Bei Maischberger: Göring-Eckardt fordert Systemwechsel

Wie gut, dass Göring-Eckardt wieder im TV auftaucht, sonst hätten manche vielleicht ganz vergessen, wie gefährlich die grüne Bewegung ist.

Screenshot ARD

Das war bei Maischberger kein hitziger Schlagabtausch wie bei Illner oder ein Wer-weiß-es-schneller wie bei Plasberg, sondern eher eine gemächliche Familientherapie, bei der jeder in Ruhe ausreden durfte. In sofern kann KGE sich nicht damit herausreden, es sei ihr so rausgerutscht. Nein, das meint sie so, wie sie es gesagt hat. „Es geht nicht darum, dass man freiwillig aufs Fliegen verzichtet, oder auf den Fleischkonsum. Es geht darum, dass das System geändert wird.“

Nun denn, ihr SUV-Fahrer und Steak-Freunde, ihr Mallorca-Urlauber oder Dubai-Touristen, die ihr die Grünen wählt, weil ihr damit die Bienen und das Klima retten wollt, das System, das Göring-Eckardt vorschwebt, das diskutiert nicht mehr mit euch, das schwingt den Hammer und die Sichel. In Bremen fällt gerade wieder die Maske: Die Grünen wollen eine Koalition mit SPD und Linken, auch wenn die Union die stärkste Kraft wurde. Legal, illegal, Göring egal.

In dem Zusammenhang ist es fast schon närrisch, was Ralph Brinkhaus, der Fraktionsvorsitzende der CDU, da von sich gab, als er erklärte, Politik sei immer eine Sache des Kompromisses der Gutmeinenden, „also Linke und AfD fallen weg.“ Der wird sich umgucken, wie schnell er und die Seinen da wegfallen, wenn‘s für die grüne SED im Bund reicht.

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Das Wichtigste ist damit eigentlich schon gesagt. Von Stephan Weil, der zweiten SPD-Schlaftablette aus dem Norden, kam erwartungsgemäß nichts, was wir beweisen wollen mit seiner Kernaussage, die zukünftigen Aufgaben der SPD betreffend: 1. Wir müssen uns konzentrieren. 2. Wir müssen uns anders präsentieren. 3. Wir müssen die richtigen Personen finden, die das rüberbringen. Einen Kredit bekäme er mit den Zukunftsplänen nicht mal mehr von der Gewerkschaftsbank, wenn es die noch gäbe.

Die Frage der Sendung „SPD am Boden, CDU unter Druck: Ist die Regierung am Ende?“ lässt sich mit einem Wort so beantworten: völlig. Weil entschuldigte sich unterwürfig bei KGE, dass die SPD zu wenig fürs Klima getan habe, und dass sie sich ab sofort bessern wolle, Brinkhaus (ja, der von der CDU) will auf jeden Fall mitmachen, auch weil er mit dem linken Flügel der CDU von einem Bund mit den Grünen träumt. KGE nahm den Kniefall der beiden regungslos entgegen, und durfte nach Vorlage von Sandra die neue Wirtschaftskompetenz der Grünen ankündigen. Schließlich habe der BDI die Grünen hoch gelobt.

Half es, dass Jan Fleischhauer, der letzte Konservative vom „Spiegel“, süffisant darauf hinwies, dass der Opportunismus zum Wesen eines Lobbyverbandes gehört? Wohl genauso wenig, wie Brinkhaus‘ wache zwei Minuten, in denen er aufzählte, was „die Wirtschaft“ wirklich vom grünen Systemwechsel denkt. Steuern, Preise, Bürokratie seien jetzt schon zu hoch, und Sie, Frau GE wollen das noch verschlimmern. Erste Unternehmen wandern bereits ab.

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KGE war nicht alleine in die Sendung gekommen, sie hatte ihren radikalen Parteigänger Ulrich Jörges, den „Hauptstadtjournalisten“ vom „stern“ mitgebracht. Der war wenigstens zu Beginn unterhaltsam, als er die Versuche einer Andrea-Nahles-Denkmalpflege im Keim erstickte. Nahles sei keine gute Parteichefin gewesen, dazu mit „peinlichem Humor“. Von heute auf morgen als beleidigte Leberwurst hinzuschmeißen, sei „nicht in Ordnung“. Sie selber, die Partei intern „Königsmörderin“ geheißen wurde, habe andere viel übler behandelt, Siggi etwa in vier Minuten abgefertigt (so dass der jetzt seine Millionen woanders „verdienen“ muss).

