Hauptstadtjournalisten und Grüne verteidigen für Merkel das Kanzleramt

"Grottenschlecht" steht es um einen "Hauptstadtjournalismus", der nur die Merkel-Trompete bläst.

imago images / Jens Schicke

Wer das Wort Staatsfunk für nicht angemessen hält, wird sich mit diesem Urteil schwer tun müssen nach einem Kommentar von Sabine Henkel, ARD-Hauptstadtstudio: „Man kann Merkels Politik und Kramp-Karrenbauers Führungsqualitäten kritisieren. Natürlich. Aber wenn es so offensichtlich nur um den eigenen Machtanspruch geht und nicht um das Wohl der Partei, dann ist das schlechter Stil – oder um es mit Merz Worten zu sagen: grottenschlecht.“

„Dieses Land hat wirkliche Probleme: den Rechtsextremismus und den Klimawandel, um nur zwei zu nennen, aber die vermeintlichen Volksparteien beschäftigen sich auf offener Bühne mit sich selbst.“

Aber, aber, Frau Henkel, worum geht es denn Merkel und ihrer Macht-Abschnitts-Platzhalterin Kramp-Karrenbauer in der CDU? Doch um nichts anderes als „den eigenen Machtanspruch“ – oder? „Grottenschlecht“, Frau Henkel, steht es um einen „Hauptstadtjournalismus“, der nur die Merkel-Trompete bläst. Mit großer Aufmerksamkeit werden wir lauschen, welche Schalmeien Sie und Ihresgleichen dem Volke trommeln und pfeifen werden, nachdem Merkel und die ihren abgetreten sind. Uns ahnt, die der neuen mit altem Machtanspruch.

Einem Ihrer Sätze allerdings, Frau Henkel, stimmen wir ausdrücklich zu – und zwar in freudiger Erwartung: „Die CDU befindet sich im Ausnahmezustand.“

Wichtig festzuhalten ist uns: Das ist keine Empfehlung für Herrn Merz oder einen anderen Kandidaten der CDU. Solch falsches Rollenverständnis überlassen wir den ÖR und Gleichgesinnten bei Print etc., die Politik machen wollen statt Journalismus.

Große Zustimmung unter den ÖR-Kollegen:

Jan Philipp Albrecht, der Grüne „Vater“ der DSGVO:

Union der Mitte-Frank Sarfeld freut sich über den Kanzlerinnen-Support von Daniel Günther, der auch nichts gegen eine Koalition mit der LINKE hat.

Auch beim WDR/DLF kommt Kritik an der Kanzlerin nicht so gut an.

Und nicht, dass sich noch jemand über Horst Seehofer wundern würde… :

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Kommentare ( 168 )

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Senni
4 Jahre her

Hauptstadtjournalisten und Grüne verteidigen für Merkel das Kanzleramt ! Aber schon seit 12 Jahren plus…………….

humerd
4 Jahre her

„Die Bundeskanzlerin ziehe sich medial zurück: Eine Statistik zeigt einem Bericht zufolge einen deutlichen Einbruch bei der Zahl der Interviews von Angela Merkel mit deutschen Medien. Die Daten gab das Bundespresseamt erst nach Klage heraus.“
„Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisiert den Rückzug Merkels von der Presse. „Interviews mit Spitzenpolitikern zu führen, ist Aufgabe von Journalisten“, sagte der Bundesvorsitzende Frank Überall. “ https://www.welt.de/politik/deutschland/article202813154/In-Rundfunk-und-Presse-Angela-Merkel-gibt-immer-weniger-Interviews.html
interessant ist schon, dass die Herausgabe der Daten eingeklagt werden musste. Das sagt viel über das Bundespresseamt, noch mehr über unsere Regierung mit der Regentin an der Spitze aus.

von Kullmann
4 Jahre her

Es gibt die Grünen als Merkelianer innerhalb der CDU, die das Sagen haben und die GRÜNEN als Partei, die denen sagen, was sie sagen und entscheiden sollen.
Dazu gibt es die rotgrünen Schreib-und Sprechkanonen, die dem Volk eins aufs Maul und ins Hirn geben. Bezahlt und toleriert wird das von den dummen langjährigen Parteimitgliedern, die länger da sind als Merkel. Wenn die wach werden und gehen, ist der Spuk zu ende. Tretet endlich aus, aus diesem sozialistischen Desaster!

Der-Michel
4 Jahre her

Nicht nur wenn um Berlin geht. Auch hier:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/Graffiti-zu-Allerheiligen-Mahnmal-bei-Bad-Kreuznach-beschmiert,felddesjammers-100.html

„Es gebe keine Hinweise auf den oder die Täter. Es wurde ein Strafverfahren gegen Unbekannt eingeleitet.“

Soll das ein Witz sein?

