Hinter den Türen der CDU-Spitze

Sollte es wie von der CDU erwartet Anfang 2018 Neuwahlen geben, wird sie ein letztes Mal mit Angela Merkel antreten. Vor allem Vertreter der jüngeren Generation erwarten, dass Merkel auch wenn sie es nochmal ins Kanzleramt schafft, den Parteivorsitz abgeben muss.

© Virginia Mayo/AFP/Getty Images

Neuwahlen im Januar oder Februar? Auf einen solchen, ungeliebten „Winterwahlkampf“ zumindest bereiten sich laut Unions-internen Informationen aus der Vorstandsklausur die Christdemokraten vor. Allerdings, so die entsprechende Notiz, soll diese Erwartung mit Blick auf die SPD derzeit noch nicht öffentlich diskutiert werden. Denn das könne, so die Befürchtungen im Vorstand, die gegenwärtigen Überlegungen der SPD, wieder in eine große Koalition einzusteigen, negativ beeinflussen.

Sollte es wie von der CDU erwartet Anfang 2018 zu Neuwahlen kommen, wird die Union ein letztes Mal mit Angela Merkel antreten. Tatsächlich allerdings setzt sich in Unionskreisen die Erkenntnis durch, dass Merkels Uhr abgelaufen ist. Vor allem Vertreter der jüngeren Generation erwarten, dass Merkel unabhängig davon, ob sie es noch einmal ins Kanzleramt schafft, den Parteivorsitz abgeben muss. Nicht nur das schlechte Abschneiden bei der Wahl – vor allem ihre selbstherrlichen Auftritte nach dem Desaster haben ihr in den Führungsetagen der Partei viel Zustimmung genommen. Weiterhin wird auch für den Fall, dass sie es noch einmal eine Parlaments-Mehrheit zustande bringt oder sich in eine von der SPD tolerierte Minderheitsregierung rettet, davon ausgegangen, dass Merkel nicht mehr über die gesamte Legislaturperiode die Geschicke Deutschland lenken wird. Spätestens zur Halbzeit müsse sie den Staffelstab an jemand jüngeren abgeben. Begründung: „Treten wir noch einmal mit ihr an, blüht der CDU eine lange Oppositionsphase“, so ein Insider.

Die Merkel-Nachfolge dürfe deshalb auch nicht aus dem unmittelbaren Dunstkreis der Kanzlerin bestückt werden: Ob Fraktionschef Volker Kauder, Merkel-Adlatus Peter Altmaier oder die Ministerriege von Ursula von der Leyen über Thomas de Maiziere bis Hermann Gröhe – sie alle gelten mittlerweile als Merkel-Altlasten, die einem glaubwürdigen Neuanfang im Wege stehen.

Noch früher kann es den FEDIGWGUGL-Generalsekretär Peter Tauber treffen. Dessen Auftritte gelten mittlerweile als „Wählergift“, seiner Führung der Bundesgeschäftsstelle wird eine maßgebliche Mitschuld am Wahldesaster gegeben. Spätestens zum nächsten Bundesparteitag, so die Erwartung, sei er Geschichte.

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Kommentare ( 72 )

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Old-Man
6 Jahre her

Um es einmal böse zu formulieren : es hat sich in der CDU Führungsetage soviel Altlastenmüll angesammelt,den wird man nicht auf einen Streich los.Man muss notgedrungen erst einmal den Anführer einer Bande stoppen,dann kann man sich der Bande widmen. Eine Frau Merkel weiß was ihr blüht im Falle von Neuwahlen,deshalb klammert Sie sich verzweifelt an ihren Sessel.Dieser Frau geht es in erster Linie um das eigene Schicksal,das Schicksal der Bürger oder des Landes geht ihr doch am „Ars…..“ vorbei! Und Ich sehe schon den Martin als ihren Retter,wie er sich selbstlos opfert,um dem Land zu dienen,dieser miese Philister!! Ich schrieb… Mehr

Jens Frisch
6 Jahre her

„[Taubers] Führung der Bundesgeschäftsstelle wird eine maßgebliche Mitschuld am Wahldesaster gegeben.“

Blödsinn: Der Fisch stinkt vom Kopf her und das ist Merkel.
Das ihre Eunuchen der CDU im Weg stehen, ist dabei kein Geheimnis.

Rainer Franzolet
6 Jahre her

Der CDU täte eine Lange Oppositionsphase gut. Was soll man denn erwarten von einer Partei, welche das an die Wand fahren des Landes mit Dauerapplaus feiert.
Ein ganzer Laden voll von Männeken, die sich wie Schulbuben benehmen und auch so behandelt lassen. Sie scheuen die Politische Auseinandersetzung mit der AfD und agieren nur mit Hetze. Den Grünen kriechen sie in den Hintern. Von den Medien werden sie dafür gefeiert. Kann man sich noch niederträchtiger und widerlicher verhalten? Leider sind SPD, Linke und Grüne auf noch niedrigerem Niveau unterwegs. Deutschland ist wirklich auf den Hund gekommen.

