Selbstverständlich Antifa? Das war in der DDR Staatsdoktrin

Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken und der Parteivorstand bekennen sich offen zur Antifa. Sie treten damit in die Fußstapfen der Kommunisten. Von Peter Hoeres

imago images / Sommer
Parade in der DDR 1986 zum Jahrestag der Errichtung des "Antifaschistischen Schutzwalls"

„58 und Antifa. Selbstverständlich“ hat die SPD-Vorsitzende Saskia Esken getwittert und sich dann von ihrem Bundesvorstand retweeten lassen: „157 und Antifa. Selbstverständlich“. Wobei sich die Altersangabe auf die Gründung der Vorgängerorganisation Allgemeiner Deutsche Arbeiterverein 1863 bezieht. „Wer mit Faschisten paktiert, darf in diesem Land keine Verantwortung tragen“, hatte die SPD schon im Februar ultimativ herausgeschrieen und in ihrer Eigenwerbung stolz kundgetan, sie bekämpfe seit 156 Jahren den Faschismus (also schon lange bevor dieser das Licht der Welt erblickte). Die Hilfstruppen aus den Gewerkschaften sekundieren eilfertig:

Da FDP und CDU bei der Wahl Kemmerichs in Thüringen gemeinsam mit der AfD gestimmt hätten, sei der antifaschistische Konsens zerbrochen, der in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelebt worden sei.

Diesen antifaschistischen Konsens gab es allerdings mitnichten in der Bundesrepublik Deutschland. Sie war von einer antitotalitären Abwehr von Kommunismus und Nationalsozialismus gleichermaßen bestimmt. Der Antifa-Konsens wurde allein in der DDR als Staatsdoktrin ausgegeben und am „antifaschistischen Schutzwall“ mit Schüssen auf Flüchtlinge umgesetzt. Mit den nationalsozialistischen Altlasten nahm man es indes nicht so genau.

Was hat es mit dem Faschismus und dem Antifaschismus nun wirklich historisch auf sich? Der „Faszismus“, wie er zunächst in Deutschland genannt wurde, ist in doppelter Hinsicht ein Kind des Sozialismus. Angefangen bei Benito Mussolini entstammten seine maßgeblichen Gründer der Sozialistischen Partei Italiens oder kamen intellektuell aus dem Syndikalismus. Zum anderen war der Faschismus eine Antwort auf die bolschewistische Bedrohung, die mit der Oktoberrevolution in Russland und den Begeisterungsstürmen in der europäischen linken Szene, die bis zu hartnäckiger Blindheit Linksintellektueller gegenüber den eklatanten Verbrechen sogar bei Russland-Reisenden wie George Bernard Shaw führte, sehr konkret war. Der Faschismus verstand sich als radikale Antwort auf die vielfach kolportierten Schrecken im Gefolge der Oktoberrevolution, die ihrerseits terroristisch geprägt war.

Vom Sozialisten zum Faschisten

„Fascio“ bedeutet zunächst einmal nur Bund, etymologisch schwingt das lateinische „fascis“ für das Rutenbündel mit Beil der antiken römischen Liktoren mit – der Amtsdiener also, die mit den „fasces“, den hohen Staatsbeamten, voranschritten und diese schützten. Die „fascis“ wurden dann zu einem Symbol der Faschisten. Als „fasci“ bezeichneten sich im Italien vor dem Ersten Weltkrieg eher linke oder anarchistische Arbeiterzusammenschlüsse. Der ursprünglich pazifistische Sozialist Mussolini hatte sich bald nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs zu einem Kriegsinterventionisten gewandelt. 1914/15 gründete er die Fasci d’azione rivoluzionaria.

Dies war eine Sammlung linker Interventionisten. Nach dem Krieg stieg Mussolini zum Führer der Fasci di Combattimento auf, die er zu einer nationalen faschistischen Partei formte. Mit dem „Marsch auf Rom“ 1922, der zur Ernennung Mussolinis zum Minister- präsidenten führte, und dem Aufstieg zum Diktator nach der Matteotti-Krise 1924/25 – Giacomo Matteotti, einen erbitterten parlamentarischen Gegner der Faschisten, hatten Squadristi (Mitglieder der faschistischen Miliz) ermordet – war Mussolini in Europa in aller Munde.

