Ökologische Sünden sollen Teil des Katechismus werden

In einer Audienz mit Rechtsexperten hat Papst Franziskus angekündigt, dass die Kirche prüfe, ob auch ökologische Sünden Teil des Katechismus werden könnten.

Alessandra Benedetti - Corbis/Getty Images

Papst Franziskus hat am Freitag verkündet, dass die Kirche darüber nachdenke, den Katechismus um „ökologische Sünden“ zu erweitern. Die italienische Nachrichtenagentur ANSA beruft sich dabei auf eine Audienz gegenüber Rechtsexperten, die sich mit Umweltverbrechen befassten. Dabei äußerte der Heilige Vater: „Wir denken darüber nach, ökologische Sünden, Sünden gegen unser gemeinsames Haus, in den Katechismus einzuführen.“ Ein grundsätzlicher Sinn für Gerechtigkeit würde verlangen, das Verbrechen gegen die Umwelt – Franziskus bezog sich hierbei explizit auf Konzerne – nicht unbestraft bleiben dürften. Der Papst rief dabei auch in Erinnerung, dass die Kirche auch ökologische Verbrechen auf der Amazonas-Synode besprochen habe. Er sprach in diesem Sinne von einem „Ökozid“.

Bartholomaios betont „Sorge um die Zukunft der Schöpfung“

Am Donnerstag erschien das Buch „Nostra Terra Madre“ (Unsere Mutter Erde), in dem Franziskus seine Gedankengänge zu Umweltfragen veröffentlichte. Der Orthodoxe Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios, steuerte das Vorwort bei und zeichnete dabei ein positives Bild der Zusammenarbeit und betonte die „Sorge um die Zukunft der Schöpfung“.

Ökologische Themen sollen größere Rolle spielen

Bereits mit seiner Namenswahl hatte Franziskus signalisiert, dass ökologische Themen im Vatikan eine größere Rolle spielen sollten. In seiner zweiten Enzyklika „Laudato si“ kritisierte er die gegenwärtige Konsumkultur und Umweltzerstörung. Der Untertitel der Enzyklika rief ebenfalls zur Sorge um das „gemeinsame Haus“ auf. Inhaltlich warb der Heilige Vater darin um eine „globale Aktion“, welche ökologischen Herausforderungen und dem Klimawandel entgegentreten sollten.


Dieser Beitrag ist zuerst bei Die Tagespost – Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur erschienen. Wir danken für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung.

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Kommentare ( 59 )

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J. Werner
4 Jahre her

Diese Päpste haben die „Klimakatastrophe“ (ich leugne sie ab) vor allem selbst zu verantworten, indem sie einer ungehemmten Bevölkerungsexplosion das Wort redeten, indem sie mindestens fast ein Jahrhundert lang jegliche Familienplanung bekämpft haben. Überall in Afrika und in Lateinamerika ist das Elend dadurch grenzenlos. Darüber hinaus verbünden sich die Kreise um diesen kryptomarxistischen Papst gerne mit Potentaten vom Schlage Maduro, Castro und Xi. Das ökologische Getue ist nur “ Opium fürs Volk“, um von den üblen Machenschaften dieser überheblichen moralischen Imperialisten abzulenken. Nicht zu vergessen der unsägliche Umgang mit dem System des Mißbrauchs in weiten Teilen der katholischen Kirche. Schämen… Mehr

Alf
4 Jahre her

„Wir denken darüber nach, ökologische Sünden, Sünden gegen unser gemeinsames Haus, in den Katechismus einzuführen.“ Wirklich?

