraten

Schwarze sind im US-Justizsystem 5,1-fach häufiger inhaftiert. Ein anderer Indikator ist die Rasse von Polizistenmördern. Von 2009 bis 2018 töteten 302 Weiße und 201 Schwarze Polizisten. Die Rate der Schwarzen beträgt also auf die Anteile an der Gesamtbevölkerung umgerechnet das 3,9-fache der Rate der Weißen. (Die FBI-Statistik fasst Weiße und weiße Hispanics zusammen, sodass für die Berechnung der weiße Bevölkerungsanteil von 77,6% statt des nicht-hispanischen weißen Bevölkerungsanteils von 62,5% aus dem Jahr 2013 angenommen wurde.) 

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Um Rassismus bei der Polizei zweifelsfrei nachweisen zu können, müsste sich zudem nicht nur zeigen lassen, dass Schwarze häufiger als Weiße erschossen werden, sondern vor allem, dass Schwarze häufiger von weißen Polizisten als von schwarzen Polizisten erschossen werden. Leider ist diese Information in der Datenbank der Washington Post nicht enthalten. Einem Team um den Forscher Joseph Cesario gelang es jedoch, diese Information für 917 der 994 Fälle des Jahres 2015 zusammenzutragen. Tatsächlich erschießen schwarze Polizisten nicht seltener als weiße Polizisten, sondern häufiger Schwarze. Sind Schwarze also rassistisch gegenüber ihrer eigenen Rasse? Natürlich nicht! Die Erklärung ist weit simpler: Der Bevölkerungsanteil der Schwarzen ist im Süden der USA deutlich höher als im Norden. Dort gibt es logischerweise mehr schwarze Polizisten, die umso häufiger auf schwarze Verdächtige stoßen. Bereinigt man die Statistik um diesen Effekt zeigt sich: weiße und schwarze Polizisten erschießen Schwarze mit gleicher Wahrscheinlichkeit.

Altersstruktur

Aus der Tatsache, dass die Polizei unter Schwarzen anteilig mehr junge Männer erschießt als unter Weißen, wird von den Medien oft geschlussfolgert, dass die Polizei junge, schwarze Männer als besonders gefährlich wahrnimmt. Aber zum einen ist der Anteil der jungen Männer unter schwarzen Amerikanern höher als unter weißen und zum anderen sind Männer unter 30 überall die am häufigsten kriminelle demographische Gruppe. Stellen sie einen größeren Teil unter den erschossenen Schwarzen, legt dies nahe, dass Kriminalität und nicht Rassismus Ursache für die vielen Toten ist. Würde die Polizei willkürlich Schwarze erschießen, würden Kinder, Alte und Frauen einen größeren Anteil unter den Erschossenen ausmachen. 

So sind 543 erschossene Schwarze (46,2%) unter 30 Jahre alt, hingegen nur 561 der erschossenen Weißen (25,2%). In der US-Bevölkerung sind 15,0% aller Schwarzen zwischen 20 und 30 Jahren alt, hingegen nur 12,6% der Weißen. 

46 der erschossenen Schwarzen sind weiblich (3,9% ±0,25%), hingegen 122 der erschossenen Weißen (5,5% ±0,43%). Dieser Unterschied ist zwar klein, aber signifikant (d.h. keine Zufallsschwankung).

38 erschossene Schwarze (3,2% ±0,24%) trugen eine Waffenattrappe mit sich, hingegen 99 erschossene Weiße (4,4% ±0,39%). Die These, die Polizei würde einen Schwarzen mit einer (ungefährlichen) Waffenattrappe eher als Gefahr einstufen als einen Weißen, erscheint damit ziemlich fragwürdig. (Um diese Frage zu klären, müsste aber feststehen, ob Weiße häufiger eine Waffenattrappe bei sich tragen.)

Gefährliche Täter

Waffenattrappen, wie beispielsweise Airsoft-Waffen, sehen täuschend echt aus, verfügen jedoch meist über eine farbliche Markierung, um sie sofort als Fälschung zu offenbaren. Wird diese Markierung übermalt, lässt sich kein Unterschied zum Original mehr feststellen. In den meisten Fällen wurden die Waffenattrappen bei Raubüberfällen benutzt, um die Opfer einzuschüchtern. Es ist daher nur verständlich, dass die Polizei eine reale Gefährdungssituation annahm.

