In Schleswig-Holstein hält man zusammen. Familiensinn wird an der Küste großgeschrieben. Man denkt dabei aber nicht nur an die, oder in unserem Fall, an den Nächsten, sondern, als richtiger Weltenretter, auch an die Weitentfernten. Think global, nennt das der Küstenbewohner auf platt. Warum also nicht beides verbinden, dachte sich die schwarz-grüne Landesregierung und gründete ein Welcome-Center. Ein Excellenz-Center, an dem Leader proaktiv eine Win-win-Situation schaffen und an Schleswig-Holsteins Unternehmen internationale Talente vermitteln.
Gesagt, getan: Schon im Dezember 2023 wurde es eingeweiht. Etat bis 2028: 13 Millionen Euro. 2,6 Millionen pro Jahr. Effizienz und lean management sind für proaktive Excellenz-Leader natürlich eine Selbstverständlichkeit und so beschränkte man sich zunächst auf vier hochmotivierte und tip-top ausgebildete Fachkräfte. Und die hatten alle Hände zu tun. Diese vier Angestellten schafften Übermenschliches: Pro Tag konnte man mit zwei internationalen Talenten und mit einem heimischen Unternehmen verhandeln.
Dieser weit über das Normale hinausgehende Einsatz wurde belohnt: 2024 wurden fünf Fachkräfte vermittelt. Eine Vermittlung schlägt damit mit nur 520.000 Euro zu Buche. Effizienz pur.
Exzellente Leader antizipieren aber auch die kommende wirtschaftliche Entwicklung. Da in Zukunft vielleicht noch mehr Fachkräfte vermittelt werden, quasi noch und nöcher, wie der Leiter in einem Fernsehinterview sympathisch formuliert hat, wurde das Personal um fünf Angestellte auf neun aufgestockt.
Besser kann man es nicht machen. Das Welcome-Center ist ein Vorbild für die freie Wirtschaft. Effizient, lean und super erfolgreich. Und natürlich ist man auch auf Social Media unterwegs – mit vielen Kontakten. Auf der Plattform LinkedIn, einem Portal für Job-Suche, erreicht das Welcome Center mittlerweile rund 1.300 Leute. Der seit Oktober betriebene Instagram-Kanal hat 26 Follower, der genau so alte Facebook-Account sieben. Damit erreicht das Welcome Center auf Facebook weniger Menschen als es Mitarbeitende hat, berichtet der NDR.
Sein Chef heißt übrigens Dr. Hinrich Habeck. Habeck? Ist das nicht der Bruder des Superministers, der schon für wenige Milliarden Euro mit Microchipfabriken, Gigabatteriefabriken und grünen Stahlwerken für einen noch nie dagewesenen Wirtschaftsboom in Deutschland gesorgt hat? Genauer gesagt, Hinrich Habecks Bruder Robert wollte dafür gesorgt haben, also hätte wollen wollen, wenn ihn nicht die Wirklichkeit umzingelt und seine bahnbrechend genialen Zukunftsvisionen sabotiert hätte.
Sabotiert wird übrigens auch die Arbeit des Welcome-Centers. Ein Krankenhaus in Schleswig-Holstein zum Beispiel besorgt sich seine internationalen Fachkräfte einfach selber. Und mehr, und schneller, und billiger.
Allein Schleswig-Holstein braucht nach Angaben des dortigen Wirtschaftsministeriums künftig 12.000 bis 13.000 Arbeitskräfte pro Jahr aus anderen Regionen aus dem In- und Ausland, um die Lücke zwischen den in Rente gehenden sogenannten Babyboomern und den geburtenschwächeren Folgegenerationen zu schließen. Da hat Hinrich Habeck noch viel zu tun.
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