Trump, das Klima … und Tesla

Ja, er hat es getan. Die USA steigen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aus. Tesla sieht seine Gewinne schwinden, die nicht aus dem Verkauf von Autos kommen, sondern von Zero Emission (ZEV) Credits an Hersteller von Autos mit Verbrennungsmotoren.

© Chip Somodevilla/Getty Images

Ja, er hat es getan. Die USA steigen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aus. Im Rosengarten des Weißen Hauses verkündete der amerikanische Präsident Donald Trump in einer beeindruckenden Rede: »Die Vereinigten Staaten werden sich vom Pariser Klimavertrag zurückziehen!« Und: »Wir werden gleichzeitig Verhandlungen anfangen, um einem neuen Vertragswerk beizutreten, bei dem die Bedingungen fair sind.«

»Wir werden sehen, ob wir einen Deal zustandebringen – wenn nicht, auch gut.« Sein Hauptvorwurf: Das Pariser Klimaabkommen sei unfair gegenüber den Vereinigten Staaten. Trump: »Amerikanische Arbeiter, die ich liebe, werden benachteiligt.« Er rechnet den Verlust von Arbeitsplätzen in der Produktion vor: »Die drakonischen Bedingungen, die der Vertrag uns auferlegt, würden 2,7 Mio Arbeitsplätze bis 2025 kosten!« Er rechnet als Resultat der Zerstörung vitaler amerikanischer Industrien vor: Die Papierindustrie vermindere sich um 12 Prozent, die Zementindustrie um 12 Prozent, Eisen und Stahlindustrie gar um 38, die Kohle werde nahezu vollkommen zerstört, um 86 Prozent.

Ein außergewöhnlicher Aspekt, den man kaum von nur mit Milliardenbeträgen um sich werfenden Politikern hört: Geschäftsmann Trump rückt die Dimensionen von Beträgen zurecht. Er weiß, was eine Milliarde ist. Doch die Klimajünger werfen mit Milliardenbeträgen um sich herum, ohne überhaupt sagen zu können, was damit getan wird: »Niemand weiß, wo das Geld hingeht!« Er führt öffentlich auf, was das Pariser Abkommen bedeutet: China könne 13 Jahre tun und lassen, was sie wollen. »Wir nicht!« Indien mache seine Zustimmung davon abhängig, daß das Land sie über Jahre ausländische Hilfe erhalten. »China kann 100 zusätzliche Kohleminen eröffnen, wir dürfen nicht – zumindest nicht nach dem Abkommen«, »Indien kann Kohleproduktion verdoppeln. Wir nicht!«

Trumps Fazit des Pariser Abkommens: »Nicht Kohle wird limitiert, sondern die Verwendung wird nur in andere Länder verlegt.« Es gehe nur darum, daß andere Länder einen Vorteil haben. Er fragt: »Andere Länder haben geklatscht, aus einem einzigen Grund – warum? Weil die USA in einen wirtschaftlichen Nachteil erlitten haben.«

Ihm bleibt es vorbehalten, erstmals auf die sozialen Ungerechtigkeiten all der grünen Wenden hinzuweisen. Erstmals spricht ein Politiker so deutlich wie nie zuvor aus, welche sozialen Folgen der Klimawandelschwindel hat: »Wir haben die größten Energieressourcen der Welt. Aber aufgrund des Pariser Abkommen dürften wir sie nicht benutzten. Ein großer Reichtum, phänomenal. Doch Millionen von Familien finden sich in der Armutsfalle.« Armut aufgrund zu hoher Energiekosten! Im angeblich so sozialen Paradies Deutschland spricht das kein umweltbewegter Politiker aus.

Das Pariser Abkommen bedeute lediglich eine massive Umverteilung in andere Länder. Sehr viel Geld werde in andere Länder verschoben. Außerdem seien die Auswirkungen des Pariser Abkommens auf die Umwelt »ganz, ganz klein.« Er spricht klar aus: »Es geht darum, ihren Ländern wirtschaftlichen Vorteil verschaffen. Ich kann Ihnen sagen: Das wird unter meiner Präsidentschaft nicht passieren!«

Dabei hatten noch die bedeutendsten Führer der Welt Jean-Claude Juncker noch Minuten vor Schluß an ihn appelliert: »Don’t leave the deal!« EU-Ratspräsident Tusk hatte seinen Vornamensvetter per Twitter gemahnt ebensowie unser Bundesaußenminister. Siggi G. sieht sogar Wüsten sich ausbreiten und Kriege und Bürgerkriege um Wasser stattfinden. Dies würde wiederum Folgen haben für die Flüchtlings- und Wanderungsbewegungen auf der Welt, sagte er, der Sigi. Aber nicht einmal auf ihn hat er gehört.

