Die Ost-Beauftragte spaltet statt zu einigen

Über die jüngste Studie "Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland" und ihre Folgen: Zuerste schrieben Meinungsführer-Medien der Studie nach, nun entdecken sie ein Machwerk.

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Als gäbe es nicht schon genug verzweifelte Versuche, die Ostdeutschen als Menschen zu präsentieren, die in ihrem inneren wie Adolf Hitler ticken, hatte ausgerechnet die Bundesbeauftrage für die neuen Länder, Iris Gleicke von der SPD, letzte Woche noch einen draufgesetzt. Nicht um den Osten damit endlich zu rehabilitieren, sondern um ihn weiter zu diffamieren. Mit voller Absicht, wie man an der Entstehung ihres Beitrages zur Erforschung der ostdeutschen Seele jetzt sehen kann.

Den Auftrag vergab sie an die westdeutsche TU Göttingen, ein Hort „linker“ Geisteswissenschaftler, für die jeder schon ein „Rechter“ ist, der in Deutschland zu laut Deutschland ruft. Sie schickten vier junge Wissenschaftler des Göttinger Instituts für Demokratieforschung nach Heidenau und Freital in Sachsen und nach Thüringen, in den Erfurter Stadtteil Herrenberg.  Studienplätze, die alle drei schon in braune Schlagzeilen geraten waren.

Dort führten sie 2016 knapp 40 Interviews mit meist „linken“ Politikern und Aktivisten der „linken“ Szene, sogar die „Antifa“ durfte den Forschern aus dem Westen bestätigen, wie „braun“ der Osten ist. Obwohl die „Antifa“-Mitglieder für Deutschland gefährlicher sind, als alle „Faschisten“ zusammen. Wenn sie in ihrem „Kampf gegen Rechts“ schwarz vermummt auf die Straße gehen, sieht die danach ja meistens wie ein Schlachtfeld aus. Autos werden umgestürzt oder gleich angezündet und Polizisten angegriffen, die danach im Krankenhaus landen, mit Steinen und Molotowcocktails beworfen und jedes Mal wieder ist es mindestens versuchter Totschlag. Ohne, dass das in den Medien wie der Politik Entsetzen auslöst. Denn im „Kampf gegen Rechts“ ist mittlerweile alles Recht. Auch eine Studie die weder repräsentativ noch wahr ist, wie die Welt jetzt meldete:

In dieser Regierungsstudie wurden sogar Gesprächspartner erfunden

Und berichtet:

Neben mehreren angeblichen Stadträten, die noch nie in ihren Kommunen gesichtet wurden, wird beispielsweise „Herr Reese, führender Mitarbeiter der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung“, aufgeführt. Die Einrichtung teilte der WELT mit, dass es dort niemanden gebe, der so heißt – und auch niemanden, der sich wie angegeben äußern würde. „Unser angeblicher leitender Angestellter Reese wird an fünf Stellen zitiert, mit Positionen, die Sie niemals aus unserem Haus hören würden.“ Die Landeszentrale habe erfolglos versucht zu rekonstruieren, wer „Herr Reese“ sein könnte, und nun bei den Göttinger Forschern um Transparenz gebeten. Bisher ohne Antwort.

Anders als von den „Linken“. Die kamen in die Studie mit einer „Frau Ackermann, Mitglied des sächsischen Landtages.“ Obwohl es auch die nicht gibt. Vielleicht weil den Forschern die Wahrheit am Ende doch zu peinlich war. Denn hinter dieser Zeugin für den „braunen Osten“ verbirgt sich ausgerechnet die Abgeordnete der Partei Die Linke Kerstin Köditz – und die ist? Fraktionssprecherin für „Antifaschistische Politik“. Die den Forschern aus dem Westen bestätigte, was die gerne hören wollten. Die schrieben all die „linken“ Aussagen zu ihrem Thema auf und Iris Gleicke präsentierte sie. Passend in einer knallroten Lederjacke hielt sie die Studie stolz in die Kameras. Titel:

Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland

Dafür müsste sie wegen Volksverhetzung entlassen werden. Als Bundesbeauftragte für die neuen Länder ist Iris Gleicke ja eigentlich dafür zuständig, Deutschland zu vereinen, statt mit erfundenen Fake-News wieder zu spalten.

Aber wie gesagt, im „Kampf gegen Rechts“ ist mittlerweile alles Recht. Hauptsache er geht weiter. Das sichert nicht nur Posten, sondern vor allem Geld. Auch der Betrug aus Göttingen war staatlich finanziert. Bestraft wird dafür niemand.

Das gilt auch für die, die in den einschlägigen Medien auf die Studie so reagierten, wie sie immer auf solche Studien reagieren. Alle waren zunächst wieder froh, dass ihr Feindbild „brauner Ossi“ aufs Neue bestätig wurde.

Die Bild titelte:

So rechtsextrem ist der Osten.

Aber BILD hat dazu gelernt. Jetzt schreibt das Blatt: „Die Studie sagt nichts über den Osten, aber eine Menge über die Ostbeauftragte.“ Und der Union-Fraktionschef Volker Kauder wird zitiert mit dem Satz: „Die Studie grenzt an einen Skandal“.

Der Osten allerdings hat von solcher Art der Meinungsmache wie von der sogenannten Ostbeauftragten schon längst die Nase voll. Das scheinen jetzt auch manche Medien und Politiker zu merken – die Abwendung von Lesern und Wählern verhilft zu Einsichtsfähigkeit.

Der Dresdner Journalist und Autor Torsten Preuß über die jüngste Studie zum Thema „brauner Osten“ und ihre Folgen.

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Kommentare ( 81 )

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Happyduck
6 Jahre her

Ein lesenswerter Artikel über eine besonders üble Person.

