Nach Morden in Halle: Weitere Schusswechsel und ein Zugriff

Nachdem in der Nähe der Synagoge von Halle an der Saale zwei Menschen erschossen wurden, ist die Polizei in der gesamten Region im Einsatz. Ein Tatverdächtiger, nach Medienberichten Deutscher, wurde festgenommen.

RONNY HARTMANN/AFP via Getty Images
Zugriff nach dem Doppelmord von Halle an der Saale

Ausgerechnet am heutigen Jom Kippur, dem Versöhnungsfest und höchsten Feiertag der Juden, haben bislang Unbekannte in der Nähe der Synagoge von Halle an der Saale zwei Menschen erschossen. Nach Presseberichten handelt es sich um einen Mann und eine Frau. Weitere wurden verletzt.

Ein bewaffneter Mann – im Netz kursieren Videoaufnahmen – hat offenbar vergeblich versucht, in das Gotteshaus einzudringen. Als ihm dies nicht gelang, schoss er davor auf einen Passanten und tötete ihn. In einem Döner-Restaurant in der Nähe wurde danach eine Frau erschossen.

Kurz darauf sind auch in Landsberg im Ortsteil Wiedersdorf, rund 15 Kilometer von Halle entfernt, Schüsse gefallen.  

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Halle, Max Privorozki, sagte laut Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten:  „Wir haben über die Kamera unserer Synagoge gesehen, dass ein schwer bewaffneter Täter mit Stahlhelm und Gewehr versucht hat, unsere Türen aufzuschießen“ Wegen des Feiertags Jom Kippur seien zwischen 70 und 80 Menschen in der Synagoge gewesen. Der oder die Täter hätten außerdem versucht, das Tor des danebenliegenden jüdischen Friedhofs aufzuschießen, sagte Privorozki.

Die Polizei in Halle gab bekannt, dass sie einen Verdächtigen verhaftet habe. Möglicherweise sind aber noch ein oder zwei weitere Tatverdächtige flüchtig. Es ist von einer „Amoklage“ die Rede. Die Bundesanwaltschaft hat bekannt gegeben, dass sie wegen Mordes von besonderer Bedeutung ermittle.

Wie die FAZ „aus Koalitionskreisen in Sachsen-Anhalt“ erfahren haben will, soll der Festgenommene ein „weißer Deutscher“ sein. Erste Spuren sollen in den Burgenlandkreis führen.

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Kommentare ( 40 )

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Portofino
4 Jahre her

„Die Richter sind ihre Aufgaben nicht mehr gewachsen“.
Deshalb sollte man den blutrünstigen Mörder von Halle – am höchsten Feiertag der Juden Jom Kippur, dem Versöhnungsfest – den Staat Israel ausliefern, damit er eine entsprechende, passende Bestrafung erhält und nicht von der deutschen Kuscheljustiz mit ihren linken, grünen Sachverständige/Gutachter nach einigen Jahren auf Bewährung entlassen wird.

Klaus Kabel
4 Jahre her

Rechtsradikale und arabische Antisemiten sind Brüder im Geist. Nicht umsonst ist Hitler in der arabischen Welt noch sehr beliebt. Das perfide in Merkeldeutschland ist, dass antisemitische Straftaten passend zum Narrativ gewertet werden. So wird bei einem rechtsradikalen Anschlag der AfD eine Mitschuld gegeben, wird eine verabscheuungswürdige Tat parteipolitisch instrumentalisiert und konservativen Mitbürgern eine Mitschuld impliziert, während Taten von arabischer Seite verharmlost und schnellst möglich aus den Schlagzeilen genommen werden. Heute sind Linke und arabische Antisemiten Brüder im Geist.

Iceman
4 Jahre her

Jede Gewalttat und jeder Terror ist schrecklich. Diese Taten gehören auf das Schärfste bestraft! Aber kann man diese Leute überhaupt bestrafen?
Ich glaube, sie nehmen bewusst auch ihren eigenen Tod in Kauf und von daher wäre selbst die Todesstrafe keine wirkliche Bestrafung mehr.

**

francomacorisano
4 Jahre her

Terror und Gewalt sind immer schrecklich und abzulehnen, egal ob aus rechts- oder linksextremistischen, aus islamistischen oder sonstigen Motiven!

Es ist aber voll daneben und durchsichtige Propaganda, der AfD eine „Mitschuld“ an dem rechtsextremistischen Anschlag in Halle zu geben. Dann könnte man ja auch SPD, Grünen und Linken eine Mitschuld bei linksextremistischen Gewalttaten geben…!