Wieder einmal »gegen alle Widerstände« hat sich der amerikanische Präsident Donald Trump entschieden – diesmal aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen. Er müsse Wahlversprechen einhalten, wundert sich noch FAZ-Autorin Hanna Decker:

»Anders scheint es kaum zu erklären, dass der amerikanische Präsident gegen alle Widerstände ernsthaft in Erwägung zieht, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen.« Decker verblüfft: »Er hält stur daran fest.« Ja sogar der Papst, dem der deutsche Klimapapst Schellnhuber die Ökofeder führt, hatte gewarnt. Alle, doch ER hat sich nicht darum geschert und ist ausgestiegen.

Zur Erinnerung: Laut den offiziellen Erklärungen des Pariser Klimaschutzabkommens wollen die Staaten der Welt nichts Geringeres als die Erwärmung der Erde begrenzen. So, wie man Verkehrsströme begrenzt, darf sich die Erde künftig nur noch weniger als zwei Grad erwärmen. Ideal wären weniger. 197 Staaten sind bereits dabei – außer eben jetzt Amerika.

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Jetzt setzt Donald Trump um, was er im Wahlkampf versprochen hat. Das ruft weltweites Entsetzen hervor. Präsident Trump hat nichts anderes getan und vorgerechnet, was mit dem Geld aus Amerika geschieht. Er macht damit deutlich Schluss mit der grünen Klimapolitik Obamas. Seine Grundsätze sind klar: Alles, was die US-Wirtschaft gefährdet, wird nicht fortgesetzt. Dazu zählt auch die bisherige Umweltpolitik. Nichts wird auf dem Altar zweifelhafter Erkenntnise über das Klima und seinen angeblich menschenverursachten Wandel geopfert. Er hat klar erkannt, daß die Klimadiskussion in erster Linie dazu dient, Gelder umzuschaufeln.

Die Widerstände sind beachtlich: Profiteure der Klimawandelhysterie sehen jetzt ihre Felle schwinden und betonen, daß doch die Mehrheit der Wissenschaftler der Meinung vom menschengemachten Klimawandel folge. Als ob wissenschaftliche Erkenntnisse nach Mehrheitsmeinung beschlossen würden. Die Klima-Fraktion verdiente bisher zu gut an den vielen Klima-Projekten, in Instituten, Verbänden und Firmen. Sie werden auch weiterhin aus allen Rohren gegen Trump feuern.

Nicht vergessen werden darf, dass massive Rufmordkampagnen gegen nicht auf Klimawandellinie liegende Wissenschaftler erhebliche Flurschäden in der amerikanischen Forschungslandschaft hinterlassen haben – ebenso wie in der deutschen. Derjenige Wissenschaftler, der ohne Verweis auf Klima, CO2 und Katastrophe etwas äußerte, was unten durch.

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Das wird jetzt zu einem »Angriff auf die Wissenschaft« umgedreht; schon wähnen sich Klimaforscher als Verfolgte, fehlt noch der Begriff »Diskriminierte«. Ein ansehnlicher Teil des amerikanischen Regierungsapparates ist von Klimawandeljüngern durchsetzt. Die oberste Speerspitze hat Trump bereits gekappt, als er die frühere Chefin der amerikanischen Umweltbehörde, Gina McCarthy, feuerte und einen Gegner der Klimahysterie, Scott Pruitt, an ihre Stelle setzte. Im Wahlkampf hatte Trump obendrein angekündigt, den Bürokratieriesen EPA mit seinen 17,000 Beschäftigten abzuschaffen, weil zu teuer. Jetzt hat er das EPA-Budget drastisch zusammengestrichen.

Aufatmen können auch die großen US-Energieversorger und die Öl- und Kohleindustrie; Trump will die einschneidenden Regulierungen für Kohlekraftwerke rückgängig und die Nutzung von fossilen Rohstoffen einfacher machen. Die amerikanische Wirtschaft wird davon profitieren. Eine neue »Ära der Produktivität und der Erschaffung von Jobs« werde beginnen, sagt Trump. Unmittelbar erspart sich Amerika eine Menge Geld, das in den diversen Taschen verschwindet. Immerhin wurde in Paris vereinbart, dass die Industrieländer von 2020 bis 2050 rund 100 Milliarden Dollar in den Umbau der Energieversorgung und in die Beseitigung von Schäden stecken, die angeblich vom Klimawandel verursacht werden. Ein großer Teil davon sollte aus amerikanischen Steuergeldern fließen.