Kommunisten wie Liberale beschäftigten sich mit dem neuen Phänomen. Viele Liberale waren zunächst fasziniert von oder indifferent gegenüber der neuen Bewegung, während die Kommunisten besonders dringlich eine Erklärung für und zugleich Strategie gegen ihren neuen Hauptfeind finden mussten. Die Kommunisten sahen in den Faschisten eine große Bedrohung wie auch mächtige Konkurrenz angesichts der sozialistischen Herkunft und der Erfolge der Faschisten unter den Proletariern und Kleinbürgern. Wieder einmal verhielten sich die unterdrückten Klassen nicht so, wie sie es der marxistischen Theorie gemäß hätten tun sollen; schon die bolschewistische Revolution hatte ja im „falschen“ Land, nämlich im rückständigen Russland und nicht im kapitalistischen Westen, stattgefunden.

Auch die Sozialdemokraten verhielten sich nicht programmgemäß, unterstützten sie doch in der Weimarer Republik die liberale Demokratie und erwiesen sich als praktische Verfassungspatrioten. Mit der bis 1935 gültigen Sozialfaschismusthese von Grigori Sinowjew versuchten die Bolschewisten daher, die Sozialdemokratie als linke und damit schlimmste – da den Klassenkampf und die Klassenlage verschleiernde – Vertreter des Faschismus zu denunzieren. Erst danach ging man zur Einheits-, das heißt Volksfrontstrategie über, also zu einem „antifaschistischen“ Bündnis zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten.

Dieses Bündnis sollte allerdings immer unter Führung der Kommunisten stehen, wie man später an der Zwangsvereinigung von KPD und SPD zu den Bedingungen Ersterer und dem folgenden Führungsanspruch der SED sehen konnte. Schon 1923 hatte Clara Zetkin als eine Wurzel des Faschismus den „schleppenden Gang der Weltrevolution infolge des Verrats der reformistischen Führer der Arbeiterbewegung“ erkannt. Die Sozialdemokraten galten aus dieser Perspektive wegen ihrer fehlenden Bereitschaft zur Revolution als mitverantwortlich für den aufkommenden Faschismus, eine Deutung, die immer wieder aktiviert wurde.

Erstarrte Faschismusdeutung

Endgültig erstarrte die kommunistische Faschismusdeutung dann mit der Dimitroff-Formel: Der Faschismus an der Macht, befand der Generalsekretär der Kommunistischen Internationale (Komintern), der Bulgare Georgi Dimitroff, auf deren VII. Weltkongress in Moskau, sei „die offene terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“.

Damit war klar, dass der Faschismus nur ein Exponent des Kapitalismus, mithin des Bürgertums und seiner Ideologie, des Liberalismus, war. Der Faschismus war in dieser Optik „der stärkste, konzentrierteste, er ist der klassische Ausdruck der Generaloffensive der Weltbourgeoisie“ (Zetkin).

Diese Konzeption war nicht nur für die Ostblockländer bestimmend, sie fand im Gefolge von 1968 auch im Westen weite Verbreitung. Der Marburger Politologe Reinhard Kühnl betitelte demzufolge 1971 eine Monografie mit dem sprechenden Titel „Formen bürgerlicher Herrschaft. Liberalismus, Faschismus“. Faschismus und Liberalismus, das waren für Kühnl die zwei Seiten der einen bürgerlichen Herrschaft.
Insofern bedeutete Antifaschismus, diese bürgerliche Herrschaft zu bekämpfen und abzuschaffen, denn, so Kühnl, die „parlamentarisch-rechtsstaatlich verfaßten Industriestaaten der westlichen Welt […] bergen die Möglichkeit eines Übergangs zu faschistischen Herrschaftsformen durchaus noch in sich. Die sozioökonomischen Grundlagen, aus denen der Faschismus entstehen kann, sind immer noch vorhanden, und es hängt ganz von der konkreten Interessenlage der herrschenden Klasse einerseits und von der Stärke und der politischen Strategie der Linken andererseits ab, ob die Möglichkeit des Faschismus zur Wirklichkeit werden kann.“ Die antifaschistische Linke durfte sich demgemäß nicht bloß an den Symptomen wie „Neofaschismus“ abarbeiten, denn die bürgerliche Gesellschaft drohe jederzeit in Faschismus überzugehen.

