Kurz-Nachrichten aus Österreich

Dass Sebastian Kurz mit seiner in Runderneuerung begriffenen ÖVP jetzt schon seit Ende Mai mit über 30 Prozent führt, ist sein Handicap. Seine stets wiederholten Äußerungen, das Rennen ist nicht gelaufen, zeigen, wie sehr er sich dessen bewusst ist.

„Nicht der Koran muss mit der Demokratie verträglich sein, sondern umgekehrt, die Demokratie muss mit dem Koran vereinbar sein“, ist eines der Zitate aus einer aktuellen Studie, über die die  Kronenzeitung schreibt, dass in 38 Prozent der Wiener Moscheen aktiv gegen die Integration gearbeitet werde.

Sebastian Kurz sagte nach einem Bericht des Standard, Moscheen sollen „aufgelöst werden – etwa wenn dort Lehren verbreitet werden, die im Widerspruch zur österreichischen Gesetzeslage stehen oder wenn zu ungesetzlichem Verhalten aufgerufen wird.”

Überschattet wird 10 Tage vor der Nationalratswahl alles von einem  Skandal, der zum GAU für die SPÖ, aber immer mehr für ihren Bundeskanzler Christian Kern selbst werden könnte. Das Magazin Profil leitet seinen Bericht so ein:

„Eine Facebook-Seite hetzt mit fremdenfeindlichen und antisemitischen Inhalten gegen ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Dem Anschein nach stecken dahinter Rechte und Blaue – tatsächlich aber sind es Berater der SPÖ.”

Die Angelegenheit schwelt seit August, die SPÖ bestritt erst alles, dann musste sie die Involvierung eines Mitarbeiters ihrer Zentrale einräumen, sich von ihrem Kampagnenchef und Bundesgeschäftsführer trennen. In den letzten Tagen verstrickt sich die Kanzlerpartei immer tiefer, weiß Die Presse zu melden:

„Anna Thalhammer hatte Einsicht in interne Dokumente der Neigungsgruppe Die-Wahrheit-über-Sebastian-Kurz, aus denen eindeutig hervorgeht, dass der vielzitierte, durch einen Radunfall in den Krankenstand beförderte Mitarbeiter der SPÖ-Kampagne auch nach dem 14. August noch Teil der Negative-Campaigning-Runde war und sie zum Weitermachen aufforderte.”

Selbst der SPÖ-lastige ORF bewertete die Rolle der SPÖ in der Dirty-Camapaigning-Affäre als eine neue, negative Dimension in bisherigen Wahlkämpfen des Landes. Mit einer weiteren Erklärung des SPÖ-Kanzlers hat er die Sache nicht bereinigt, sondern nur weiter angeheizt, ist der Tageszeitung Die Presse zu entnehmen:

«Christian Kern findet die Dirty-Campaigning-Affäre der SPÖ „widerlich“, wie er Sonntagabend sagte. Es tue ihm auch grundsätzlich „leid für Sebastian Kurz“, an den die Schmutzkübelkampagne gerichtet war. Tatsächlich entschuldigt hat sich Kanzler und Parteichef allerdings nicht.»

Österreichs Umfragen-Website neuwal.com ist eine moderne, übersichtliche und transparente Quelle, gegen die die deutsche Parallele wahlrecht.de wie aus dem letzten Jahrhundert anmutet. Neuwal zeigt die ÖVP bei 33 Prozent, die FPÖ bei 27, die SPÖ bei 22 und die Grünen bei 6. Die Liste Pilz als quasi Abspaltung von den Grünen wird mit 5 Prozent notiert und die NEOS bei 4.