Peter G.
4 Jahre her

Hoffnungsschimmer am Horizont?

Auf dem TV-Sender WELT war am 29.10.2019 u.a. folgender Laufbandtext zu sehen:

„Das Debakel ist auch ein Erbe Angela Merkels.“

EURO fighter
4 Jahre her

Hier im Landkreis ist im Sommer ein Bürgermeister aus der CDU ausgetreten. Gegenüber der Presse hat hat er diesen Austritt mit deutlicher Kritik an Merkel (Klimapolitik, Energiewende, Euro-Rettung usw.) begründet.
Und wer hat ihn im Gemeinderat dafür kritisiert?
Die SPD-Fraktion!
Auch daran erkennt man, wie die Fronten sich verschoben haben.

schwarzseher
4 Jahre her

Die Älteren werden sich noch an die Fernsehserie “ Dallas “ erinnern, in der sich intrigierende Familienmitglieder nur so fetzten. Mit einer Neuauflage könnte uns die CDallasU erfreuen.

ExternerBlick
4 Jahre her

AKK sagte zum Zustand der CDU am 17. Nov. 2018 auf n-tv einen bemerkenswert klugen Satz: „…wird es uns wie der SPD mit Hartz IV gehen“. Sie sprach an, dass das Thema „unkontrollierte Zuwanderung“ die CDU die nächsten 10-20 Jahre belasten könnte wie eben das Thema „Agenda 2010“ die SPD. Also eine Gemeinsamkeit zwischen „AGENDA 2010“ und „MAMA 2015“? Ein satirischer Mensch sagte in der Schweiz: „MAMA 2015“ steht für „Merkels Arabische Massenmigration 2015“. Und er fügte hinzu: „Eine Mutti, die ihre Landeskinder nicht schützt vor illegalen Zuwanderern, Messer-Stechern und Maria-Mördern, hat den Namen Mutti nicht verdient.“ Mit Maria meinte… Mehr

Maja Schneider
4 Jahre her

Dieses ganze zerstörerische Drama in endlosen Akten kann man schon gar nicht mehr kommentieren, es fällt einem nichts mehr ein. Wie lange kann das wohl noch gut gehen, wann fällt endlich der Vorhang? Applaus ist von der „schweigenden Mehrheit“ wohl kaum zu erwarten, den wird es allenfalls auf dem nächsten CDU-Partei-Tag wieder in voller Länge (10 oder 12 Minuten?) geben.

country boy
4 Jahre her

Zwei aktuelle Beispiele aus FAZ online:
In „Das Schweigen der Kanzlerin“ wird für das Schweigen der Kanzlerin geworben.
oder
„Rückkehr des Clanchefs : Hat Herr Miri sich verrechnet?“
Ich denke, man muss weit gehen, um einen krasseren Fall von Framing zu finden. Wenn sich in diesem Fall jemand verrechnet hat, dann die politisch Verantwortlichen von Bremen bis Berlin. Hier versucht ein Journalist Schwarz in Weiß zu verwandeln. Und da wundern sich die Journalisten, dass sie kaum noch ernst genommen werden.

ExternerBlick
4 Jahre her
Antworten an  country boy

Weil Sie FAZ ansprechen… da haben Sie das richtige Medium genannt!

Die FAZ verhält sich in ihren Politik-Berichten auffällig affirmativ zu Merkel, weshalb bürgerlich-konservative Leser die Zeitung nicht mehr kaufen wollen.

Vereinzelte Gast-Autoren von aussen, die eingeladen werden (Namens- und Berufsnennung immer am Schluss der Artikel!) können das Profil der FAZ nicht korrigieren, wenn die angestellten Redakteure voll auf Merkel-Kurs sind.

Könnte es sein, dass dieser „Affirmativer Journalismus“ zum Niedergang dieser einst renommierten Zeitung beigetragen hat?

Dass die Finanzlage der FAZ jedoch so dramatisch ist, wie der Spiegel es vor einigen Wochen darstellte, hätten freilich auch Insider nicht gedacht.

Epouvantail du Neckar
4 Jahre her
Antworten an  ExternerBlick

Die F.A.Z. hatte den kritischen Blogger Don Alphonso rausgeworfen. Dessen Gefolgschaft war wegen der liberalen Veröffentlichungs-Praxis der F.A.Z. ein Dorn im Auge ihrer Berlin-Unterwürfigkeit.
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Don ist heute beim Äquivalent der F.A.Z., bei Springers WELT angestellt – ein eher goldener Käfig, finde ich. Der ehemalige Esprit ist weg.
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Der Weg des deutschen Journalismus´ nach Merkel wird interessant werden.