Dass Kühnls Taschenbuch an die 200 000-mal verkauft wurde – heute verkauft sich ein erfolgreiches wissenschaftliches Sachbuch in der Regel rund 5000-mal –, zeigt die Verbreitung der kommunistischen Faschismustheorie und ihrer zahlreichen Abwandlungen und Weiterführungen.

In der DDR war der Antifaschismus Staats- und Geschichtsdoktrin; mit dem Begriff wollte man auch das leidige Wort „Nationalsozialismus“ umgehen. Es war ja kein Zufall gewesen, dass viele Nationalsozialisten von ganz links kamen. Joseph Goebbels wie die Strasser-Brüder gehörten einer dezidiert sozialistischen Richtung der NSDAP an. Goebbels „unterwarf“ sich dann dem „Führer“. Auch Hitler war offenbar eine Zeit lang Anhänger des Linkssozialisten Kurt Eisner gewesen, und es war nicht nur Taktik, dass er auf das Rot der Revolution auf der Parteifahne bestand.

Hitler war anfangs Antikapitalist

Nach dem Weltkrieg gegen die Westmächte und der Schockerfahrung mit dem Versailler Vertrag war Hitler zu einem ausgesprochenen Feind des Kapitalismus geworden. Den Antikapitalismus amalgamierte er ebenso wie den Antibolschewismus mit seinem Antisemitismus. Viele SA-Leute wurden aus dem linken Proletariat rekrutiert oder waren kommunistische Überläufer. Die „Reaktion“, also die Rechte, galt bis ins Horst-Wessel-Lied hinein neben dem Bolschewismus gleichermaßen als Feind, und die ersten Mordopfer des Nationalsozialismus an der Macht waren beim „Röhm-Putsch“ ausgewiesene Rechtskonservative wie Gustav von Kahr oder Edgar Julius Jung.

Für die Wirtschaft sollte das Primat der Politik gelten, was im sogenannten Vierjahresplan mit dem Ziel einer kriegsbereiten Kommandowirtschaft umzusetzen versucht wurde. Der Sozialismus war nicht nur ein zufälliger Namensbestandteil des Nationalsozialismus, die Verbindung von Nationalismus und Sozialismus wurde schon in Kriegszeiten von vielen Intellektuellen als wegweisende Idee debattiert, und die NSDAP mit ihren einerseits vagen, andererseits aber doch spezifischen Ideen konnte sich damit als „Partei der Zukunft“ präsentieren. Diese Nähe zum Feind wollte man im Realsozialismus natürlich verschleiern, und mit dem Begriff „Faschismus“ gelang nicht nur das, man konnte mit ihm auch das gesamte „liberale System“ (Ernst Nolte) delegitimieren, indem man den Faschismus einfach zum Teil des liberalen Systems erklärte.

Antifaschismus als Staatsdoktrin

Im wiedervereinigten Deutschland erlebte der „Antifaschismus“ (wie erstaunlich viele DDR-Relikte) seine Wiederbelebung. Dieses Revival wurde einerseits von der SED/PDS/Linkspartei ermöglicht, die vom gewohnten Sprachgebrauch ebenso wenig wie von ihrem Vermögen lassen wollte, andererseits von linksextremen Gruppen aus Westdeutschland, welche im Osten via „Antifaschismus“ Anschluss an einen zunächst linken Mainstream suchten.