Fleischhauer führte dann noch den Falschen Neunundzwanziger Kevin an, der Nahles erst ins Grab gestoßen und dann am lautesten Krokodilstränen vergossen habe. Natürlich sollte sich Weil zu einer Kandidatur bekennen, aber er wollte „nicht das nächste Kaninchen aus dem Zylinder sein“.

Dann noch ein wenig AKK-Bashing. Fleischhauer wünschte der CDU-Chefin, sie möge die Nerven behalten, auch Merkel sei zu Beginn verlacht worden, Brinkhaus schwor den Treueeid und KGE nutzte die Gelegenheit, ihr falsches Kirchentagspathos abzurufen: AKK habe einen Witz „über Menschen, die mit ihrer Identität zu kämpfen haben“ gemacht, was die boshafte Grüne absichtlich falsch verstanden hat, denn der Scherz ging auf Kosten der grünen SED im Berliner Senat, die für die mit ihrer Identität zu kämpfen Habenden gleich überall neue WCs installieren ließ.

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Am Ende die Frage nach Neuwahlen. KGE hat durchaus noch ein wenig Zeit. Erst muss die CDU so weit manipuliert werden, bis die wirklich glaubt, Klima sei das einzige Thema. Parallel muss die Legende verbreitet werden, die Union gehe „nach rechts“ und „wolle Deutschland abschotten“, was bislang als Nonsense-Argument allein gegen die AfD verwendet wurde. Rot-Rot-Grün ist das Ziel, das auch Jörges mit dem Kanzlerkandidaten Habeck propagierte. Die SPD macht sich bei intelligenten Wählern weiterhin unmöglich, etwa mit frischen Broschüren aus dem Ministerium Giffey, in denen Vater und Mutter Elter 1 und Elter 2 genannt werden. Und die Union? Will auch noch keine Neuwahlen, weil sie nicht wissen, mit wem. Rot-Grün hofft, dass ein möglicher CDU-Kanzlerkandidat Laschet die 25% Hürde locker unterkrabbeln dürfte – der Weg für den Systemwechsel wäre frei.

Die Medien helfen kräftig mit. 60-70% in den Redaktionen seien grün, so Fleischhauer, der den bekannten Witz zum Besten gab: Alle 11 Minuten verliebt sich ein Stern-Redakteur in einen Grünen. Was alle dabei vergessen: Es gibt auch noch den Wähler, und der ist nicht mit den Demoskopen verwandt.


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Kommentare ( 152 )

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152 Comments
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h.milde
4 Jahre her

„Systemwechsel“ klingt freundlicher als „Systemüberwindung“,das ware/ist LinksRAF- Sprache,gemeint ist aber das gleiche: Bedrohung andersdenkender“ „Andersdenkender“physisch und psychsisch, Enteignung und Raub Besitzender, Denunziereung und Verleumdung, Verführung unerfahrener Jugend, wie 33-45, 49-89

Donostia
4 Jahre her

Mir tun die Grünen leid. Wenn der wirtschaftliche Zusammenbruch kommt wird es den Wählern nicht egal sein, dass sie getäuscht wurden. Man überlegt dann nicht lange und nimmt sich diejenigen vor die einem das eingebrockt haben. Nicht selten wurden die Verursacher dann gelyncht auch wenn die Wähler selbst daran Schuld waren sie ins Amt gehoben zu haben. Da dies auch die Verursacher wissen versuchen die meisten dann noch das Land fluchtartig zu verlassen.

kasimir
4 Jahre her
Antworten an  Donostia

Mir tun sie überhaupt nicht leid, denn Leute wie Joschka Fischer, Trittin und Roth haben die letzten Jahrzehnte ganz gut vom „System“ profitiert….
Es ist auch klar daß, falls sich der Wind mal zu Ungunsten der Grünen drehen würde, sie sich aus der Verantwortung ziehen werden!