Interview
Sebastian Kurz: "Der Türkei-Deal nur ein Plan B"
Dass Sebastian Kurz mit seiner in Runderneuerung begriffenen ÖVP jetzt schon seit Ende Mai mit über 30 Prozent führt, ist sein Handicap. Seine stets wiederholten Äußerungen, das Rennen ist nicht gelaufen, zeigen, wie sehr er sich dessen bewusst ist. Die FPÖ hatte zum letzten mal mit 32 Prozent demoskopisch vorne gelegen Ende April, damals die SPÖ bei 29, die ÖVP bei 22 und die Grünen bei 8. Mit dem Antritt von Kurz an der Spitze der ÖVP hat sich das Blatt gewendet. Die Umfrage-Entwicklung lässt sich auf Neuwal bequem verfolgen.

Am 15. Oktober wählt auch Niedersachsen einen neuen Landtag. Bisher haben CDU und SPD  nichts getan, um dort besser rauszukommen als bei der Bundestagswahl.

Unterstützung
oder

Kommentare ( 14 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

14 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Rainer Neuhaus
6 Jahre her

Nein, leider habe ich dazu keine weiteren Informationen. Das liegt aber daran, dass ich mich nicht darum bemühe, aus Zeitmangel. Heraus zu finden wo das herkommt ist sehr zeitintensiv und überfordert einen Einzelkämpfer. Tut mit leid, Patrick. Für Interessierte, hier mal kurz ein paar technische Informationen. Das was auf meinem Server passiert, ist nicht das was man typischerweise als Spam bezeichnet, also ungebetene Mails. Es ist tatsächlich der Versuch meinen Server zu penetrieren ( das nett man echt so ), also ein Hack der im Datenbereich der Internet-Server-Software versucht Daten zu installieren. Im vorliegenden Fall wird das offensichtlich durch Bots… Mehr

Friedrich - W ilhelm Becker
6 Jahre her

allen dreien ist nicht zu trauen, aber warten wir, ob sie das vertrauen verdienen, das sie emporgespült hat!!!

RD
6 Jahre her

Typisch Sozialdemokraten. Den Demokraten heucheln, Fake News bekämpfen … und selbst damit arbeiten. 20% sind noch zu viel.

Michel Rieke
6 Jahre her

Danke, der Bericht ist wirklich lesenswert.

Link zum Download:

https://www.integrationsfonds.at/publikationen/forschungsberichte/forschungsbericht-rolle-der-moschee-im-integrationsprozess/

Das Ergebnis deckt sich leider mit den Erkenntnissen des Verfassungsschutzes in mehreren deutschen Bundesländern. Diese Berichte werden aber öffentlich kaum beachtet, weil sie nicht in das gewünschte „Narrativ“ von der friedlichen, toleranten und liberalen Religion passen. Die Berichte besagen klar, dass in vielen Moscheen und Verbänden der Koran und die Scharia als über dem Grundgesetz stehend betrachtet werden. Daraus wird auch ein klarer weltlicher Herrschaftsanspruch hergeleitet, der ganz sicher nicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Besonders interessant sind diese Verfassungsschutzberichte auch, weil immer wieder Mitgliedsverbände des ZMD dort genannt werden.

clemens hofbauer
6 Jahre her

Kurz ist nicht der 2. Mann in der österreichischen Regierung. Das hätten die Roten zwar gerne gehabt, aber Kurz war nicht so blöd. Im übrigen ist nur an die Sanktionen Europas gegen Österreich zu erinnern, die ein Regieren Schüssels fast unmöglich gemacht haben um zu erkennen, dass Kurz auch nicht sofort alle Bäume ausreißen wird wollen. So blöd wie die es die MSM gerne hätten ist er auch nicht. Und Ezzes aus dem Reich brauchen wir seit eben diesen Sanktionen auch nicht mehr. Diese Islamstudie ist wahltaktisch einfach nur geschickt plaziert. Handeln kann und wird Kurz erst dann, wenn die… Mehr

Rainer Neuhaus
6 Jahre her

Vielleicht erinnert sich noch jemand hier daran, wie ich vor 3 – 4 Wochen mal beschrieben habe, welche Versuche ich auf meinem eigenen Internet-Server feststelle, diesen zu korrumpieren. Damals wurde versucht eine Hetzkampagne gegen Alice Weidel zu installieren.

