Links und rechts kommen zum gleichen Ergebnis

Irgendwann stellt man fest, dass nicht mehr das „links“ oder „konservativ“ entscheidend für die Wahrnehmung der Wirklichkeit ist, sondern eine übergreifende Sachdiagnose der Zustände, wie sie nun einmal sind. Zwei Bücher und eine gedankliche Ausgangsposition.

© Peter Parks/AFP/Getty Images

Meine Lieblingsbuchhandlung befindet sich im Hamburger Schanzenviertel. Ja, genau dort, wo ihre inneren Bilder umgehend zwischen Molotow-Cocktails, Straßenschlachten und G20 entstehen. Es ist eine aus der Zeit gefallene Buchhandlung mit alten durchgehangenen Bücherregalen, einem strikt kuratiertem Buchfundus, linken Demonstrationsaufrufen an der Pinnwand und Buchhändlern, die nicht von sich aus grüßen (müssen). In Zeiten der Beliebigkeit pflegt das Buchhändlerkollektiv noch Überzeugungen, die man persönlich teilen kann oder auch nicht. Dazu gehört, dass in dieser Buchhandlung nur Bücher ausliegen, deren Position man dort politisch teilt. Die Bestellung einer „Lesemaus“ für den Sohn unter dem Titel „Mein Freund ist Polizist“ wird demgemäß schmallippig aufgenommen. Das mag man verurteilen, empört zur Kenntnis nehmen oder aber großmütig belächeln. Ich finds gut und schreibe ziemlich überzeugt: In Zeiten der Beliebigkeit ist jede Form der respektorientierten Positionierung ein Lichtblick …

„Hypermoral“ oder „Erwachsenensprache“ – Aufhebung eines linken oder rechten Schema?

Vor kurzem hatte ich über das Buch „Hypermoral“ von Alexander Grau (Philosoph und Kolumnist bei „Cicero“) gelesen und wollte es eben dort kaufen, stromerte durch den Laden, fragte schließlich kurzerhand nach und bekam vom wirklich sympathischen Buchhändler die gegrinste Antwort, dass man keine „konservativen Bücher“ führe. Ich lächelte zurück und griff schließlich zu einem anderen Buch von dem ich ebenfalls gehört hatte: „Erwachsenensprache“ von Robert Pfaller (Professor für Kulturwissenschaften und Kulturtheorie in Linz) – die „Hypermoral“ bestellte ich kurzerhand im Internet. In der Folge las ich – Ferien sei Dank – zwei sachgesellschaftliche Bücher parallel … und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: Das direkte Gegenlesen eines konservativen und eines linken Beobachters führte zu spannenden und in der Ausgangsdiagnose gleichartigen Schlüssen. Bescheiden mag man feststellen, dass irgendwann nicht mehr das „links“ oder „konservativ“ entscheidend für die Wahrnehmung der Wirklichkeit ist, sondern eine kausal übergreifende Sachdiagnose der Zustände wie sie nun einmal sind. Und die entzieht sich, dem Verstehenwollen des Autors vorausgesetzt, einem linken oder rechten Schema. Das ist eigentlich ganz einfach. In den vergangenen Monaten war dies in so manchem Artikel auch in diesem Magazin immer wieder erfahrbar.

Beide Autoren stellen fest, dass die zeitgenössischen politischen Debatten von „Gedankenzwängen“ geprägt sind, die sich in Nebensächlichkeiten verlieren, um die eigentlichen Fragen eines konstruktiven Zusammenlebens als gesellschaftliche, aber eben auch gemeinschaftlichen Verbund, nicht zu stellen. Die Differenzierung zeigt sich vielmehr im Verständnis der daraus zu ziehenden gesellschaftlichen Konsequenzen …

Scheinwichtigkeiten der gesellschaftlichen Diskussion

Was schreibt Pfaller in seinem Buch „Erwachsenensprache“? Zunächst stellt der marxistisch-psychoanalytisch geprägte Kulturwissenschaftler ein Auseinanderbrechen gesellschaftlicher Räume und Natürlichkeiten fest: „Plötzlich fuhren Eisenbahnen in die Irre, Pensionsvorsorge geriet zum Spekulationsgegenstand, Gesundheit und Bildung verfielen einem irrationalen Ökonomisierungsdruck, Arbeiten verwandelten sich in Bullshit-Jobs, Produkte zerfielen vorzeitig dank geplanter Obdoleszenz oder entzogen sich in die Undurchschaubarkeit ihrer ständig wechselnden Benutzeroberflächen […].“