103 von der Polizei Erschossene saßen in einem Fahrzeug, als sie erschossen wurden. In den meisten Fällen hatten sie sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Einige der Erschossenen hatten versucht, Polizisten zu überfahren oder Polizeiautos zu rammen. Andere Personen wurden erschossen, nachdem sie während einer Verkehrskontrolle das Fahrzeug gestartet hatten und die Polizisten befürchteten, vom Auto mitgeschleift zu werden, weil sie sich in die Fahrerkabine hinein gebeugt hatten.

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Oft heißt es, die höhere Zahl unbewaffneter Schwarzer sei ein Beleg für Rassismus. Dazu sei angemerkt, dass unbewaffnet nicht unbedingt ungefährlich bedeutet. Viele erschossene Personen hatten die Polizisten mit bloßen Händen attackiert. Immer wieder werden Polizisten erschossen, weil ihnen im Handgemenge die Dienstwaffe entrissen wurde. Andere unbewaffnete Personen wurden erschossen, nachdem sie sich unkooperativ verhielten. Ein Krimineller, der nicht augenblicklich den Anweisungen der Polizei folgt, riskiert eher, erschossen zu werden. Ein plötzlicher Griff in die Jackentasche oder das Handschuhfach könnte auch der Griff zur Waffe sein – schließlich sind Schusswaffen in den USA weit verbreitet.

Unschuldige Opfer?

Das erklärt aber nicht, warum unbewaffnete Schwarze häufiger erschossen werden als unbewaffnete Weiße. 104 erschossene Schwarze (8,9%  ±0,40%) waren unbewaffnet, aber nur 126 erschossene Weiße (5,7%  ±0,44%). Das Ungleichgewicht der von Polizisten erschossenen Schwarzen (insgesamt 2,45-fach häufiger als Weiße) erhöht sich bei den Unbewaffneten auf das 3,87-fache. Vermutet die Polizei also bei einem Schwarzen eher als bei einem Weißen, dass er jeden Augenblick eine Waffe ziehen könnte und schießt daher schneller? Möglich. Aber genauso wäre möglich, dass schwarze Verdächtige seltener eine Waffe bei sich tragen – also häufiger unbewaffnet sind. Auch ist möglich, dass schwarze Verdächtige sich häufiger unkooperativ verhalten als weiße – denn darauf deutet eine Analyse der Daten hin: Von den unbewaffneten Erschossenen hatten 46 Schwarze (44,2% ±0,25%) und 54 Weiße (42,8% ±0,29%) die Polizisten attackiert. Diese Werte sind etwa gleich hoch. Würde die Polizei unkooperative Schwarze häufiger erschießen, weil sie in ihnen eher eine Gefahr sieht, wäre der Anteil der attackierenden Schwarzen geringer als der der attackierenden Weißen.

Es scheint also, dass die US-Polizei unter vergleichbaren Umständen Weiße sogar häufiger erschießt als Schwarze. Denn die oben erwähnten Differenzen sind teils zu groß, um reine Zufallseffekte zu sein. Gibt es also einen Rassismus gegenüber Weißen? Natürlich nicht. Über die Ursache dieses Unterschieds lässt sich nur spekulieren. Peter Moskos, Kriminologe und ehemaliger Streifenpolizist vermutet, dass die Berufserfahrung der Beamten die entscheidende Rolle spielt: Geht ein Notruf aus einem als gefährlich bekannten, meist überwiegend von Schwarzen bewohnten Stadtteil ein, werden die fähigsten, erfahrenen Beamten losgeschickt. Zu einem Einsatz in einem von Weißen bewohnten Viertel werden auch Neulinge abkommandiert. Gerade die erfahrensten Beamten können auch in einer brenzligen Situation die Nerven bewahren und greifen seltener zur Waffe.

Gefälschte Beweise?

Die Verlässlichkeit der genannten statistischen Angaben über die Erschossenen wird oft infrage gestellt. Schließlich hat man schon mehrfach in Hollywood-Filmen gesehen, wie Polizisten einem Unschuldigen eine Waffe und einen Drogenbeutel unterjubeln. So wird im Handumdrehen aus einem gesetzestreuen Bürger ein gefährlicher Dealer.

Tatsächlich ist möglich, dass sich derartige Einzelfälle ereignet haben, doch lässt sich wohl ausschließen, dass systematisch eine solche Manipulation erfolgt. Angenommen, derartige Manipulationen ließen sich nachweisen, hieße das nicht, dass man mit diesem Vorgehen Rassismus vertuschen wollte – womöglich wurde die betroffene Person nur versehentlich erschossen. Außerdem müsste man nachweisen, dass derartige Manipulationen nicht nur schwarze Personen betreffen, sondern zudem weiße Personen nicht betreffen.

