Wohliges Elektroauto-Feeling

Januar und Februar sind die beiden kältesten Monate des Jahres. Wer in diesen Monaten auf der Straße parkt, hat keinen Spaß. Es sei denn, er simuliert ein kleines bisschen Elektroauto – indem er sein Fahrzeug ans Stromnetz anschließt und die Kiste von Eis und Schnee freiheizt.

HELMUT FOHRINGER/AFP/Getty Images

Früh am Morgen ist Lärm auf der Straße. Beim Blick aus dem Fenster sehe ich dunkle Gestalten, die an Autotüren reißen und auf den Scheiben herumhämmern. Es sind keine Autoknacker, sondern Laternenparker, die ein Guckloch in der Windschutzscheibe freihacken, durch dessen milchigen Schein sie wenigstens erahnen wollen, ob ihnen nur ein überholender Lastwagen entgegenkommt oder ob sie schon auf der falschen Fahrbahnseite fahren.

Natürlich ist jeder Erfolg nur temporär. Kaum sitzen sie im Wagen, beschlägt die Scheibe sofort wieder von innen, nur um dann von beiden Seiten gleichzeitig zuzufrieren. Die Scheibenwischer haben keine Chance und zerstören sich an der harten Eisschicht selbst. Der tapfere Lüfter im Auto arbeitet, so hart er kann, aber bei kaltem Motor hat er keine Chance.

Dabei gäbe es eine einfache Lösung: eine Standheizung. Obwohl Deutschland ein kaltes Land ist, gehört diese bei uns allerdings nicht nur nicht zur Standardausstattung, sie ist sogar als Zusatzausstattung geradezu obszön teuer.

Vielleicht liegt das an unserem vorauseilenden Umweltgehorsam, der hier aber unangebracht ist: Da der Motor beim Betrieb einer Standheizung von Anfang an wärmer ist, verbraucht er auf den ersten Kilometern so viel weniger, dass eine eingebaute Standheizung fast keinen zusätzlichen Benzinverbrauch verursacht. Gratis in ein wohlig warmes Auto einsteigen zu können und gleichzeitig eisfreie Scheiben zu haben, das wäre doch was. So etwas muss her – aber billiger als eine echte Standheizung.

Mein erster Versuch führte mich zu einem Keramiklüfter von Atrium Power Products, den man an den Zigarettenanzünder anschließt. Die Werbung verspricht 120 Watt (was einem Strom von schlanken zehn Ampere entsprechen würde) und dass man damit im Nu seine Frontscheibe freipustet. Die Wahrheit hingegen ist der Lärm eines Rasenmähers gepaart mit völliger Funktionslosigkeit. Das von mir erworbene Gerät landet daher nach wenigen Versuchen auf meinem nicht gerade kleinen Haufen für Elektroschrott.

Es muss ein stärkeres Gerät her, sagen wir mal mit 2.100 Watt. Ich besorge mir das Dometic DEFA A430061 Termini 2100, das laut Werbung für einen Lastwagen ausgelegt ist, und platziere es in meinem Kleinwagen. Da diese Leistung eine Autobatterie binnen Minuten leer saugen würde, brauche ich einen Anschluss an den Haushaltsstrom. Bei dem Versuch, dies umzusetzen, lerne ich das Gefühl des Elektroautofahrers kennen, der keine Garage hat. Ich lege ein Kabel vom Haus über den Gehweg zu meinem Auto. Andere Fahrer haben sich dafür extra einen Steckkontakt ins Auto einbauen lassen, aber ich klemme das Kabel einfach mit der Tür ein. Am nächsten Morgen steht eine kleine Demo gehbehinderter Personen vor meiner Tür, die mit ihren Krücken in der Luft herumfuchteln, weil sie mein Kabel als Stolperfalle interpretieren. Also besorge ich einen geeigneten Kabelkanal aus dem Baumarkt und verlege das Kabel vorschriftsmäßig.

