Kühnert im SPD-Vorstand für Immobilien zuständig

Der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert will nicht, dass Menschen mit der Vermietung von Wohnungen Geld verdienen. Ausgerechnet er wird im SPD-Bundesvorstand das Ressort Immobilien, Bauen und Wohnen erhalten.

ODD ANDERSEN/AFP via Getty Images

Kevin Kühnert hat im SPD-Vorstand eine neue Aufgabe übernommen. Wie der stellvertretende Bundesvorsitzende der Partei der Immobilien Zeitung sagte, ist er seit gestern der zuständige Mann für den Bereich Immobilien, Bauen und Wohnen.

„Ich werde mich da nun ausführlich einarbeiten“, berichtete Kühnert am Rande des Quo Vadis-Kongresses, der diese Woche in Berlin stattfindet. Eigenartigerweise haben andere Medien diese Meldung der „Immobilien Zeitung“ bislang nicht aufgegriffen, obwohl (oder vielleicht auch gerade weil) sie ein bezeichnendes Licht auf die Linksradikalisierung der SPD wirft.

Kühnert sagte der Immobilien Zeitung, er habe reichlich Ideen, welche Themen angepackt werden müssten. Diese „Ideen“ hatte Kühnert bereits im vergangenen Jahr in einem Zeit-Interview dargestellt. Der Kern:

Keine privaten Vermietungen mehr

"Die SPD rückt nach links"
Bei Anne Will: Schwacher Auftritt von Kevin Kühnert
Kühnert bekannte sich in dem Interview, das damals noch einiges Aufsehen erregte, klar zu einem sozialistischen Wirtschaftsmodell. Dies sei auch mit dem derzeitigen privaten Wohnungsmarkt nicht vereinbar. „Ich finde nicht, dass es ein legitimes Geschäftsmodell ist, mit dem Wohnraum anderer Menschen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten“, sagte Kühnert. „Konsequent zu Ende gedacht, sollte jeder maximal den Wohnraum besitzen, in dem er selbst wohnt“, forderte Kühnert, der inzwischen stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD ist. Das heißt: Nach seinen Vorstellungen soll der Staat ein Monopol auf die Vermietung haben.

Erfahrungen mit Staatswohnungen

Dieses Modell ist bekanntlich nicht neu, es wurde in der DDR praktiziert, wo die beiden Grundprinzipien der Wohnungspolitik lauteten: Staatswohnungen plus Mietenstopp. Das Ergebnis:

  • 1989 wurden 65% aller DDR-Wohnungen (die 3,2 Millionen Nachkriegsbauten eingerechnet) mit Kohleöfen beheizt.
  • 24% hatten keine eigene Toilette
  • 18% hatten kein Bad.
  • 40% der DDR-Mehrfamilienhäuser galten als schwer geschädigt, 11% waren gänzlich unbewohnbar.

200 Altstadtkerne in der DDR waren akut gefährdet. Die Bürger mussten viele Jahre warten, bis sie eine der begehrten Plattenbauwohnungen zugeteilt bekamen. Die Altbausubstanz in Mehrfamilienhäusern in Leipzig, Dresden, Ostberlin, Erfurt und anderen ostdeutschen Städten war so zerfallen, dass nach der Wiedervereinigung mit einem massiven Steuerprogramm – dem sogenannten Fördergebietsgesetz – viele Milliarden Euro in die Sanierung gesteckt werden mussten.

Der nächste Wohnungsbauminister?

Kühnert, der außer zwei abgebrochenen bzw. nicht zu Ende geführten Studienversuchen keine berufliche Qualifikation vorzuweisen hat, könnte im schlimmsten Fall in einer Rot-rot-grünen Bundesregierung Wohnungsbauminister werden. Seine Politik wäre sicherlich nicht zu unterscheiden von der Politik, die in Berlin Bauverhinderungssenatorin Katrin Lompscher betreibt. Einziger Unterschied: Er hätte rechtlich die Möglichkeit, Gesetze wie einen Mietendeckel bundesweit auf den Weg zu bringen.

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Kommentare ( 90 )

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U.S.
4 Jahre her

KK: “ Man sollte nicht mit Vermietung Geld verdienen“ – aber KK „verdient Geld“ mit Umverteilung (Sozialisieren) von Großunternehmen (BMW und deutsche Konzerne enteignen) und mit Immobilien Eigentum sozialisieren.

