Tichys Einblick
Pressekonferenz zum Schulstart

Österreichs Bildungsminister: Ungeimpfte Schüler zu mobben sei „vielleicht zu akzeptieren“

Der Österreichische ÖVP-Minister Heinz Faßmann sorgt für Entsetzen: Bei einer Pressekonferenz in Wien äußerte er sich zur Befürchtung, es könne zu Hänseleien zwischen Geimpften und Ungeimpften Schülern kommen.

IMAGO / SEPA.Media
Zum Schulstart in Österreich gelten neue Regeln für Schüler. In den ersten Zwei Wochen sollen sie grundsätzlich getestet werden. Danach soll die Testpflicht wegfallen – für geimpfte Kinder. Ein Journalist fragt den Bildungsminister, ob die sichtbare Andersbehandlung ungeimpfter Kinder nicht Folgen haben und „Unstimmigkeiten“ zwischen den Schülern hervorrufen könne. Die Antwort ist bemerkenswert.

„Schwierig vorherzusehen“, beginnt Heinz Faßmann von der ÖVP. „Vielleicht sollte man die hier anwesenden Schülerinnen und Schüler fragen, ob so etwas stattfinden kann. Ich kann nur umgekehrt sagen: Es kann ja dann nicht die Ursache sein, von der Impfung abzuraten, damit es nicht zu Hänseleien kommt.“ Der Minister sagt: Wenn Ungeimpfte von Geimpften gehänselt werden, sei das „vielleicht zu akzeptieren“.

Die Impfquote unter Kindern mit staatlich akzeptiertem Mobbing voranzutreiben – eine Idee, die in Deutschland bestimmt eifrige Nachahmer finden würde. „Die in der Schule sind so gemein zu mir – kann ich mich impfen lassen?“ Das ist – „vielleicht“ – bald das, was österreichische Eltern von ihren Kindern hören, wenn diese aus der Schule nach Hause kommen. Solange sie nicht ihren Impfnachweis mitbringen, will kein Schüler neben „Querdenker-Kindern“ sitzen – soziale Segregation jetzt auch in den Klassenzimmern, um Kinder zu einer Impfung zu nötigen, die medizinisch für sie in den meisten Fällen gar nicht notwendig – oder bedenklich ist.

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