Natürlich müsste ich jetzt noch am Morgen den Stecker einstecken und dafür eine halbe Stunde vor Abfahrt das Haus verlassen. Um dies zu vermeiden, besorge ich mir eine Funksteckdose mit Timer und mache meine Heizung am Abend scharf. Am kommenden Morgen ist mein Auto komplett weiß von Eis und Schnee, und ich drücke auf den Sender der Funksteckdose. Nach einigen Minuten zeigen sich dunkle Stellen im ansonsten weißen Eis. Bald beginnt es zu dampfen und zu tropfen wie ein Spaghettitopf, was die weniger experimentierfreudigen Mitglieder meiner Familie zu dem Versuch treibt, mich von der weiteren Durchführung des Experiments abzuhalten. Aber ich bleibe hart. Ganz im Gegensatz zu der Eisschicht, die sich nach einer halben Stunde fast vollständig aufgelöst hat.

Sodann räume ich das Kabel samt Kabelkanal von meinem immer noch dampfenden Auto weg, verschließe das Verlängerungskabel mit einem Pfropfen, damit ich es in der Nässe liegen lassen kann, und steige in meinen Suppentopf. Die Angst meiner Mitbewohner war unbegründet. Es gibt keine Brandflecken im Polster, es ist keine Scheibe gesprungen und kein Benzintank explodiert. Ich bin froh, dass ich das Gerät für einen Lkw genommen habe, denn im Wageninnern ist es immer noch eher kühl.

Aber die Scheiben sind warm genug, dass kein Eis mehr darauf ist und sie nicht zufrieren oder beschlagen. Ich kann sogar ohne Jacke einsteigen, denn sobald die Innentemperatur wieder abzufallen droht, ist schon der Motor bereit, seine Heizarbeit zu leisten.

Ich will meine Billigstandheizung nicht mehr missen, obwohl sie pro Einsatz ca. 20 Cent Strom verbraucht, ohne Benzin zu sparen. Falls sich die viel geförderten Elektroautos tatsächlich verbreiten sollten, wird auch mein Kabel kein Exot mehr sein, sondern wir werden sehen, wie aus jedem Fenster und jeder Kellertür ein Kabel quer über die Straße gelegt wird, um die Autos aufzuladen. Elektrofahrer der Zukunft werden sich allerdings wundern, wie Akkus unter null Grad reagieren und wie viel Akkukapazität so eine Heizung für sich beansprucht: 2,1 Kilowatt Leistung reichen kaum, um den Innenraum warm zu bekommen, aber sie wären genug, um einen Motorroller im Stadtverkehr mitschwimmen zu lassen.

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Kommentare ( 94 )

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giesemann
5 Jahre her

Jeder braucht eben zwei Autos, eins für’n Winter, eins für’n Sommer. Noch besser: Einfach zu Hause bleiben, die Immigranten sollen malochen – wozu hab ich eigentlich meine Leute?

Felix-Schmidt
5 Jahre her

Wunderbar unterhaltsam beschrieben, vielen Dank.
Bitte passen Sie aber auf sich und Ihre Lieben auf. Ein elektrisches Gerät mit dieser Leistungsaufnahme in einem Innenraum zu betreiben, ist schon ein erhebliches Brandrisiko.
Aber vielleicht war Ihr Beitrag ja sowieso eher satirisch gemeint? 😉

humerd
5 Jahre her

Ich pendel täglich rund 40 km nach München und zu Beginn der Schneefälle und Kälte habe ich so einige liegen gebliebenen E-Autos am rechten Streifen der Autobahn gesehen. Die teueren e-Autos sind nur als Zweitwagen für die Frau Gemahlin geeignet. Damit kann sie vor Schulen und auf den Discounterparkplätzen versuchen gegen die SUVs anzugeben.

J. Duitring
5 Jahre her
Antworten an  humerd

Ich pendle täglich zweimal 60 km mit dem e-Auto über die Autobahn um die zweite, südliche Hauptstadt und habe bisher nur Verbrenner am Straßenrand auf den ADAC warten und gelegentlich auch ausbrennen sehen. Aber vielleicht ist mein Auge auch weniger geschärft Elektroautos von VerbrennerPKWs zu unterscheiden…

VonHausausgut
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

Mir geht es ähnlich, aber wahrscheinlich liegt das auch bei mir an dem nachlassen der Sehfähigkeit im Alter ?.