U.S.
4 Jahre her

Meine Polit- Vorschläge: KK Kevin Kühnert (Bauministerium), autistische Greta und Strickmützen Lisa Neubauer (Umweltministerium), die Clanchefs arabischer Großfamilien Arafat Abu Chakr und Issa Remmo (Innen- und Justizministerium),

Meine Vorschläge für deutsches Bildungsministerium:
Unterricht an allen deutschen Schulen in allen Fächern in Türkisch und Arabiasch, Englisch wird erste Fremdprache, Deutsch wird abwählbares Wahlfach. England hat Oxford und Cambridge, USA hat Harvard und Elite Universities – Deutschland hat Brennpunktschulen.

Riffelblech
4 Jahre her

Wenn der Minister wird für was auch immer — wer zweifelt das dieses Quatschmaul auch Ahnung hat ?
Und voll von Allem !
Der berechnet den Benzinverbrauch des Maikäfers im Rückenflug und macht ein Parteiprogramm draus .
In der Tiefsee gibt es eine Reihe solcher Maulhelden — Riesengroßes Maul und kleiner S?……, nein,nein,kleiner Körper ?
Warum wohl sind die da unten ?

Stoerenfried
4 Jahre her

Wie immer bei Linken: kann nichts, weiß nichts, nichts gelernt, aber voll die Ahnung.

Paul Pimmel - der Herr des Kosmos
4 Jahre her

„Ich finde nicht, dass es ein legitimes Geschäftsmodell ist, mit dem Wohnraum anderer Menschen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.“
Anders ausgedrückt: „Ich finde nicht, dass es ein legitimes Geschäftsmodell ist, sein hart erarbeitetes Geld zu investieren, um Wohnraum für andere Menschen zu schaffen.“
Schickt diese Qualzüchtung doch endlich zurück ins Callcenter!

Hosenmatz
4 Jahre her

KuehniKev als Wohnungsbauminister? Gott steh uns bei!

Andreas aus E.
4 Jahre her

Nur für Immobilien überrascht mich etwas.
Ich dachte, der kühne Kühnert sei bei der SPD für jedes Gebiet der herausragende Fachexperte.
Er sollte für alle Bereiche Chefsprecher der SPD werden.

Alf
4 Jahre her

„Konsequent zu Ende gedacht, sollte jeder maximal den Wohnraum besitzen, in dem er selbst wohnt“

richtig, jeder sollte nur die Kleider besitzen, die er am Körper trägt, und das Amt bekleiden, das seiner Eignung entspricht

für politische Ämter muß man flexibel sein, würde eine fachbezogene Vorbildung zu unerwünschten Ergebnissen führen

Joachim
4 Jahre her

Interessant auch zu wissen wer den „Mietenstopp“ in der DDR einführte.

„Am 20. April 1936, dem 47. Geburtstag Adolf Hitlers, ordnete die Reichsregierung an, die Mieten in Deutschland einzufrieren. Die Volksgenossen sollten davor bewahrt werden, aufgrund des großen Wohnungsmangels immer höhere Mieten zu zahlen.“

Tja, und die DDR hat’s einfach übernommen. Nicht umsonst bedeuten 4 der 5 Buchstaben der NSDAP „Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei“

LieberNichtGruen
4 Jahre her

Natürlich hat cfp nicht ganz unrecht. Abwitzig und schon fast unappetitlich, z.B. für eine 120 qm große Wohnung in Großstädten eine Miete von gerne mal € 2.200,- zu verlangen. Netto natürlich. Städte, Gemeinden und der Staat sind oft die wahren Profiteure und Verursacher. Progressive Mietsteigerungen führen zu progressiven Steuereinnahmen. Verknapptes Bauland, maßlose „Umwelt“-Auflagen (viel Plastik ums Haus) und verfehlte Raumordnungspolitik führten zu Angebotsenge und damit zum Preissteigerungspotential. Nur, Herrn Kühnert treibt nicht die Notlage des dt. Normalverbrauchers in dieses Amt. Nein, jetzt kommt Zeit, die Migration massenhaft in günstige Wohnungen zu hieven. Da müssen noch Rädchen gedreht werden. Lieber cfp,… Mehr