Auch fällt auf, dass nicht in einem einzigen Fall gezeigt werden konnte, dass einer der 1.175 erschossenen Schwarzen nachträglich durch gefälschte Beweise zum Kriminellen umstilisiert wurde. Der Verweis darauf, dass dies nur zeige, wie perfekt die Manipulationen seien, ist nicht sehr überzeugend. So wurde beispielsweise öffentlich, dass die US-Regierung manipulierte Beweise verwendete, um die Invasion des Irak 2003 zu rechtfertigen. Ebenso wurden die Misshandlungen von Kriegsgefangenen in Guantanamo Bay und Abu Ghraib bekannt, die geheim bleiben sollten. Dass der durchschnittliche amerikanische Streifenpolizist besser im Vertuschen ist als Pentagon und CIA darf man bezweifeln.

Statistische Indizien

Zudem gibt es gute statistische Indizien, die diese These widerlegen. Würde die Polizei neben straffälligen Schwarzen bewusst auch unschuldige Schwarze erschießen, müssten sie in noch höherem Maße erschossen werden, als ohnehin schon. Denn wie oben gezeigt, liegt die Rate der erschossenen Schwarzen niedriger als es die Kriminalitätsstatistik vermuten ließe. Auch müssten dann auffällig viele erschossene Schwarze über keine Einträge im Vorstrafenregister verfügen. Dieser Umstand wird von der Statistik nicht erfasst, in fast allen Einzelfällen, die besondere Medienbeachtung erfuhren, waren die erschossenen Schwarzen aber bereits vorbestraft. Ein langjähriges Vorstrafenregister zu fälschen, ist zudem ungleich schwieriger, als einem Toten belastende Beweismittel unterzuschieben.

In mehreren Fällen liegen zudem Aufnahmen von Überwachungskameras oder der Bodycams der beteiligten Polizisten vor, die die Taten des Erschossenen beweisen. In anderen Fällen können Familienangehörige oder Nachbarn bestätigen, dass der Polizeieinsatz korrekt geschildert wurde.

Werden unliebsame Aufnahmen gelöscht oder fallen Bodycams „zufällig“ genau dann aus, wenn ein Schwarzer erschossen wurde? Die Daten sprechen eine andere Sprache. Von 180 erschossenen Schwarzen (15,3%  ± 0,52%) liegen Videoaufnahmen vor, jedoch nur von 215 Weißen (9,6% ± 0,57%). In diesem Fall müsste der schwarze Anteil niedriger liegen, um einen Anfangsverdacht zu rechtfertigen.

Dealender Professor

Zudem entspricht auch der soziale Hintergrund der Erschossenen im Wesentlichen dem kriminellen Profil. Zwar wird dieser Umstand nicht statistisch erfasst, aber auch hier sprechen die Einzelfälle, die besondere Medienaufmerksamkeit erfuhren, eine deutliche Sprache. Würde die Polizei wahllos unschuldige Schwarze erschießen, würde es auch einen schwarzen Professor, Firmenbesitzer oder Chefarzt treffen. Und wer würde glauben, dass dieser Personenkreis sein üppiges Gehalt in der Freizeit durch das Dealen mit Drogen aufbessert?

Interview
Rainer Wendt: "Die Berliner Polizei diskriminiert nicht"
Würde die Polizei erschossene Schwarze nachträglich mit einer Waffe versehen, müsste die Zahl der unbewaffneten schwarzen Toten unter der Zahl der unbewaffneten weißen Toten liegen – das Gegenteil ist der Fall. Zudem sind Schusswaffen in den USA oft auf ihren Träger registriert. Es müsste sich also zeigen lassen, dass bei erschossenen Schwarzen Registrierung und Waffe seltener übereinstimmen als bei erschossenen Weißen.

Für das kriminelle Profil der Erschossenen sprechen zudem, wie weiter oben beschrieben, Alter und Geschlecht.

Zur falschen Zeit am falschen Ort

Besonderes emotionales Gewicht hatte der Fall des 12-jährigen schwarzen Jungen Tamir Rice, der 2014 erschossen wurde, als er in der Öffentlichkeit mit einer Airsoft-Waffe gespielt hatte. Rassismus als Motiv ist hier aber unwahrscheinlich. Der Polizist, der ihn tötete, galt als generell inkompetent und er hatte für den verletzten Rice noch einen Krankenwagen herbeigerufen. Zudem gibt es einen ähnlichen Fall, bei dem ein weißer Teenager erschossen wurde, weil eine Polizistin seinen Spielkonsolen-Controller mit einer Waffe verwechselt hatte.