Mirko96
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

Getroffene Hunde bellen!!!

VonHausausgut
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

Alles nur Kindergarten Probleme wenn auch nur ein einziger Atommeiler in die Luft fliegt!

Marco Mahlmann
5 Jahre her
Antworten an  VonHausausgut

Ist es nicht langsam an der Zeit, sich von der Tschernobyl-Hysterie zu lösen und sich in die moderne Atomkraft-Funktionsweise einzuarbeiten? Die fliegen nicht in die Luft.
Allerdings tun sie das auch nicht in Deutschland, wo prinzipiell der schärfste Sicherheitsstandard gelten würde, sondern in China, Polen und noch ganz woanders, weil Leute wie Sie beim Stichwort „Atom“ reflexartig den Weltuntergang kommen sehen und sich weigern, moderne Technik kennenzulernen. Beim Elektro-Auto allerdings wird dann von wahren Wundern des technischen Fortschritts geträumt.

J. Duitring
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

Alles was Tesla für seine Flotte ausgerechnet hat, ist eine um den Faktor 11 geringere Wahrscheinlichkeit im Vergleich zum Brennen von US Verbrennern.. Mit den Tesla Zahlen (40 Brände bei 7,5 Mrd. Meilen) komme ich im Vergleich zu deutschen Zahlen (15’000 Brände bei 620Mrd. km) immer noch auf einen Faktor von 7..8 besser. Wenn die eAutos nachweislich häufiger brennen würden, dann wäre ein Linktipp auf diesen Nachweis nicht schlecht. Wenn man in Deutschland von 50% Elektroautos ausgeht, dann befindet man sich bereits weit jenseits von 2030 (bei 100% jenseits von 2050), da jährlich nur etwa 3 Mio PKWs der Gesamtflotte… Mehr

Bauzaunversteher
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

Wow und dabei sollten Sie beachten das der Co2 und Nox Ausstoß auf 500mg bei einem e auto als Abgas also Umweltbelastung anfällt. Die Reichweite bei minus 5Grad einschließlich Windchill um 70% veringert, macht also in der Praxis also einen enormen Unterschied. das selbe Physikalische Verhalten legt das e auto auf bei Hitze an den Tag ab einer Außentemperatur von 20Grad sinkt die Reichweite um die 50%.Je Käter und Wärmer eine Batterie betrieben wird um so kleiner ist ihre Kapazität und Lebensdauer.Alle zwei Jahre eine Neue Batterie für schlappe 60tsd Euro kurbelt die Wirtschscaft und den Müllexport in Drittstaaten an.

J. Duitring
5 Jahre her
Antworten an  Bauzaunversteher

@Bauzaunversteher: Ich kann die Zahlen nur als Sarkasmus verstehen: 500mg Co2 und Nox in Bezug auf welche Messgröße? Wo kommen diese Zahlen her? Ich komme beim E-Auto auf etwa 100g CO2 / 100km (spezifische CO2-Emissionen des Strommix 2018: ca. 475 g/kWh, Stromverbrauch mit Lade- und Leitungsverlusten: 18..25 kWh / 100km), entspricht 4 Liter Diesel auf 100 km. Bei NOx erhalte ich 80…110 mg/km, also unter den EURO 6 D temp RDE Grenzwerten. Tendenz bei beiden dank europäischer Energiepolitik fallend. Als Emobilist habe ich bisher noch keine 70% Reichweitenverringerung bei -10..-5°C gesehen – der Wert liegt eher im Bereich 15..30%, wenn… Mehr

Bauzaunversteher
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

Für Mr. Nguyens Tesla hat Singapurs Verkehrsbehörde LTA (Land Transport Authority) dem Zeitungsbericht zufolge einen Verbrauch von 444 Wattstunden je gefahrenem Kilometer ermittelt. Sie beruft sich dabei auf einen Standard der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (ENEC). Darauf basierend, sei Nguyens Tesla für eine CO2-Emission von 222 g/km verantwortlich, der Hersteller geht dagegen von 90 g/km aus. aus Singapore Times /Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (ENEC).

