Grenzen

Da die EU die Außengrenzen nicht sichern kann, bauen innerhalb der EU alle Mitgliedsländer außer Deutschland ihre eigenen Mauern.

© Claus Fisker/AFP/Getty Images

Allüberall geben Politiker in Brüssel, Paris, Berlin und Rom zu allem und jedem irgendwelche Erklärungen ab, rufen Trump zur Ordnung, fordern ihn und andere auf, im Nahen Osten dieses, in der Ukraine jenes und zur Klimarettung solches zu tun. Reden ohne Grenzen.

Solange sie in Europa selbst, das sie chronisch mit der EU verwechseln, nichts zustande bringen, sollten sie mit Ratschlägen und Aufforderungen an andere sparsam umgehen.

Die politisch blinden Eurokraten und ihre keinen Deut helleren in den größeren Hauptstädten haben die Grenzländer mit den Außen-Grenzen der EU allein gelassen und sie damit hoffungslos überfordert. Der Sinn von Grenzen ist es, zur Rechtsordnung im Inneren durch die Sicherung der Souveränität darüber, wer reinkommt oder raus muss, beizutragen. Wo kein Rechtsgebiet, da kein Recht. Da die EU das nicht tut, gar nicht kann, weil sie dafür keine Einrichtungen schuf, ist die Folge, dass innerhalb der EU jedes Mitglied sich offiziell und versteckt gegen andere Mitglieder abschirmt und seine eigenen Mauern baut.

Es ist sehr simpel. Wird Polizei und Justiz in einem Land von der Politik nicht erlaubt, Sicherheit zu garantieren, kaufen sich jene, die sich das leisten können, private Security in gated communities und auch unterwegs. Die für diesen Zustand verantwortlichen Spitzenpolitiker finanzieren das für sich mit Steuergeldern. Alle anderen können schauen, wo sie bleiben – ohne Grenzen.

Aus den französischen Alpen werden Afrikaner gemeldet, die auf Turnschuhen verschneite Pfade erklettern, um ins gelobte Land zu kommen. Warum tun sie das? Weil Frankreich seine Grenzen dicht macht. Die Welt berichtet: „Seitdem Sicherheitskräfte in Frankreich und Italien ihre Grenzkontrollen zwischen den Mittelmeerorten Frejus (Frankreich) und Ventimiglia (Italien) verstärkt haben, versuchen viele Migranten, andere Wege zu finden, um nach Frankreich zu kommen.“

Dänemark macht die Grenze dicht: „An den fünf großen Übergängen Frøslev, Padborg, Kruså sowie den Fährhäfen in Rødby und Gedser werden laut der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau zudem Kontrollhäuschen aufgestellt. An den anderen Übergängen wird stichprobenartig mit Streifenwagen kontrolliert, wenn nötig aber auch mit Zivilwagen und aus der Luft.“

Die Bundesregierung plant „die Schaffung von Aufnahme- und Betreuungskapazitäten in Marokko“, berichtet ebenfalls die Welt,  in diesen Heimen „sollen sowohl einheimische, nicht migrierte Straßenkinder betreut und zurückkehrende Minderjährige aus Deutschland aufgenommen werden; die Betreuungseinrichtung soll sowohl freiwillig zurückkehrenden Ausreisepflichtigen unter 18 Jahren als auch zwangsweise Zurückgeführten, insbesondere jugendlichen Straftätern, offen stehen.“

Das klingt nach allem, nur nicht nach durchdacht. Vor allem aber bekundet es einmal mehr das kaltschnäuzige Verständnis von Politikern. Zuhause in Deutschland müssen Zuwanderer auch dann geschont werden, wenn sie kriminell handeln, damit es keine „bösen Bilder“ und Presse gibt. Es geht nicht um diese Leute, sondern um sich selbst. Dort in Marokko oder sonstwo sollen die Migrierwilligen festgehalten, zurückgeschafft und irgendwie „aufbewahrt“ werden, jedenfalls aus dem Medien-Blick entfernt. Die ganze professionelle Migrationsszene ist hochgradig scheinheilig.