Betrachtet man nur erschossene Kinder, stellt man fest: Die jüngsten Erschossenen im Datensample waren zwei weiße 6-jährige Jungen und ein weißes 12-jähriges Mädchen. Der jüngste erschossene Schwarze war ein 13-Jähriger, der bei einem Raubüberfall eine Waffen-Attrappe verwendet hatte.

Gänzlich Unverdächtige machen nur einen kleinen Bruchteil aller von der Polizei Erschossenen aus. Meist standen sie neben oder hinter einem Verdächtigen, auf den die Polizei das Feuer eröffnete. 2015 und 2016 wurden insgesamt drei unverdächtige Schwarze auf diese Weise erschossen, für die Jahre danach weist die Datenbank keine Kurzbeschreibungen der Fälle mehr auf. Ihre Zahl dürfte für den Gesamtzeitraum nicht zwölf übersteigen, d.h. unter einem Prozent liegen.

Fazit: Aus der Datenbank der Washington Post über Tötungen durch Polizeibeamte ergeben sich keine Ansatzpunkte für einen weit verbreiteten oder gar institutionalisierten Rassismus bei der US-Polizei.


Lukas Mihr

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Kommentare ( 38 )

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38 Comments
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Josef K.
3 Jahre her

Es handelt sich um einen emotionalen Tsunami, den sich kaum ein Blättchen entgegenstellen möchte. Wir leben längst einer Atmosphäre der Angst. Die braunen Schlägertrupps sind heute schwarz und kommen des Nachts.

Schiffskoch
3 Jahre her

Was interessieren denn Statistiken? Die Haltung zählt. Die Polizei und andere Behörden der BRD sind begeistert von der BLM – Bewegung.
Diese posiert unter einer stilisierten Faust den Slogan: No Justice, no Peace!
Ich verstehe also daher nicht, warum Saskia Esken zurückgerudert ist und jetzt DOCH keinen strukturellen Rassismus in der deutschen Polizei mehr erkennt. Wenn es den nicht gibt, müsste man BLM sofort als rassistische Bewegung einordnen, die Hausdurchsuchungen müssten sofort starten, denn die Aussage, es gibt Krieg gegen den Staat, ist eine klare Aufforderung zum Terror.

Konradin
3 Jahre her

Der großartige Journalist Helmut Markwort bewarb „seinen“ Focus in den 90ern mit „Fakten, Fakten, Fakten – und an die Leser denken“. Damals praktizierte der heutige Medienmainstream noch guten Journalismus – faktenbasiert und am hohen Anspruch und Informationsinteresse der Leser orientiert. Was wir heute erleben ist offen besinnungslose Umerziehung und Meinungsmanipulation durch die Mainstreammedien auf Basis lückenhafter und von für die eigene Ideologie passenden Teilinformationen – tendenziös interpret mit dem Ziel einer kollektiven gesellschaftspolitischen Erziehung. Die deutschen Mainstreammedien interessieren Fakten schon lange nicht mehr. Im Vorfall von Minneapolis interessiert diese Leute auch nicht, ob es sich bei der Tat tatsächlich um… Mehr

Snakebite
3 Jahre her

Irgendwie fehlt mir im Artikel noch eine Statistik über die Verteilung der Straftaten, welche „Race“ begeht wieviele Straftaten? „Schwarze werden also von der Polizei mit etwa 2,45-fach höherer Rate erschossen als Weiße.“ Wenn Weiße (ca. 60% Bevölkerungsanteil) für 60% der Straftaten verantwortlich sind und Schwarze (13% Bevölkerungsanteil) für 13% oder weniger, wäre es ja wieder ein Beweis für den Rassismus… Hier fehlen die Bezugszahlen, wieviele Straftaten die Bevölkerungsgruppen gegangen haben um eine richtige Einschätzung machen zu können. (Da meines Wissens ca. die Hälfte der Straftaten von Schwarzen begangen werden soll, sollte das Verhältnis der von Polizisten erschossen Schwarzen zu den… Mehr