Bauzaunversteher
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

Im Handwerkermagazin können sie die selben Zahlen nachlesen

Teide
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

Alles klar, schreiben Sie sich Ihre 150 T€ Fehlinvestitiuion ruhig schön. Was da an Verbrennern liegenbleibt sind 1000 Euro Möhren.

J. Duitring
5 Jahre her
Antworten an  Teide

Meine „Fehlinvestition“ belief sich auf 25’000 Euro für ein Fahrzeug äquivalent einem gut ausgestattetem Golf mit 150PS, Standheizung und Zuheizerpaket, Infotainment-Spirenzchen, doppelter Bereifung, 60 Tage kostenlosen Mietwagen, Tankrabatten und Doppelkupplungsgetriebe. Mein alter Verbrenner hatte mit wesentlich mehr als 1000 Euro Wert eine Autobahnpanne und auch eine tote Batterie im Winter just nach der Garantiezeit.

Deshalb ist für mich die Technologie auch beim nächsten Auto klar..

Bauzaunversteher
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

vegan gleich Round up ready , das große M läßt Grüßen ,Soja Round up ready ist der letzte Schrei

Marc Hofmann
5 Jahre her

Im Winter die Heizung und im Sommer die Klimaanlage…das E-Auto stellt keinen Mehrwert sondern einen Minderwert gegenüber dem Verbrennungsmotor da. Ist für jeden technisch und kaufmännischen Vernunft und Verstand Menschen von vornherein klar.

VonHausausgut
5 Jahre her

Mir ist ja nicht so ganz klar was mir Herr Rieck mit dem Artikel sagen möchte, aber E-Autos haben mit den in Deutschland üblichen Wintertemp. weniger Probleme als so manche PKW Starterbatterie. https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/unfall/adac-pannenstatistik-2018/

Mirko96
5 Jahre her
Antworten an  VonHausausgut

Die ADAC Pannenstatistik ist so glaubwürdig, wie die Prognosen eines Herren Güllners von Forsa. Der ADAC hat kein Interesse am deutschen Autofahrer, er ist längst teil des Merkel Systems. Das es Leute gibt die vergessen ihre Autoradios und das Licht auszuschalten über Nacht, ist der Grund warum Benziner und Diesel Fahrzeuge morgens nicht anspringen. Dies hat aber rein gar nix mit den Motoren zu tun, sondern nur mit der Vergesslichkeit einiger Autofahrer. Tesla erlebt gerade in den USA sein Winterfiasko, tausende E Autos haben die Kälte nicht überlebt, die Fahrer kamen zum teil gar nicht in ihre Autos, da die… Mehr

VonHausausgut
5 Jahre her
Antworten an  Mirko96

Wie geil ist das denn, alles was mir nicht passt, ich für unglaubwürdig halte ist dann Merkel System? Solange sie mir keine anderen Zahlen und Quellen nennen können, bleibe ich ganz entspannt bei Merkel! In modernen Autos kann im übrigen kein Licht oder Radio mehr vergessen werden, das regelt die Elektronik des Fahrzeugs und schaltet diese selbständig ab. Das nervt manchmal sogar, wenn das Autoradio alle paar Minuten wieder eingeschaltet werden muss, nur weil mann beim putzen Musik hören möchte. Es wäre tatsächlich interessant, wieviel moderne PKW bei Temperaturen um die -30°C in Deutschland sich noch öffnen ließen. Auch schade… Mehr

Mirko96
5 Jahre her
Antworten an  VonHausausgut

In jedem Auto, das ich bisher gefahren habe, kann ich Radio hören, wenn der Motor aus ist – dann läutt es über Batterie. Auch in den modernsten Autos gibt es Standlicht, da läuft der Motor auch nicht. Es funktioniert über meine Batterie. Wenn ich es auszuschalten vergesse, ist irgendwann die Batterie entleert. Aber wahrscheinlich fahren Sie gar krin Auto, sondern Dreirad mit Ihren Kindern.