Stefan Lanz
6 Jahre her

Je suis Össi !

Grüsse aus Bayern ?

Stefan Lanz
6 Jahre her

Wer initiert die Anzeige wegen Volksverhetzung?

Lucyna Felkowska
6 Jahre her

Liebe „Ossis“, wenn es gar nicht mehr geht: aus der BRD austreten und als z.B „Republik Preußen“ ein Teil der Visegradgruppe (V5 oder mehr) werden. NRW betrachte ich persönlich als außereurop. Ausland…

Jozsef Leitner
6 Jahre her
Antworten an  Lucyna Felkowska

Hallo Lucyna, ich glaube von der ungarische Seite, wenn es in der Westen so weitergeht, dann V4 +2 dazu werden im 2019 von eu austreten.
Wir in Ungarn sind immer DANKBAR für Mitgefühl aus Polen.
Poznan-Budapest verbindet uns auch.

zmartkid
6 Jahre her

Und dabei ist dies doch sooooo DURSICHTIG: Mein werter Herr (inzwischen leider verstorbener) Vater lehrte mir – rein politisch:
„Wenn es auf dem eigenen Misthaufen unsäglich STINKT, kräht man umso emsiger gegen ANDERE Misthaufen an……… !!!“

Stimmt doch. – Dieses neoliberalistisch-hyperkorrupte, mittlerweile reichlich menschenverachtende „Vergenußwurzelungs“-System „kotzt“ derzeit DERART gegen jede allein schon abweichende Meinung (!) an, daß es nur so AUFFÄLLIG STINKT……….. !!!!!!

zmartkid
6 Jahre her

Man braucht sich ja nur mal den – lachhaften – Wahlslogan des „Ferkels“ der letzten BT-Wahl „zu Gemüte zu führen“: „SIE KENNEN MICH !“

Ein (Sau-)Volk, das DA nicht schon – ultimativ – „die Reißleine zog“, braucht man leider nicht mehr wirklich zu „bemitleiden“……….. !!!!!!

„Sorry“: Auch & insbesondere in den nächsten 4 Jahren des „Ferkel-Imperiums“ – nach dem 24. 9. – wird die konsequente, unwiderrufliche VERNICHTUNG unzähliger (!!) Arbeitsplätze – die diesen Namen überhaupt noch verdienen – GRAUSAME „Ernte“ halten/verbuchen……….. !!!!!

Henryke
6 Jahre her

Früher oder später wird eine neue Mauer hochgezogen werden…
…von den östlichen und südlichen Nachbarn Deutschlands.
Diese Mauer wird unsere Nachbarn vor den Auswirkungen der Dummheit Deutschlands schützen.
Mein Fluchtweg wird dann sehr kurz sein;-)

Henryke
6 Jahre her
Antworten an  Henryke

Sie sind nicht allein…;-)

Old_Europe_61
6 Jahre her

Es ist keine „Fremdenfeindlichkeit“, wenn man es ablehnt, von einer Amok laufenden Bundespolitik gezwungen zu werden, mit einer bald zur Mehrheit werdenden Gruppe, die uns ablehnt, hasst, unsere Frauen und Mädchen als „dreckige ungläubige Huren“ beschimpft, unseren Glauben bekämpft, unsere Freiheit verachtet, unsere Ziivilisation rückabwickeln will, am über zwei Jahretausende mühsam und unter schlimmsten Entbehrungern angesammelten Wohlstand „Teilhabe“ einfordert, uns bestiehlt, beraubt, bemessert, vergewaltigt, missbraucht und mit Bomben und LKWs nach dem Leben trachtet. Man nennt das Selbsterhaltungstrieb, den Willen zu überleben. Er ist legitim und oberstes Menschenrecht. Die Natur lehnt kollektiven Selbstmord ab, kein Gott verlangt ihn von seinen… Mehr

Harry Krishna
6 Jahre her

Als jemand, der an der Georg-August-Universität Göttingen vor 3 Jahrzehnten Sozialwissenschaften studierte könnte ich meine Alma Mater natürlich kaum ohne Rot zu werden, gegen den Vorwurf der Linkslastigkeit ihrer SoWi-Fakultät verteidigen.

Nur, eine TU ist sie nicht.

Die Uni Göttingen wurde Anfang der 1730er Jahre im Geist der Aufklärung von Anfang an als Volluniversität mit allen klassischen Fakultäten (seinerzeit: juristische, theologische, medizinische und philosophische Fakultät) gegründet.

Sabine W.
6 Jahre her
Antworten an  Harry Krishna

Und halten Sie diesen Geist der Aufklärung immer noch aufrecht?

Harry Krishna
6 Jahre her
Antworten an  Sabine W.

Ich? Kurze Antwort: Ja, das bilde ich mir zumindest ein. Jetzt kommt die etwas längere Version: Was, wenn nicht den Geist der Aufklärung sollten wir aufrecht halten und verteidigen? Etwa das christlich-jüdische Abendland? Abgesehen davon, daß das »jüdische« in dieser Wortkombination erst vor einigen Jahren auftauchte (als scheinheiliger Philosemitismus, PC-Sprech oder um das christliche unter Eingemeindung der Juden weniger nach kreuzfahrendem Kolonialismus klingen zu lassen) ist es die Aufklärung, der Wissensdurst, das Streben nach Erkenntnis durch Einsatz des eigenen Verstandes, was uns befreit hat. Befreit nicht nur vom Absolutismus, sondern auch vom Aberglauben der religiösen Dogmen. Ohne den Mut und… Mehr

kostanix
6 Jahre her

Maaaaaaaasssssmäääääännnnnnnlein, übernehmen Sie.
Oder ist die Nummer zu groß?