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Jetzt müssen die Klimaschutzabkommenanhänger neu rechnen. Verteilungskämpfe dürften neu beginnen, wer wieviel zahlen soll. Sie jammern jetzt schon. Ottmar Edenhofer vom Potsdamer Klimainstitut beklagte, dass Trump die wahren Kosten des Kohleverbrauches gar nicht berechnet habe. Merkel ist »enttäuscht« über den Ausstieg und setzt sich als Bewahrerin der Erde in Szene: Sie wünsche sich »weiter alle Kraft für globale Klimapolitik, die unsere Erde bewahrt.« Abschied vom »nachhaltigen Denken« beklagt die weltweit berühmte Klimaexpertin von der Leyen. Niemand spricht aber aus, was es erfahrungsgemäß für deutsche Haushalte bedeutet: Hier wird das Meiste fließen.

Die Entscheidung Trumps könnte auch andere Folgen in Deutschland haben, denkt man an die Erfahrung, dass nach einiger Zeit das meiste aus den USA über den Teich herüberschwappt. Vorerst jedoch wird die Alarmindustrie versuchen, so schnell wie möglich weitere Landgewinne zu machen, bevor sich der Wind auch hierzulande dreht und öffentliche Gelder versiegen.

Und ja, mit weiteren gravierenden Folgen muß Trump nach seiner Entscheidung leben, etwa der, dass Elon Musk ihn nicht mehr berät. Das amerikanische Verkaufsgenie und Tesla-Chef hatte angekündigt, den amerikanischen Präsidenten nicht mehr zu beraten, falls, ja, falls der tatsächlich aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigt. Dann habe er »keine Wahl«, teilte der Milliardär über Twitter mit.

Das ist für Lacher wirklich gut: Bisher überraschte Tesla im dritten Quartal des vergangenen Jahres mit positiven Quartalszahlen. 21,9 Millionen Dollar verdiente Tesla, es war erst der zweite Quartalsgewinn seit dem Börsengang 2010. Die allerdings kamen nicht zustande, weil Tesla so viele Autos verkauft und so gut gewirtschaftet hat, nein, diese Gewinne kamen durch den Verkauf von Zero Emission (ZEV) Credits zustande. Diese Kredite vergibt der US-Bundesstaat Kalifornien an Hersteller, die »saubere« Autos verkaufen. Hersteller von Autos mit Verbrennungsmotoren können solche Credits kaufen und damit ihre Umweltbilanz aufbessern.

Im Klartext: Die Hersteller »schmutziger« konventioneller Autos bezahlen den Gewinn von Tesla. Eine direkte Folge der Herrschaft der Klimaapostel. Auf eine solche geniale Geschäftsidee sind nicht einmal die Ablasshändler im Mittelalter gekommen. Das Geschäftsmodell dürfte dann kaum noch tragen, jetzt, da Präsident Trump ausgestiegen ist.

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Kommentare ( 62 )

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62 Comments
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Hinrich Mock
6 Jahre her

Es sind aktuell sogar 36 Gt anthropogene CO2 Emissionen pro Jahr. Da sind 16% der GesamtemIssionen von knapp 590 Gt. Davon werden mehr als die Hälfte gespeichert, bleiben also höchstens 18 Gt bzw. 8% in der Atmossphäre. Trotz steigender Temperaturen und damit abnehmender Bindungsfähigkeit und erhöhter natürlicher Ausgasung sind die Geospeicher eine CO2-Senke. Das ist richtig, aber was heißt das? Der allzu simplen Korrelation zwischen CO2 Anstieg und O2 Abstieg traue ich genauso wenig wie der alarmistischen „Versauerung“ der Meere (um zu versauern, müßten sie überhaupt erstmal sauer sein, der pH-Wert soll in den letzten 250 Jahren angeblich um 0,1… Mehr

Ralf
6 Jahre her

Gut auf den Punkt gebracht. Gerade das Thema mit Tesla ist sehr demaskierend.