Alexander Till
6 Jahre her

Es hilft nur eine allumfassende Entmerkelisierung nicht nur der Parteimitglieder, sondern auch aller Mitläufer.
So muss jeder „Bürger“-Meister, der der totalen Mobilmachung des „Wir schaffen das!“ gefolgt ist – und das sind sie alle! Denn keiner traute sich wenigstens nur zu SAGEN: „Wir nehmen keine illegalen Einwanderer auf“. – seines Amtes enthoben werden.

ThurMan
6 Jahre her

Die Schwarzen in Simbabwe sind mutiger als die von CDU. Von Sinbabwe lernen heißt handeln lernen.

Silverager
6 Jahre her
Antworten an  ThurMan

Ja, aber erst, nachdem Mugabe das Land ins völlige Chaos gestürzt hat.
Aber gut, o.k., wenn wir erst solche Zustände wie in Simbabwe haben, kann die Merkel mit ihrer Entourage ja beruhigt in Pension gehen. – Ziel erreicht.

ThurMan
6 Jahre her
Antworten an  Silverager

Denen müsste dann aber auch jedwede pensionszahlung gestrchen werden. Mindestrente wäre angemessen.

Oberon
6 Jahre her

Die CDU umkrempeln, reformieren?
Dabei könnte kein Stein auf dem andern bleiben.
Das wäre so , wie wenn man einen anderen Islam herbeizaubern wollte!

Mit Merkel ist die Uhr der CDU endgültig abgelaufen:

Denn nicht erst am 5. Sept. 2015 wurden , wie viele meinen, von der CDU-Kanzlerin Merkel die Weichen für ein D ohne Zukunft gestellt,

sondern bereits 1965, als der CDU-Kanzler Erhard ( unter dem Beifall von SPD und FDP) hierzulande koranverwirrte Familien ansiedelte
und so folgenschwer mit dem Aufbau einer billionenteuren und brandgefährlichen
Gegengesellschaft begann, die den Deutschen das Lachen vergehen läßt. .

Sonnenschein
6 Jahre her

Die wird man nicht los, die klebt fest, eher muss das Reichstagsgebäude mit ihr drin versetzt werden und ein neues gebaut werden um wieder anständige Verhältnisse herzustellen. Alternativ kann man es auch versuchen ihr mal einen Hund zu schenken…………….

Dozoern
6 Jahre her

Der Druck auf die Parteien wächst. Die Wirtschaftskreise und Verleger wollen eine handlungsfähige Regierung sehen. Der Bundespräsident Steinmeier ist die richtige Person, um diesem Druck eine Stimme zu verleihen. Nur deshalb rotiert er in Berlin wie wild. Schulz dachte er sei Parteivorsitzender. Nun muss er erkennen, dass er ein Parteivorsitzender auf Abruf ist. Vom oberschlauen Gabriel in diese Position manövriert. Nahles will ihn beerben und in vier Jahren Kanzlerin einer Rot-Rot-Grünen Koalition werden. Aber jetzt noch nicht. Deshalb darf er bleiben, muss aber seine Weigerung, der Macht und den Pfründen zu dienen, zurücknehmen. Jetzt soll die Parteibasis zustimmen, wenn die… Mehr

Gero Hatz
6 Jahre her

Na also, das hat aber auch ziemlich lange gedauert, bis 100% Chulz die dringend gebotene Verantwortung zu übernehmen bereit war und nun einer KleiKo (Kleine Koalition) zustimmt. Nun ist alles wieder gut, es geht weiter wie gehabt, bei der nächsten Wahl kommen dann noch die Grünen mit ins Boot, weil es sonst nicht möglich ist Mutti bis 2030 regieren zu lassen.

Poco100
6 Jahre her
Antworten an  Gero Hatz

Schulz wurde gedrängt, es sind andere, die unbedingt ihr Werk vollenden wollen, Gabriel, Maas !!!, evtl. Nahles, da bin ich mir nicht sicher u. natürlich Steinmaier, der Parteipoltik macht, für mich auch kein BP ist, er spielt nur so was ähnliches, natürlich auch in Merkels Hand…..(seine Wahl)

hasenfurz
6 Jahre her

Das juckt Merkel doch nicht. Minderheitsregierung, das hätte ihr den Rest gegeben und den Merkel-Medien auch, weil es sie Tag für Tag unter Streß gebracht und öffentlich demaskiert hätte im Amt. So aber läßt sie jetzt erstmal den Familiennachzug kommen und bis dahin wird ihr weiter aus dem Bereich der gesichtslosen Schatten der Weg bereitet. Die Partei ist deswegen so mächtig, weil sie alle in der Tasche hat mit einer ‚Sollbruchstelle‘ im Problemfall, kapiert das denn keiner? Das läuft in allen Parteien so, Wulff, Guttenberg, Edathy… Fragt sich keiner, wieso Steinmeier so auf Merkel-Kurs ist, haaalloo… ? Borr. Nein, wir… Mehr