Thorsten
4 Jahre her
Antworten an  francomacorisano

Und der CDU beim Anschlag auf dem Berliner Breitscheid-Platz…

Dr. Slonina
4 Jahre her

Ich finde diese Tat furchtbar und unentschuldbar. Das vorweg. Aber die Reaktion von Merkel und ihren Höflingen finde ich verlogen, heuchlerisch und abstoßend. Die reflexartigen Krododilstränen einer Regierung, die seit 4 Jahren 2 Mio. Personen importiert hat, die den Judenhaß mit der Muttermilch eingesogen haben, die tagtäglich auf dem Schulhof, auf der Straße und überall sonst, wo sie jüdische Mitbürger erkennen, diese anspucken, beleidigen und verprügeln, sind absolut unglaubwürdig. Aber da der Täter ja eventuell aus dem rechtextremistischen Milieu stammt, waren die Heuchler allesamt schnell zur Stelle. Als der Syrer in Limburg kürzlich etliche Autos mit seinem Lkw zusammenfuhr und… Mehr

PM99
4 Jahre her
Antworten an  Dr. Slonina

Sie müssen lernen, egal ob es Antisemitismus von Rechtsextremisten wie gestern gab (bei dem keine Juden, sondern wohl Atheisten Opfer waren) oder von radikalen Islamisten (inzwischen der Regelfall), Schuld ist immer der deutsche weiße Bürger. Und sie müssen sich dafür schämen und ihre Kinder und Kindeskinder, auch wenn sie alles andere als Antisemiten sind. Also schämen Sie sich und hassen Sie sich für das, was Sie nie getan haben.

Hannibal ante portas
4 Jahre her

Ist das schon Bürgerkrieg: „Gestern“ Limburg (mutmaßlich) islamistisch, „heute“ Halle (mutmaßlich) rechtsextrem??
Wohin wird dieses Land, dieser Kontinent getrieben?

CAurelia
4 Jahre her

Warum gab es eigentlich keine Polizeipräsenz bei einem so hohen jüdischen Feiertag vor der Synagoge?

Thorsten
4 Jahre her
Antworten an  CAurelia

„Dünne Personaldecke“ oder „ein Land in dem wir gut und gerne leben“ …

Ivan de Grisogono
4 Jahre her
Antworten an  CAurelia

1. Gewählte Politiker sparen bei Sicherheit ein (nicht bei eigenen) und entlassen Polizisten!
2. Wenige Polizisten die wir noch haben sind voll beschäftigt in Metropolen, durch Aktionen der Grünen, FFF und andere „Proteste“!

Josef K.
4 Jahre her

Ich habe die Wikipediastatistik antisemitischer Vorfälle von 1959 – 2019 sortiert. 15 Rechtsextrem 20 Arabisch/Palästinensisch 1 Linksradikal 26 Unbekannte Täter 1 Ausland Der Focus schreibt: „Das Schlimme daran: Niemand kann behaupten, die Bluttat käme überraschend. Das furchtbare Phänomen des Antisemitismus ist nicht neu. Allein 2018 zählte die Polizei bundesweit 1800 antisemitische Straftaten, darunter Dutzende Gewaltdelikte. Die mit Abstand meisten gehen auf das Konto von Rechtsextremisten.“ Das dürfte falsch sein, denn jede antisemitische Schmiererei wird automatisch Rechtsextremen zugeordnet. Die Wikipediastatistik widerlegt den Verdacht. Danach kommen die meisten antisemitischen Straftaten von palästinensisch/arabischer Seite. Auch brandanschläge auf Synagogen werden wiedermal thematisiert und natürlich… Mehr

Lara Berger
4 Jahre her

Wer antisemitische Auftritte und Judenhaß am Brandenburger Tor duldet, nämlich den jährlichen Al-Quds-Tag, der muß sich über haßerfüllte Anschläge auf Synagogen nicht wundern! In Berlin werden Judenhasser die Menschen die Kippa vom Kopf schlagen und sie brutal verprügeln, geduldet. Es wird ihnen höchstens mal ein erhobener Zeigefinger gezeigt „du, du, du“. Allerdings müssen sie zugewanderte Islamisten sein, ansonsten trifft sie die „volle Härte des Rechtsstaates“, jedenfalls, was davon jeseits bequemer „Sozialstunden“ übrig ist. Unsere Regierung beschäftigt Palästineser sogar in der Regierung, die ihren Antisemitismus laut in die Welt posaunen dürfen. „Isaelkritik“ wird dies vornehm verschleiernd und verharmlosend genannt. Da darf… Mehr

Eberhard
4 Jahre her

Für die Opfer ist es egal, ob Rechte, Linke, IS Terroristen, irgend welche Amokläufer, oder andere sie auf dem Gewissen haben. Tot bleibt Tot und Mord bleibt Mord. Da gibt es keine Entschuldigung für. Und die wahre Trauer und den Verlust tragen in erster Linie nur die zurückgeblieben Angehörigen. Die Politik und Öffentlichkeit vergisst sie bald. Wir schaffen es ja nicht einmal diesen Angehörigen, aber auch den oft das ganze Leben lang unter den Folgen von Verbrechen Leidenden, immer entsprechend dauerhaft zu helfen. Besonders solche politisch motivierten Morde treffen stets die ganze Gesellschaft, und dort wieder die, die sich keinen… Mehr