Schlägerei im Schwimmbad: Polizei kann ohne Dolmetscher keine Befragung vornehmen

Der öffentliche Raum ist für unsere Kinder deutlich unsicherer geworden.

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Freibad - Symbolbild

Der Bundesverband deutscher Schwimmbäder warnt vor zunehmender Aggressivität. Aber so richtig konkret mag niemand benennen, woran das liegt. Die WELT berichtete zuletzt davon, dass sich ein Dutzend Badegäste in einem Halterner Freibad am Pommes-Stand eine wüste Schlägerei geliefert hatten.

Nun ist das deshalb besonders von Übel, weil Schwimmbäder zunächst mit Eltern und fröhlichen Kindern assoziiert werden, die in den Sommermonaten das Bäderangebot für eine dringend nötige wie erquickliche Abkühlung nutzen. Hormongesteuerte Ausflüge junger Männer und neugierige Erwiderungen von Bikini-Mädchen gab es zwar früher schon – und sicher gab es da auch Reibereien zwischen den Poseidons beim Imponiergehabe, aber irgendwas muss in den letzten Jahren arg aus dem Ruder gelaufen sein, wenn Schwimmbäder neuerdings Security-Mitarbeiter einstellen müssen, um Übergriffigkeiten zu verhindern.

In der Großstadtgastronomie ist das übrigens längst gang und gäbe: Wo früher nur Diskotheken zum Zwecke der Eintrittspreiserhebung und der Aussiebung von Betrunkenen und Kulturfremden mit Türstehern eingriff, leisten sich heute schon kleinere Kneipen ohne Tanzfläche einen Beschützer. Bemerkenswerterweise werden diese Jobs immer häufiger von trainierten Männern angeboten, die einen Migrationshintergrund haben und die dann häufig Migranten abweisen. Möglicherweise geht es ja so am besten.

Im Freibad in Haltern kamen Stühle und Mülleimer als Schlagwerkzeuge zum Einsatz, wie die Kreispolizei Recklinghausen berichtete. In der WELT wird über den Hintergrund der Schläger allerdings nichts vermeldet. Die Pressestelle der Polizei in Recklinghausen hat dankenswerterweise eine Pressemeldung dazu herausgegeben, die über den Sachverhalt und die Beteiligten informiert und Sachverhalte wie diesen hier erwähnt, welcher der WELT und weiteren berichtenden Kollegen offensichtlich für ihre interessierten Leser nicht erwähnenswert erschien: „Eine umfassende Befragung aller Beteiligten konnte vor Ort ohne Dolmetscher nicht erfolgen.“

Dortmund hat jetzt die Nase voll und stellt nicht nur Sicherheitspersonal ein, der Geschäftsführer der Sportwelt Dortmund (vier der sechs Freibäder unter seiner Regie) redet offen darüber, warum eigentlich: „Das Verhalten von einigen unserer Gäste ist nicht mehr tolerabel. Sie sind aggressiv, respektlos, denken, dass sie sich alles erlauben können, nur weil sie Eintritt gezahlt haben.“

Und während der Dortmunder seinem Unmut Luft macht, wird fast zeitgleich aus weiteren öffentlichen Bädern Unmut laut: In Essen werden zwei Bademeister von acht Männern verprügelt, die auf dem Rückzug noch eine Zwölfjährige in den Bauch boxten und in Gelsenkirchen zog ein 21-Jähriger in einem Freibad ein Messer, der Angegriffene musste notoperiert werden.

Nun sind Sicherheitsleute in Freibädern beispielsweise im Revierpark Wischlingen schon länger Praxis: Dort werden in Stoßzeiten zwei Sicherheitsleute eingesetzt, wie der Badeleiter den Ruhrnachrichten gegenüber berichtet.

Also wie ist das nun, wird das Freibad, die früher friedlichste Sache der Welt, neuerdings zur Kampfzone? Zur Kampfarena für rivalisierende oder einfach nur betrunkene randalierende Gruppen junger Männer? Müssen achtsame Eltern ihren Kindern sicherheitshalber mittlerweile Freibadverbote aussprechen und, wenn vorhanden, auf den aufblasbaren Pool im Garten zurückgreifen?

Wie alarmierend sich die Gewalt in öffentlichen Bädern tatsächlich schon entwickelt hat, mag ein Artikel des Tagesspiegel belegen, der tatsächlich über die Zustände in Berlin berichtet: „In diesen Bädern werden die meisten Anzeigen erstattet.“

Man will es kaum glauben, aber im Pankower Freibad helfen schon Konfliktlotsen eines Projektes „Cool am Pool“, dass es nicht zu Streit kommt. Sind dann auch Dolmetscher dabei? Oder werden diese Lotsen der Einfachheit halber gleich mehrsprachig eingestellt?