Joachim
3 Jahre her
Antworten an  Snakebite

Weiter unten hat jemand eine interessante Statistik vom FBI zur Verteilung der „Murders“ (ich schreibe deshalb in Anführungszeichen, weil diese Straftatbestand in den USA anders definiert ist, als bei uns). Ca. die Hälfte der Täter wird „Black or African American“ zugeordnet. https://ucr.fbi.gov/crime-in-the-u.s/2018/crime-in-the-u.s.-2018/tables/expanded-homicide-data-table-6.xls Und der Artikel bringt doch auch was zu der Verteilung der Straftaten: „Schwarze sind im US-Justizsystem 5,1-fach häufiger inhaftiert. Ein anderer Indikator ist die Rasse von Polizistenmördern. Von 2009 bis 2018 töteten 302 Weiße und 201 Schwarze Polizisten. Die Rate der Schwarzen beträgt also auf die Anteile an der Gesamtbevölkerung umgerechnet das 3,9-fache der Rate der Weißen.“ All… Mehr

Rambatuba
3 Jahre her

Wieder ein Lichtblick der Wahrheit im linksgrünen Relotiussumpf.

miristuebel
3 Jahre her

Ich frage mich immer, was ist, wenn ein schwarzer Polizist einen Weißen tötet? Ist es dann auch Rassismus? Oder ist Rassismus immer Einbahnstraße?

fatherted
3 Jahre her
Antworten an  miristuebel

Rassismus ist eine Einbahnstraße! Wenn Sie jemand abfällig wegen Ihrer Hautfarbe oder Herkunft beleidigt…..und ist die Beleidigung noch so vulgär….ist das in Deutschland nur eine Beleidigung….und kein Rassismus….der geht nur gegen Minderheiten. Aber keine Angst….wir sind bald eine Minderheit und dann können wir auch auf „Rassismus“ bei Beleidigungen pochen…..nur wird es dann keinen mehr interessieren.

Sybille Weber
3 Jahre her
Antworten an  fatherted

Vor 22 Jahren habe ich im Vorbeigehen auf Guadeloupe in einer belebten Einkaufsstraße der Hauptstadt Pointe-á-Pitre von einem „Farbigen“ einen Schlag auf den Hinterkopf verpasst bekommen, der sich gewaschen hatte! Einfach so – nur weil ich „Weiss“ bin und Tourist war. Nationalität war ja nicht zu erkennen!

Dyl Ulenspegel
3 Jahre her

Hat eigentlich irgendwer bei der Vorgehensweise der amerikanischen Polizei bedacht, das es dort an jeder Ecke Waffen zu kaufen gibt und böse Menschen damit u.a. auch auf Polizisten schießen? Meiner Meinung nach ist das ein sehr guter Grund für einen verstärkten Selbstschutz der Polizisten in den USA. Das wird auch durch viele Videos bestätigt.
Und da wir in Corona Zeiten leben, ist es bestimmt auch nicht prickelnd sich von bereits Infizierten anhusten zu lassen.
Das rechtfertigt bestimmt keine Toten, aber auch keine einseitigen Pauschalurteile.

John Farson
3 Jahre her
Antworten an  Dyl Ulenspegel

Was Sie sagen stimmt schon, aber man muss auch differenzieren. Gerade in den ländlichen Gebieten, gibt es schon ein paar wirklich kuriose Typen, die sich den Stern an die Brust heften und dann ihre Allmachtsphantasien ausleben. Wenn dem Sheriff Deine Nase nicht passt, buchtet er Dich wegen Landstreicherei ein und nicht wenige haben den Finger schnell am Abzug. Begegnungen mit der Polizei sind mitunter gefährlich, dass wird Ihnen jeder Amerikaner sagen. Auch das es Rassismus gibt, ist unbestritten, dass darf man nicht unterschätzen. Als Weißer ist es nicht unbedingt ratsam, mit einer farbigen Frau unterwegs zu sein oder gar als… Mehr

horrex
3 Jahre her
Antworten an  John Farson

Zum Vorgehen von US-Polizei bzw.DEA:
Jahrzehnte her ist es als ich – jung und naiv – aus Langeweile beim Umsteigen/Warten auf einem US Flughafen einen Officer ansprach und versuchte seinen Hund zu streicheln. Ergebnis: Ich wurde blitzartig verhaftet und einer zweistündigen „hochnotpeinlichen“ Körper- und Gepäck-visitation mit allen Schikanen unterworfen. Es wurde vermutet, dass ich Drogen schmuggelte und mit dem Streicheln den Hund nur ablenken wollte. –
Im Grunde hatte die Politei RECHT!
(Ich schmuggelte natürlich NIX!)
Und ich war naiv/dämlich. –
Verpasste meinen Anschlussflug etc. … selbst schuld!

fatherted
3 Jahre her
Antworten an  John Farson

nana….da wird jetzt aber sehr das „Rambo 1“ Klischee bemüht. Meine Erfahrungen in den USA sind anders. Wenn man einen Cop in einer Kleinstadt etwas fragte und ihn mit „Officer“ ansprach….dann waren die alle sehr freundlich und gaben Auskunft und Hilfe (da könnte sich manch Deutscher Polizist eine Scheibe abschneiden). Ich bin nun aber nicht schwarz muss ich zugeben….insofern nur ein Eindruck von einem „Weißen“.