VonHausausgut
5 Jahre her
Antworten an  Mirko96

Super ?. Aber Dreirad ist richtig geraten, nur habe ich keine Kinder, hätten sie evtl. Zeit mit mir eine Runde zu drehen?

J. Duitring
5 Jahre her
Antworten an  Mirko96

Wo stand denn, dass die Teslas „die Kälte nicht überlebt“ haben und, dass es ein Elektronik Problem war? Falls letztes zutreffen würde, wäre die Abhilfe leicht: einfach die Elektronik ähnlich dem Verbrenner aufbauen. Die Leistungselektronik für den Emotor hat mit Minusgraden kein Problem…

Sonny
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

Fein, da gibt es bei der ganzen Diskussion also auch die andere Seite zu hören.
Aber: Sie erlauben ein paar Fragen?
1) In welcher Branche arbeiten Sie?
2) Sind Ihre Lobhudeleien auf das E-Mobil noch durch etwas anderes als eine persönliche Vorliebe motiviert?
3) Glauben Sie tatsächlich, was Sie da alles schreiben?

VonHausausgut
5 Jahre her
Antworten an  Sonny

Sie hören sich für so an als wollten sie die andere Seite gar nicht hören? Mein Tipp, einfach mit dem lesen aufhören.

J. Duitring
5 Jahre her
Antworten an  Sonny

: Leider geht aus dem Kommentar nicht hervor, wer gemeint ist.

Sonny
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

*J. Diutring* Na, Sie fühlen sich angesprochen. Und so hatte ich es auch gemeint. 🙂
Nichts für ungut, aber Sie scheinen in Ihrer Elektro-Auto-Blase gefangen zu sein, denn sämtliche Probleme und Kosten blenden Sie total aus und verquicken es zusätzlich mit unrealistischen Zukunftsvisionen. Ich schätze mal, dass Sie mitverantwortlich sind für diesen höchst unzureichenden Ersatz eines „normalen“ Autos. Und grün wählen Sie bestimmt auch.

J. Duitring
5 Jahre her
Antworten an  Sonny

Zur Vollständigkeit: ich habe 10 Jahre in der Automobilindustrie verschiedene Verbrenner- und elektromotorische Fahrzeuge mitentwickelt und Projekte technisch geführt. Inzwischen habe ich keinen finanziellen und/oder persönlichen Kontakt mehr zur Autoindustrie. Die jetzige Situation („deutsche Autohersteller in der Krise“) war absehbar, auch ohne Kenntnis von Akustikfunktionen und Adblue Tricksereien. Beim Verbrenner basiert der größte Teil der Entwicklungen auf den späten 90ern und wurde immer wieder um „Kleinigkeiten“ mittels Balkonen erweitert, sodass das Gesamtsystem kaum noch zu überblicken ist. Der Nutzer merkt das nur durch ein „Da steht kein Fehlercode drin“ oder „mit Rücksprache beim OEM müssen wir noch ein Bauteil auswechseln“.… Mehr

VonHausausgut
5 Jahre her
Antworten an  VonHausausgut

Da haben sie sich die letzter Zeit wenig mit PKW’s beschäftigt. Schon seit vielen Jahren besitzen Autos ein Battery Management System (BMS), dass sich selbständig um die Pflege der selbigen kümmert. Der Nutzer kann hier gar nicht mehr versagen. Vergleichen sie einmal den Wirkungsgrad der unterschiedlichen PKW – Aggregate, das Ergebnis ist hinlänglich bekannt und Faktoren wie die Möglichkeit der Rekuperation sind dabei noch nicht berücksichtigt. Alleine das macht den Elektromotor zum überlegenen Aggregat. Ebenso hilft es sich einmal genauer die Energie die in einem Liter Kraftstoff steckt anzusehen und wieviel davon am Ende in Bewegungsenergie umgesetzt wird. Das ist… Mehr

VonHausausgut
5 Jahre her
Antworten an  VonHausausgut

Gelernt habe ich einmal das in der Elektrotechnik ein Motor mit elektrischer Energie etwas antreibt und ein mechanisch angetriebener Generator elektrische Energie erzeugt, beides sind Maschinen. Aber zugegeben, das ist schon Jahrzehnte her und evtl. hat sich das geändert.