Ich kann außerdem den Eindruck nicht verwehren, dass der Klima-Hype elementarer Bestandteil einer neuen „links-grünen Regenbogen-Weltordnung“ ist, welcher auf nicht wissenschaftlich klar zu verifizierenden „Alternativen Fakten“ beruht.

Hier ernüchternd auch einige realistische Fakten:

http://bazonline.ch/ausland/amerika/donald-trump-hat-recht-ii/story/31181086

http://www.achgut.com/artikel/sind_die_klimadaten_manipuliert

Frank in ZA
6 Jahre her

Doch, für das, was ich hier schreibe schon. Mein Argument war, dass noch viel mehr Anstrengungen unternommen werden müssen, für den Umwelt(!)schutz, selbst wenn der menschliche Einfluss auf das Klima gar nicht messbar wäre/ist.

Cornelius Angermann
6 Jahre her

Es zeigt sich erneut, dass Wahrheit und Realität nicht mehrheitsbedürftig sind. Es kann auch einmal ein Einziger gegen die Mehrheit recht haben und recht behalten. Wie übrigens schon so oft in der Geschichte (Giordano Bruno, Galileo Galilei, Luther) Unsere Historie ist voll von ideologisch/religiös begründeten wissenschaftlichen Irrtümern, die stets von Einzelnen aufgedeckt und revidiert wurden! Die beharrliche Weigerung der Klimakatastrophenprofiteure, die Realität zur Kenntnis zu nehmen, sei es die wirtschaftliche für ganze Bevölkerungsgruppen und Industrien, oder die wissenschaftliche, nicht nur unbewiesene sondern sogar bereits durch Fakten widerlegte Klimahypothese, hat nur einen einzigen Grund: Es ist unmöglich, Verständnis von denen zu… Mehr

Ralph Dihlmann
6 Jahre her

Tesla, General Motors, Exxon Mobile … haben Sie mitgekriegt, oder?
Ein besseres Abkommen schadet nicht. Trump aber leugnet dein Klimawandel.

Stefanie
6 Jahre her

Und wenn alle mit dem E-Mobil fahren und Ablassbriefe bei Tesla kaufen wird der Pegel des Rheins wieder steigen?
Wäre es nicht sinnvoller Tanklaster einzusetzen um den Diesel auf die Almhütte zu bekommen und Tropfbewässerung für das Gemüse?

SDSD4465653344
6 Jahre her

Felix Amerika.
SInd raus aus der kommunistischen Einheitswelt mit Einheitsblabla, Einheitsarmut und Einheitsmenschen zusammen mit EU, China, Indien und Afrika.

Crazy Horse
6 Jahre her

Merkel, Kanzlerin der Armen und Verfolgten diese Welt, jetzt auch die Bewahrerin der Welt selbst. Wann zündet sie die letzte Stufe: Bewahrerin des Universums oder gleich die Kanzlerin-Gott?

Michael Sander
6 Jahre her

Danke, korrigiert!

Gunnar Herbst
6 Jahre her

Dank an den einzigen Politiker mit Rückgrat und: den US-Präsidenten.
Merkel ist angeblich eine Physikerin, aber in Wahrheit ist sie eine linksgrüne DDR-geschädigte Ideologin, ähnlich den Ayatollahs im Iran. Allah ist größer und nichts wird uns aufhalten. Dümmer geht’s nimmer.
Schlimm ist nur, das auch in meiner persönlichen Umgebung ( die meisten mit Ingenieur-Diplomen, nicht etwa irgendwelche ideologieverseuchten Sozialwissenschaftler) der ganze ideologische Mist über die Klimapolitik voll mitgetragen wird, ohne auch nur einmal zu recherchieren, warum die Eiskern-Bohrungen über hunderttausende Jahre genau das Gegenteil beweisen, dass nämlich CO2-Anstieg und Temperatur auch in der Vergangenheit schon keinen direkten Zusammenhang zeigten.

Das kenne ich nur zu gut
6 Jahre her
Antworten an  Gunnar Herbst

„Schlimm ist nur, das auch in meiner persönlichen Umgebung ( die meisten mit Ingenieur-Diplomen, nicht etwa irgendwelche ideologieverseuchten Sozialwissenschaftler) der ganze ideologische Mist über die Klimapolitik voll mitgetragen wird“

Diese Art elitären Gutmenschentums finden Sie auch in Konzernen wie SAP. Dort werden Meinungsabweichler sogar von Kollegen aus den USA gemobbt und über ihren Vorgesetzten in Deutschland gemaßregelt.