Was sind schon Möhren bei Garzweiler gegen Eisbecher in Kalifornien und Weltreisen?

Heiko Maas könnte, nachdem die SPD wohl auch wegen ihm weiter absackt, irgendwann um politisches Asyl bei den Grünen bitten. Das Talent dazu, sich moralisch über andere zu erheben, bringt er jedenfalls schon mal mit.

imago images / Michael Trammer

Grün zu sein, heißt heutzutage, die Welt der anderen maßregeln zu wollen – unter dem Deckmäntelchen, die Welt für alle zu verbessern. Der Grüne an sich, privilegiert dazu (besonders in der Politik, wohin er sich schon mal nur mit Philosophieren und ohne je gearbeitet zu haben, hineinretten kann), lebt jedoch nach Lust und Laune, den moralischen Zeigefinger aber stets wie die Rotorblätter der Windkraftanlagen für den Rest der Gesellschaft kreisend.

Dass Umwelt und Klima stets das beherrschende Thema der Grünen war, steht außer Frage. Nur: all die vergangenen Jahre kamen die Umwelt-Dogmatiker nicht wirklich zu Potte. Und verirrten sich immer wieder gerne hinein in die Themen der anderen – die Soziale Gerechtigkeit (SPD und Linke) oder die Innere Sicherheit und Migrationspolitik (GroKo insgesamt), dadurch wurde es nicht besser in Deutschland. Anschauungsbeispiele, wohin man eine Gesellschaft mit einer Linksgrünenregierung hinführen kann, sieht man in Berlin, wo sich SPD, Linke und Grüne die Aufgaben teilen. Eine anonyme bunte Großstadt, die zwar sexy und trendy wirken kann (für junge Leute und privilegierte Randgruppen), wo sich aber Kriminelle und Gewalttäter, nicht nur unter Hunderttausenden von Zugewanderten so wohl fühlen wie nirgendwo sonst.

Ein schnelles Abtauchen ist jederzeit möglich, Gerichtsverfahren werden schon mal verschleppt, Urteile nicht zeitnah vollzogen, Kleinkriminelle wie Gewaltverbrecher oder verurteilte Pädophile, stromern noch umeinander durch die Stadt, bis sie zum Haftantritt erscheinen oder abgeholt werden (sollen). Zugegeben, nicht nur in Berlin, platzen die JVA und Psychiatrische Landeszentren aus allen Nähten. Ganz besonders auch seit der Flüchtlingskrise 2015, mehrheitlich Männer aus Afghanistan, Syrien und den afrikanischen Ländern sitzen ein, oder werden in die psychiatrischen Landeszentren eingewiesen. Auch dort kommen die Leitung, deren Sozialpädagogen und Psychologen kaum hinterher.

Warum? Eine Politik der Grünen, gestützt von Linken und SPD macht es möglich, Gewaltverbrechern und Wiederholungstätern unter den so genannten Asylsuchenden noch das Etikett, besonders wertvoll und schutzbedürftig anzuheften, weil ja traumatisiert und psychisch angeschlagen. Es ist grotesk, wie die Grünen und ihre Helfershelfer (auch bei den ideologisierten Flüchtlingskreisen und Institutionen) unreflektiert Partei ergreifen, ohne Unrecht unter den Zugewanderten zu benennen.

Nein, längst haben sich beide Kirchen anstecken lassen, von einem in Grün getunkten, medialen Hype und Mainstream, sagen wir Zeitgeist, die Schöpfung müsse bewahrt werden. Der evangelische Kirchentag, und das sagen selbst Christen und Mitglieder, angewidert von moralinsäuerlichen bis sexistischen Veranstaltungen, war eine Farce.

So eine Kirche, wenn sie politisiert, grenzt aus, statt zu vereinen. Kurz, diese Kirche und ihre beinahe, sektenähnlichen Teilnehmer haben den Realitätssinn verloren. Privilegierte Bürger, die sich mit wenigen wirklich kritischen Themen befassen, schon gar nicht mit denen, die Menschenleben kosteten, suchen bei den Grünen und dem Kirchentag ihre Wohlfühloase des eigenen Gewissens.