Genau das von ihnen beschriebene verstehe ich unter Batteriepflege. Die Elektronik überwacht den Ladezustand und steuert Lade- wie Entlade-Strom um so die Funktion und die Lebensdauer der Batterie zu optimieren. Das eine Batterie am ende ihrer Lebensdauer ausgewechselt werden muss ist klar, da hat dann aber die Pflege aufgehört.

Teide
5 Jahre her
Antworten an  VonHausausgut

„Auch wenn es 1973 ganz nett war, einmal auf leeren Autobahnen Fahrrad zu fahren, würde ich es gerne selber entscheiden und es nicht, von wem auch immer, vorgegeben bekommen.“

So ist es. Ich bevorzuge einen 3 Liter Diesel. (Natürlich nicht Verbrauch)

jwe
5 Jahre her

Tja, mit dem Aufheizen ist das so eine Sache. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus ohne Ladestation weit und breit. Ich hänge dann wahrscheinlich meine Verlängerungsschnur vom Balkon zur Straße (die Nachbarn machen das dann auch so!). Es wird eine tolle neue Zeit.
Der Ausbau der Ladenetze wird Jahrzehnte dauern und bis dahin? Gleiches gilt/galt für schnelles Internet auf dem Land. Und dann noch: Wo soll das Geld herkommen, wenn zukünftig dutzende Milliarden fehlen werden?

humerd
5 Jahre her
Antworten an  jwe

Sie sind doch gar nicht die Zielgruppe für e-Autos, Sie sollen den Ausbau finanzieren , ansonsten gefälligst die überfüllten und unpünktlichen öffentlichen verekhrsmittel nutzen.

Felix-Schmidt
5 Jahre her
Antworten an  humerd

Genau so ist es. Individuelle Mobilität soll es nur noch für „Eliten“ geben. Genau das ist die Agenda der Grünen und NGOs.

BK
5 Jahre her

1000 Euro zahlen Sie, wenn das Kabel nur 5 Meter lang, und die richtigen Isolationswerte haben soll. Von daher sollte der Weg zum Parkplatz nicht all zu weit sein, und wahrscheinlich benötigen Sie noch 9 Adapter, um Kabel, Fahrzeug, und Steckdose miteinander zu vertüdeln. Aber so ein E-Wagen ist auch nichts für diese Breitengrade, und mehr für Kalifornien geeignet. Schließlich kauft sich die Masse hier auch keine Cabrios, es sei denn, man hat ein gesteigertes Geltungsbedürnis, kommt nicht ohne aus, oder es ist einfach genug Geld übrig. E-Autos sind eher Statussymbole, was für automobile Randgruppen, Rentner, Hausfrauen, Ökos, Leute die… Mehr

Holsteiner Jung
5 Jahre her
Antworten an  BK

Also, auf das H Kennzeichen würde ich mich nicht verlassen. Als erster Schritt wird
irgendwann in der Zukunft von 30 Jahre alt auf 50 Jahre alt angehoben.
Und ob die H Privilegien auf Dauer Bestand haben? Würde ich mal eher skeptisch
betrachten. Die Charta von Turin zum Schutz mobiler Kulturgüter ist auch nur ein
Vertragswerk auf Papier, so wie auch der eigentlich bestehende Bestandsschutz einmal zugelassener Fahrzeuge.

BK
5 Jahre her
Antworten an  Holsteiner Jung

Wenn man so will, kann man sich gleich erschießen. Irgendwann wird die Erde auch wieder von einem Asteorid getroffen, und die Dinosaurier kehren zurück.

J. Duitring
5 Jahre her
Antworten an  BK

Verlängerungen für Ladekabel von Elektrofahrzeuge (Ladeleistung bis 22kW, wasserdicht, überfahrsicher) gibt es ab 180 Euro für 5 Meter bzw. 230 Euro für 10 Meter, wenn man den richtigen Lader gewählt hat.