Die ausländerfeindlichen Ausschreitungen während der ersten Asylkrise nach 1992 sorgten dann für die weitere Verbreitung des Antifa-Paradigmas, für dessen Durchbruch der Aufstieg der AfD und vor allem die Wahlkapriole in Thüringen.
Geändert hat sich wenig: Der heutige Antifaschismus mit allseitiger Anwendung des Faschismusbegriffs ist nichts anderes als die alte Volksfrontstrategie, die nicht eint, sondern spaltet: Die zerstrittenen Parteien der Linken können es sich unter diesem Banner gemeinsam bequem machen und die Feinderklärung an „die Rechte“, zu der man Liberale, Konservative, Populisten und Faschisten gleichermaßen zählt, ist total – eine Bürgerkriegserklärung ohne Ausweg. Die Bürgerlichen sollen genötigt werden, sich zu entscheiden, in welches Lager des gespaltenen vormaligen Gemeinwesens sie gehören.

Damit werden sie ihrerseits gespalten. Viel schlimmer allerdings ist, dass
die für die moderne Demokratie konstitutive Rechts-links-Ausdifferenzierung damit sistiert und die Demokratie selbst angegriffen wird, was übrigens entgegen mancher rechter Behauptungen auch den sogenannten „Mainstream“-Journalisten auffällt.

Tatsächlich finden sich für diese Strategie sofort nützliche Idioten wie der Großdenker und ehemalige Kurzzeitgeneralsekretär der CDU Ruprecht Polenz, die umstandslos den undifferenzierten Faschismusbegriff übernehmen und implizit für eine innerparteiliche Feinderklärung gegen die Werteunion adaptieren. Andere, wie FDP-Chef Christian Lindner, unterziehen sich in Anverwandlung sozialistischer Schauprozesse einer Selbstbezichtigung im deutschen Parlament, nachdem einer der ihren das Ergebnis einer demokratischen geheimen Wahl respektiert hatte.

„Faschist“ intellektueller als „Nazi“

Während etwas feinfühligere Gemüter bei der Verwendung des Etiketts „Nazi“ für den politischen Gegner zusammenzucken – schließlich werden damit mehr oder weniger ausgeprägte Verbalrowdys der Gruppe derjenigen zugeschlagen, die ein Menschheitsverbrechen begangen haben, was Letztere in obszöner Weise verharmlost und die Frage aufwirft, warum dann nicht umgehend ein Verbotsantrag auf den Weg gebracht wird –, während also der Gebrauch von „Nazi“ doch arg primitiv wirkt, ist der Faschismusbegriff unbestimmter und klingt zudem intellektueller. Schließlich hatten seit den 1960er-Jahren auch bürgerliche Historiker wie Ernst Nolte diesen Begriff als Gattungsbezeichnung für verschiedene Strömungen der Zwischenkriegszeit etabliert.

Die Unterschiede zwischen dem historischen Faschismus und dem heutigen Nationalismus in der AfD sind freilich evident: Während Ersterer offensiv, auf Expansion und nach außen gerichtet war, ist Letzterer defensiv motiviert, durch die Bewahrung des eigenen Volkes und Staates in Abwehr von Massenimmigration, kultureller Umgestaltung und demografischer Transformation. Und während dem Ersteren die Gewalt von Anbeginn an als zentrale Praxis des Politischen eingeschrieben war, verzichtet Letzterer bei allem dort anzutreffenden kritikwürdigen Geraune auf gewalttätige Methoden oder auch nur den Aufruf dazu – das übrigens ganz im Gegensatz zur Antifa, die wiederum in der Linkspartei und darüber hinaus über parlamentarische Arme verfügt.

Wie der Historiker Heinrich August Winkler konstatiert, führt der „inflationäre Gebrauch des Begriffs ‚Faschismus‘ […] letztlich zu einer Verharmlosung des Faschismus“. Der Gebrauch der Faschismuskeule ist zudem keinesfalls unschuldig. Denn im Namen der Faschismusbekämpfung wurden Hunderttausende Menschen massakriert, verschleppt und gedemütigt.