John Farson
3 Jahre her
Antworten an  fatherted

Und das Ihre Erfahrungen andere sind, sagt jetzt was genau aus?
Diesen „Rambo“ Bullshit können Sie sich auch sparen. Entweder wollen Sie vernünftig und wirklich diskutieren oder nur Recht haben.
Dann sagen Sie Bescheid, dann spare ich mir alles Weitere.

Eloman
3 Jahre her
Antworten an  John Farson

Sheriffs heften sich nicht den Stern an die Brust, die werden von den Bürgern gewählt. Sie meinen vielleicht die Deputies, die der Sheriff ernennen kann. Aber auch die müssen idR eine Police Academy absolvieren.

Peter Silie
3 Jahre her

Ich wurde in den USA drei mal überfallen (Strassenraub). Und jedes Mal war es ein Schwarzer. Ich glaube nicht, daß das Zufall ist. Viele Schwarze gehören zu den Loosern der Gesellschaft. Häufig haben sie eine sehr niedrige Qualifikation, Schwierigkeiten beim Schulabschluss etc. Sollen sie trotzdem einen Top Job bekommen? Soll jemand, der Schwierigkeiten beim kleinen Einmaleins hat, eine Stelle als Projektmanager oder als Ingenieur bekommen? Das ist doch absurd. Wenn’s nur zum Würstchenwender im Schnellimbiß reicht, dann ist das nun mal so. Aber ganz offenbar hat diese Ethnie i.allg. ihre Schwierigkeiten damit, im Gegensatz zB zu Asiaten. Hinzu kommt eine… Mehr

John Farson
3 Jahre her
Antworten an  Peter Silie

Jeder gebildete schwarze US Amerikaner wird ihnen auch unumwunden sagen, dass ihre kriminellen farbigen Brüder das größte Problem darstellen. Die Schwarzen haben ein richtiges Problem mit schwarzer Kriminalität, dass fällt dann auf alle zurück. Ich bin ja ein großer Football Fan und sehe die NFL immer als Mikrokosmos der US Gesellschaft. Viele der Spieler kommen aus üblen Verhältnissen und selbst mit den Millionen Verträgen in der Tasche, können viele die Straße nicht hinter sich lassen. Ein aktueller Fall: Zwei NFL Spieler waren bei einem privaten Poker Turnier, wo es um richtig hohe Summen ging. Als sie ihr Geld verloren hatten,… Mehr

horrex
3 Jahre her
Antworten an  John Farson

Siehe oben der Beitrag aus der NZZ!

Islay Tedd
3 Jahre her

Fakten und Zahlen interessiert den hysterischen linken Mob doch nicht. Hier ist Meinungsdiktatur und das Erlangen von Macht das Ziel, das um jeden Preis und mit Gewalt erreicht werden muss.Das war 2015 bei den massenhaften illegalen „Flüchtlingen“ so, beim Klimawahn, bei Covid-19 und jetzt bei der aktuellen Rassismusdebatte! Da die Medien in der Mehrzahl eindeutig linkslastig sind, wird die Lage durch deren einseitige Berichterstattung noch befeuert!

Maja Schneider
3 Jahre her
Antworten an  Islay Tedd

Nicht nur die Medien sind eindeutig linkslastig, das trifft inzwischen auf die Politik genauso zu, selbst einstmals liberale, eher konservative, und eher zur Mitte orientierte Parteien wie CDU/CSU und FDP sind – bis auf wenige Ausnahmen – von links-grünem Geist durchdrungen und bilden eine Einheitsfront mit ihren Gefolgsmedien. Sie eint u.a. das Desinteresse an Fakten und ernstzunehmender Wissenschaft, der Hass auf Kritiker und der Wille zum Umbau der Gesellschaft, der mit ersten Schritten zur Deindustrialisierung schon begonnen hat.