Immer mehr Menschen gerieten in unsichere und prekäre Lebenssituationen und zugleich – deshalb der Titel „Erwachsenensprache“ – würden Unscheinbarkeiten des sozialen Miteinanders als die entscheidenden politischen Probleme definiert: „Im selben Moment, in dem die USA und ihre Verbündeten die Welt mit Krieg, dubiosen Revolten und Bürgerkrieg überziehen und den friedlich belassenen Teil mit Austeritätspolitik in Armut treiben, überziehen sie die Welt mit einer Ideologie des gesäuberten, verharmlosenden Sprechens.“

Ausgangspunkt für die Bedeutung von Scheinwichtigkeiten sei die Prämisse, dass alles „Gleich“ bedeutsam sein. Interessanterweise verweist Pfaller dabei auf Marx und Engels, die hinsichtlich gesellschaftlicher Veränderungsprozesse feststellten: „Sie zwingt alle Nationen, die Produktionsweise der Bourgeoisie sich anzueignen, wenn sie nicht zugrunde gehen wollen; sie zwingt sie, die sogenannte Zivilisation bei sich selbst einzuführen, d.h. Bourgeois zu werden. Mit einem Wort, sie schafft sich eine Welt nach ihrem eigenen Bilde.“ Die Vorstellung der Globalisierung als kulturelle Homogenisierung wird hier 160 Jahre vorweg genommen.

Für Pfaller ist es kein Zufall, dass die vermeintlichen humanitären Forderungen nach Berücksichtigung jeder Besonderheit genau zu dem Zeitpunkt auftauchen, in dem die Zielsetzung der Gleichheit in den westlichen Gesellschaften insgesamt massiv bedroht ist – vor allem durch zunehmende Ohnmacht der demokratisch-legitimierten Politik gegenüber der Gestaltungsmacht internationaler Konzerne. Pfaller schreibt: „Die neoliberale, postmoderne Gesellschaft fördert nicht die Ärmeren und Ärmsten, damit diese möglichst so gut wie alle anderen leben können, sie fördert vielmehr immer nur Ausnahmen, um alle übrigen getrost verkommen zu lassen.“ Mit harten Konsequenzen argumentiert der Kulturwissenschaftler: „Politisch korrekter Sprachgebrauch ist – ebenso wie Charity, ethical Fashion, ökologisches Einkaufen und veganes Kochen – vor allem und zu allererst ein Distinktionskapital, eine Waffe mit deren Hilfe man mehr oder weniger Gleichgestellte wirksam zu Ungleichen machen kann.

Damit mussten die Sozialdemokraten Abstand nehmen von einer Politik, die auf Ausgleichung von Klassenunterschieden zielte, und ihre Agenden verlagern. So machte man erst einmal lieber in Frauenpolitik statt Klassenpolitik, und dann lieber Politik für Homosexuelle oder Queers als Frauenpolitik, und dann überhaupt am liebsten „diversity“… Und wozu auch über neue Armut reden oder gar etwas dagegen tun, wenn man mit schwullesbischen Ampelmännchen (freilich nur in den touristischen Innenbezirken) Aufgeschlossenheit demonstrieren und sogar internationalen Applaus einfahren kann.“ Alles müsse „sensibel“ und „abwägend“ berücksichtigt werden … damit entzieht sich die Politik ihres eigentlichen gesellschaftlichen Gestaltungswillens zugunsten von Pseudo- und Symbolpolitik, die die große „Toleranz“ einlösen wolle. Wenn aber alles tolerant und gleich ist, dann verbieten sich individuelle Übertretungen und Interpretationen. Pfaller bringt es in sehr nachvollziehbare Bilder, die das Schmunzeln in Trübsal übergehen lassen: „Statt freudiger kleiner Handlungen des Feierns sollen nur noch schmallippige Gesten der Enthaltung gelten: statt zu grüßen, lieber stumm bleiben: statt Nachkommenden die Tür aufzuhalten, lieber sich blind stellen und unverbindlich weitergehen; statt ein Kompliment zu machen, lieber schweigen; statt parfümiert zu sein, lieber naturbelassen riechen; statt gesellig eine Konversation einzuleiten, lieber stur und stumm vor sich her starren; statt gemeinsam ein Glas Wein zu trinken, lieber vereinzelt abstinent bleiben.“

Moral ersetzt Logik

Es ist eben dieses Bild, dass die Parallelität der Beobachtungen von links und rechts geradezu aufzwingt, wenn Alexander Grau ziemlich deskriptiv festhält: „Die Inbrunst und die Emphase, mit der nicht nur hierzulande gesellschaftliche Fragen moralisch hochgekocht werden, zeigt, dass es mitnichten um die Etablierung rationaler Erwägungen und nüchterner Entscheidungsprozesse geht. Vielmehr dient die Moralisierung quasi aller gesellschaftlichen und politischen Fragen der Emotionalisierung und damit der Massenmobilisierung im Kampf um die öffentliche Meinung.“

