Irans Präsident agiert gegen Schleier

Die Hälfte von Irans Frauen und Männern hält den islamischen Schleier für eine private Angelegenheit, die den Staat nichts angeht. Doch die Polit-Frauen des Westens fallen den iranischen Frauen unentwegt in den Rücken.

© Atta Kenare/AFP/Getty Images
An Iranian MP (C) uses a cell phone to take a 'selfie' picture as EU foreign policy chief Federica Mogherini walks by during the ceremony for the swearing in of Iran's President during an official ceremony before parliament in Tehran, on August 5, 2017.

„49.8 percent of Iranians, both women and men, consider the Islamic veil a private matter and think the government should have no say in it …“. Die Hälfte von Irans Frauen und Männern hält den islamischen Schleier für eine private Angelegenheit, die den Staat nichts angeht. Dieses Umfrageergebnis von 2014 ließ Präsident Hassan Rouhani am gestrigen Sonntag veröffentlichen. Er zielt damit nach Meinung von Thomas Erdbrink von der New York Times gegen die Hardliner in Irans Justiz. Diese hatten am Freitag 29 gegen die Schleierpflicht Protestierende verhaften lassen.

Die Proteste halten seit Dezember des Vorjahres an. Sie richten sich nicht nur gegen die Verschleierungsvorschrift der Islamischen Revolution von 1979, sondern auch gegen aktuelle Wirtschaftsprobleme.

Hilel Neuer auf Twitter

An jedem Jahr weltweit der #HijabDay:

Derweil die Frauen in den Straßen Teherans und weiteren Städten in Iran:


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Kommentare ( 40 )

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Sonia.B.
5 Jahre her

Eine Muslimin wollte mich mal belehren, wie freiwillig sie doch ihr Kopftuch trägt, wärend ihre Begleiterin mit schweigend abgewandtem Gesicht neben ihr saß. Ich hörte ihr zu und sagte am Schluss: „ok, ich glaube dir, wenn du es jetzt kurz abnimmst. Du kannst es gern wieder aufsetzen danach. Aber wenn du es freiwillig trägst, heisst das, das du es auch jederzeit abnehmen könntest.“ Sie sah mich mit bleichem Gesicht an wärend Ihre Freundin lachte. Die Freundin sah mich an und sagte:“ Sie kann das nicht abnehmen, sie muss das tragen, sonst ist sie unanständig.“ Ich sah beide an und sagte:“… Mehr

Dobby
6 Jahre her

Danke für den Artikel und die vielen aussagekräftigen Links und Bilder mutiger Frauen.
Das konterkariert prägnant die in D herrschenden Toleranzverwirrung.
Im Iran wird Schleierhaft (noch immer) groß geschrieben.
Unter der dem Motto „Free hearts, free minds“ geht die zuletzt verlinkte
Yasmine Mohammed einen gewagten Schritt weiter und sagt:
„Freeing your mind from Islam is a brave and admirable first step towards a life of liberty and happiness. However, it can also be one of the most difficult choices a person can make.“

Lothar Finger
6 Jahre her

Neben vielen Deutschen Kopftuchverehrern sollte man diesen Beitrag auch Herrn von der Bellen zugänglich machen! (By the way)

Rainer Franzolet
6 Jahre her

Was vielen in Deutschland nicht bewusst ist. Viele dieser sehr selbstbewussten Frauen, die aus dem Iran geflohen sind stehen voll und ganz hinter der AfD. Vergleicht man die mit den islamischen Quotenhäschen bei der SPD oder CDU dann wundert man sich nicht mehr.

Mary
6 Jahre her

Ich finde es wunderbar, dass die Frauen, und auch die Maenner, im Iran sich gegen dieses archaische Symbol der Unterdrueckung wenden. Ich will Politikerinnen allerdings nicht vorschnell verurteilen wenn sie auf einem Staatsbesuch Kopftuch tragen… Ich bin oft in Oman und Bahrain zu Besuch gewesen und auch wenn in beiden Laendern keine Kopftuchpflicht herrscht, wird es als anstaendig angesehen wenn Frauen wenigstens Schultern und Knie bedeckt halten. Ich vermute wenn man mit der Regierung eines mulimischen Staates verhandeln will, stoesst man ihm nicht erst vor den Kopf? Aber gut, dass sind diplomatische Feinheiten… Ich wuerde es begruessen wenn die Frauen… Mehr

Frank in ZA
6 Jahre her
Antworten an  Mary

Naja, sowas beruht immer auf Gegenseitigkeit. Koennen sich die muslimischen Deligierten Frauen beim Besuch ‚im Westen‘ des Kopftuchs entledigen? Schuetteln die muslimischen Politiker den Frauen die Haende? Erwarten sie verhuellte Statuen? usw usf

Feinbein
6 Jahre her

Verstehe ich nicht.Hier in DE wird doch immer propagiert, daß Schleiertragen im Islam gar nichts mit Zwang zu tun hat.ist dies etwa eine Lüge? Und was ist dann noch alles eine Lüge?

prague
6 Jahre her

Das agieren der linksgrünen Frauen ist ein Schlag ins Gesicht alle Mosliminen die frei leben wollen, man frägt sich warum und wieso. Es ist glaube ich eine Blödheit verbunden mit Ideologie. Leider ist Nachdenken bei diesen Damen eine Unbekannte Grösse , obwohl die Verschleierung manch eine von diesen Damen gut stehen würde.