Die Sünden der Kirche gegen Schutzbefohlende, wehrlose Kinder usw. scheinen keine Rolle zu spielen. Kirchensteuern sollen für die Entschädigung von Missbrauchsopfern zu verwenden ist das letzte, ebenso die Vorstellungen, sich für lächerliche Beträge freizukaufen, während die Täter weiterhin in Amt und Würden sind.

zaungast
4 Jahre her

Da stellen sich doch weltbewegende Fragen, die an die unfreiwillig komischen Traditionen der katholischen Morallehre erinnern werden: wird es wieder die Vorhölle geben, wo Umweltsünder noch eine Resozialisierungschance erhalten? Ist die Hölle ökologisch geheizt? Dürfen Ketzer verbrannt werden, wenn nur gewöhnliches Benzin vorhanden ist? Ist das Elysium klimaneutral? Hat die Himmelfahrt Jesu das Ozonloch gefährdet? Gibt es bereits ein Zertifikat für umweltfreundliche Rosenkränze? Dürfen Nonnen Taxi fahren, wenn der Fahrradschlauch geplatzt ist? Immerhin hat der vatikanische Schwachsinn eine gute Seite: die Kompatibilität mit dem protestantischen Wahnsinnsgelalle kann zur Wiedervereinigung der Konfessionen führen.

olive
4 Jahre her

Dieser Mann ist ein populistischer Politiker reinsten Wassers und kein Geistlicher.
Ob er wohl auch ohne Kamera Füsse waschen würde?

H. Gregor
4 Jahre her

Unterwirft sich der Vatikan nun auch noch der antichristlichen, grünen Ideologie? Zumindest deuten es diese hellgrünen Gewänder des Papstes und der anderen Kirchenoberen an. Ist der sündhafte, menschengemachte Klimawandel ein neues Dogma der Römisch – Katholischen Kirche? In der Schöpfungsgeschichte am Anfang der Bibel beurteilt der allmächtige Gott sein irdisches Schöpfungswerk als „sehr gut“. Oder steht Gott nicht zu seiner Zusage an Noah und damit an die Menschheit, für unsere menschenwürdigen Lebensverhältnisse zu garantieren? „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. “ 1. Mose, 8 Vers 22 Soll… Mehr

Kassandra
4 Jahre her
Antworten an  H. Gregor

„Sie säen nicht und sie ernten nicht aber sie wissen alles besser…“
So ein Spruch bei den ersten Traktorenprotesten der Bauern, der treffender nicht sein könnte.

Kassandra
4 Jahre her

Fremde Gottheiten wurden bereits im 2. vatikanischen Konzil dem Gott der Christenheit gleich gestellt. https://frankfurter-erklaerung.de/2016/12/allah-und-der-gott-der-christenheit/

Kassandra
4 Jahre her

Inzwischen brennen Kirchen. Immer wieder und nicht nur eine.
Es wird darüber jedoch zumeist nur regional berichtet.
Auch von den vielen Schändungen wird nichts weiter gegeben.

Notre dame konnte man ja nicht verheimlichen.

Thorsten
4 Jahre her

Mal sehen, wann die Great als neue Prophetin anerkennen. Da sie nicht über den Atlantik zu Fuß gegangen ist, sondern schnöde auf einem Boot fuhr, haben wir noch etwas Zeit.

Vermutlich braucht sich die christliche Kirche wenig Angst um ihre Zukunft als soziales Fundament zu machen – denn sie wird wohl 20 Jahren von einer anderen Religion abgelöst und kann sich dann mit Sektiereien und ähnlichen Krimskrams beschäftigen…

RNixon
4 Jahre her

Bewahrung der Schöpfung sollte wohl kaum zur Diskussion stehen. Wie man das macht, da fragt man wohl am besten die Fachleute: Meeresbiologen, Forstwissenschaftler, Artenkundler, Epidemiologen etc. Wenn die dann über Klima reden, muss man wohl auch Klimafachleute fragen. Die CO2-Sache ist ja nun schon über 50 Jahre auf dem Tisch und da ist genug Aufwand reingesteckt worden.

Farbauti
4 Jahre her

Ich bin raus, schaue heute abend einen guten alten Wesren an. Da weiß man noch wer die Guten und wer die Bösen sind. Und Konsequenzen gibt´s da auch. Peng Peng Bumm Bumm.

Beobachterin
4 Jahre her
Antworten an  Farbauti

Die hatten noch Ziele – Frauen, Pferde, Freiheit, …, Whisky!

Kassandra
4 Jahre her
Antworten an  Beobachterin

Vor allen Dingen waren das noch Männer!
Und Frauen!