Natürlich müssen sich dort dann auch Kanzlerin Merkel, Außenminister Maas oder sogar Kevin Kühnert neben dem grünen Spitzenpersonal zeigen, um ein bisschen Farbe abzubekommen.

Ausgerechnet Heiko Maas stellt die Frage, was christlich daran sei, andere Leute auszugrenzen oder nicht aufzunehmen? Hätte er sich mal lieber der Natur und dem Klima gewidmet, denn, es ist eine bigotte Unterstellung, von einem rechtsextremen Mob auf alle Bürger oder Christen zu schließen, die ein Recht darauf haben zu hinterfragen, wer und warum zu uns nach Deutschland möchte – vor allem dann, wenn es sich zum allergrößten Teil um muslimische Männer handelt, während es die verfolgten Christen aus eben jenen Regionen gar nicht zu uns schaffen. Der Außenminister schwingt hier Moral- und Gewissensreden, während er im Iran nicht den Mut hatte, Menschenrechtsfragen zu thematisieren oder Israel allgemein zu stärken.

So gesehen könnte Heiko Maas, nachdem die SPD wohl auch wegen ihm weiter absackt, irgendwann um politisches Asyl bei den Grünen bitten. Das Talent dazu, sich moralisch über andere zu erheben, bringt er jedenfalls schon mal mit. Nein, da ist der Saarländer fast ganz bei den Habecks, Scholzes und Göring-Eckardts angekommen. Nie etwas gewonnen, aber anderen das Leben erklären wollen und die Gesellschaft dabei immer weiter und tiefer spalten.

Die Natur, das Klima und die Umwelt: neue Ideen hatten auch die Grünen und ihre jugendlichen Antikohle-(und-Anti-AKW-)-Demonstranten nicht mehr. Sie waren beinahe eingeschlafen, bis mit Greta aus Schweden das große Erweckungserlebnis für die breite Masse wieder kam.

Nun mischen sich aber unter die (leidenschaftlichen sowie fast gutmütigen) Fridays-for-Future-Jugendlichen auch immer mehr Berufsdemonstranten und Linksextremisten (auch Teile der Antifa), die diese Plattform wie in Aachen und dann in Garzweiler missbrauchten.

Der Grat zwischen Aktivisten, Ideologen und Extremisten, das sahen am Wochenende alle, ist sehr schmal. Und vielleicht fragen sich viele Eltern, ist es das wirklich Wert? Geht es vielen der Demonstranten allein ums Klima, um die Umwelt, oder um eine Machtdemonstration gegen den Staat, und gegen die zahlreichen Polizisten, die zur Sicherheit aller dort waren?

Es vermischt sich alles zu einer gefährlichen Melánge. Leider schwimmt auf dieser Brühe, die ja eigentlich den Grüntee-Touch haben sollte, sehr viel Zynismus mit, und es ist zudem erschreckend, wie viele Abgeordnete und Mandatsträger der Grünen (ob aus dem EU-Parlament, dem Bundestag und Landesparlamenten) quasi auf den Demos als Live-Reporter und Anheizer in den Social Media kommentieren.

Immer dieser Tenor: Wir hier die Guten, für eine moralische Sache, und dort der Staat, der uns drangsaliert und uns aushungert. Wer auf Demos geht, und bewusst gegen das Gesetz verstößt, sollte im Vorfeld damit rechnen, dass dessen Daten danach aufgenommen werden müssen. Ergo: Bringt eure Stullen und Fresspakete selbst mit.

Eine Spur und Schneise der Abfälle und Müllberge wurden von den Grünen und grünnahen Aktivisten hinterlassen. Plastik wohin das Auge reichte. Dazu, noch schlimmer, der Ernteausfall einiger Bauern und Landwirte, der es in sich hat. Einfach idiotisch zerstört.