Zweifellos verschärfen hunderttausende junger testosteronschwangerer, ab 2015 zugewanderter, männlicher, außereuropäischer Ausländer mit entsprechend archaischen Weltbildern und möglicherweise noch einer Reihe von in die Wiege gelegten religiösen Tabus, was beispielsweise weibliche Nacktheit oder Teilnacktheit angeht, die Situation.

Die vielen Meldungen dazu wurden in den Sommermonaten der letzten Jahre inflationär in den sozialen Medien verbreitet, ebenso, wie sich die Pressemeldungen der Polizei und die Meldungen der Medien schon mal einen Eiertanz darum lieferten, ob, wie und wann der Migrationshintergrund auffällig gewordener junger männlicher Bader genannt werden darf oder sogar sollte und wann besser nicht.

Aber – und dieses „aber“ ist ebenfalls nicht unerheblich – diese Zunahme aggressiven Verhaltens ist keineswegs ausschließlich auf diese Klientel zurückzuführen, es wird nur durch sie noch viel erheblicher. Nehmen wir dazu ein weiteres Beispiel aus dem öffentlichen Raum: Den Sportplatz. Dort werden mittlerweile schon Zonen für die zuschauenden Eltern ausgewiesen und es wird streng drauf geachtet, dass diese Zonen auch nicht überschritten werden, wenn die Eltern ihre Sprösslinge in einer Lautstärke, einer Aggressivität und Ausdauer anfeuern und die Kinder der jeweils gegnerischen Mannschaft teilweise beschimpft werden, das man seinen Ohren nicht trauen mag.

Der DFB musste deshalb schon ein Projekt für Frieden auf dem Rasen ins Leben rufen. Wir haben also ein Problem: Zu Wasser und auf dem Land. Und da kann der Rasen noch so schön grün sein und das Wasser noch so abkühlend: Der öffentliche Raum ist für unsere Kinder deutlich unsicherer geworden.

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Kommentare ( 259 )

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Judith Panther
4 Jahre her

Vor 30 Jahren kam mein damals 6-jähriger Sohn heulend heim, er würde nie wieder mit den anderen Kindern Fußball spielen. Warum? Nun – seine Mannschaft hatte gewonnen. Daraufhin hatte die gegnerische Mannschaft, die das nicht akzeptieren mochte, mit Prügel gedroht. Ich muß hier nicht sagen, welche der beiden Mannschaften aus überwiegend türkischen Mitbürgern bestand. Damals schwante mir schon Böses und jetzt wird es langsam Realität. Quälend, die Ignoranz unserer Verantwortlichen demgegenüber, vollends unerträglich, daß das hysterische „Welcome“-Geschrei unserer f … Gutmenschen nicht endlich verstummt – als müßte man echte Flüchtlinge erst noch herbeitelefonieren!!

Judith Panther
4 Jahre her

Die Deutschen sind nicht ausländerfeindlich.
Ganz selten, daß die hier lebenden Japaner, Italiener, Chinesen, Russen, Afrikaner, Griechen, Engländer, Inder und wer sonst noch in den vergangenen Jahrzehnten aus aller Welt in unser Land gekommen ist um das Boot zu versenken, sich darüber beklagen, sie würden hier nicht integriert. Die integrieren sich einfach selber!
Aber schicken wir im Gegenzug doch mal eine Million radikaler Feministinnen ins Anatolische Bergland. Wir schaffen das? Ich mag ihn nicht, den Sarrazin – umso mehr ärgere ich mich, wenn er recht hat: https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=judith+panther+deutschland+schafft+uns+ab+eine+aerztin+mutter+und+zunehmend+desintegrierte+inlaenderin+berichtet.

Martin L
4 Jahre her

In dem Düsseldorf Freibad wo 400 „Jugendliche“ gegen einen Familienvater vorgingen, kam nun raus, dass die 400 Jugendliche aus dem nordafrikanischen Raum sind, und der Familienvater Türke. Vor allem Letzteres wundert mich in keinster Weise. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das ein Deutscher sein könnte. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass sich irgendein Westdeutscher gegen irgendwas wehrt, wenn es ihm die PC-Polizei nicht ausdrücklich genehmigt. JEDER Westdeutsche hätte den Platz oder das Schwimmbad verlassen, wenn es „Ärger“ geben würde. Und hätte Prügel erhalten, hätte er sich vermutlich sogar noch dafür entschuldigt, dass sein Gesicht die Faust des anderen… Mehr

Lu Ziffer
4 Jahre her

Wir waren mal in Abu Dhabi im Schwimmbad und da war alles schön getrennt nach Mann, Frau und Familie (ja, in der Reihenfolge). Und wer hat eigentlich diese eklig langen Badehosen eingeführt? Aber egal, werde mich eeh bald komplett verschleiern, um irgendwelchen potentiellen Streitereien zu entgehen. Was war noch mal Aufgabe der Polizei? Wie war das mit der inneren Sicherheit? Ach so, bin noch aus dem letzten Jahrtausend!