Ehrlich wäre es, und bis es soweit ist, nur eine Frage der Zeit, den potentiellen Zuwanderern zu sagen, wir nehmen jene von euch auf, die zu unserem Sozialsystem beitragen, und so viele, wie unser Arbeitsmarkt aufnehmen kann. Die Regierung bräuchte auch keine Agenturen mit der Verbreitung dieser Nachricht für viel Geld beauftragen: Sie spräche sich genau so schnell rum wie 2015 die umgekehrte Botschaft, alle können kommen.

So wie Deutschland bald komplett von Nachbarn umzingelt ist, die ihre Grenzen dicht machen, aber alle Migranten lautlos nach Deutschland durchlassen, werden alle Länder in Europa, Schweden noch vor Deutschland die Versorgung ihrer nicht erwerbstätigen Zuwanderer so unattraktiv gestalten, dass dieses Motiv der Zuwanderung wegfällt. Warum ich nicht von Flüchtlingen spreche? Weil die Zahl der tatsächlichen Flüchtlinge so gering ist, dass sie allein kein innenpolitisches Thema wären, weil sie ohne Zweifel gut versorgt und vermittelt werden können.

Die Migrationsindustrie spricht permanent von Flüchtlingen, um ihre Klienten von den Schleppern über die Betreuung bis zum Wohnungsbau durch die Asyltür zu schleusen, die dafür rechtlich wie moralisch unzulässig ist.

Während deutsche Politiker immer noch der Schimäre von der Verteilung von Migranten über die EU-Länder das Wort reden, spricht Österreichs neuer Kanzler Kurz vom wirklichen Leben: „… die Migranten, die sich auf den Weg nach Europa machen, wollen nicht nach Bulgarien oder Ungarn. Sie wollen vor allem nach Deutschland, Österreich oder Schweden.“ 

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Kommentare ( 140 )

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Luisa die Ältereah
6 Jahre her

Wenn die derzeitigen EU-Länder nicht zzuammenhalten, kann auf reset gestellt werden.

Helmut Lambert
6 Jahre her

Was ist die obige Aufforderung zur Art der Kommentare wert (keine Unterstellungen, keine Beleidigungen…), wenn es in den Kommentaren davon nur so wimmelt?! Überall Verschwörungen, Herabsetzungen, wutgeladene Beiträge. Es geht D soo schlecht…! Ein Großtteil der Leser sind danach Jammerlappen.

Der-Michel
6 Jahre her

„Die Bundesregierung plant „die Schaffung von Aufnahme- und Betreuungskapazitäten in Marokko“, berichtet ebenfalls die Welt, in diesen Heimen „sollen sowohl einheimische, nicht migrierte Straßenkinder betreut und zurückkehrende Minderjährige aus Deutschland aufgenommen werden; die Betreuungseinrichtung soll sowohl freiwillig zurückkehrenden Ausreisepflichtigen unter 18 Jahren als auch zwangsweise Zurückgeführten, insbesondere jugendlichen Straftätern, offen stehen.“ “

Angesichts dieser Person und dessen Reichtum halte ich das für einen Skandal:

https://www.forbes.com/profile/king-mohammed-vi/

Münchnerin
6 Jahre her

Vielleicht hat ja die Flüchtlingspolitik von Frau Merkel und die mittlerweile schon islamophile Politik bei uns darüber hinaus noch einen anderen Hintergrund. – Zumindest einen, der mit der Persönlichkeitsstruktur von Frau Merkel sehr eng verknüpft ist: nämlich die Absicht, doch noch UN-Geberalsekretärin zu werden. Sie hat diesbezüglich ja schon mal ihren Hut in den Ring geworfen, was, wie wir wissen, ja nichts wurde. Aber 2022 bietet sich nochmal die Chance. Da wäre Angela Merkel Ende 60 und für 5 Jahre als mächtigste Frau der Welt zu fungieren, da lohnt sich so mancher politische Wnkelzug auf Kosten Deutschlands. Um dieses Ziel… Mehr

Tom Hess
6 Jahre her

Foch, Deutschland baut auch Grenzen: Zäune um Gipfeltreffen, Betonklötze an Weihnachtsmärkten und Fußgängerzonen sowie imaginäre Grenzen zu No-Go-Areas. Die als Weihnachtsgeschenk verpackten Betonklötze haben mir den Rest gegeben.