Waren bisher wissenschaftlich fundierte Ergebnisse die Grundlage für Urteile, übernähme jetzt Moral eine qualitative Richtlinienkompetenz, wenn nicht sogar Monopolstellung. Grau pointiert: „Indem sie Gefühle mobilisieren, entlasten sie zugleich vom Nachdenken. Moral fühlt sich jedoch nicht nur gut an, sie verschafft auch eine wunderbare rhetorische Ausgangsposition, mit der man etwaige Gegenargumente im Keim ersticken kann.“ Argumente verlieren ihre Grundlage als Prozess eines logischen Abwägens, sondern werden durch Ideologisierung ersetzt: Ob Atomkraft vielleicht sogar besser für die Entwicklung der Welt ist, ob die Ehe „Mann und Frau“ vorbehalten sein soll, ist nicht mehr dem Kampf der Argumente vorbehalten, sondern wird zum Kampf des „Guten“ gegen das „Böse“. Grau selbst macht diesen Zusammenhang an folgendem Beispiel deutlich: „Wer sich etwa gegen eine multikulturelle Gesellschaft ausspricht, gegen massive Einwanderung oder für den Versuch, auch in einem Zeitalter der Massenemigration kulturelle Homogenität zu wahren, der begreift entweder die Moderne nicht, übersieht die Alternativlosigkeit, hantiert mit unsauberen Begriffen oder wird von Ängsten oder Schlimmerem beherrscht. Die Folge: Wer den moralischen Inhalten und Wertvorstellungen widerspricht, dem wird seine persönliche Autonomie und Urteilskraft abgesprochen.“

Eine korrekte Welt ist eine Welt ohne Freu(n)de

Das Erfolgsgeheimnis des „hypermoralischen Primats“ liege in einer hoch vernetzten Welt, in der vernunftbegründeten Rechtfertigung faktenunabhängiger Entscheidungen. Es gilt nicht mehr Argumente abzuwägen und mit ihnen zu überzeugen, sondern die richtige, d.h. moralische Haltung an sich kann Argument werden. Diese Projektion bleibe allerdings nicht auf den unmittelbaren Wirkungskreis beschränkt, sondern umfasse eine generelle Sorge um die Welt und alle Menschen: „Man ist für alles verantwortlich. Der Verantwortungsbereich des Einzelnen wird ins Globale gesteigert. Insbesondere der einzelne Mitteleuropäer erweist sich als verantwortlich für jedes Ungemach der Welt, für Umweltkrisen, Ressourcenknappheit, Kriege und soziales Elend. Das erzeugt ein schlechtes Gewissen. Also kauft er fair gehandelte Produkte, trennt fleißig Müll und fährt Hybridfahrzeuge. […] – also einer Überdehnung des moralischen Anspruchs in Raum, Zeit und Intensität.“ Und – so mag man hinzufügen – sieht sich verantwortlich für die Wortwahl gefeierter Schriftsteller aus dem 19. Jahrhundert, deren Werke von falschen Bezeichnungen nur so wimmeln.

Pfaller schreibt ähnlich: „Wir beobachten eine radikale, gewaltsame „Entzauberung der Welt“: Alles, was das Leben lohnend macht; alle kleinen Freuden und Narrheiten; alles, was nur auch ein wenig Unterbrechung der Alltagsmechanismen und -ökonomien verspricht und den Menschen Gefühle der Souveränität und der Solidarität verschaffen könnte, soll beseitigt werden.“

Es zeigt sich, dass die Schwierigkeiten einer komplexen Moderne von welcher Warte auch immer, gleichartig dokumentiert werden: Entscheidend bleibt allerdings die Differenz der Ursachen: Während die Linke das Unheil aus einem entfesselten Kapitalismus zieht, der auch – ganz im Sinne des Materialismus – die sozialpsychologischen Dispositionen des Einzelnen verändere, so setzt Grau an den gesellschaftlichen Wirkweisen von Politik und Medien an. Für ihn monopolisiert eine kosmopolite und von der Realität weit entfernte lebende Elite in den stuckverzierten und SUV-belasteteten Metropolen die gesamtgesellschaftliche Meinung, und, diskreditiere die Zweifler und negativ Betroffenen einer Welt, im Kommunikationsgewitter. Das Gedachte darf nicht gedacht werden, um einer universellen Ethik zu entsprechen, die den Konflikt unter den Teppich kehrt oder teuer erkauft.