Das mit den Adapterzoo ist in der Tat noch ein Thema, aber auch dazu gibt es verschiedene, leicht nutzbare Wechsellösungen und zukünftig 4 Adapter im Frunk (Front-Kofferraum).

BK
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

Man muss sich nur mal anschauen, was mit Starthilfekabeln aus dem Baumarkt passiert, wenn die wirlich mal gefordert sind. Das Gleiche passiert mit dem Billigteil für 180 Euro. Es gibt ordentlich einen gewischt, oder die Anschlüsse sind nach kurzer Zeit hinüber.

VonHausausgut
5 Jahre her
Antworten an  BK

Kleine Nachhilfe in Elektrotechnik: an einem PKW Starthilfekabeln sind es 12V Gleichspannung, bei dem in Europa am weitesten verbreiteten Ladekabel vom Typ 2 sind es 230V Einphasenwechselspannung oder 400V Dreiphasenwechselspannung.

Wenn die Ladeinfrastruktur korrekt installiert wurde, besteht für Menschen keine Gefahr, selbst dann wenn das Kabel beschädigt ist und unter Spannung stehende Teile berührt werden!

J. Duitring
5 Jahre her
Antworten an  BK

Das ist nicht wirklich ein Billigteil und hat auch keine klassischen CEE Anschlüsse, sondern basiert auf Schweizer Militärtechnik. Das Gesamtsystem hat mehrere Schutzleiterüberwachungen, Wechselstrom-Fehlerüberwachung, FI, CE Konformität und vieles mehr. Entwicklung und Produktionsstätte in der Schweiz.

BK
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

Wir werden sehen. Tesla hat Model3 auch mit 35000 $ angekündigt, und in Deutschland kommen dann 57.000 € dabei raus. Da habe ich alle Hoffnung, dass man Ihnen das Kabel für 1000 Eurönchen verkauft.

Teide
5 Jahre her
Antworten an  BK

In welcher Traumgegend wohnen Sie denn, wo 10 m Kupferkabel auch nur eine Nacht liegenbleiben?

BK
5 Jahre her
Antworten an  Teide

Wenn es sich lohnt, werden nachts wohle ganze Transporterladungen Kabel verschwinden.

Sonny
5 Jahre her

Sehr schön, mein Schmunzeln veränderte sich mehr und mehr zu einem breiten Grinsen. Einmal abgesehen davon, dass E-Autos mitnichten umweltfreundlicher sind, wenn man mal die Herstellung und Akku-Sondermüllentsorgung in die Berechnungen mit einbezieht, wird es lustig werden, Menschen beim Slalom über die Kabeldschungel auf den Gehwegen zu beobachten. Und ganz besonders lustig wird es werden, wenn man morgens zu seinem Auto kommt und wieder mal ein „dummer Junge“ alle Kabel durchtrennt hat, anstatt wie früher des Nachts Kirschen in Nachbars Garten zu klauen. Und noch weitaus lustiger wird es, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind still steht und… Mehr

J. Duitring
5 Jahre her
Antworten an  Sonny

Der „Mythos von 17 Tonnen CO2“, sowie die mediale Interpretation der entsprechenden Studie wurde unter anderem auch von den Autoren selbst widerlegt.

Bei den Kirschen des Nachbarn hatte man damals aber im schlimmsten Falle eine schmerzhafte Schelle erhalten. Dagegen wird der Lerneffekt vom Durchtrennen der Kabel bei Ladespannungen bis 400 Volt sich recht schnell herumsprechen.

Aktuell (Januar 2019) exportieren wir im Monatssaldo eine Strommenge ins Ausland, die mehr als die Produktion aller nicht abgeschalteten, deutschen Kernkraftwerke entspricht.

Marco Mahlmann
5 Jahre her
Antworten an  J. Duitring

Jedes Watt Strom, das wir exportieren, bedeutet, daß es zur falschen Zeit produziert wurde, und jedes Watt Strom, das wir importieren, konnten wir nicht rechtzeitig aus Eigenmitteln produzieren. Das ist das Problem der sog. Erneuerbaren Energien, und dieses Problem ist nur lösbar durch eine neue Generation von Batterien, deren Funktionsprinzip eine einsteinsche Wende in der Elektrotechnik voraussetzt.