Das hat bis heute nicht aufgehört, nur der Text lautet inzwischen „AfD-Verbotsverfahren – JETZT !“

Hat sicherlich nicht die Dimension der Schmutzkampagne wie in Österreich, passt aber doch gut ins Bild, nicht wahr ?

Bin mal gespannt wie lange die anonymen, lupenreinen Demokraten dieses Spielchen noch treiben und ihre Bots abstellen.

Donald Ungerer
6 Jahre her

„Am 15. Oktober wählt auch Niedersachsen einen neuen Landtag. Bisher haben CDU und SPD nichts getan, um dort besser rauszukommen als bei der Bundestagswahl.“ Das Perfide ist ja: das müssen sie auch nicht. Die Herren Weil und Althismann tun so, als ob sie Berlin und Merkel gar nichts angingen und liegen in den Umfragen beide über 30%. Ich las neulich irgendwo, der deutsche Michel sei ein CDU-Wähler. Man darf ergänzen: er ist Niedersachse.

Marcel Seiler
6 Jahre her

Wir brauchen in Deutschland ebenfalls ein Islamgesetz, welches die Schließung von Moscheen vorsieht, die nicht grundgesetzkonform unterrichten oder predigen. Und wir brauchen Politiker, die ein solches Gesetz verabschieden und dann konsequent anwenden.

(Die Erwartung der Deutschen ist immer noch: wenn wir nett sind, sind auch die nett; wenn wir dem Islam etwas entgegenkommen, wird der Islam auch uns etwas entgegenkommen. – Gegenüber den Vertretern des Islam ist eine solche Erwartung aber unrealistisch. Der Österreicher Kurz hat das begriffen.)

Hartwin Brückner
6 Jahre her

Kurz ist ein Blender, jeder kann seine damaligen Aussagen im Internet lesen…und die unterscheiden sich wesentlich von seinen heutigen.
Die Österreicher sind auch vermerkelt worden… mit Strache hätten sie aber eine Chance…ansonsten wird es auch dort bald ungemütlich werden

Frank in ZA
6 Jahre her
Antworten an  Hartwin Brückner

vielleicht hat er aber auch einfach festgestellt, dass er falsch lag. Das ist doch das, was wir bei Merkel und Konsorten immer anprangern, Fehler nicht einsehen und reflektieren.

Frank in ZA
6 Jahre her

So einen wie den Kurz haette ich auch gerne bei uns – insofern er bei seinem Kurs bleibt.
Vor allem verstehe ich nicht, warum man in Deutschland nicht einmal Selbstverstaendliches erwarten kann. Wie zum Beispiel, dass bei Straftaetern das Asylverfahren negativ beendet wird, dass diese zeitnah abgeschoben werden. Dass Integrationsunwillige abgeschoben werden, dass Ausreisepflichtige abgeschoben werden oder zumindest nur noch Sach- oder Mindestleistungen bekommen.

Auch in der Schweiz besteht man, dass die Migranten sich den Gepflogenheiten anpassen. Den Musliminnen, die den Haendedruck verweigerten und eingebuergert werden wollten, wurde die Einbuergerung deshalb sofort verweigert. Mit Recht.

gintonicgalore
6 Jahre her
Antworten an  Frank in ZA

Der US Herald berichtet darüber, dass China den Koran, Gebetsteppiche und weitere „islambezogene“ Dinge einzieht: „Chinese authorities are reportedly stepping up their campaign against Muslims in the north-western region of Xinjiang. According to sources, ethnic minority Muslim families are being forced to hand in religious items including the Koran and prayer mats. And if they don’t they’ll face severe punishment if they are discovered. Reports have emerged from Kashgar, Hotan and other regions of similar practices taking place beginning last week. The spokesman for the exile World Uyghur Congress group, Dilxat Raxit said they received a notification saying that every… Mehr