Es besteht also Hoffnung auf Besserung, wenn von allen Seiten spezifische Zustände als nur noch grotesk bezeichnet werden. Dass die heutige Situation bigott ist, verdeutlichen ihrer beider Ausflüge ins persiflierend Beschreibende – vom Verzicht auf den Wein beim Abendessen oder der Umbenennung unkorrekter Straßennamen … es wird spannend sein, ob eine identische gesellschaftspolitische Diagnose zu Verständigung und Bereicherung, oder zu Abgrenzung und Differenzbetonung im intellektuellen Diskurs führen wird. Man sollte hoffen, dass die Wissenschaft weiter ist als die Politik – im Sinne der Menschen. Und meinem Buchhändler werde ich beim nächsten Besuch ruhig die Hand halten und ihm gut zusprechen, dass Wahres wahr bleibt, auch wenn es vom vermeintlich Falschen gesagt wird: Also Pragmatismus statt hypermoralistische Erwachsenensprache.

Unterstützung
oder

Kommentare ( 22 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

22 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Jens Frisch
6 Jahre her

Diese Emotionalisierung ist gleichzeitig auch eine „feminine Übernahme“, wie es Loriot so beispielhaft gezeigt hat ( https://www.youtube.com/watch?v=YcwAuS3MVmM )
Hierzu sei erinnert an den großartigen Artikel bei TE vom November letzten Jahres: https://www.tichyseinblick.de/meinungen/merkel-ist-die-personifizierte-berta-von-loriot/

Jürgen M. Backhaus
6 Jahre her

„““Es besteht also Hoffnung auf Besserung, wenn von allen Seiten spezifische Zustände als nur noch grotesk bezeichnet werden.“““ Na, ja. Wenn der Autor das meint. Aber irgendwas könnte ja dran sein. Finden sich „links“ und „rechts“ möglicherweise bald in einer außerparlamentarischen Opposition wieder, oder glaubt der Autor wirklich, dass es „dem“ Establishment Sorgen bereitet, wenn ein paar „Spinner“ spezifische Umstände als „grotesk“ befinden, die andere als repräsentative Demokratie ausweisen. Analogie. Das entsprechende Schlaglicht setzte der letzte Wahlkampf in den USA mit den Protagonisten Donald Trump und Hillary Clinton. Tenor : ICH schaffe (wieder) Gerechtigkeit (basta). Resultat Trump. Ende der Groteske?… Mehr

Edgar Thormeyer
6 Jahre her

Meiner Meinung nach ist es viel einfacher. Hypermoral ist so wohlfeil, dass jeder Idiot mitmachen und sich dabei sauwohl und anerkannt fühlen kann. Die Propagandisten der Hypermoral haben erkannt, dass dies ein wunderbares Herrschaftsinstrument ist
Warum sitzen sonst geistige Tiefflieger aus Funk und Fernsehen in Talkshows, deren Thematik sie oft nicht einmal ansatzweise begreifen? Warum wird einem Josef Liefers mehr ökonomische Kompetenz zugeschrieben als Frau Dr. Weidel?
Das alles zeigt nur den wahren Zweck der Hypermoral, Ausgrenzung bis hin zur Vernichtung Andersdenkender unter Einsatz des geistigen Prekariats.

Midnight Rambler
6 Jahre her
Antworten an  Edgar Thormeyer

Sehr richtig.

katja
6 Jahre her

„Die Duden-Ausgabe von 1986 verzeichnet das Verb „kuratieren“ nicht, und die dort angegebene Bedeutung des Substantivs „Kurator“ ist als „Verwalter einer Stiftung, Vertreter des Staates in der Universitätsverwaltung“ deutlich verschieden von seinem heute primären Sinn. Im gegenwärtigen Online-Duden wird das Substantiv ausschließlich durch den Satz illustriert: „ich kuratiere eine Ausstellung“ — und das in dieser Formulierung benutzte Verb erscheint dann noch einmal als eigener Eintrag, ebenfalls im Zusammenhang mit Ausstellungen. Wer von „Kuratoren“ und vor allem vom „kuratieren“ redet, gibt sich als Mitglied der hoch-, wenn nicht der höchst-gebildeten Schichten zu erkennen, und ich habe den Eindruck, dass diese Absicht… Mehr