J. Duitring
5 Jahre her
Antworten an  Marco Mahlmann

Ihre Interpretation mag teilweise stimmen. Es gibt aber auch die Interpretation des Europäischen Strommarkts. Mir fällt es schwer zu erklären, dass Frankreich im Januar im Schnitt ein Atomkraftwerk-äquivalent Strom aus Deutschland aufgenommen hat, weil der Strom in Frankreich „nicht rechtzeitig produziert werden konnte“. Haben die nicht schon selbst viele Eigenmittel über Kohle- und Atomkraftwerke? Die Lösung des Problems der sog. Erneuerbaren Energien ist eher nicht die Elektrotechnik und nur beschränkt die (Elektro-)Chemie der Elektrolyte und Elektroden. Das mag für die Minutenreserve / Leistungsspeicher stimmen. Darüber hinaus gelingt es eher über Druckluftspeicher, flexiblere (Bio-)Gaskraftwerke, Elektrolyse und Pumpspeicherkraftwerke eine Glättung aufzubauen. Und… Mehr

Bauzaunversteher
5 Jahre her
Antworten an  Marco Mahlmann

Deswegen brauchen wir als Energiespeicher den Privatenenergiespeicher in Form eines von Privat finazierten E Fahrzeug, wo die Überkapazitäten zwischgelagert und bei Bedarf für das Netz abgerufen werden können. Nur Schade, wenn die Batterie dann gerade leergesaugt wurde, wenn das Fahrzeug genutz werden soll. ( so sieht die smart home und smart grid Regelung die in den Schubladen liegt in naher Zukunft aus, Energie Verteilung auf Marken und Zuteilung

Absalon von Lund
5 Jahre her

Mein simpler Vorschlag ohne Strom: ich habe früher mein Auto immer mit einigen Eimern warmen Wassers vom Eis befreit. Die Eiskratzerei ist ätzend, weil man da auch Lack und Scheiben beschädigen kann. Noch eleganter ist ein Gartenschlauch, den man an einen Warmwasserhahn im Haus anschließen würde. Eine eingebaute Standheizung, die man über Fernbedienung einschalten kann, besorgt den Rest: Innenraum, Motor etc.. Soviel dazu. Es muß aber nicht überall im Haus Strom sein. Ein japanisches Küchenmesser ist sicher wirkungsvoller als ein Elektromesser und auch der elektrische Eierkocher ist eher selten. Das Beste sind aber die Demonstranten. Wenn Sie recht haben mit… Mehr

conferio
5 Jahre her

Durch Zufall hatte ich mir einen Jahreswagen von MB angeschafft, der fast alle Extras hatte…auf die ich früher wenig wert gelegt habe. Bei keinem Neuwagen habe ich eine Standheizung geordert. Jetzt weiß ich warum Kollegen von mir das unbedingt haben wollten. Aber auch hier macht die Batterie bei ständigen Kurzfahrten Ärger…Komfortfunktionen abgeschaltet…
Ein E Auto ist aber die beste Gelegenheit Geld zu verbrennen…aber leider erzeugt das keine Wärme.

VonHausausgut
5 Jahre her
Antworten an  conferio

Durch Zufall einen Mercedes gekauft, dann war die Entscheidung bestimmt Alternativlos ?⁉️

Auch bei einer Standheizung im PKW sollte vor deren Nutzung das Betriebshandbuch zu Rate gezogen werden denn bis zur Erfindung eines Perpetuum mobile braucht diese Strom der irgendwo herkommen muss.

conferio
5 Jahre her
Antworten an  VonHausausgut

Als ich noch 120000 Km im Jahr, in meiner kleinen Firma, gefahren bin…war das kein Problem. Als Rentner fahre ich wenig…so war das zu verstehen. Das Auto ist abgeschrieben und wird als Privat Fahrzeug genutzt