Bundesbürger haben Nase voll von Gender-Sprache und -Debatte

Monika Maron hat mit Walter Krämer, Wolf Schneider und TE-Autor Josef Kraus zum Widerstand gegen die so genannte geschlechterneutrale Sprache aufgerufen. Die Bürger lehnen die aufgezwungene Verhässlichung der Sprache ab.

Eine große Mehrheit der Bundesbürger ist nicht an amtlich verordneten Sprachmanipulationen mit dem Ziel einer sprachlichen Neutralisierung von Männern und Frauen interessiert; man fühlt sich durch einschlägige Bestrebungen eher belästigt. Auch die Debatten dazu halten viele für überflüssig und übertrieben. Das ist eines von mehreren Ergebnissen einer vom Verein Deutsche Sprache (VDS) bei der INSA-Consulere GmbH in Berlin/Erfurt in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage. Daran nahmen am 19. und 20. März über tausend zufällig ausgewählte Bundesbürger teil.

„Kritik” am Aufruf gegen die Gender-Sprache
Schluss mit dem Gender-Unfug: Viel Anerkennung und schäumende Kritik
„Das Ergebnis belegt, was auch alltägliche Erfahrung ist,“ kommentiert die Schriftstellerin Monika Maron. Sie hat Anfang März zusammen mit Walter Krämer, Wolf Schneider und TE-Autor Josef Kraus einen Aufruf zum Widerstand gegen verschiedene Auswüchse der so genannten geschlechterneutralen Sprache ins Leben gerufen; bislang haben über 60.000 Sprachfreunde diesen Aufruf unterzeichnet, darunter zahlreiche Prominente aus Kultur und Wissenschaft sowie TE-Chefredakteur Roland Tichy. Monika Maron weiter: „Die meisten Menschen wollen nicht von einer fanatischen Minderheit in Universitäten und Rathäusern gezwungen werden, in einer verunstalteten, mit unaussprechbaren Sternchen dekorierten und sogar falschen Sprache zu sprechen.“

Aufruf
Schluss mit der Sprach-Vergenderung
Auf die Frage „Wie wichtig oder unwichtig ist Ihrer Meinung nach gendergerechte Sprache für die Gleichstellung der Frau in Deutschland?“ antworteten nur 27,1 Prozent der befragten Männer bzw. 27,9 Prozent der befragten Frauen mit „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“, jeweils über 60 Prozent dagegen machten ihre Kreuz bei „sehr unwichtig“ oder „eher unwichtig“ (der Rest entfällt auf „weiß nicht“ oder „keine Angabe“). Diese Präferenzen sind über Bundesländer, Geschlechter und Parteien ähnlich; auch bei den Anhängern der Grünen bewerteten 60,1 Prozent der Befragten die Gendersprache mit „sehr unwichtig“ oder „eher unwichtig“. Fast neun von zehn Befragten verwenden privat keine genderneutrale Sprache, 74,6 Prozent auch beruflich nicht, mehr als die Hälfte empfindet einschlägige Vorschriften durch Behörden oder Arbeitgeber als störend, 75,3 Prozent lehnen gesetzliche Vorschriften zur Sprachneutralisierung ab.

„Ich frage mich,“ sagt Monika Maron, „wie lange so diktatorische Maßnahmen wie die des Hannoverschen Oberbürgermeisters von der Politik unterstützt und finanziert werden. Nicht einmal Orwell ist auf die Idee gekommen, ein Staat könnte Hand an die Grammatik legen.“

TE-Chefredakteur Roland Tichy und TE-Autor Josef Kraus bitten alle  Leser um Unterstützung – und darum,  Freunde, Bekannte, Verwandte, Kollegen dafür zu gewinnen.  Initiator Kraus wörtlich: „Wäre doch gelacht, wenn wir in den nächsten Tagen nicht die 100.000er Grenze überschreiten könnten.“

„Sprache sollte elegant und in der Aussage klar bleiben und darf nicht zum Instrument der Umerziehung mißbraucht werden“, so Roland Tichy.

Hier geht es zum Aufruf >>> 

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Kommentare ( 51 )

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Silverager
3 Jahre her

Hochgerechnet bedeutet das bei 83 Millionen Einwohnern, gut rechnen Sie ein paar Millionen raus (illegale Migranten, Kinder, sonstige) sagen wir 75 Millionen, dass davon 10%, also siebeneinhalb Millionen Menschen, in Privatgesprächen „gendern“.
Das glaubt doch wohl niemand.

akimo
4 Jahre her

30 % finden es wichtig! 30 % wählen links-grün! Das ist zu viel!

der Doc
4 Jahre her

Dennoch ist der eigentliche Skandal NICHT, daß unsere deutsche Sprache „ …. zum Instrument der Umerziehung mißbraucht …“ wird.

Der eigentliche Skandal, der eigentlich einen Aufschrei der Empörung und den härtesten Widerstand in der Bevölkerung auslösen müßte, ist,

daß eine sich selbst als „freiheitlich“ und „demokratisch“ bezeichnende Regierung – im Klartext: FRAU ANGELA MERKEL – den Versuch der Umerziehung eines Volkes gestartet hat!