Klaus Halfmann
4 Jahre her

Selbst bei unserem Mittwochs Werbeblättchen ist der Klimawandel nun auf Seite 1 angekommen. Wurde dort sonst verlässlich darüber berichtet das ein Rentner mal wieder den Eifelturm im Maßstab 1:50 aus 120.000 Streichhölzern gebastelt hat, wird nun auch die letzte Bevölkerungsgruppe der über 70jährigen zuverlässig geframt. Fehlt nur noch die Apothekenumschau…

h.milde
4 Jahre her
Antworten an  Klaus Halfmann

Im Ärzteblatt ist´s auch schon angekommen.Nun ja die Mediziner waren ´33 u ´49 auch ganz früh dabei.

country boy
4 Jahre her

Wie viele von diesen Werbeveranstaltungen für die Migrationsparteien müssen wir eigentlich noch über uns ergehen lassen?

Thorsten
4 Jahre her
Antworten an  country boy

So lange bis sie abgewählt sind. Und das kann dauern…

Kristina
4 Jahre her

Ich habe die Sendung eigentlich nur wegen J. Fleischhauer eingeschaltet, der wohl als sog. „bad boy“ eingeladen war und der wie erwartet, den grünen Rattenfängern nicht auf den Leim ging. Interessant war die Passage, als sich S.Weil darüber beklagte, dass er von der Moderatorin abgewürgt wurde, obwohl er eigentlich an der Reihe war. Es gab einen kurzen Disput zwischen ihm und der Moderatorin. Stattdessen durfte wieder KGE endlos monologisieren. Sieh an, dachte ich, da hat es doch jemand gemerkt, was im ÖR abläuft.

Thorsten
4 Jahre her
Antworten an  Kristina

links-grüne „Girl-Power“ eben…

Grumpler
4 Jahre her

Was’n fü’n System???

Bambu
4 Jahre her

Wieder das gleiche Szenario wie bei Anne Will. SPD und CDU Politiker kriechen wie kleine Schoßhündchen vor den Grünen. Keinen Mut einmal laut zu sagen, dass das was die Grünen wollen ziemlicher Bullshit ist. Der Gipfel war aber, als Göhring-Eckhardt uns erklären wollte, dass all diejenigen welche nicht die Meinung der Grünen teilen, aus dem letzten Jahrhundert und nicht in der Lage seien in die Zukunft zu denken. Geradezu erbärmlich wie sich Brinkmaier, dann noch erdreistete zu behaupten, dass nun mal 40% der Bevölkerung nicht bei den Neuerungen mit kommen würden. Wieder diese unsäglich Diskussion um „die Abgehängten“, wenn der… Mehr

Frank B.
4 Jahre her

Keine Angst vor den Grünen. Selbst wenn der GAU eintreten würde. Die kommen mit der groben Kelle und enden dann mit nem Wattebäuschchen, dass sie versuchen den ‚Bösen‘ an den Kopf zu werfen. Alles hat ein Ende, wenn die Macht erst da ist. Die Grünen sind schon so lange im Geschäft, dass sie total korrumpierbar sind. Ausserdem- und das ist das entscheidende- haben sie keinen einzigen Politiker in ihren Reihen, sondern nur Labersäcke, die in der Konfrontation mit ausländischen, europäischen, oder international erfahrenen Recken sofort heulend davonlaufen würden. Man stelle sich mal Özdemir vor, wie er knallhart mit den Chinesen… Mehr

Oberbayer
4 Jahre her
Antworten an  Frank B.

Leider würden vier Jahre Grünes Reich sieben Jahrzehnte Bundesrepublik zerstören. ZUrücklehnen und Zugucken ist also nicht.

Thorsten
4 Jahre her
Antworten an  Oberbayer

Ich glaube NICHT, dass Deutschland wieder ein Schutt und Asche gebombt wird…

Desert Sled
4 Jahre her

Ich mag dieses Höcke-Bashing nicht mehr hören.

Philipp Tertuete
4 Jahre her

Wenn man sich vorstellt, woher diese Leute kommen und was für eine Nicht-Ausbildung sie genossen haben. Es ist schon faszinierend, mit welcher Chuzpe diese Figuren agieren. Mit fällt dazu immer der Buchtitel des Psychiaters Manfred Lütz ein: ‚Irre. Wir therapieren die Falschen‘.