Dass ausgerechnet Bodo Ramelow für seine gescheiterte Wiederwahl in Thüringen Buchenwald als Menetekel bemühte, war deswegen so zynisch, weil das Konzentrationslager von der sowjetischen Schutzmacht seiner Partei zwischen 1945 bis 1950 als „Speziallager Nr. 2“ einfach weitergeführt wurde – teilweise mit denselben Insassen, teilweise mit Häftlingen, die als Faschisten zu denunzieren opportun war. Tausende kamen dort unter elenden Bedingungen und Folter nach 1945 zu Tode, genauso wie in weiteren von den Nazis übernommenen Lagern in der Sowjetischen Besatzungszone wie Sachsenhausen oder Jamlitz.

Wer heute dieses denunziatorische Legitimationsinstrument noch benutzt, richtet sich selbst.


Peter Hoeres ist Professor für Neueste Geschichte in Würzburg, daneben Sektionsleiter für Geschichte der Görres-Gesellschaft, Mitglied der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Leiter der NDB online.

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Kommentare ( 74 )

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74 Comments
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Wolodja P.
3 Jahre her

→ Viele SA-Leute wurden aus dem linken Proletariat rekrutiert oder waren kommunistische Überläufer ← Schön, das mir von meinem Vater vermittelte Wissen nach etlichen Jahrzehnten hier ausdrücklich bestätigt zu finden. Auch die Sympathisanten und Wähler der NDSAP entstammten zu einem erheblichen Teil diesem Milieu – ich habe einige von ihnen, die nun wieder stramm hinter der KPD standen, vor und nach dem Parteiverbot in den 50er Jahren in der Nachbarschaft im Flüchtlingslager kennengelernt.

bfwied
3 Jahre her

Die Grünen kommen nun mal letztlich aus der sozialistischen Ecke. Sie setzen sich noch heute bzw. wieder mehrheitlich aus bekennenden Sozialisten, Kommunisten, Marxisten, Maoisten, Trotzkisten und sonstigen sozialistischen *-kisten und *-isten zusammen. Es ist der Bodensatz seit den 68ern, der nicht erwachsen werden wollte/will, sondern Träumer mit Hirngespinsten bleiben will. Die sind mir bekannt aus meinem Studium, aber wir haben sie nach einigen Störungen durch ihr albernes „Wir wollen jetzt über die Lage der unterdrückten Arbeiterschaft diskutieren“ kurzerhand vor die Tür gesetzt und sie in eine Fabrik gewiesen, an einen Ort, den sie nur aus ihren Hirngespinsten kannten, aber nicht… Mehr

Peer Munk
3 Jahre her

Können Sie Ihre Behauptungen begründen? Wieso ist Sebastian Haffners Sicht der Dinge die gültige? Das bezweifle ich.

DELO
3 Jahre her

Ich glaube nicht, daß eine Äußerung von Saskia Esken einen allzugroßen Grund ergibt, darüber einen Artikel zu schreiben. Frau Esken ist für mich eine ahnungslose Schwarzwaldtante, die vor über 30 Jahren noch gar nicht so recht wußte, was DDR überhaupt ist. Das war hier im Schwarzwald nicht selten der Fall, man war auf Frankreich reflektiert und die Ostzone war weit, sehr weit weg. Wenn man von der „DDR“ erzählte, hatte man den Eindruck, die Zuhörer hielten das Gehörte für ein weiteres Ihrer Schwarzwaldmärchen und aus ihren Gesichtern trat Ungläubigkeit hervor. Vertreter der Gewerkschaften stellten die Ostzone gar noch als Vorbild… Mehr

Sonja Dengler
3 Jahre her
Antworten an  DELO

aber selbstverständlich sind die Äußerungen von Ecken einen solch wertvollen Artikel wert! Wir müssen mehr wissen – und ehrlich gesagt: sie als „ahnungslose Schwarzwaldtante“ zu bezeichnen, DAS halte ich für naiv. Es sieht ja eher so aus, als wollte sie mit ihrer Aussage „eigentlich“ sagen, sie habe 156 Jahr FÜR den Faschismus gekämpft. Ahnungslos ist die nicht.