FrankZZZ
4 Jahre her

Dieser Aufruf ist sinnvoll und ich habe ihn mitunterzeichnet. Nachdem schon die letzte Rechtschreibreform durchgeführt wurde und die deutsche Sprache sinnlos mit seltsamen Worten bestückte, wollen nun die Gender-Fanatiker die Sprache auch noch unaussprechbar machen. Bei der Rechtschreibreform in den 90er Jahren habe ich u.a. auch den Petitionsausschuß angerufen und viele machten das Gleiche. Es ist im Bundestag behandelt worden und in ein Ministerium geschoben worden. Nie mehr was davon gehört. Ich ignoriere die frühere und die geplante Reform für mich einfach. Dies habe ich auch im beruflichen Sektor getan, auch wenn der Arbeitgeber sich direkt zur Reform bekannte. Denn… Mehr

herbert b.
4 Jahre her

Noch bevor ich diesen Artikel las, kam mir spontan ein Machwerk aus den 90ern in den Sinn, dem auch noch zu allem Überfluß und überhöhend das Etikett „Reform“ aufgeklebt wurde (eigentlich ein Begriff, der ja in aller Regel als etwas Positives verstanden wird). Dabei war das einzig Gute daran, das etwaige Verstöße gegen die neuen Regeln weder als Straftat noch als Ordnungswidrigkeit bewertet wurden und werden [sicher, mein Urteil ist „laienhaft“, aber ich bin eben, wie alle anderen auch (wichtig!): Betroffener]. Konsequenterweise wende ich nach wie vor die alten Regeln an, so gut eben, wie es mir gelingt. Dabei erhalte… Mehr

Robert Tiel
4 Jahre her

Mexiko. Vor 5 Jahren gab es nach einem Überfall auf einen Bus über 120 tote Studierende …

W aus der Diaspora
4 Jahre her

Also ich benutze inzwischen ein klein wenig Genderismus.
Ich schreibe z.B. Herren und Damen, statt Damen und Herren, denn ich bin der Ansicht als Frau sollte ich mein eigenes Geschlecht nicht zuerst nennen. Und so in etwa halte ich es auch mit anderen ähnlichen Dingen.

Kalle Wirsch
4 Jahre her

Scheint ja doch noch Menschen mit Verstand in diesem Land zu geben. – Eine Erkenntnis jedoch, die von den MSM krampfhaft verdraengt wird.

darfdaswahrsein
4 Jahre her

So eben den Aufruf unterzeichnet, ansonsten ingnoriere ich diesen Blödsinn einfach. Man muss nicht nach jedem Stöckchen schnappen das einem die selbsterwählten Hüter von Moral, Gerechtigkeit und Buntheit hinhalten.

RalledieQ
4 Jahre her
Antworten an  darfdaswahrsein

Leider hat man kaum noch eine Wahl. Dieser Schwachsinn ist inzwischen in jeder Firma und auf jedem Formular.

der Doc
4 Jahre her
Antworten an  darfdaswahrsein

Genau das ist das Problem in diesem Land und Ursache für die Misere … wie schon für die letzte, die Europa in Krieg und Elend versinken ließ:

Das „aufgeklärte, intelligente“ Bürgertum rümpft über ideologische vernagelte Spinner und ihre totalitären Ideologien – seien sie braun, rot, „grün“, „68“ oder „gender“ (was genaugenommen nur verschiedene Ausprägungen von „rot“ sind, so lange nur die Nase und widmet sich seinen „wichtigeren“ Alltagsproblemen,

bis diese Ideologen Fakten geschaffen haben.

darfdaswahrsein
4 Jahre her
Antworten an  der Doc

Ignorieren heisst für mich das ich diesen Blödsinn nicht mit mache. Das Rednerpult bleibt Rednerpult und nicht Redepult, Wähler bleiben Wähler und nicht WählerInnen. Wenn mich dann ein Genderfuzzi* mit dem Sendungsbewusstsein eines Kreuzritters maßregelt bekommt er,sie es und diverse die passende Antwort. Vom generischen Maskulinum haben die in der Regel noch nie gehört.

akimo
4 Jahre her
Antworten an  darfdaswahrsein

Dann können sie sehr gut als rechts eingeordnet werden. Und bekämpft. Dann arbeiten Sie mal als Widerständler schön im öffentlichen Dienst oder so. Viel Spaß! Das wird ein schönes Gespräch mit der Vorgesetzten.

akimo
4 Jahre her
Antworten an  darfdaswahrsein

Wenn sie nicht mitmachen, werden sie durch ihre Korrespondenz sofort als rechts erkannt.

Carlotta
4 Jahre her

schon der Prozess der Rechtschreibreform – mE Beschäftigungstherapie für die damaligen Kultusminister – sowie dessen Ergebnis war resp. ist nach wie vor eine Zumutung. Der ‚Erfolg‘ dessen zeigt sich in den fehlerhaften Arbeiten selbst von heutigen Abiturienten.