Einem Landwirt nahe Garzweiler, haben die Umwelt- und Klimaaktivisten die Äcker querfeldein zertrampelt, Gemüse und Pflanzen wurden damit unbrauchbar. Der 64-jährige Bauer Willi Schillings blieb sprachlos zurück.

Das dreiste aber ist, dass ihn ein grüner Öko-Aktivist mit anderen auch noch verhöhnte: der Text zum Tweet dazu: „Deine Möhren sind nicht wichtiger als unser Klima, sorry.“

Lapidar und respektlos. Auch keinen Respekt vor der Natur im Allgemeinen, alles nur vorgeschoben und um von anderen großen Themen dieser Tage abzulenken. (Oder in welchem Ausmaß interessieren sich Zugewanderte für die Klimahysterie?)

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, heißt es doch so schön. Ideologen sind sie alle, die einen sitzen Eis löffelnd und moralisierend beim Kurzurlaub in Kalifornien (wie einst Katharina Schulze), die anderen auf dem Kirchentag, und philosophieren von einer bunten und toleranten Welt, wieder andere jetten fürs Vergnügen durch die Weltgeschichte, betteln aber den Staat an wie in einem frommen Gute-Nacht-Gebet, man möge ihm oder ihr doch endlich mehr Verbote, gerne auch bei Flugreisen auferlegen. Es darf gerne teurer sein, in der eigenen hochmoralischen Upperclass-Welt, wo man das kapitalistische iPhone zur Hand nimmt, das neoliberale Twitter öffnet und naserümpfend auf seine Umwelt herabblickt.

Am nächsten Tag geht man wieder hin und lässt in wieder steigender Anzahl seinen SUV-Neuwagen zu, hat den CO2-Fußabdruck von einer ganzen Häuserzeile in Timbuktu und wählt zum großen Generalablass Grüne. Hurra!

Die grüne Moral 4.0 in Deutschland dieser Tage…

Enjoy:

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Kommentare ( 51 )

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Tesla
4 Jahre her

„Das dreiste aber ist, dass ihn ein grüner Öko-Aktivist mit anderen auch noch verhöhnte: der Text zum Tweet dazu: „Deine Möhren sind nicht wichtiger als unser Klima, sorry.““

Dieser grüne Öko-Aktivist heißt übrigens Georg Kössler, sitzt im Berliner Senat (natürlich für die Grünen), ist dort in seiner Fraktion „Sprecher für Klima- und Umweltschutz“, und fällt in seiner Funktion vor allem durch ausgiebige Flugreisen und seinen „Reisereportagen“ und „Urlaubsfotos“ in den sozialen Netzen auf.

Die AfD Berlin hat über diesen Meilenmillionär ein gutes Video auf youtube veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=VFyX6hz-QSY

fiskegrateng
4 Jahre her

Diese pseudo-Grünen und pseudo-Linken sind Handlanger der Neoliberalisten. Die bezahlen halt ganz gut für die, die besonders ignorant und anmassend sind.

ludwig67
4 Jahre her

Das ist im Kommunismus immer so. Tolle Idee – für die anderen. Nicht für die Funktionäre natürlich.

Engel
4 Jahre her

Richtig. Ideen haben diese Menschen nicht mehr. Wozu auch? Ideen lohnen sich heutzutage nicht mehr.

Andreas aus E.
4 Jahre her

Trefflicher Artikel. Leider werden die, welche das angeht, den nicht lesen, **

Armin V.
4 Jahre her

Die tollkühnen GRÜNEN … und ihre brennenden Kisten … Elektroautos neigen zu Spontanbränden. Und wenn sie brennen, hält sie nichts mehr auf. Wer auf der von GRÜNER Politik verordneten E-Auto-Welle mitschwimmen will, braucht mehr als eine Handbreit Wasser unter der Achse. Die Schlagzeilen über brennende Stromer häufen sich. Tod der Insassen oftmals inbegriffen … Lithium-Ionen-Batterie verantwortlich für schnellen Brand eines E-Autos in der Schweiz – Fahrer stirbt.   Geparktes E-Auto steht in Shanghai innerhalb von Sekunden in Flammen – Zwei andere Fahrzeuge fackeln mit ab.  In Florida prallt ein Stromer-Fahrer gegen einen Baum und verbrennt – eine Rettung aus dem sofort in… Mehr