Boudicca
6 Jahre her

Claudia Roth hat sich immer erfolgreich für die Rechte einer Frau engagiert – für Claudia Roth.
Auf dem Bild sieht man nur, wie sie auf Kosten des Steuerzahlers eine schöne Reise in den Iran gemacht hat.
Ich habe noch nie einen ernst zu nehmenden Satz von ihr gehört oder gelesen, der spiegelt, wie wichtig echte Emanzipation von Frauen als politisches und gesellschaftliches Ziel wären.
Ihr Mitgefühl Silvester 2015/2016 galt nicht in erster Linie den weiblichen Opfern.

Wolf Köbele
6 Jahre her
Antworten an  Boudicca

Es ist die EU-Außenbeauftragte Federica Moghrini, die das iranischhe Parlament besuchte. Ob Frau Roth schon im Iran glänzte, weiß ich nicht; zuletzt sah ich sie mit Kopftuch bei einem Besuch in Saudi-Arabien, wenn ich mich recht erinnere. – Aber man sollte sich die Kopftuchbefürwortung aus ästhetischen Gründen schleunigst abschminken. Es geht um Grundsätzliches, was unsere ganze Gesellschaft betrifft.

Boudicca
6 Jahre her
Antworten an  Wolf Köbele

Die iranische Fahne steht auf dem Tisch mit der Frauengruppe. Im Gegensatz zu Frederica Moghrini ist das kein offizieller Staatsbesuch. Roths Hauptanliegen ist auch hier Claudia Roth, sie hat bestimmt nicht um die Rücknahme von kriminellen iranischen Flüchtlingen gebeten, sie hat die iranischen Damen mit ihrer erfrischender Naivität eher in eine prekäre Situation gebracht. Sie verschwendet zusammen mit Dagmar Wöhrl unsere Steuergelder für ihre Reiselust.

Heinz Stiller
6 Jahre her

Gut, dass es TE gibt. (Übrigens registriere ich mit Freude, dass die Werbung hier trotz der bekannten Obstruktionsversuche vor einigen Monaten hier offenbar ungebremst einläuft). Sonst hätte ich diese Info verpasst. Manche Sachen liest man in der MM-Presse einfach nicht. Und mehr als 12 – 20 internationale Zeitungen kann ich täglich auch nicht immer lesen. – Was unsere Linken, Multikultis und Feministen beiderlei Geschlechts (oder des Geschlechts aller 64 Spielarten) betrifft, fällt mir nur noch Houellebecq ein. Einige von uns sind zur totalen Unterwerfung bereit. Ich erinnere mich noch an den dänischen Politiker Mogens Glistrup (für die Jüngeren: bitte Wiki… Mehr

Horst
6 Jahre her
Antworten an  Heinz Stiller

„Nur, die unverfrorene Frechheit der Linken lässt mir den „Nationalismus“, oder soll ich sagen, Patriotismus (bei gleichzeitiger Wertschätzung anderer Nationen) immer akzeptabler erscheinen. Sollen alle ihre Heimat und Kultur schätzen dürfen, Deutsche aber nicht??“

Genauso geht’s mir auch. Ich wurde in dem Moment zum Patrioten als man es mir verboten hat. Die Linken produzieren, ohne es zu wollen und zu merken, massenweise Patrioten, Nationalisten und Konservative.

Frank in ZA
6 Jahre her
Antworten an  Horst

Das scheint ein weit verbreitetes Phaenomen zu sein heutzutage. Ich habe mich immer fuer einen eher links-libertaer-gruenen gehalten. Mit den heutigen Linken und Gruenen moechte ich aber nichts zu tun haben, bei denen laufe ich eh schon unter ‚rechts’…

Rainer Franzolet
6 Jahre her
Antworten an  Heinz Stiller

Willkommen im Club.

Lothar Finger
6 Jahre her
Antworten an  Heinz Stiller

….hinter unserer Sprache soll ja laut unserer Integrationsministerin keine weiter Kultur mehr sichtbar sein!

Und sehen Sie zu das Sie an die Arbeit kommen, diese Ministerin muss schließlich auch von irgendetwas leben!

Norbert
6 Jahre her

Verrückte Welt, die Feministinnen im Westen sind voller Elan dabei sich dem Islam zu unterwerfen und jetzt wagen es Frauen im Iran den Scheier abzuwerfen.
Wie können es die Iranerinnen nur wagen, den aufrechten Kämpferinnen für Gleichheit und Quoten im Westen so in den Rücken zu fallen!?
Ein verschärfter Boykott ist doch das mindeste, was dem Iran jetzt für diese Entgleisungen blühen sollte!