Thomas
6 Jahre her
Antworten an  Tom Hess

Deutschland baut auch High Tec Grenzananlagen. Leider nur für andere Länder. Saudi Arabien.

Nachdenkerin X
6 Jahre her

Ist da eine gewisse Absetzbewegung zu sehen, wenn in der WELT so etwas steht? (Man will ja die Hoffung nicht aufgeben …) https://www.welt.de/debatte/kommentare/article171895271/Fluechtlingskrise-Bis-wohin-reicht-der-Segen-und-wann-beginnt-der-Fluch.html Interessant auch die Leserkommentare, so schreibt beispielsweise ein Günter L.: „Eine Politik die ein Angebot auf kostenlose Versorgung und ein kostenloses Sozialsystem an alle Armen dieser Welt macht, ist kurzfristig und verantwortungslos. Sie erzeugt geradezu Wanderungsbewegungen, die letztendlich zum Zusammenbruch dieser Sozialsysteme führen werden. Die Konsequenzen werden für die länger hier lebende einheimische Bevölkerung als auch für die Zugewanderten langfristig sehr unschön sein. Aber der Wahnsinn scheint Methode zu haben oder wie bei den Kirchen auf einem… Mehr

werner lischka
6 Jahre her

keine Sorge – die Verantwortlichen kriegen die Quittung – allerdings sind das nicht die Narren im Bundestag sondern die Wähler, die diesen Tänzern ihre Stimme gegeben haben. Sie sollten ein Fakt nicht vergessen – in einer Demokratie liegt die Letztverantwortung beim Souveränd – und der ist nun mal der Wähler. Wenn dieser sich falsch entscheidet, muß er auch die Folgen tragen. Da unsere deutschen Nachbarn in der Mehrheit als lieb, nett und gaaanz antifaschistisch gesehen werden wollen und dem Staatsfunk und den Medien brav nachlaufen, werden sie diese Rechnung in nächster Zukunft präsentiert bekommen. Auch in Österreich hat man ähnliche… Mehr

Gustl
6 Jahre her

Die Politiker werden uns solange die Lüge als Wahrheit verkaufen, solange sie in der Lage sind, uns von der Wahrheit fern zuhalten. Seit die AFD im Bundestag ist, wird dies zunehmend schwieriger. GOTT SEI DANK !

spindoctor
6 Jahre her

Sorry, für dieses Doppelposting / – zitat, aber hier passt es deutlich besser: „Die Berliner Republik selbst scheint, wenn ihre Protagonisten denn zu einer Selbstreflexion fähig sein sollten, in der Auflösung des deutschen Volkes in einem Vielvölkerstaat und der Selbstauflösung dieses Staates in einem europäischen Superstaat die Lösung des absurden Kompromisses, den sie darstellt, zu sehen. Das scheint ihr bei ihrem geschlossenen und vollkommen hysterischem Weltbild als so unabweisbar richtig, dass sie in einer letzten Machtentfaltung alle anderen Völker und Nationen Europas mitziehen will: Ein erweiterter Selbstmord als Sühneopfer für die leidende Welt, in einer Mischung aus Hybris und Demut.[…]… Mehr

Chris Benthe
6 Jahre her
Antworten an  spindoctor

Gut ausgewähltes Zitat. Eine Schlüsselbotschaft, die sich alle Ignoranten hinter die Ohren schreiben müssten. Aber besser, man entsorgt sie im Orkus der Geschichte. Ignoranten sind selten besserungsfähig.

praxiteles
6 Jahre her
Antworten an  Chris Benthe

Es sind vor allem indoktrinierte Indoktrineure (Ergebnis jahrzehntelanger linker Gehirnwäsche), die es leicht haben in einem wohlstandsverblödeten Land.

Beispielhaft: Mit dem ZWEITEN indoktriniert man besser.

Jorge Meyer-Ricks
6 Jahre her

Vor Merkels Entscheidung über die grenzenlose Zuwanderung konnte man im Schengen-Raum ohne Kontrollen reisen. Jetzt ist Europa wieder in den Stand der 50er Jahre zurückgefallen. Danke Frau Merkel!