bfwied
3 Jahre her
Antworten an  DELO

@betrifft auch S. Dengler: Esken mag aus dem tiefsten Schwarzwald kommen und sie mag vielleicht noch zu jung sein, um die DDR bewusst und vernünftig mitbekommen zu haben, und das genau macht ihre Gefährlichkeit aus. Sie ist ahnungslos bez. der Wirklichkeit des DDR-Alltags bzw. des DDR-Systems, und daher schwafelt sie so unerträglich dummes Zeug über den „wahren Sozialismus“. Die Unaufgeklärten/Ungebildeten/wenig Gebildeten vermögen ihr dummes Geschwätz nicht kritisch einzuordnen, sondern finden das als Gegenmodell zu der Welt, die sie und Co so gerne in ihrer Einfachheit zeichnen, attraktiv. Man frage mal beliebige junge Leute, was sie unter Faschismus und Antifaschismus verstehen,… Mehr

Luise L.
3 Jahre her
Antworten an  bfwied

Hervorragend seziert, danke. Auch wenn der Tag und die Zukunft gleich wieder noch ein Stückchen düsterer erscheinen.

Ingolf Paercher
3 Jahre her

@myrkf
Ich leiste keinerlei Widerspruch, einfach, weil ich es nicht besser weiß, es ist nicht mein Job, das zu wissen, sondern mein Hobby. Ruten und Beil, es gibt m.W. unterschiedliche Darstellungen. Die Stämmedarstellung ist ebenfalls strittig im Laufe der Jahrhunderte.
Ich lasse mich gerne korrigieren, so isses ja nich. Bin auf FB verfügbar.

Reinhard Schroeter
3 Jahre her

Die SPD ist keinesfalls auf historischen Abwegen, wer solches vermutet, hat das Wesen dieser Partei nicht durchschaut und lässt sich von Phrasen wie sozialer Gerechtigkeit und derart Gedöns der Genossen das Hirn vernebeln. Seit dem Beitrtt der fünf mitteldeutschen Bundesländer zur Bundesrepublik habe ich als Arbeitnehmer , der in einem dieser Bundeländer lebt, erfahten müssen, dass die SPD eine treibende Kraft bei der Umverteilung von unter nach oben ist. Alles was seit 30 Jahren passiert, geht auf Kosten der Arbeitnehmer, die zu vertreten die SPD-Bonzen glauben machen wollen. Erhöhung der Renteneintrittalters bei gleichzeitiger Absenkung der Rentenniveaus, weiter geht es mit… Mehr

bfwied
3 Jahre her
Antworten an  Reinhard Schroeter

Da ich mal Mitglied war und somit ihre Entwicklung erfahren habe, finde ich sie nur noch diabolisch, abstoßend, infam in ihrer Dämlichkeit, widerwärtig durch ihre Politik, die mal wieder alles andere als die eigenen Bürger und die Wirklichkeit ins Zentrum stellt. Diese Entwicklung war bereits Ende der 80er-Jahre zu erkennen, als aus der Partei des Intellektualismus eine Partei des unteren Mittelmaßes wurde, eine Partei des „Glaubens“, des Wissens und der Erkenntnissuche abhold.

butlerparker
3 Jahre her
Antworten an  Reinhard Schroeter

Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokratin…….

Luise L.
3 Jahre her
Antworten an  Reinhard Schroeter

Tja, diese SED/FDJ – Frau im Kanzleramt wollte nach der Wende ja auch ganz dringend einen hoch dotierten Posten in der SPD abgreifen. Wahrscheinlich kannte die sich mit der wahren Gesinnung der SPD besser aus als die Westdeutschen! Hat nicht geklappt, weil die nicht so schnell „Hurra“ brüllten, wie sie es sich wohl gedacht hat. Ist dokumentarisch belegt. Da sie aber leider in Kohls Beuteschema passte (siehe Hannelore Kohl), war das kommende Grauen für uns und unser Land fortan besiegelt. Das Ausmaß konnte allerdings keiner wirklich voraus sehen. Oft habe ich mir in den letzten Jahren gewünscht, der „antifaschistische Schutzwall“… Mehr