herbert b.
4 Jahre her

„Hurra!“ Genauso ist es, lieber Herr Deriu. Vor 40, 50 Jahren kam dahinter noch ein…“die Schule brennt“, einer dieser ziemlich unsäglichen Filme mit Hansi Kraus, Theo Lingen usw. Wer gedacht hatte, daß so etwas Dämliches nicht mehr getoppt werden kann, der wird grausigst eines Besseren belehrt. Immer ungenierter und immer zügelloser geben die erlauchten Kreise dem „Rest“ des noch zugelassenen Volkes zu verstehen, wie man sie (ein-)schätzt. Bloßes Urnenpöbel. Die Betonung liegt dabei auf der zweiten Worthälfte. Tendenz: steigend. Heute „brennt nur“ eine noch überschaubare Zahl von Äckern – und morgen (oder ist das schon heute)? „Mach dich vom Acker“… Mehr

mmn
4 Jahre her

Womöglich kompensieren Grüne und v.a. ihre jungen Anhänger da etwas: Bisher nichts erreicht im Leben, zunehmend wertlose Bildungsabschlüsse, keine Aussichten auf Status und wirtschaftlichen Erfolg, Verschlechterungen gegenüber der Elterngeneration; und dies alles in Zeiten immer noch maßgeblicher individuumzentrierter und neoliberaler Ideologie (du bist etwas besonderes, kannst alles erreichen usw.). Vermutliche Folgen: Größenwahn, Mißgunst, Streben nach Einfluß (auf anderen Gebieten), Doppelmoral.

Felix-Schmidt
4 Jahre her
Antworten an  mmn

Ja, da ist was dran. Es ist wirklich tröstlich, dass ja nicht alle dieser Aktivisten später für die Grünen im Bundestag sitzen werden. Der ein oder andere wird später aufgrund der Abwesenheit reicher Eltern oder sonstigen Gründen vielleicht sogar ARBEITEN müssen. Das könnte die Denkprozesse enorm beschleunigen und zu neuen Einsichten führen. Man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben.

zaungast
4 Jahre her

Bitte liebe SPD: macht den Heiko zu alleinigen Parteivorsitzenden. Ohne eine der Plagiatsgiffeys, Gesinen oder welche andere Figur entgleister Frauenförderung bei Euch noch herum kraucht. Nur Heiko kann den Abschwung punktgenau erreichen. Danach: Überführung der Reste der SPD in die grüne Einheitspartei und Herrn Maas als Konsul des Irans nach Saarbrücken.

Babylon
4 Jahre her
Antworten an  zaungast

Schaut aber aus nach ´ner Doppelspitze mit Gesine Schwan und dem kleinen Kevin.
Oder ist das nur ein Gerücht? Gesine will zumindest und kann sich alles vorstellen.

ludwig67
4 Jahre her
Antworten an  Babylon

Oma will es noch mal wissen….

Riffelblech
4 Jahre her

Diese herumtrampelnden Rotzlöffel haben weder einen Funken Anstand im Leibe als noch ein Gramm Verstand in den Höhlen Schädeln. Klar ! Woher auch ? Angeheizt von Philosophen ohne anständige Arbeit , von Frauen ,die nach dem Schulabschluss keinen Beruf könnten ,aber jetzt die grüne Welt erklären , von Studenten und Berufsrevoluzzern ,denen Arbeit schon immer ein Grauen war , ist in deren Augen ein zertrampeltes Feld doch nur konterrevolutionäre Sch….e! Mißachtung der anderen Menschen ,Verhöhnung und unglaubliche Arroganz sind das Markenzeichen dieser Ökofaschisten . Die Bezeichnung “ Aktivisten “ sollte TE bitte für diese Typen nicht mehr verwenden .