Tichys Einblick
PKS 2018

Kriminalitätsstatistik 2018: Zuwanderer werden krimineller

Der Anteil tatverdächtiger Zuwanderer ist um 6,3 Prozent gesunken, der Anteil an einzelnen Delikten hingegen oftmals eklatant angestiegen, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass die kriminelle Energie und Gewaltbereitschaft der einzelnen noch weiter angestiegen sind.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (M), Hans-Joachim Grote (R), IMK-Vorsitzender und Innenminister des Landes Schleswig-Holstein, und Holger Muench (L), Praesident des Bundeskriminalamtes (BKA), bei der Bundespressekonferenz zur Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2018. Berlin, 02.04.2019

Abdulhamid Hosbas/Anadolu Agency/Getty Images

Das Bundesinnenministerium hat heute die Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 online gestellt. Ein Teil der Informationen aus dieser aktuellen Kriminalitätsstatistik 2018 offenbart sich allerdings erst jenseits der Pressemeldungen aus dem Innenministerium und der Berichterstattung der Medien, die sogar einen Rückgang und historischen Tiefstand der Kriminalität feiern wollen.

Die Statistik hat paradoxerweise für den Anstieg der Delikte einen grünen aufsteigenden Pfeil gewählt und für den Rückgang einen roten absteigenden. Bevor hier im Detail der Kriminalitätsanstieg aus der Gruppe der Zuwanderer heraus im Detail angeschaut werden soll, kurz ein paar Worte zu dieser Statistik im Allgemeinen:

Die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik (PKS) selbst schränkt die Aussagekraft der Daten teilweise ein. So gäbe es immer ein „Dunkelfeld“ von nicht zur Anzeige gebrachten, bzw. nicht strafverfolgten oder der Polizei nicht bekannt gemachten Delikten. Auch können „Änderungen im Anzeigeverhalten der Bevölkerung oder in der Verfolgungsintensität der Polizei (…) die Grenze zwischen dem Hell- und Dunkelfeld verschieben, ohne dass sich der Umfang der tatsächlichen Kriminalität verändert hat.“

Die Statistik hebt hervor: „Die PKS bietet kein exaktes Spiegelbild der Kriminalitätswirklichkeit, sondern eine je nach Deliktsart mehr oder weniger starke Annäherung an die Realität.“ Hinzu kommt eine Verschärfung von Straftatbeständen bei Sexualstraftaten, Sportwettenbetrug und beispielsweise „Gewalt gegen Beamte“. Entsprechend dieser Vorgaben wollen wir uns hier auf einzelne Delikte und eine bestimmte Straftätergruppe konzentrieren.

Insgesamt wurden 2.051.266 Tatverdächtige im Jahr 2018 in der PKS erfasst. Damit sei die Anzahl gegenüber dem Vorjahr um 2,9 % gesunken. 1.342.886 Tatverdächtige sollen deutsche Staatsbürger (Rückgang: -2,4 % gegenüber Vorjahr) sein, 708.380 der Tatverdächtigen besaßen nicht die deutsche Staatsbürgerschaft (Rückgang -3,8% gegenüber Vorjahr).

Unter den nicht-deutschen Tatverdächtigen waren 281.628 Zuwanderer, was einen prozentualen Anteil von über zehn Prozent ausmacht. Deutsche mit Hintergrund „Migrant“ sind nicht extra erfasst. Neue Erfassungsmodalitäten (2018) der Gruppe der „Zuwanderer“ gegenüber dem Vorjahr erschweren zudem den direkten Vergleich, nichtsdestotrotz wird er in der Statistik vorgenommen und in vielen Fällen sogar explizit ausgewiesen.

Etwas mehr als zwanzig Prozent der Opfer von Kriminalität sind nichtdeutscher Herkunft. Ihr Anteil liegt also über dem der Täter, was ein Indiz dafür ist, wie häufig sich Gewalt von Ausländern auch gegen die eigene Gruppe richtet.

Ebenfalls wichtig zu wissen: Der Anteil tatverdächtiger Zuwanderer ist um 6,3 Prozent gesunken, der Anteil an einzelnen Delikten hingegen oftmals eklatant angestiegen, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass die kriminelle Energie und Gewaltbereitschaft der einzelnen noch weiter angestiegen sind. Weiter kann es interessant sein, zu ermitteln, ob es einen Zusammenhang geben kann zwischen dem leichten Rückgang der Personenzahl in der Statistik und dem Anstieg der Einbürgerungen.

Noch eine Einschränkung der Statistik ist interessant für die Gesamtbeurteilung,
wenn es da heißt: „Der Rückgang der Fall- und Tatverdächtigenzahlen liegt in der stark gesunkenen Anzahl der ausländer-rechtlichen Verstöße (z.B. unerlaubte Einreise und unerlaubter Aufenthalt) im Zusammenhang mit Migrationsströmen begründet.“

Kommen wir abschließend zu den Zahlen bezogen auf die Gruppe der Zuwanderer unter den Nichtdeutschen. Die Kriminalität von Zuwanderern ist von 2017 auf 2018 in folgenden Bereichen angestiegen:

  • „Gewaltkriminalität“ um 1,4 Prozent.
  • „Mord und Totschlag“ um 4,5 Prozent.
  • „Raubdelikte“ um 3,7 Prozent.
  • „Gefährliche und schwere Körperverletzung“ um 2.0 Prozent.
  • „Straßenkriminalität“ um 5,3 Prozent.
  • „Straftaten gegen die persönliche Freiheit“ um 5,7 Prozent.
  • „Nötigung“ um 14,6 Prozent.
  • „Bedrohung“ um 3,1 Prozent.
  • „Nachstellung (Stalking)“ um 19,3 Prozent.
  • „Sexueller Missbrauch von Kindern“ um 3 Prozent.
  • „Autodiebstahl“ um 37,1 Prozent.
  • „Fahrraddiebstahl“ um 0,4 Prozent.
  • „Tankbetrug“ um 28,8 Prozent.
  • „Betrug mittels geraubter Zahlungsmittel“ um 33,8 Prozent.
  • „Wirtschaftskriminalität” um 7,6 Prozent.
  • „Urheberrechtsstraftaten“ um 47,3 Prozent.
  • „Sachbeschädigungen“ um 2,3 Prozent.
  • „Beleidigung“ um 11,8 Prozent.
  • „Sachbeschädigung“ um 2,3 Prozent.
  • „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ um 56,0 Prozent.
  • „Umweltstraftaten“ um 17,6 Prozent.
  • „Straftaten gegen das Waffengesetz“ um 36,2 Prozent.
  • „Computerkriminalität“ um 25,5 Prozent.
  • „Computerbetrug“ um 26,9 Prozent.
  • „Rauschgiftdelikte insgesamt“ um 21,6 Prozent.
  • „Heroin“ um 15,8 Prozent.
  • „Kokain und Crack“ um 31,0 Prozent.
  • „LSD“ um 6 Prozent.
  • „Ectasy“ um 60,6 Prozent.
  • „Methamphetamin“ um 14,5 Prozent.
  • „Cannabis“ um 21,4 Prozent.
  • „Verbreitung pornografischer Schriften“ um 24,3 Prozent.
  • „Verbreitung von Kinderpornografie“ um 34,1 Prozent.