Lauterbach: Kohle, Gas und Öl sind Waffen der Rechtspopulisten

Lauterbach sagt: "Wenn Deutschland den Kampf für das Klima nicht gewinnt, verliert ihn auch Europa." Das ist die alte deutsche Hybris, am deutschen Wesen soll die Welt genesen.

imago images / Gerhard Leber

„Kohle Gas und Öl werden sichtbar zur Waffe der Rechtspopulisten. Wenn Deutschland den Kampf für das Klima nicht gewinnt verliert ihn auch Europa. Das könnte Konsequenzen für den weltweiten Klimaschutz haben. Eine Links-Grüne Koalition wäre jetzt notwendig“ (Orthografie original Lauterbach, unverändert).

„Wenn Deutschland den Kampf für das Klima nicht gewinnt, verliert ihn auch Europa.“ (Das Komma ist hier von mir).

Das ist die alte deutsche Hybris im O-Ton, am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Das hat sie bisher noch nie getan und wird sie auch diesmal nicht. Dies den Lauterbachs, Baerbocks, Habecks und so weiter ins Stammbuch. Kevin Kühnert übrigens auch, der uns hier einen Einblick in sein Universum gewährt:

Lauterbach verlinkt seinen Schlachtruf zum Klimakrieg Deutschlands für die ganze Welt mit einem Bericht auf SPON, der zwischen einer zutreffenden Bilanz der Klimakonferenz von Madrid und einem Panikszenario von drohendem Weltuntergang changiert.

Die Bilanz: »Nie zuvor hat eine Klimakonferenz den Zeitplan so überzogen wie diese, um mehr als 40 Stunden. Von den Staaten kam kaum Aktion in Sachen Klimaschutz. Ausnahme: die EU. Sie preschte am Mittwoch vor mit ihrem ehrgeizigen „Green Deal“. Doch niemand folgte ihr. Auffallend wenige Nationen legten sich fest, künftig mehr zu tun für das Klima.«

Das Panikszenario: »Dabei ist allen klar: die globalen Emissionen steigen, von Rekord zu Rekord. Hitzewellen häufen sich, der Jetstream schwächelt. Und die bisherigen Versprechen der Staatengemeinschaft laufen auf eine Erwärmung von rund 3 Grad Celsius hinaus. Das ist weit über den 1,5 bis 2 Grad, die sie im Pariser Klimavertrag gelobt haben. Plus 3 Grad könnten unter anderem auslösen, dass der Meeresspiegel um mehrere Meter steigt.«

Und dann kommt der Passus, von dem Lauterbach zehrt (Hervorhebung von mir): »Andere Regierungen nehmen sich alle Zeit der Welt. Brasilien, Australien und selbst die USA – die kommenden November aus dem Klimavertrag aussteigen – bremsten die Verhandlungen nach Kräften aus. Kein Wunder: alle drei Länder werden von Rechtspopulisten und selbsterklärten Kohlefans regiert.«

Aha, wer also nicht beim deutschen Klimakrieg für die ganze Welt dabei ist, ist Rechtspopulist.

Danach wechselt SPON wieder ins Reale: »Mit dem Green Deal hat die EU in der globalen Klimapolitik zwar eine Vorreiterrolle übernommen. Nicht aber die Führungsrolle. Im Gegenteil: ihr gehen Verbündete abhanden.« Und auch: »Der jungen Klimaschutzbewegung indes geht es nicht schnell genug. So viele Menschen sie in diesem Jahr auf die Straße gebracht hat, so wenig hat sie in Madrid bewirkt. Die Konferenz war in den Augen der Aktivisten ein Reinfall.«

Tweetet ruhig weiter Lauterbachs, Baerbocks, Habecks und so weiter – ihr lernt es noch: Am deutschen Wesen wird auch im Klimakrieg die Welt nicht genesen.

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