Jan Frisch
4 Jahre her

„Dieses Land wird sich drastisch ändern, und ich freu mich drauf.“
Ob die Deutschlandhasserin Katrin Göhring-Eckardt wohl die Fragen der Verletzten und/oder Hinterbliebenen beantworten könnte was genau sie an dieser Entwicklung „freut“?

FZW
4 Jahre her
Antworten an  Jan Frisch

: dieses Zitat habe ich auch der WELT gepotet. Hat mich aber mehrere Anläufe gekostet bis es dir Gnade eines Zensurmeisters bekam.

Karl Schmidt
4 Jahre her

Die Bild wusste übrigens von den Übersetzern. Die Weltredaktion hat diesen Teil der Meldung – natürlich absichtlich – zensiert. Im Leserforum war dann noch eine Mahnung zu lesen, man würde keine kritischen Äußerungen (so charmant haben sie es natürlich nicht formuliert) gegen Ausländer dulden. Die Nachricht wird also um den wesentlichen, politisch interessanten Teil gekürzt. Die Leser dürfen diesen Teil nicht ergänzen und nicht diskutieren. Und bitte immer höflich bleiben: Es gibt keinen Grund zur Aufregung. Die Redakteure missbrauchen nur ihre Position und müssen sich dafür nicht rechtfertigen. Schon gar nicht vor Ihnen.

Lomax
4 Jahre her
Antworten an  Karl Schmidt

Das ist mir bei Welt auch aufgefallen – Focus hat sich aber auch verändert. Gefühlt wird die Berichterstattung bei Welt wieder strenger (PC). Von der Zensur beim Forum ganz zu schweigen. Das kann ich mir nur mit den anstehenden Landtagswahlen erklären (war bei Welt schon mal so – da wurde die Kommentarfunktion für manche Artikel erst gar nicht geöffnet). Deshalb bin ich TE so dankbar. Tatsächlich werde ich jetzt gleich Geld an TE spenden, weil eine freie (kritische) Presse nicht mehr selbstverständlich ist. Das hätte ich nie gedacht in Deutschland. Und wir schimpfen wegend der Zensur auf Orban… Irrsinn! Danke… Mehr

RalledieQ
4 Jahre her

Nachdem ein Bekannter (glaubensfester CDU-Wähler) vor zwei Wochen auf die harte Tour „bereichert“ wurde, geht er auch nicht mehr ins Freibad. Natürlich schimpft er auf „die Jugend“ und „die Männer heutzutage“, statt das Problem beim Namen zu nennen. Das selbstauferlegte Denkverbot ist halt stärker. Deutschland schafft sich ab.

RedSam
4 Jahre her

Na, all diese Entwicklungen haben wohl mit der massenmedial so gepushten „Vielfalt“ zu tun… Deutschland Sommer 2019 ein Land in dem wir gut und gerne leben…

GermanMichel
4 Jahre her
Antworten an  RedSam

Diversity is our strength ;-)))

Richard Beuthler
4 Jahre her

Wieder ein Beweis für die These, daß der Staat die Kontrolle über den öffentlichen Raum zumindest teilweise verloren hat ! Ein zu erwartendes Ergebnis einer Entwicklung, in der wir Parallelgesellschaften mit vom GG-abweichenden Wertekanon über Jahrzehnte haben wachsen lassen ! Und die m.E. gesetzeswidirgie Einreise von überwiegend jungen arabischen Männer 2015ff hat da als Brandbeschleuniger gewirkt ! Neben der Tatsache, daß sämtliche Volksfeste hinter Barrikaden heute stattfinden müssen, weichen wir Deutsche den Zonen aus, in der sich solche so sozialisierte Menschen aufhalten ! Ich gebe meiner Kinder die eindringliche Bitte immer mit auf den Weg, Ansammlungen solchen Menschen immer am… Mehr

DrMarkusMueller
4 Jahre her

„Wir haben also ein Problem: Zu Wasser und auf dem Land.“

Natürlich. Die illegale Masseneinwanderung. Hält übrigens immer noch an….