FDP schließt Ampel in NRW aus

Wen immer man in der FDP fragt, kriegt man bestätigt, die Wut auf die CDU ist so groß wie nicht mehr seit den Jahren der ersten großen Koalition von 1966 bis 1969.

© Sean Gallup/Getty Images

Ohne Koalitionsaussage geht die FDP ins Finale vor der Landtagswahl, sagt sie. Ohne klassische. Denn per Parteitagsbeschluss Rot-Gelb-Grün auszuschließen wie heute, ist auch eine Koalitionsaussage. Dass die CDU ein Ergebnis einfährt, welches eine Koalition mit der FDP erlaubt, davon geht niemand aus, nicht einmal Herr Laschet und seine CDU. Also bleiben eine SPD-FDP-Landesregierung sehr wahrscheinlich die eine und eine SPD-CDU-Landesregierung die anderen möglichen Varianten.

Dass es doch noch einmal für Rot-Grün reicht, glauben die Grünen selbst nicht mehr. Im Saarland mit 4% deutlich unter fünf Prozent zu bleiben, sitzt ihnen in den Knochen. Die Medien berichten heute von einer „Panik-Mail“ an grüne Aktivisten, die der BamS vorliegen soll. Ins Kontor hagelte die Allensbach-Umfrage, nach der nur noch 13 Prozent die Grünen für „In“ halten im Unterschied zu 59 Prozent im Jahr 2010.

Kommt es in Düsseldorf zur Rot-Gelb, ist die Bahn für die Ampel in Berlin frei. Wenn die FDP weiter verkündet, programmatisch stünde ihr die CDU trotz allem näher, ist damit nicht die Bereitschaft zur Zusammenarbeit gemeint, sondern zielt das auf die enttäuschten Wähler der CDU, die Merkel nicht mehr wollen. Wen immer man in der FDP fragt, kriegt man bestätigt, die Wut auf die CDU ist so groß wie nicht mehr seit den Jahren der ersten großen Koalition von 1966 bis 1969.

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Kommentare ( 59 )

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Oblomow
7 Jahre her

„FDP schließt Ampel in NRW aus“

Das können sie ehrlichen Herzens behaupten. Denn: Rot-Magenta-Grün wäre ja keine Ampel, so wie sie der Untertan (Rot-Gelb-Grün), erneut hinter die Fichte geführt, vor Augen hat.

Ich will jetzt keine liberale Partei in diesem Lande fordern, Die fände in diesem von Unfreiheit und fehlendem Rechtsgefühl durchwirkten Lande ohnehin keine ausreichende Zahl von Wählern. Aber wichtig ist mir doch: In der AfD scheinen mehr Freiheitliche und um Rechtsstaatlichkeit bemühte Menschen unterwegs zu sein als in jenem Fanclub transatlantischer Netzwerke zur Beförderung einer Global-Governance, der hier -so scheint mir- über die 5%-Marke geschrieben werden soll.

Marcus Heer
7 Jahre her

Und das ist genau der Grund warum die FDP nie wirklich eine ernst zunehmende Partei wird. Wenn die FDP sagt man ist auch für eine Ampel oder Rot/Gelb offen, gleichzeitig aber verkündet mit der CDU gibt es die grössten Übereinstimmungen, dann braucht man sich dort nicht wundern das man beim Wähler nicht ernst genommen wird. Das ist einfach unglaubwürdig !

Und wie ein Vorschreiber bereits angemerkt hat, wäre es auch von entscheidender Bedeutung das sich die FDP wieder ein eigenes Profil zulegt, sprich sich auf ihre Wurzeln zurückbesinnt, und nicht ausschließlich nur bei anderen Parteien abkupfert.

Dies irae
7 Jahre her

Nicht nur das angesprochene Problem, dass die FDP nach dem stärksten Ergebnis der Parteigeschichte auf Bundesebene genau gar nichts von ihren Wahlkampfforderungen durchgesetzt hat und in der Analyse des folgenden Absturzes tatsächlich zu der Diagnose kam, daß der Fehler darin lag, als Einthema Partei aufgetreten zu sein, diskreditiert die Partei. Vielmehr lässt die Partei unter Lindner erkennen, dass die FDP die fünfte linke Partei ist, die um die gutdotierten Posten im Parlament antritt. So gibt es in der Partei den von mir sehr geschätzten Herrn Schäffler, der auf dem bisherigen Höhepunkt der Eurokrise einen Mitgliederentscheid zum Thema ESM durchgesetzt hat.… Mehr

francomacorisano
7 Jahre her

In Rheinland-Pfalz hatte die FDP eine Ampelkoalition auch ausgeschlossen. Nach der Wahl haben sie es trotzdem gemacht. Es sind eben Huren, die es mit jedem machen, wenn das Geld stimmt…..