Riffelblech
3 Jahre her

Es ist doch wohl eher die Frage ,ob sich die „ gottgleiche Ewigkeitskanzlerin“ in der geballten Aggressivität der Antifa eine Schutztruppe aufgebaut hat ,die ihren Machtanspruch zementiert . Alles was nicht exakt auf der Kanzlerin Linie liegt ist doch zum Nazi— und Faschismusprodukt gekennzeichnet . Sekundiert ,wenngleich genial vereinend, die Linken und Sozen mithin,ihre eigene Partei als quasi Schutzschild vor der Kanzlerschaft. Wenn das nicht Diktatur ist ,was soll es denn dann sein? Die einzige wirkliche Opposition wird im öffentlichen Leben von ÖR und MMM mit Begriffen belegt ,die Abschaum und Widerlichkeit implizieren sollen. Und damit soll jeder klare Blick… Mehr

bfwied
3 Jahre her
Antworten an  Riffelblech

Sie haben recht, es ist der neue Kampf des Sozialismus gegen Kapitalismus/soziale Marktwirtschaft. Die Zeit war reif für die Sozialistin Merkel. Sie hat richtig kalkuliert, die Deutschen sind zu naiv, vergesslich, ungebildet geworden, um zu kapieren, was läuft. Dieses Land ist nicht von ungefähr auf den hinteren Rängen in den Schulvergleichen. Wer älter ist, dem steht mit den Jungen eine würdelose und wohl auch böse Zeit bevor, die Jungen werden den eingenen Shit selbst ausbaden müssen.

Walter Knoch
3 Jahre her

Ich nehme einen solchen Kommentar und seine fein-ziselierte Aufdröselung gerne zur Kenntnis, erweise dem Bemühen des Autors gerne auch meine Achtung: Aber, ein großes Aber, die Entwicklung in dieser Republik weist schon lange in die gleiche Richtung. Nach den explizit linken Parteien Die Linke, Die Grünen und der Sozial-Demokratischen Partei marschiert mittlerweile auch die CDU, CSU inbegriffen, in die gleiche Richtung. Sie wählt, siehe Thüringen, einen Kommunisten zum Ministerpräsidenten. Sie wählt, siehe Mecklenburg-Vorpommern, eine Mitbegründerin der Antikapitalistischen Linken oder wie dieser Verein sonst genau heißen mag als Verfassungsrichterin, sie wählt seit langem Kommunisten zu Präsidiumsmitgliedern in den verschiedenen Parlamenten (Bund… Mehr

Chloepfts
3 Jahre her

In diesen Kontext gehört auch die Äußerung des ehemaligen Außenministers Fischer, daß Deutschland sich auf Ausschwitz gründe.
Ungenauigkeiten und barbarisierende Sprache sind bei der Verwandlung in ein kommunistisch/sozialistisches System hilfreich.

albert
3 Jahre her

Der wichtigste Aspekt dieses Phänomens Antifa, also jenseits desThemas dieser Linken SA und wie gerade die SPD und Gewerkschaften sich zu deren Wurmfortsatz machen und sich dabei selber zur Bedeutungslosigkeit dezimieren, wurde hier gar nicht thematisert: medial-konformierendes und polit-stragetisch-komplexes Dauerantifa-Getöse zur Massen-Manipulation der Wahler, ja nicht die einzige wirkliche politisch inhaltliche Oppositiomnspartei AfD als auch nur möglicherweise wählbar zu erachten. Also Antifa als das ideologische Lügengespinst, das permanete fake news und Haltungs- und Erziehungs-Nudging mit den modersten Mitteln der gegenwärtigen Kommunikationstechniken immerhin. Sogesehen ist Antifa nicht bloß eine SA-Terror-Truppe, nicht bloß ein wieder aufgelegtes totalitäres „Volksfront“-Strategiespiel, mit Selbstschrumpfungs-Automatik nebenbei gesagt,… Mehr

Luise L.
3 Jahre her
Antworten an  albert

Albert, ganz genau so ist es. Aber das alles erzählen Sie mal einem „ganz normalen Deutschen“, Kennzeichen: weit unterdurchschnittlich politisch gebildet 🙁 .