Gudrun M.
6 Jahre her

Ich finde den Artikel inspirierend. Es ist doch so, dass „links“ und „rechts“ instrumentalisiert werden, um Menschen in „Denkrahmen“ zu zwängen, Diffamierungszensur betreiben zu können und das „Selbstdenken“ einzuschränken. Heute kommen mir diese sogenannten „Linken“ oft dumm und naiv oder opportunistisch vor, die selbst nicht sehen (wollen), wie sehr die vermeintlich „guten linken Dinge,“ wie „Diversität, Toleranz, Humanität, Buntheit, Klimaschutz usw.“ missbraucht werden, um mit totalitären, undemokratischen Methoden den Wähler und Konsumenten manipulieren, ablenken und kontrollieren zu können. Es muss eine These nur oft genug behauptet, wiederholt und bekräftigt werden, egal wie unsinnig diese ist, und schon sitzt sie in… Mehr

Andreas Walter
6 Jahre her

„Man sollte hoffen, dass die Wissenschaft weiter ist als die Politik – im Sinne der Menschen.“ Das ist sie, zumindest ich, doch zum Schweigen verdammt unter Strafandrohung. „Dass Wahres wahr bleibt, auch wenn es vom vermeintlich Falschen gesagt wird.“ Genau deswegen ist es verboten es auszusprechen, unter Strafandrohung. Nein, auch eine identische gesellschaftspolitische Diagnose wird bei 99% nicht zum erkennen der Ursache dafür führen. Diese moralische, verbale und politische Dichotomie existiert ja bereits seit dem Menschen erst fühlen, dann sprechen und zuletzt auch denken konnten. Wenige aber nur sind in der Lage diese Mechanismen überhaupt zu erkennen und dann bei… Mehr

Werner Pfetzing
6 Jahre her

Ist zwar etwas Off Topic: Aber hier einmal ein Lesetip „Feindbild Islamkritik“ Sammelband vom Herausgeber Hartmut Krauss. Kann bei Amazon bestellt werden.

Die Beiträge in diesem Buch sind aus einer dezidierten linken Sichtweise geschrieben worden und wenden sich scharf gegen islamophile Pseudo (!)-Linke, die sich selbst gern als die wahren Anti-Faschisten sehen.

Islamophil waren auch Leute wie Hitler und Himmler.

Ich glaube, die Konservativen (gerne auch als Rechte, Rassisten oder Nazis denunziert) sind die besseren Anti-Faschisten.

Stephan Kurz
6 Jahre her
Antworten an  Werner Pfetzing

@Werner Pfetzing: Die Rechten sind sowohl besser in der Kritik des Islams, wie auch in der Kritik von „von-links-kommenden“ Totalitarismusbemühungen (Denn um DIESE geht es heute und nicht um irgendeinen Faschismus !). Mann, Mann, – immer diesen Faschismus-Fetisch am Start zu haben, scheint sich schon sehr in das westliche/(west-)deutsche Denken eingebrannt zu haben … obwohl es ganz einfach ist zu sagen, WAS uns heute bedroht – und dieses WAS ist in der Geschichte, bei Gott, nicht harmloser gewesen, als der Faschismus. Eigentlich bin ich ja dafür, dass jeder seinen Fetisch haben darf, – DIESER bedroht aber unsere Gesellschaft , als… Mehr

Phil
6 Jahre her
Antworten an  Werner Pfetzing

Treffender als Islamophilie wäre m.E. Antisemitismusphilie. Oder noch besser: antisemitimusgeil. Der Antisemitismus gehört zu Deutschland.

Rainer Franzolet
6 Jahre her

In der Welt der Menschen, die täglich hart arbeiten müssen um ihre Familie durchzubringen bezeichnet man eine bestimmte Gruppe von Menschen als Laberköppe.

Montesquieu
6 Jahre her

Da fehlt ein „verhoben“ am Ende des ersten Satzes. Sorry.

Montesquieu
6 Jahre her

Hm. Entweder habe ich den Artikel nicht verstanden (was natürlich am wahrscheinlichsten ist 😉 ) oder aber der Autor hat sich beim Versuch, eine irgendwie geartete argumentative Querfront zwischen dem Philosophen und Sprachwissenschaftler Grau und dem „marxistisch-psychoanalytisch geprägten Kulturwissenschaftler“ Pfaller zu konstruieren. Ich sehe da allerdings keine argumentative Querfront. Weder in der Analyse noch in dem analysierten Objekt bei beiden Autoren. Was soll uns der Artikel sagen? Dass die Neolinke den von ihr konsequent durchgeführten kulturmarxistischen Kampf gegen die Freiheit nur als Notwehrmaßnahme gegen „die neoliberalen Konzerne“ betreibt? Dass der Autor die spießbürgerlich dimensionierte politische Korrektheit seines Szenebuchhändlers lässig findet?… Mehr