Poco100
7 Jahre her

Mehr als in Ihrem 1. Satz wollen diese Typen doch nicht……Posten, Minister u. Kamera….schauen Sie sich doch Lindner an, non-verbale „Selbst-Erklärung“….

Poco100
7 Jahre her

Wir sind schon verloren u. dann wählt jemand nach Sympathie, dann weiß man, wieso Deutschland untergeht….sprachlos……

Henryke
7 Jahre her
Antworten an  Poco100

„Wir sind schon verloren …“
Richtig.
Es wird Zeit, sich auf die entsprechenden Zukunftsaussichten vorzubereiten.
Nach der BTW wird es keine grundsätzliche Änderung der Regierungspolitik geben und die bereits jetzt im Lande aufgelaufenen Probleme werden uns in Kürze über den Kopf wachsen.

Illusionslos
7 Jahre her
Antworten an  Henryke

In der Preußischen Allgemeinen Zeitung gibt es einen Bericht von Bassam Tibi, indem er sagt, er hoffe die Islamisierung Europas nicht mehr zu erleben.
Und das sagt ein Moslem.

Henryke
7 Jahre her
Antworten an  Illusionslos

Ja, DAS ist die große Frage:
Wie lange wird es dauern?
20 Jahre, 10 Jahre?
Ich glaube nicht, dass es länger dauert.

Augias
7 Jahre her

Was soll dieser Hype für die FDP? Im Grunde ist es doch ganz einfach, es gilt sich ja nur bei der Wahl zu entscheiden: A = Es gefällt einem diese Politik der ALTPARTEIEN „ohne wenn und aber“. Man muss aber davon ausgehen, dass die neuerdings aus dem Programm der AfD abgekupferten jetzigen Ankündigungen und Maßnahmen von den Altparteien nach einer Wiederwahl nicht umgesetzt werden. Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode. Denn das Motto all dieser Aussagen lautet ja auch: Wenn du nicht überzeugen kannst, so verwirre wenigstens. „Zuerst verwirren sich die Worte, dann verwirren sich die Begriffe,… Mehr

Goergen Fritz
7 Jahre her
Antworten an  Augias

Welcher Hype?

Hellweg
7 Jahre her
Antworten an  Goergen Fritz

Hype, ist vielleicht übertrieben, Herr Goergen, aber überall wird versucht, die FDP aus der Versenkung zu holen. Warum heißt es denn neuerdings immer öfter, die FDP könnte, müßte…blablabla. Sie will ja nicht, bzw. ihr unterirdisch dämlich-arrogantes Personal. In BW hätte sie vielleicht für eine schwarz-gelb-blaue konservativ-liberale Regierung eintreten können. Hätte,hätte, wollte sie aber nicht. Da hatte sie sich vorher auch viel zu weit mit Diffamierungen aus dem Fenster gelehnt. In RP hat sie einer dahinsiechenden Versager-Koalition nochmals in den Sattel geholfen. Hauptsache dabei. Die FDP hätte, könnte, müßte, wollte……, sie steht jedenfalls nicht für einen Politikwechsel, nein, sie steht für… Mehr

GMNW
7 Jahre her

Für mich habe ich die F.D.P. als wählbare Partei schon lange ausgeschlossen; und dabei wird es trotz mehrfachen „journalistischen Aufpolierens“ bleiben!

Fredanton
7 Jahre her

Es wäre so schön, könnte die FDP wieder auferstehen. Aber mit den aktuellen Programmschwerpunkten ist es undenkbar. Internet, Bildung, Bürgerrechte, das sind derzeit nicht die aktuellen Themen. Die FDP müsste sich klar positionieren zu den Themen, die derzeit diskutiert werden. Sie könnte sich zum Beispiel als Partei für Rechtsstaatlichkeit profitieren. Das würde auch sehr gut zum Liberalen Grundkonzept passen. Denn Freiheit gibt es nur innerhalb von gesetzlichen Grenzen. Damit wäre der Bruch der Gesetze bezüglich Maastricht, Dublin zu thematisieren und die fehlende Gesetzestreue insgesamt. Die Nullzinspolitik und der gesetzeswidrige Aufkauf von Staatsanleihen, das wäre durchaus ein akzeptables Schwerpunktthema. Dazu der… Mehr

onkelotti
7 Jahre her

Ich habe immer noch die Wahlen in Rheinland-Pfalz im Kopf, bei der die FDP sich (wieder einmal) bei erster Gelegenheit einer Regierungskoalition anschloss, obwohl vorher deutliche Kritik an der bisherigen Regierungsarbeit geübt wurde. Hätte Lindner die sprichwörtlichen „cojones“, würde er mittelfristig an einem konservativ-liberalen Bündnis mit der AfD arbeiten und somit das Ziel einer (Merkel-losen) schwarz-gelb-blauen Regierung ins Auge fassen.